Eine Kastration wird ja,beim Rüden noch mehr als bei einer Hündin, als harmloser Eingriff dargestellt. Quasi als die-machen-wir-mal-gerade-OP. Das eine Kastra eine OP ist, wie jede andere,mit dem immer vorhandenen Narkoserisiko und weiteren Risiken die eine OP mit sich bringt, streichen dabei viele Tierbesitzer aus ihrem Hirn. Ich bin froh um jede OP die ich meinem Hund ersparen kann und nervös, wenn eine OP nicht umgänglich ist.
Auch wird die Kastra als Allheilmittel angepriesen. Hund hört nicht?Kastrieren!Hund läuft weg?Kastrieren!Hund ist aggressiv?Kastrieren!Hund ist dominant?Kastrieren!Oder einfach mal pauschal kastrieren lassen, weil's in ist.
Ich habe mich persönlich auch gegen eine Hündin entschieden, da ich mir zum einem nicht den Stress antun wollte,die Hunde zu trennen,wenn die Hündin heiß ist und desweiteren wollte ich deswegen keiner der Geschlechter kastrieren lassen. Daher ist Hermann eingezogen und keine Hermine.
Wir haben 4 Rüden im Haus, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. 3 davon intakt und 1 Kastrat, der damals aufgrund ständiger Prostatavergrößerung entmannt werden musste. Und diese Kastra war zwar medizinisch notwendig, aber tat dem Hund nicht gut. Ihm fehlt deutlich das Stärkehormon Testosteron. Er ist zu einem absolut sensiblen,unterwürfigen Hund mutiert. Weiterhin merkt man ihm so langsam eine schwächere Muskulatur an. Das wissen auch viele nicht, das gerade bei Rüden das fehlende Testosteron sich im Muskeltonus bemerkbar macht. Die Hunde sind irgendwann wie Pudding. Wackelig unterwegs.
Ich verteufle eine Kastration nicht per se. In gewissen Fällen ist sie unumgänglich und bietet allen Beteiligten ein leichteres Leben. Aber bevor man sich dafür entscheidet,sollte man sich gründlich überlegt haben, ob man mögliche Alternativen ausgeschöpft hat.