Lolu
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Beiträge von Lolu

    Ein seperates Hundetraining finde ich persönlich nicht für nötig. Unser Sohn war oft mit beim Hundetraining und er wurde da auch regelmäßig eingebunden. Er ist sehr sicher im Umgang mit den Hunden. Er führt auch (in unserem Beisein) Ludwig sehr souverän. Beziehung bauen die Kids sehr gut durch Spielen und Beschäftigung mit dem Hund auf. Suchspiele im Garten, Apportieren u.a. eignen sich super.

    Ludwig ist übrigens keinesfalls schwierig. Er ist absolut menschen-und hundefreundlich. Zudem bringt ihn so schnell nichts aus der Ruhe. Aber er hat einen starken Willen und hat gerne die Kontrolle. Lässt man bei so einem Hund die Erziehung schleifen, hat er ganz schnell die Oberhand und alles tanzt nach seiner Pfeife.

    Wenn Besuch kommt und man kümmert sich nicht um ihn, hat er bald kein Interesse mehr. Lotte ist bei Fremdem viel reservierter als Ludwig. Ein Wochenende unter Jugendlichen macht Ludwig nichts aus. Für Lotte wäre es Stress pur.

    Jeder Mensch braucht zudem "seinen" Hund. Für meinen Mann ist Ludwig der absolute Hund, der nichts übel nimmt, sich bei lautem Tonfall nicht gleich zurück zieht, immer gut gelaunt ist. Dafür nimmt er gerne in Kauf, dass er mehr üben muss und nicht nachgeben darf, weil Ludwig so herrlich süß guckt.

    Und die sensible Lotte, die zumacht, wenn man sie zu laut zurecht weist und keine Heldin ist, passt wunderbar zu unserem Sohn. Die 2 verstehen sich ohne Worte.

    Knickohr: Ich finde super, dass ihr akzeptiert, dass Quacks kein Kuschelbär ist. Er wird sich entwickeln und auf seine Art ein toller Bursche werden. Und wahrscheinlich wird die Freundlichkeit seiner Schwester auf Dauer auch etwas auf ihn abfärben. Der beschriebene Schäferhund meiner Eltern war innerhalb der Familie der beste Hund überhaupt mit einer unglaublichen Toleranzgrenze gegenüber meinen Kindern. Mein älterer Sohn hat ihm als Kleinkind unbemerkt eine Wäscheklammer ans Ohr gesteckt. Der Hund hat das einfach so hingenommen. Fremde Menschen auf dem Hof oder im Haus, auch Kinder, ging gar nicht. Wir haben das akzeptiert und aufgepasst. Bei Besuch war der Hund dann nicht im Haus.

    Angelika: Genau, das ist die andere Seite. Wenn man ein solches Grundstück zu bewachen hat, nützt ein freundlicher Kuschelbär, auf den man sich nicht verlassen kann, gar nichts. Hier tut ein DSH seine Arbeit absolut hervorragend.

    Man kann nicht 100% sagen, wie sich ein Welpe entwickelt. Aber man kann mit viel Üben, Konsequenz, Geduld und Zuneigung einen Hund bis zu einem bestimmten Punkt formen, wie man ihn braucht. Man muss aber wissen und akzeptieren, dass ein DSH arbeiten möchte und sich bei Langeweile selbst Aufgaben sucht. Der eine mehr, der andere weniger. Die Hoffnung, ein sehr ruhiges und zufriedenes Modell zu finden, kann sehr schnell zerplatzen. Man sollte sich im Klaren sein, dass ein DSH kein "Nebenhobby" sein kann, sondern einen Großteil der Freizeit in Anspruch nimmt. Wenn sich diese Aufgabe im besten Fall auf mehreren Schultern bei Berufstätigkeit verteilt, kann man auch mit einem DSH absolut glücklich werden.

    Koa, viele deiner Sorgen sind unbegründet, da der Hund in eure Situation reinwächst. Er kennt die Kinder, die Putzfrau u.s.w. Und bei fremden Kindern im Haus, falls der Hund sich eher wie Quacks entwickelt, kann man immer noch den Hund solange in einem anderen Zimmer, einer Box oder im Garten deponieren.

    Zu einem Junghund rate ich euch mit 3, mit zum Teil noch recht kleinen Kindern eher nicht. Das böse Erwachen kommt manchmal doch erst später. Man kennt nie die ganze Vorgeschichte und weiß nicht, wie sich ein Hund in bestimmten Situationen verhält. Unseren ersten Hund kannten wir von klein auf. Er gehörte einem Nachbarn der ins Pflegeheim kam. Wir sind 1 Jahr lang nur mit ihm spazieren gegangen oder haben ihn im Urlaub der Ehefrau gehabt. Bei der Hündin danach waren die Kinder nicht mehr so klein. Außerdem war sie eben auch kein typischer DSH.

    Da Koa in Knickohrs Thread darauf ansprach, beginne ich hier mal einen neuen zum Erfahrungsaustausch bzgl des o.g. Themas.

    Ich habe mit eigenen Kindern nie schlechte Erfahrungen mit Schäferhunden gemacht. Mit meinen eigenen auch mit fremden Kindern nicht. Allerdings hatten meine Eltern auch mal so einen Kandidaten, der einen starken Schutztrieb hatte und wo nicht mit totaler Konsequenz daran gearbeitet wurde, dass das Bewachen von Haus, Hof und der darin wohnenden Personen nicht seine Aufgabe war. So gab es Situationen, wo er auch mal gezwickt hat, auch fremde Kinder.

    Unsere eigenen Hunde waren in der Hinsicht alle nicht so geartet. Unser erster eigener Rüde war auch wachsam, hat aber nie seine Zähne eingesetzt. Er ließ sich auch sofort wegschicken. Kinder hat er geliebt. Ich habe ihm zu 100% vertraut. Sein Vorbesitzer hat da gute Arbeit geleistet. Die Hündin danach war eh ein Schäfchen. Die sah nur aus wie ein Schäferhund. :) Sie kam mit 4 Jahren von einer Züchterin zu uns und konnte und kannte nichts. Sie war aber sehr lieb und natürlich lernwillig wie alle Schäferhunde. Bei ihr brauchten wir ebenso nie Sorgen haben wegen fremder Kinder. Lotte ist auch eine unkomplizierte Hündin. Dass man das Bellen einsetzen kann, wenn etwas ungewöhnlich ist, hat sie erst von ihrem Bruder gelernt. Sie hat auch keinen starken Schutztrieb. Ich war mit ihr und meinen Kindern gestern am Bodensee, wo meine Schwester mit ihren Kindern Urlaub gemacht hat. Lotte rannte im Wasser herum zwischen den Kindern und hat sich gefreut, wenn ein Kind ein Stöckchen geworfen hat. Selbst die fremden Kinder hatten keine Angst.

    Ludwig hat viel mehr Schutztrieb als alle unsere Hunde bisher. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, ihm klar zu machen, dass er in der Hierachie ganz unten steht, auch unter Lotte. Auch dass das Haus nicht seins ist, dass er nicht auf Lottes Platz zu liegen hat. Und auch nicht da, wo er nicht erwünscht ist. Er vereinnahmt nämlich gerne alles. Bei Besuch handhaben wir es wie beschrieben. Fremde Kinder instruieren wir auch so. Das klappt. Ich würde aber nie fremde Kinder in meiner Abwesenheit ins Haus lassen. Da müssten meine Kinder so alt und vernünftig sein, dass sie das selbstständig regeln können und ich ihnen vertrauen kann. Allerdings betrifft das nicht nur den DSH. Koa, du siehst, dass es durchaus auch unter DSH Unterschiede gibt. Wenn du einen charakterstarken, selbstbewussten Rüden hast, merkst du das schon als Welpe. Da hat man dann mehr Erziehungsarbeit zu leisten. Und auch länger. Wenn man dazu bereit ist und der Hund über die Flegeljahre hinaus ist, wird man viel Freude mit ihm haben.

    Ich würde mir im Vorfeld die Elterntiere sehr genau anschauen und die Aufzucht der Welpen. Und ich würde überlegen, ob für den Anfang nicht eine leichtführige Hündin die bessere Wahl ist. Da gibt es zwar auch Ausnahmen, aber im Allgemeinen ist man bei ihnen schneller und weniger mühsam am Ziel. Auch wenn ein Labrador oder Goldie angeblich leichter zu handhaben sind, kommt für mich kein anderer Hund als ein DSH in Frage. Seine Treue, seine Klugheit und seine Loyalität sind einzigartig.

    Bei Besuch funktioniert es zudem super, wenn man es macht, wie Cesar Millan empfiehlt: Den Besuch instruieren- Hund nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen! Also am Anfang komplett ignorieren. Erst wenn die Aufregung komplett weg ist, darf man sich dem Hund zuwenden. Wenn der Hund beginnt, sich wieder aufzuregen, wieder auf den Platz und wieder ignorieren. Irgendwann fängt der Hund an nachzudenken.....

    Also wir haben auch so einen Kontrollfreak. Er ist jetzt 28 Monate und es wird zunehmend besser. Du hast die Erfahrung und machst alles richtig. Man muss bei solchen Rüden einfach nochmal konsequenter sein als bei Hündinnen. An Tiefschlägen nicht verzweifeln, bei Fortschritten richtig freuen. Wenn euer Halbstarker den 2. Geburtstag hinter sich hat, ist das Schlimmste überstanden. Bis dahin heißt es üben, konsequent sein und Geduld haben.

    Hat Quacks inzwischen das Rudel im Griff?

    Bei uns hat Lotte immer noch das Sagen und das muss auch ab und zu aufgefrischt werden. :D

    Unser alter Rüde hatte furchtbare Panik. Der hat geschrien und man musste ihn in jede Praxis ziehen, egal bei welchem TA. Der ging nicht nach vorne, war eben "nur" panisch. Wahrscheinlich verbindet Quacks TÄ auch mit Schmerzen, Festhalten und Eingrenzung. So schützt er sich selbst. Kann man ihn noch positiv bestätigen? Oder macht er so zu, dass nichts mehr ankommt? Ich würde auch vorsorglich immer einen Maulkorb verwenden. So hast du Ruhe und das wirkt sich auf den Kleinen aus.

    Ich verstehe deine Sorge total. Meine 2 übertreiben es auch gerne mal. Wie Waschbär schon schreibt, eine gute Physio ist Gold wert. Bei den Hunden sind wir immer sehr besorgt. Bei Kindern ist es nicht anders. Mein 13jähriger hat wachstumsbedingt immer irgendwelche Probleme. Manchmal muss man auch einfach etwas Geduld haben.

    Toller Bericht! Du hast auch allen Grund aufs Hermännle stolz zu sein! Und auf deine tolle Arbeit mit gleich 2 Hunden! Absoluter Respekt! :thumbup:

    Ich freue mich, wenn Ferien sind und sich die Arbeit mit 2 Hunden auf mehrere Personen verteilt. Dann kann man doch gezielter arbeiten.

    Asnea: Ich finde es irgendwie doch niedlich, wenn sich die großen Rüden noch so kindisch verhalten. Auch wenn es nicht gerade beim Fährten sein muss. :D

    Ich denke, du hast das richtig erkannt, der Hündin fehlt die Erfahrung und Sicherheit im Umgang mit Kindern. Und du machst auch vieles schon instinktiv richtig. Im Hinblick auf den eigenen Nachwuchs würde ich das aktiv üben. Regelmäßig den Kontakt mit Kindern suchen (Spielplätze o.ä.). Sag den Kindern, wie sie sich nähern sollen (nicht von hinten, nicht hektisch, an den Händen schnuppern lassen). Wenn die Kinder unsicher sind, besser erstmal keinen Kontakt, da der Hund die Sicherheit auch noch nicht hat.

    Die Sache mit dem Schnappen nach der Nase würde ich unbedingt unterbinden. Das ist eine Art Maßregelung wie sie das bei jungen Hunden macht. Diese Art Kontrolle ist nicht ihre Aufgabe und das kann auch schief gehen.

    Wenn sie den Kindern zu nah ans Gesicht geht oder in einer Weise, die sie nicht soll, würde ich sie laut mit strengem Tonfall ermahnen. Reagiert sie, sofort loben. Reagiert sie nicht, darfst du deutlicher werden.

    Beim eigenen Kind würde ich mir auch keine so großen Sorgen machen.

    Wichtig ist, dass der Hund, der bisher im Mittelpunkt stand, weiterhin genug Zuwendung bekommt. Auch sollte er lernen, dass er Kinderwagen und Kinderbett nicht zu verteidigen hat. Kinderzimmer sollte tabu sein. Falls die Hündin bisher ins Schlafzimmer durfte und das Baby da schlafen soll, wäre jetzt der Zeitpunkt, ihr das anzugewöhnen.

    Neid ||||||


    Zum Thema schließe mich den Tips der anderen an. :):thumbup:

    Für mich wärs nix, viel zu warm. Mir ist es jetzt im Hochsommer hier in Süddeutschland meist schon zu warm. Ich freue mich über jedes Tief, dass sich ankündigt. ^^

    Ich kenne sie gar nicht mit Namen und Anschrift. Ich hatte sie nur mal angeschrieben, weil mich interessiert hatte, warum die Eltern im SV sind und die Welpen keine Papiere bekommen.

    Die hatten die Prüfungen und die Körung. Da hat sie das mit der Größe geschrieben. Möglicherweise war es gar nicht der Grund.

    Was passiert denn, wenn jemand ohne Papiere weiter züchtet und der SV Wind davon bekommt?

    Die Bemühungen des SV, einen gesunden gebrauchsfähigen Schäferhund zu züchten,ist absolut lobenswert. Dass es immer auch schwarze Schafe gibt, wird sich wohl nicht ganz vermeiden lassen.