Hermannthegerman
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Beiträge von Hermannthegerman

    Ja, das ist das Risiko wenn man einen Trümmerhund im Realeinsatz führt. So hart wie das klingt, aber wenn man seinen Hund in eine Trümmerlage schickt, ob Gasexplosion, Erdbeben o.ä. , muss man sich mit dem Gedanken befassen, dass der Hund nicht zurückkehren könnte.

    Auch die Flächensuche ist nicht gefahrenlos. Auch hier sind Hunde z.B. Abhänge hinuntergestürzt oder in alte Stollen eingebrochen. In all den Jahren in denen ich in der RH Arbeit tätig bin, hat sich noch keine meiner Hunde ernsthaft verletzt.

    Ja,der Film zeigt ganz gut die Vielfältigkeit eines Rettungshundes. Wobei in der Rettung das Fährten eher wenig bis gar nicht eingesetzt wird,dafür aber das Mantrailing.

    Zur Flächensuche in diesem Video: ab Min 9:13 wird der Hund unsicher im Verbelllen, ab Min 9:18 verlässt er sogar die VP um zu sehen, wo die HFin bleibt. Nach unserer HiOrg GemPPO wäre das Team durchgefallen und hätte die Prüfung nicht bestanden.

    Generell gibt das Video aber einen kleinen und guten Einblick in das Rettungshundewesen und zeigt, wie aufwendig dieses "Hobby" ist.

    Verstehe ich das richtig, dass ihr den neuen Hund ohne vorheriges Kennenlernen mit dem vorhandenen Hund zu euch geholt habt?

    Also, man möge sich in die Rolle von Mike versetzen: da lebt man nun gut 2 Jahre wie ein Alleinherrscher über Körbchen, Spielzeug, Futter, Herrchen und Frauchen und muss nix teilen. Dann kommt da plötzlich so ein kleines, nerviges Ding und nimmt alles ein. Der wird einem einfach vor die Nase gesetzt. Nach dem Motto: sei lieb!Der wohnt jetzt hier! Was meint ihr wohl, was "denkt" sich euer Hund in diesem Moment? "Ja,Klasse,ein neuer Kumpel!" "Klar,komm rein in mein Territorium!" "Nimm dir was du willst:mein Spielzeug, mein Körbchen,mein Futter!" Wohl kaum...

    Wir haben 4 Hunde daheim-alles Rüden im Alter von fast 2 Jahren (der DSH), 8 Jahren (mein Schweißhund), 10 Jahren (der DD-Mix) und 12 Jahren (Terrier-Mix).3 intakte Rüden,1 kastriert. Als Hermann der DSH einzogen, wurden die vorhandenen Hunde drauf vorbereitet. Wir waren öfters beim Züchter, der Geruch haftete an uns ,wir haben Hundedecken mit dem Welpengeruch nach Hause mitgebracht und am Abholtag haben sich alle in völlig neutraler Gegend kennengelernt. Da reagierten unsere Hunde schon unterschiedlich von: du bist mir egal,über oh du bist ja interessant bis hin zu bleib mindestens 3m weg von mir. Aber alle unsere Hunde sind sozialisiert,denn sonst hätten wir ihnen keinen Welpen zugemutet.

    Wir erwarten von unseren Hunden immer das sie sofort jeden akzeptieren und am besten sofort lieben. Doch wie würde es uns gehen, wenn man uns plötzlich einen Wildfremden in die Wohnung setzt?

    Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und ihr müsst schauen, dass ihr die Situation für alle lebenswert macht. Ferndiagnosen finde ich schwierig,dann man das Ganze sehen müsste. Wie von den anderen empfohlen, würde ich einen Trainer ins Haus holen, der sich die Situation anschaut. Der kann euch Tipps fürs weitere Vorgehen geben. Wartet nicht zu lange, die Situation wird dadurch nicht besser, weil ihr hofft,dass Rafael erwachsener wird. Eher im Gegenteil. Dann stehen sich 2 im Saft stehende Rüden gegenüber die es wissen wollen.

    Bella,ich meine damit nicht dich persönlich. Aber dieses "was hat mein Hund?" "warum ist der so komisch?" finde ich furchtbar. Gerade wenn ein Hund offensichtlich sich plötzlich anders zeigt als gewohnt.

    Generell bin ich ja auch eher entspannt und nicht der Typ der sofort zum TA rennt. Dennoch, lieber einmal mehr dahin als zu wenig! So manchen Hund hat diese Diagnosefindung übers Internet schon das Leben gekostet, weil man lieber stundenlang im Netz auf Antworten gewartet hat , anstatt den kranken Hund zum TA zubringen.

    Manchmal frage ich mich, was die Leute früher ohne die vielen Foren und Gruppen getan haben,wenn es ihrem Hund nicht gut geht?

    Zu dem vielen Gesagten hier kann ich nur sagen,wäre es mein Hund, würde sie bei JEDEM Spaziergang einen Maulkorb tragen,auch in solchen Situationen an der Tür,wie du es beschrieben hast. Das trägt zu deiner Entspanntheit und zur Sicherheit aller bei. Freilauf nur dann, wenn der Rückruf zu 100% sitzt. Sonst SL.

    Und mit Tiffany auch alleine Gassi gehen. So kannst du ihr bei den Üungen unterwegs die volle Aufmerksamkeit schenken. Übungen immer nur in kurzen Sequenzen und mit tollem Lecker (z.B. Leberwurst), danach wieder freigeben zum schnüffel,pieseln etc.

    Übungen variieren: Gehorsamsübungen wie Sitz,Platz,usw., Vertrauensübungen wie auf Baumstämme klettern, über Gitterroste laufen, über einen Bach springen usw., Spaßübungen wie Rolle, Pfötchen geben, dreh dich usw...oder kleine Suchspiele wie Ball suchen lassen,Futter suchen lassen... Erst in reizarmer Umgebung, dann Reize langsam steigern.

    Nicht zuletzt spielt die geistige Auslastung keine unwichtige Rolle in der Ausgeglichenheit eines Hundes.

    "Wie läuft so ein Rettungshundetraining eigentlich ab?"

    Ein Trainingstag aus Hermanns Sicht:

    8:00 Uhr am Samstag.Endlich aufstehen! Also ich bin schon total wach, nur Mutti irgendwie noch nicht.Der Regen klatscht derweil waagerecht ans Fenster und es stürmt. Naja egal,ich freue mich jedenfalls,dass das doofe rumliegen ein Ende hat. Jetzt geht's noch zur morgendlichen Gassirunde und dann gibt's noch ein kleines Frühstück. Dann soll ich mich wieder hinlegen und "nochmal runterfahren" wie Mutti meint. Aber ich habe doch gesehen,dass Mutti die besonderen Sachen angezogen hat!Wie soll ich mich da entspannen? Jedenfalls schnippelt sie nun noch Belohnungswurst für Otte und mich und packt alles in den Korb. Dann um 11 Uhr geht's endlich los und wir fahren zur Fahrzeughalle,wo sich alle Staffelmitglieder treffen. Mittlerweile regnet es auch nicht mehr. Aber das hätte mich auch nicht gestört. Jetzt packen wir noch unseren Kram ins JUH Auto,Otte und ich steigen in unsere Boxen und auf geht's in Trainingsgebiet.

    Da angekommen schaut Mutti sich das Gebiet an,prüft den Wind und hält Ausschau nach interessanten Verstecken. Dann wird noch eine Reihenfolge festgelegt,damit jeder weiß,wann er dran ist.

    Ich bin als 2. dran und Otte als Letzter.

    Meine erste Aufgabe besteht darin 2 Helfer in einem Waldgebiet zu finden. Der 1. Helfer liegt nah am Waldrand,an der sogenannten Grundlinie. Auch das muss ich wissen, dass da am Waldrand Menschen versteckt sein können. Diesen Helfer habe ich sofort in der Nase,laufe schnell hin und werde direkt fürs ankommen belohnt.Toll!Da flog mein Dummy ohne das ich bellen musste!Stolz bringe ich also meine Belohnung zu Mutti.Die öffnet den Dummy,damit ich fressen kann und hinterher zergelt sie noch mit mir!Das ist klasse! Aber mein Job ist noch nicht zu Ende.Da ist noch eine 2.Person im Wald!Schon recke ich meine Nase in die Luft um Witterung aufzunehmen. Weil das Suchen nach 2 Personen für mich noch neu ist,bekomme ich noch etwas Unterstützung,in dem die Person kurz "Jipp!" ruft. Damit weiß ich natürlich noch nicht wo die Person ist,aber ich weiß das sie da irgendwo ist!Also gebe ich Gas und keine 10sek später bin ich auch schon da. Hier muss ich nun bellen und meinen Fund anzeigen,aber das ist kein Problem. Nach dem Bellen gibt's ein Click vom Clicker und da fliegt auch schon der Dummy.Wieder transportiere ich ihn stolz zu Mutti.Nach Fressen und Zerren mit Mutti und dem Helfer geht's zurück ins Auto. Pause machen und über das Gelernte nachdenken und natürlich Wasser trinken. Derweil sind die anderen Hunde dran,auch Otte. Der ist schon weiter und sucht größere Gebiete ohne Lautäußerungen der Helfer ab. Er ist aber auch schon erfahren und seit fast 8 Jahren als Rettungshund tätig.

    Nach einer Pause bin ich ein 2.Mal dran. Nun soll ich üben, mich einen langen Weg entlang schicken zu lassen. Ein Helfer wartet schon in ca. 50m Entfernung auf dem Weg,sodass ich ihn gerade noch sehen kann. Dann verschwindet er in den Wald. Boah!Der haut mit meiner Beute ab!Das geht ja gar nicht!Laut bellend werfe ich mich in die Kenndecke.Da will ich hinterher!Mutti freut sich über meine Motivation und reizt mich noch einmal richtig an,dann starte ich wie ein geölter Blitz!Ziemlich schnell bin ich beim Helfer und so voller Spannung,dass ich schon im Anlaufen belle!Und "click" und Belohnung fliegt!Hach,ich bin so gut!In der Zeit als ich zu Mutti zurücklaufe,verlagert der Helfer weitere 50m nach hinten den Weg runter.

    Diesmal gibt nur wieder ein kleines "Jipp" vom Helfer und schon düse ich ein 2.Mal den Weg runter. Klaro,ich finde den Helfer sofort und zeige Mutti dies durch lautes Bellen an.

    Sie freut sich immer,wenn ich mit meiner Beute zurück komme und lobt mich ganz doll. Das freut mich natürlich sehr. Jetzt darf ich nochmal ins Auto zum Pause machen.

    Dann darf ich nochmal ran!Na endlich!

    Diesmal mit einer für mich völlig fremden Person,die dazu noch eine Brille und ein Cappi auf hat. Weil das ja neu ist,ist die Distanz bis zur Person wieder kleiner. Ich bin startklar und gebe das durch bellen und jiffen kund.Los Mutti,nun lass mich doch endlich starten!Flott renne ich los,komme bei der Person an,belle 1 mal...stop...Moment...wer bist du?Ich gucke die Person an,sie guckt mich an du ich grüble kurz.Besinne mich dann aber und erledige meinen Job.Ich hab dann doch noch 6 Mal laut gebellt.

    Diese Übung wiederholen wir. Und schon da ist das Verbellen gar kein Problem mehr.

    Und zum Schluss des Trainings dann mein Highlight: ich darf mein Herrchen suchen!Weil ich bis dahin toll und konzentriert gearbeitet habe,darfs jetzt viel Motivation und Spaß sein. In ca. 100m Entfernung steht Papa am Waldrand und ruft mich!Und dann rennt der plötzlich in den Wald!Na warte dich kriege ich!Lautstark will ich starten,dann lässt Mutti mich endlich los.Im gestreckten Galopp und mit angelegten Ohren fliege ich nur so über die Wiese und biege nach links in den Wald ab. Perfekt!Papa sofort gefunden. Und ich zeige Mutti meine Beute!Das macht Spaß.Aber Papa ist noch immer im Wald und jubelt noch einmal. Da werde ich hellhörig und will los. Ein zweites Mal rausche ich über die Wiese und in den Wald,diesmal noch ein Stückchen tiefer. Aber auch hier finde ich Papa und meine Belohnung sofort. Ich belle "click" und meine Beute fliegt. Klasse gemacht,ruft mir Papa noch hinterher. Ja und Mutti ist auch sehr stolz und freut sich über meine Arbeit. Ja und wenn die beiden sich freuen, freue ich mich natürlich auch und bin stolz wie Oskar. Dann ist aber genug für heute,obwohl ich noch mehr suchen könnte. Aber man soll ja aufhören, wenns am schönsten ist. Ich jedenfalls liebe meinen Job.

    Am nächsten Sonntag darf ich wieder meine Nase einsetzen. Ich freue mich schon!

    (So ein Training dauert im Schnitt 5-6 Stunden,bei Wind und Wetter)

    Worin besteht so eine Polizeisichtung? Ein Wesentest ist hier gemeint? Oder wie? Die Sichtung führt ein normaler Streifenpolizist oder schon ein ausgebildeter für solche Fälle? Bin neugierieg. Es ist super interessant was du berichtest. !!

    Das finde ich besonders schlimm. Ich glaube, mit der Zeit baut man einen inneren Schutzschild auf. Ich kann es mir nicht vorstellen anders.... Hut ab!!

    Dank deinen Berichten hat mehr einen besseren Einblick und weißt man es umso mehr zu schätzen

    Hallo Cuki,


    bei der Sichtung durch die Polizei wird ein Trail (=Spur) gelegt. Dieser ist mehrere Stunden alt und endet meist mit einem sogenannten Negativ. Das heißt, die Spur bricht ab weil die Person z.B. in ein Auto gestiegen ist. Dieses Spurende muss der Hundeführer erkennen und ziemlich punktgenau bestimmen. Die Spur selbst ist ca. 1,5km lang. Die Prüfung nimmt meist ein Polizist ab,der selbst Diensthunde führt/geführt hat oder z.B. als Ausbilder im Diensthundewesen tätig ist. Also kein "normaler" Sreifenpolizist.

    Diese Sichtung gilt hier in NRW nur für die Mantrailer, nicht aber für die Flächensuchhunde. In manchen Bundesländern werden auch die Flächensuchhunde durch die Polizei gesichtet, bevor sie in den Einsatz gehen dürfen.

    Tolle Arbeit!


    Ich würde auch gerne mit Dogmeat wenn er dann soweit ist und seine Prüfungen hat im Ernstfall helfen. Muss man eigentlich Mitglied sein im Roten Kreuz, Johanniter oder einer anderen Organisation? Oder reicht es wenn der Hund die Bestätigung hat das er ein ausgebildeter Mantrailer ist und man quasi bekannt ist?

    Man muss nicht zwangsläufig in einer Rettungshundestaffel sein. Man kann seine Dienste auch als Privater ohne HiOrg anbieten. Je nach Bundesland musst du aber trotzdem eine anerkannte Prüfung nachweisen und eine Sichtung durch die Polizei bestehen. Hier in NRW ist dies der Fall. Auch Angehörige einer HiOrg müssen eine HiOrg Prüfung vorweisen und die Sichtung bestehen, bevor zum Einsatz zugelassen werden. Da müsstest du bei der für dein Bundesland zuständigen Leitstelle der Polizei nachfragen, welche Prüfungen anerkannt sind. Also einfach in den Einsatz maschieren geht nicht. Man kommt hier in NRW auf eine Liste und wird erst dann zu den Einsätzen alarmiert.

    Im Ernstfall helfen wollen ist eine tolle Sache. Man darf allerdings nicht vergessen, welche Stressbelastung auf einen zukommt. In den Zeiten, als mein Mann und ich aktive Mantrailer waren,klingte das Handy manchmal bis zu 3 mal in der Nacht und das mehrmals in der Woche.(Einsätze finden in den meisten Fällen nachts statt). Ebenfalls ist der Stress am Einsatzort selbst nicht zu unterschätzen. Gerade auf den MT wird ein großes Augenmerk gelegt. Die Aussage, wohin der MT zieht, ist oft einsatzentscheidend. Dahin werden die Einsatzkräfte geschickt, der Hubschrauber mit der Wärmebildkamera,die Flächensuchteams...

    Nicht zuletzt darf man die Angehörigen nicht vergessen, die flehend an einem hängen, dass man das geliebte Familienmitglied wiederfindet. Daran geknüpft, muss man damit umgehen können, den Menschen nicht mehr lebend zu finden. Auch dies haben wir schon im Einsatz mehrmals erlebt. Jedoch konnte mein Mann mit seinem Flächensuchhund Sam auch 2 Lebendfunde verzeichnen. Dann weiß man wieder wofür man sich die vielen Stunden ehrenamtlich um die Ohren kloppt.

    Wie schafft man ein so aufwendiges Training neben dem Beruf? Muss man sich nicht manchmal zwingen?

    Total beeindruckend! Auch, wie ihr gemeinsam das Motivationstief überwunden habt.

    Musst du Hermann auch tragen oder ist das nur bei der Trümmersuche so?

    Ich arbeite im Büro und habe das Glück, ab dem Nachmittag zu Hause zu sein und am Wochenende frei zu haben.

    Zwingen muss ich mich eher selten. Es sei denn, der Regen klatscht waagerecht ans Fenster...dann muss man sich schon mal etwas mehr motivieren. ;)

    Aber wir bilden ja keine Schönwettersuchhunde aus. Funktionieren müssen die Hunde bei jeder Wetterlage.

    Zum eigentlichen Suchentraining am Wochenende kommt ca. 2 mal die Woche das Unterordnungstraining. Vor einigen Jahren war die UO für mich eher Strafe als Spaß. Heute,mit Hermann an meiner Seite, sieht das anders aus. Mittlerweile betreibe ich die UO sehr gerne und arbeite daran,auf Obi Turnieren zu starten.

    Zum Thema tragen: generell muss ich Hermann tragen können, was bei seiner und meiner Körpergröße nicht wirklich leicht ist. Und 36kg müssen auch erstmal gehoben werden. In beiden Sparten,Fläche und Trümmer, muss sich der Hund tragen lassen. In der Prüfung von einem Fremdhelfer.

    Und jeder, der schon mal einen Hund in irgendeinem Bereich ausgebildet hat, weiß das man ein Ziel nicht auf gerader Linie und ohne Probleme erreicht,sondern dass es immer wieder aufs und abs geben wird. Auch in der Ausbildung zum RH gibt es Höhen und Tiefen. Damit muss man umgehen und arbeiten können. Bei Hermann wusste ich, vor und nach dem Einbruch, dass er es kann und dass es nur eine gewisse Zeit dauern wird, bis er wieder zur alten Form zurückfindet. Hier ist dann die Erfahrung gefragt, um einen Hund so zu trainierenn, dass er wieder Spaß an der Arbeit hat. Oftmals hilft es schon, ein paar Schritte in der Ausbildung zurück zu gehen, die Belohnung zu ändern, eine Pause einzulegen oder aber das ganze Trainingskonzept zu verändern.

    Phantastisch !

    warum läuft/sucht er ohne Leine?

    Hallo Roopa,


    in der sogenannten Flächensuche suchen die Hunde immer ohne Leine. Bei dieser Suchart suchen die Hunde selbständig große Flächen wie Wälder, Wiesen, Felder ab. Im Gegensatz zum Mantrailing, da läuft der Hund an der langen Leine und sucht eine bestimmt Person anhand ihres Individualgeruchs. Ideal ist die Kombination aus beiden Sucharten. So hatten wir es bereits im echten Einsatz erlebt: der Mantrailer wurde am Auto der vermissten Person angesetzt und zog bis in ein Waldgebiet. Der MT wurde dann aus der Suche genommen und ein Flächensuchhund angesetzt. Dieser hat nach nur wenigen Minuten die VP gefunden.

    Mal ein kleines Update von uns:

    ca. im Dezember hat Hermann ein Trainingstief durchgemacht. Er wollte nicht mehr so recht starten, beschäftigte sich mit Nebensächlichkeiten und war generell nicht motiviert. Mit viel Geduld und Konsequenz und Arbeit in vielen kleinen Schritten, hat er nun dieses Tief überwunden und zeigt sich motivierter denn je.

    Wenn ich an Hermanns Box komme und frage "wollen wir arbeiten?" (das ist unser Ritual) flippt er fast aus. Er ist dann so auf Arbeit gepolt, dass er schon in seine Kenndecke springt. Motiviert zieht er mich dann zum Suchgebiet. Oftmals steht er schon witternd am Startpunkt und kann es kaum erwarten loszulegen. Derzeit arbeiten wir einen 2. Helfer ein. Weil dies noch relativ neu für Hermann ist,ist eine VP in nur wenigen Metern Entfernung versteckt und eine 2. VP weiter hinten im Gebiet. Ein schneller Erfolg ist dabei wichtig für einen jungen Hund,sodass es nicht zu Misserfolgen bzw. zum Motivationsabfall durch längere Suchen kommt. Die Länge der Suche,auch mit späteren Sucherfolg, steigern wir nach und nach. Jedoch wechseln sich Suchen mit schnellem Erfolg und längere Suchen immer wieder ab, um die Motivation des Hundes aufrecht zu erhalten.

    Hermann sucht inzwischen kleinere Gebiete selbstständig ab. Kleiner heißt,ca.10.000qm. (In der Prüfung muss ein Hund 30.000qm innerhalb von 20min absuchen). Dabei arbeite ich auch immer wieder mal mit einem kurzem Geräusch vom Helfer. Sprich, dieser ist bereits versteckt und gibt z.B. ein kurzes "hey" von sich, dann darf Hermann starten. Dies nutzen wir als kleine Hilfestellung, um den Hund z.B. über weitere Distanzen in den Wald zu schicken. Später,wenn der Hund seinen Job verstanden hat, wird diese Hilfe natürlich abgebaut und vom Hund nicht mehr gebraucht. Hermann benötigt dieses akustische Signal nur noch selten. Aber Spaß hat er trotzdem immer wieder,wenn ein Helfer laut gebend im Wald sitzt. Dann wird Hermann zur Rakete und er düst mit angelegten Ohren durch den Wald. So wie sich Hermann aktuell entwickelt, werden wir voraussichtlich Anfang 2018 die Prüfung ablegen.

    Doch vorher steht am 22.04.17 die Begleithundeprüfung an. Wir müssen jetzt noch an ein paar Kleinigkeiten feilen,aber ich denke, wir werden bestehen. Also zumindest meint das unsere Trainierin. ;)