Lolu
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Beiträge von Lolu

    Ich arbeite auch in einem ambulanten Pflegedienst. Großraum Stuttgart, also außerhalb. Bei unseren Klienten, und woanders ist es ebenso, gibt es kaum Menschen unter 80. Mit einer 7 davor gelten sie als jung. Das sind dann meist Menschen mit schweren Erkrankungen wie MS oder auch Krebs. Es kommt auch vor, leider, dass wir palliativ Menschen mit Krebs pflegen, die noch keine 60 sind. Das ist aber die Ausnahme. Tatsächlich ist ein Großteil unserer Klienten knapp 90 oder auch darüber. Auch eine 100jährige haben wir.

    Ich kenne eine 84 jährige, die sich durch einen unerkannten metastasierendem Tumor 2 Brustwirbel gebrochenen hatte. Ein Onkologe und eine Psychologin wollten sie von einer Immuntherapie überzeugen, die sehr überzeugend abgelehnt hat. So ein Mensch ist die Ausnahme. Eher ist es so, dass auch in sehr hohem Alter noch Therapien angewendet werden, die dann zum großen Teil tatsächlich zur Heilung führen. Vor 40 Jahren undenkbar!

    So ist es auch bei den Hunden. Solange der Halter das Geld hat, um seinen Hund therapieren zu lassen, solange wird das auch getan. In der Nachbarschaft gab es in letzter Zeit viele 10-12 jährige Hunde. Unsere Hündin war die einzige, die in dieser Altersgruppe so früh (ich empand 9 als früh, da wir sie nur 5 Jahre hatten) starb.

    Eine sehr interessante Diskussion! ?

    Angelika, es ist toll, dass du Gauner dazu gebracht hast, mit dir gemeinsam Spaß an deinem Hobby zu haben. Leider ist es ja wirklich eher so, dass Schutzhundsportler mit hohen Ambitionen ihre Hunde, die den Anforderungen nicht entsprechen, wieder weggeben.

    Ich habe, was den Trieb angeht, umgekehrte Erfahrungen gemacht. In den normalen Hundeschulen bekommt man beigebracht, wie man den Trieb eines Hundes möglichst im Keim erstickt. Entspanntes Spazierengehen im großen Rudel, das soll das Ziel sein. Um Gottes Willen, nur keinen Ball verwenden, dann tickt der Hund aus. Dass aber ein Schäferhund gerne in höheren Trieblagen arbeitet, wird ignoriert. Wir sind zum Glück an einen Trainer gekommen, der uns beigebracht hat, mit Freude in höheren Trieblagen zu arbeiten und den Hund dann wieder runterzubringen. Wir hatten bisher nie einen Schäferhund mit so extremen Triebanlagen, wie in dem Thread beschrieben wird. Hätte ich einen solchen Hund, wäre ich froh, wenn ich einen guten Verein finden würde, der mich in der Arbeit mit dem Hund unterstützt, was dann auch den maßvollen Umgang mit Hilfsmitteln einschließt.

    Waschbär: Die Situation mit deinen 2 Junghunden hätte ich gerne gesehen. ? Lotte hat auch einen Riesenspaß daran, ihren Bruder zu "zerlegen".

    Gute Besserung für die Kralle!

    Dass Dogmeat sich so toll entwickelt hat, ist allein dein Verdienst! Kannst stolz sein! ?

    Solche Hundegruppen meide ich aus den genannten Gründen ebenso! Viele kennen zudem die Körpersprache der Hunde nicht und greifen nicht ein. Wenn man z.B. Mobbing unterbindet, weil einer der Hunde permanent gejagt wird, kriegt man noch zu hören: Warum? Die spielen doch gerade so schön! Ich möchte auch nicht die einzige "Auslastung" vieler Hunde so unterstützen. Wir sind natürlich in der glücklichen Lage, dass unsere 2 sich haben und wir nicht unbedingt Sozialkontakte suchen müssen.

    Neulich waren wir auf der Wiese und haben gespielt und trainiert. Dann kam ein Mann aus unserer Straße mit einem älteren Westi-Rüden. Lotte liebt diesen Hund. Er ist nicht kastriert. Statt sich über Lotte zu freuen, lief der zu Ludwig und schnüffelte penetrant an seinem Hinterteil. Mein Mann hat weiter das Spielzeug geworfen und gemeint, Ludwig habe das nicht zu interessieren. Ich habe daraufhin den Mann gebeten, den Hund zu sich zu holen, damit er Ludwig beim Rennen nicht zwischen die Füße gerät. Das tat der Mann auch, ließ ihn aber dann wieder los. Das Schnüffeln ging wieder los. Ludwig drehte sich zwischenzeitlich schon öfter um und drohte leise, was den Kleinen gar nicht störte. Irgendwann packte er den Kleinen mit Geknurre. Er ließ aber gleich ab und mein Mann maßregelte Ludwig, weil er das nicht duldete. Der Westi hatte keinen Kratzer, wedelte auch noch mit dem Schwanz, blieb aber endlich von Ludwig weg. Konsequenz: Wenn wir beim Spielen oder Trainieren gestört werden, geht man entweder weg oder sagt deutlich, dass der andere bitte weitergehen möchte.

    Der Bulldoggenfreundin von Ludwig hat Lotte schnell klar gemacht, dass sie keine Freundinnen werden, wenn sie Lotte nicht in Ruhe lässt. Die Bulldogge hat es schnell akzeptiert. Aber der Hund hat erfahrene Halter und von Anfang an Hundetraining.

    Ich sehe das genauso. Ich würde bei der Erstausstattung niemals an ein Halti denken.

    Das Halti ist ein Hilfsmittel, wenn andere Möglichkeiten versagt haben und man mit großen und kräftigen Hunden möglichst sicher unterwegs sein will. Der Umgang mit dem Halti MUSS bei einem Hundetrainer gelernt werden, sonst können gesundheitliche Schäden auftreten. Zudem sollten Haltis nach Maß gekauft, oder besser noch angefertigt werden. Man darf nicht denken, ich kaufe mal eben ein Halti und schon habe ich die Lösung. So denken viele Menschen. Neben dem Halti sollte die Leinenführigkeit weiter geübt werden.

    Bei uns kam das Halti nur in brenzligen Situationen zum Einsatz. Ansonsten wurde das Laufen an lockerer Leine geübt. Wurde es notwendig, wird das Halti ähnlich wie ein Zügel beim Pferd verwendet und der Hund sanft und ohne Reißen aus der Situation geholt.

    Vom Harness halte ich gar nichts. Sitzt nicht gut und ein effektives Training ist damit nicht so gut möglich. Blickkontakt zum "Ereignis " ist damit immer noch möglich.

    Es ist aber auch so, dass Hunde wie Menschen heute viel älter werden. Und damit die Wahrscheinlichkeit von Krebserkrankungen steigen. Früher wurden Hunde viel schneller eingeschläfert. Teure und aufwendige Therapien gab es nicht.

    Unsere erste Hündin vor 35 Jahren in meiner Kindheit und Jugend bekam den gleichen Krebs wie deine Hündin. Das ging auch rasch. Und bekam auch nur Schlachtabfälle. Der Krebs, den unsere eigene Hündin vor den Beiden jetzt bekam, war sehr aggressiv und heimtückisch. Sie starb mit gerade 9 innerhalb weniger Wochen. Und es gibt immer öfter auch schon deutlich jüngere Hunde. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Hunde immer mehr die typischen Zivilisationskrankheiten wie wir bekommen, wie Diabetes, Krebs, Herz-und Schilddrüsenerkrankungen.

    Übrigens, ich bin überzeugt, dass Impfungen ihren Teil dazu beitragen. Man muss sich nur überlegen, wieviel schwere Impfschäden bei Menschen entstehen. Hier ist das Ganze aber noch strengstens reglementiert. Bei den Tieren ist das zum großen Teil Profitdenken. Die Pharmaindustrie verdient sehr gut daran. Und auch die Tierärzte. Deswegen sind Aussagen von Tierärzten (es gibt zum Glück auch kritische) dazu nicht aussagekräftig.

    Waschbär ist Expertin und kann sicher dazu Genaueres sagen.

    Kuba, dass dein Hund dich im Griff hat und hinzieht, wohin er will, geht nicht. Da musst du unbedingt was tun! Such dir einen Trainer, bei dem du das in ein paar Einzelstunden üben kannst.

    Auch dass Kuba deine Mutter durch die Gegend zieht, ist echt nicht lustig. Hier hat sich die Schwiegermutter eines Halters von einem Schäferhund-Rüden deswegen die Schulter gebrochen. Mit Beruf, Abendschule und dem zu erwartenden Baby hast du viel um die Ohren. Aber deswegen ist es umso wichtiger, dass du dir deine Familie mit ins Boot holst. Trainiert gemeinsam mit Kuba! Nicht nur spazieren gehen! Das reicht ihm nicht. Wenn das Baby da ist, braucht ihr einen gehorsamen und ausgeglichen Hund. Deine Frau hat dann Zeit, um mit ihm und dem Kinderwagen spazieren zu gehen. Aber dazu muss er gut an der Leine gehen können.

    Deswegen solltest du dir baldmöglichst professionelle Hilfe holen.

    Und besser mit Halti trainieren, als das Risiko einzugehen, dass Kuba so zieht, dass sich jemand verletzt oder sich selbst in Gefahr bringt.

    Ich finde dazu passend den Thread von Cuki super, wo es darum ging, mit 2 verschiedenen Leinen oder Halsbändern zu üben.

    Da die Leinenführig totale Konsequenz und viel Übung erfordert, aber aufgrund von Zeitmangel oder mangelnder Geduld nicht möglich ist, ist eine weitere Leine dafür sinnvoll, wo Ziehen erlaubt ist, bzw nicht korrigiert wird. Und mit der Übungsleine weiß der Hund genau, dass jetzt Leinenführigkeit geübt wird. Natürlich nützt es dann nichts, wenn man die Übungsleine nur 2 mal in der Woche benutzt.

    Mir hat die Methode mit dem Blocken nicht geholfen. Ich über eher so wie Knickohr mit den Kehrtwendungen. Zudem fordere ich die Konzentration auf mich.

    Uns hat das Halti-Training viel geholfen. Die Haltis nutzen wir immer noch, wenn wir in Städten unterwegs sind oder da, wo viele Menschen unterwegs sind und Hunde an der Leine geführt werden müssen. Das ist eher selten der Fall, daher sind die Hunde dann aufgeregt und die Haltis sind dann hilfreich.

    Generell kann jeder Hund in jedem Alter die Leinenführigkeit lernen.

    Das ist super! In einem guten Umfeld, wo ein Hund erfährt, was Zuneigung und Erziehung bedeuten, und wo er die Möglichkeit erhält, mit Freude zu arbeiten, entwickelt sich ein Hund mit schwieriger Vergangenheit oft richtig toll. Das haben wir selbst auch schon erlebt.

    Was ich immer so süß finde ist, dass Ludwig immer auf Lottes Ball mit aufpasst. Lotte interessiert sich ab und zu für andere Dinge und "vergisst" ihren Ball. Ludwig hat das im Auge, geht zum Ball, nimmt abwechselnd seinen und Lottes Ball ins Maul, bis sie kommt und ihren Ball abholt. Das macht er auch, wenn sie beim Suchen ihren Ball nicht findet. Dann hilft er und zeigt ihr auf die gleiche Weise, wo der Ball ist.

    Ludwig hat auf diese Weise richtig zu tun. :D

    Neulich hatte Lotte von Verpackungsmüll einen Klebstreifen im Fell. Ludwig fand das so richtig doof und hat so lange probiert, bis er sie davon befreit hatte.

    Das war aber ein schweres Versäumnis deiner Schwester. Schon als Welpe muss der Hund lernen, dass man ihm, jederzeit den Napf wieder wegnehmen darf. Selbst die Kinder einer Familie müssen einem Hund ein Spielzeug oder Futter gefahrlos wegnehmen dürfen. Sonst ist das ein Pulverfass, dass jederzeit explodieren kann. Man kann schließlich nicht ständig den Hund im Auge behalten.

    Bei Ludwig ist es sehr wichtig, dass man seine Neigung zur Kontrolle klein halten muss. Er darf auf keinen Fall zuerst aus der Tür, weil er dann sofort die Lage checkt und auch entsprechend reagiert. Das ist aber meine Aufgabe. Gerade bei Hunden, v.a. Rüden, die zur Dominanz neigen, sind Regeln absolut wichtig. Bei Lotte darf man auch weniger streng sein oder nachsichtig. Bei Ludwig wäre das eine Stufe zur Weltherrschaft. Wir haben daran intensiv gearbeitet. V.a. dass ihm jedes Familienmitglied jederzeit sein Spielzeug wegnehmen darf, war überhaupt nicht selbstverständlich. Futter ist überhaupt kein Problem.

    Pöbeln ist aber keine Arbeit, Pöbeln ist eine Frechheit von dem Hund.

    Bevor ich ein Hundeleben lang mit solche Frechheiten leben muß, werde ich auch mal grob zu meinen Hund.

    Da hast du auf jeden Fall recht. Wenn nichts funktioniert, ist das besser, als das Pöbeln hinzunehmen. Ich versuche es aber erst damit zu belohnen, wenn der pöbelnde andere Hund Luft ist.

    Mein Mann hatte mal vor vielleicht 1 1/2 Jahren ein Schlüsselerlebnis: Er hat auf der Wiese mit den Hunden gespielt, als ein Nachbar mit seinem unverträglichen, leinenpflichtigen Cane Corso auf ihn zukam. Die Wiese ist groß genug, dass sich alle weit genug aus dem Weg gehen können. Klar war, der Typ wollte provozieren. Mit mir hat er das auch ein paar Mal probiert. Mein Mann hat es nicht gemerkt. Der Typ war dann plötzlich so nah, dass unsere Hunde hingerannt sind und nicht gehört haben. Sie haben gebellt, aber weiter ist nichts passiert. Was macht mein Mann? Er schlägt Ludwig! Damit er vor dem A....so dasteht, als ob er nichts durchgehen lässt. Ich habe ihm später gesagt, er hätte lieber den Typen schlagen sollen! Dieser Typ ist wissentlich in den Individualraum der Hunde eingedrungen. Mein Mann hat eingesehen, dass es sein Fehler war, weil er nicht vorausschauend war. Und es tat ihm dann entsetzlich leid. So etwas ist nie wieder passiert. Zum Glück sind die meisten Halter bei uns vernünftig und gehen mit genügend Abstand aneinander vorbei. Die Hunde des Nachbarn sind inzwischen über die Regenbogenbrücke gegangen und ich hoffe, dass da auch kein Hund mehr einzieht. Die Ehefrau war übrigens nicht so. Sie hat immer genügend Abstand gehabt und auch Zeichen gegeben, wohin sie gehen will.