Alles anzeigenHallo in die aufgeregte Runde,
möchte hier als Anfänger meine Meinung, basierend auf bisherige Erfahrungen und zugegebenermaßen meinem Gefühl mitteilen.Ich halte Pöbeln bzw. Leinenaggression schon für rassetypisch. Jeder Labrador in unserem Stall ( wir haben 3 davon) ist gemütlich, gelassen, pöbelt keinen anderen Hund an. Alle Besitzer bestätigen mir eine problemlose Erziehung und leichtes Händling. Diese Hunde pöbeln nicht, weil sie es von vornherein nie getan haben. Oder weil sie so “gestrickt“ sind?? Freier Wille, Naturell? Meiner Meinung nach ja. Familienhund und charakterlich so gezüchtet.
Die zwei Jack Russel des Stallbesitzers hingegen, quirlig, aufgeregt, immer auf der Suche nach Action. UND: Wenn der Besitzer sie nicht im Gehorsam hätte, würden sie knurrend und pöbelnd die anderen Hunde angreifen. Diese Hunde pöbeln aber nur nicht, weil sie gehorchen und zwar
unfreiwillig, nicht ihrer Rasse entsprechend. Ist auch nur meine Meinung. Der Jackie ist von Natur aus ein Jagdhund, agil, furchtlos und energisch. Beim Schäferhund, ob DSH , Herder oder Malinois sehe ich es ähnlich. Sie sind als Schutzhunde mit ausgeprägtem territorialen Schutzinstinkt und sogen. festem Charakter gezüchtet. Bei allen Rassen bestätigen Ausnahmen natürlich die Regel. Diesen Schutztrieb kann man bei dieser Rasse eigentlich nur durch Gehorsam “unterdrücken“. Bei “freiem Wille“ habe ich so meine Zweifel.
Warum? Aus meiner Erfahrung mit Charly: Auch bei ihm ist es wohl mehr in Bezug auf Pöbeln sein Schutztrieb. Ich höre immer wieder: Ablenkung, interessanter sein, als andere Hunde, Futter, Spiel oder Seilchenzerren...
Futter interessiert ihn überhaupt nicht und sei die Wurst noch so groß. Also Seilchen (der Ball rollt ja davon) und Zerren. Charly kennt inzwischen auch den Trick und es wird langsam langweilig. Er ignoriert es auch inzwischen. Mmmh... Wie kann ich mich noch interessanter machen, wie das Ganze noch mehr toppen??
Mein jetziger Plan: Indem ich endlich anfange, mir Respekt zu verschaffen und nicht mehr flöte, wenn ich ihn rüge, sondern knappes Kommando im Befehlston. Auch beim Befehlston reagiert er eher. Zugegeben: Das funktioniert momentan auch erst nach heftigem, (für manche Passanten, die mich mittlerweile kreuzweise können, zu grobem) Leinenruck, Rückwärtsrichten (indem ich frontal auf ihn zugehe) und anschließendem Sitz-Kommando. Dann wird er ruhiger und bei gut getimten NEIN, geht er zwar in winseln über, aber er sitzt und beruhigt sich. Dann bekommt er in wieder freundlicher Tonlage ein Lob mit Leckerlie und Fellkrauler und weiter geht's. Ist immer noch sehr anstrengend, aber inzwischen hat er gemerkt, dass ich auch anders kann. Diese Vorgehensweise will man natürlich nicht in den Hundeschulen sehen, doch für solche Hunde ist sie angebracht. Es geht hier m.M.n. nur über die Durchsetzung des Gehorsams, auch wenn es manchmal nicht so freundlich ist.
Meiner Meinung nach hast du als Anfänger eine sehr gute Meinung, der ich voll zustimme.
Ich bin ja auch eher der Typ, der gerne mit Wattebäuschchen arbeitet. Wenn es mit den Wattebäuschchen aber nicht funktioniert, setze ich den Gehorsam durch. Dann läuft mein Hund bei dem Kommando „Fuß“ auch neben mir und hat gar keine Gelegenheit mit anderen Hunden zu pöbeln.
Einen gewissen Respekt muß man sich bei seinem Hund auch schon verschaffen.