Alles anzeigenZu Hause ist das was ganz anderes, niemand lässt Hunde mit Kindern alleine. Hoffe ich zumindest mal!
Hm, dann ist es ja erstaunlich das ich meine Kindheit mit einem DSH überlebt habe. Der Hund hat mich zum KiGa und später auch zur Schule gebracht und wieder abgeholt, und war auch sonst überall mit mir unterwegs. Und meine Rabeneltern haben ihn mir sogar hinterher "gehetzt" wenn ich allein im Wald unterwegs war und es später/dunkel wurde.
Und wenn wir doch mal nen Ratscher hatten wurde die Schuld nicht zuerst beim Hund gesucht, sondern gefragt was WIR wieder angestellt haben das wir geknappt wurden. So war das damals auf dem Dorf. Da wurde längst nicht so ein "Geschiß" um Hunde/deren Haltung gemacht, und es hat (meist besser) funktioniert.
Damals war man diesbezüglich noch pragmatisch. Als wir damals "auf's Dorf" gezogen sind hat mich eine junge Schäferhündin vom Fahrrad geholt. Ich weiß heute noch dass ich da anschließend lauter kleine Steinchen an den Knien und Handinnenflächen in der Haut hatte... Abends kam dann der Bürgermeister (damals hatte noch jedes Dorf einen eigenen Bürgermeister) in Begleitung der Hundehalter zu meinen Eltern in die gute Stube und ich wurde hinzu zitiert. Bekam eine Tafel Schokolade und der Bürgermeister hat ein Urteil gefällt: 1) Der Hund musst 14 Tage lang einen Maulkorb tragen (das musste damals jeder Hund mit dem es zu einem Beißvorfall o.ä, gekommen war). 2) Die Halter durften den Hund nicht mehr Morgens, wenn sie an die Uni gefahren sind (die studierten Jura und auf Lehramt), vor die Tür und ihn erst Nachmittags wieder ins Haus lassen (wie das damals allgemein üblich war mit den Hunden). 3) Da der Hund nicht so lange in der Wohnung eingesperrt bleiben sollte bekam ich mit meinen 6 Jahren einen Haustürschlüssel und den Auftrag jeden Mittag nach der Schule eine Stunde mit dem Hund spazieren zu gehen. Dafür sollte ich dann 50 Pfennig in der Woche erhalten. Der Bürgermeister war der Meinung der Hund und ich müssten uns sowieso aneinander gewöhnen, da wir in er selben Straße wohnen würden.
Ich war dann mit dieser Hündin fast bis an ihr Lebensende jeden Nachmittag unterwegs. Und wünsche mir diesen Pragmatismus im Umgang mit Hunden (und Kindern) heute oft zurück.
Damals waren es auch noch andere Zeiten, da herrschten nicht diese antiautoritären Erziehungsmethoden.
Wir haben auch im Sandhaufen gespielt und die Hunde lagen daneben oder haben Fassenkrieger auf dem Hof gespielt und die Hunde haben uns nicht gejagt. Und kein Erwachsener war weit und breit in der Nähe.
Da wussten die Hunde aber auch, dass sie eine Tracht Prügel bekommen, wenn sie uns zwickten oder jagten.
Und wir Kinder wussten, dass wir auch eine Tracht Prügel bekommen, wenn wir die Hunde ärgerten oder quälten.