Knickohr
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Beiträge von Knickohr

    Super geschrieben, Babsi:thumbup:. Das ist dann auch das Problem beim Rüden während der Läufigkeit der Damenwelt: meist Ohren auf Durchzug weil Nase am Boden. Das kann schon megaanstrengend werden! Und das dann nicht nur mal ein paar Wochen im Jahr. Mittlerweile ist die Damenwelt ja nicht nur im Frühjahr und Herbst läufig, sondern doch einige auch im Sommer und Winter.

    Richtig, Odin !!:thumbup:

    Mal abgesehen davon, daß ich die Posts von HuehnerHalter eh durchweg fragwürdig finde, erinnert mich irgendwie an einen Ehemaligen, wäre das bei uns ganz einfach: meine Hunde beherrschen das Kommando " Aus" bombastisch! Daher hätte ich mit sowas Null Problem.

    Übrigens, nur mal so am Rande: ist der Einsatz vom Stromhalsbändern in Deutschland verboten weil tierschutzwidrig. So viel mal dazu.

    Meine persönliche Meinung dazu ist: ich würde mir als DSH-Anfänger in keinem Fall einen Rüden holen. Was das Läufigkeitsproblem angeht, hast du bei einem Rüden den Fall, daß er die meiste Zeit im Jahr abgelenkt ist, weil irgendwo eine Hündin läufig ist. Bei einer Hündin hast du das Thema nur für 2 mal ca 3 Wochen. Trainieren kannst du in der Zeit natürlich, klar, nicht auf einem Hundeplatz oder in der Hundeschule, aber zuhause oder auf dem Spaziergang, klar.

    Für die Zeit der Läufigkeit kannst du evtl irgendwo anders laufen, wo nicht so viele andere Hunde sind. Kommt ein anderer Hund, vorsichtshalber anleinen. Andere Rüden können sehr aufdringlich sein und mit anderen Hündinnen wird in der Läufigkeit gerne mal gezickt.

    ich würde dir auf jeden Fall zu einer Hündin raten, am besten auch aus der Hochzucht. Leistungszucht ist schon einiges anspruchsvoller. Da würde ich mich als DSH-Anfänger noch nicht rantasten wollen. Wenn ein HZ Hund dich schon voll auslastet, dann weißt du dann, daß LZ nichts für Euch ist. Und sollte dir ein HZ Hund zu wenig Pep haben, kannst du dir als nächsten Hund einen LZ nehmen. Aber anfangen würde ich mit LZ in keinem Fall, das könnte schnell eine Überforderung werden, gerade wenn noch kleine Kinder dabei sind, für die man auch noch jede Menge zeit haben muss. Es ist ja auch eine Frage, ob du auch regelmässig / täglich ein paar Stunden Zeit hast, alleine etwas mit dem Hund zu machen oder ob du immer die Kinder auch mit dabei haben wirst. Hättest du die Möglichkeit, alleine mit dem Hund auf dem Platz zu trainieren? Oder, wenn er ausgewachsen ist, kannst du alleine mit ihm Rad fahren? oder 2 Stunden am Stück durch Feld und Flur laufen?

    So langsam gerät das hier aber doch sehr Off-Topic.

    Wie gesagt, ich werte ein Explodieren, ein kurzes Explodieren, an der Leine, wenn ein fremder, intakter Rüde zu nah kommt, nicht als Ungehorsam. Quacks geht zwar hoch, hört aber auf ein "Schluß" von mir auch sofort auf und geht normal weiter. Ist Platz genug da, wird seine Individualdistanz nicht unterschritten, kann ich auch mit beiden Hunden frei laufend bei Fuß ganz normal und ruhig dran vorbeigehen, ohne daß meine mit der Wimper zucken. Nicht mal, wenn der fremde Hund volle Möhre loslegt.

    @Ellionore: du hast deine Einstellung, die sich absolut mit meiner deckt, mehrmals wunderbar erklärt. Irgendwie will der ein oder andere das halt nicht verstehen, scheint mir.

    Es gibt schließlich auch noch etwas zwischen Wattebällchenwerfer und Gewalt. So wie ich auch dazwischen liege. Auch ich brülle schon mal oder rupfe am Halsband oder am Nackenfell oder stupse an. Aber Schläge, Tritte oder Strom kämen bei mir nie zum Einsatz. Ich halte so was für armselig. Ich hatte bisher 7 DSH und es ist immer anders gegangen, ohne Gewalt.

    Sehe ich genauso wie Ellionore. Ich habe schon zu viele "nette" Methoden auf SV-Plätzen kennengelernt und auch im Reitsport. ich möchte, daß meine Hunde mir vertrauen, statt sie zu brechen, daß sie Angst vor mir haben. Meine Hunde haben Respekt, ja, aber keine Angst.

    Unser Züchter kann sich das Verhalten von Quacks auch nicht erklären. Aber gut, sollte dort mal etwas mit Mop oder Besen passiert sein, sprich man hat die Welpen mal damit verdroschen, würde das auch eh niemand zugeben. Zu seinem anderen Verhalten heisst es, übersteigerter Schutztrieb. Liegt in den Genen.

    Wir haben versucht, mit ihm zu trainieren, auch mit sehr renommierten Trainern, die selber Mallis züchten und ausbilden. Auch dort wurde uns gesagt, man könne es nur händelbarer machen. Und das haben wir seitdem trainiert und trainieren das natürlich auch täglich weiter.

    Explodieren tut Quacks nur, wenn er zu nah an einem anderen intakten Rüden vorbeigehen muss, wenn ein Ausweichen nicht möglich ist. Ich sehe das nicht als Ungehorsam an. So würde ich auch niemals ein Knurren bestrafen, der Hund teilt sich ja mit und das soll er können und dürfen. Würde ich Knurren bestrafen oder unterbinden, was wäre die Folge???

    Es ist seine persönlichkeit, die kann ich nicht ändern. Ich lebe damit, ich habe es für uns alle händelbar gemacht, meide bestimmte Situationen und gut ist.

    Wenn das so ist, wie Ellionore schreibt, dann würde ich das eher nicht empfehlen. Leistungszucht als ersten DSH ist so schon eine Aufgabe. Aber ohne vorherige DSH-Erfahrung als Familienhund? Fände ich zu schwierig.

    Pinguetta: es ist nicht Peggy, sondern Quacks :). Die andere Hündin, die Distanzierte mit dem Höllenjagdtrieb, war unsere Fanny:). Peggy ist ein Labbi in DSH-Gestalt:thumbup:. Die kann man noch in jeden Kinderwagen dazulegen^^. Meine anderen Hunde auch, nur Quacks ist die Ausnahme. Dein Harras ist Quacks sehr ähnlich, nicht nur äußerlich, das habe ich schon oft gedacht. Es gibt solche Hunde, damit muss man umgehen können. Das ist oftmals schwer. Deshalb sitzen ja auch einige Rüden im Tierheim. Daher würde ich einen DSH Rüden auch nur für DSH-Erfahrene empfehlen. Denn wenn so ein großer, doch massiger Hund eben auch noch viel Schutztrieb hat, ist man schnell überfordert. Ich hatte bereits vorher einen Rüden, da liegen Welten zwischen! Bei meinem Mann und vor allem bei mir ist Quacks ein Lamm, er lässt sich alles viel geduldiger machen als Peggy oder sonst ein anderer Hund.

    Aber bei allem und allen anderen ist absolute Vorsicht angebracht! Gott sei Dank hat er was von den Herdenschutzhunden: wenn er etwas als Bedrohung ansieht, bleibt er erstmal stehen. Immer. dadurch kann ich ihn wunderbar frei laufen lassen. Ich muss ihn nur ständig im Auge behalten. Er gehorcht auch erstklassig, daher kann ich ihn sofort zurückrufen und anleinen oder festhalten. Er braucht eine gewisse Distanz, in der man ihn dann auch ganz easy vorbeiführen kann. Hat er das nicht, ist Kraft gefragt. Er explodiert dann sofort.

    Mal ein Beispiel: auf unserer Runde stand plötzlich ein anderer, wie ich später erfuhr: 2jähriger, unkastrierter DSH-Rüde vor uns. Meine Hunde bekamen von mir das Signal " Stop" und "Hinter" (hinter mich stellen). Klappte. der fremde Rüde kam näher. Meine Hunde standen ruhig da. Weitergehen oder Bogen gehen war unmöglich, da neben uns ein Stacheldrahtzaun war ( Rinderweide), an der anderen Seite der Fluß. Prima! Der fremde Rüde schlich geduckt auf uns zu, umkreiste uns. Ich konnte ihn auch nicht vertreiben. DSH halt :). Sein Frauchen war immer noch weit weg. Sie rief ihn, das interessierte ihn aber null. Dann ging alles ganz flott und es kam, wie es kommen musste: der fremde Rüde wurde steif, fixierte, legte die Zähne frei und griff Quacks an! Quacks war deutlich schwerer und hatte noch seine Schwester dabei, die ihm in solchen Situationen natürlich tatkräftig zur Seite steht:S. sekundenlang heftiges Gebrüll, dann wurde der fremde Rüde kurzerhand von den beiden Geschwistern in die Rur befördert:). Das wars dann, Thema erledigt. Keiner verletzt. Endlich kam auch mal sein Frauchen angelatscht, entschuldigte sich 1000 Mal und wir haben uns noch unterhalten.

    Bei Quacks ist es mit anderen Hunden nicht mal so schwierig. Es hängt halt daran, wie der andere sich verhält. Quacks sucht von sich aus keinen Streit oder gar Kampf. Schon gar nicht, wenn genug Platz da ist. Sieht er aber seine Schwester oder mich, aus seiner Sicht, bedroht, dann brennen die Sicherungen durch. Mal schnell. mal dauert es, wie Gott sei Dank bei oben beschriebenem Beispiel. Mit dem fremden DSH war er ja geradezu vorbildlich. Aber das problem ist, daß man das nicht voraussetzen kann. Er reagiert immer anders, da spielen so viele Faktoren eine Rolle.

    Bei Menschen hingegen sieht er immer rot. Wenn ihn schon jemand nur ansieht, ist es für ihn bedrohlich. Er geht dann sehr viel schneller und vehementer nach vorne als bei anderen Hunden. dazu ein Beispiel: wenn wir mit den Hunden in Urlaub sind, gehen wir auch mal gerne essen:). Wir fahren meist im Mai oder september, sodass man gut draußen sitzen kann. Man wähle dann mit Quacks einen Tisch, wo drunkerum etwas mehr Platz ist als üblich:). Peggy legt sich sofort hin und pennt. Quacks sitzt die ganze zeit und scannt. Menschen an Nebentischen sind egal. Neuankömmlinge mit Hund auch. Kellner, die herumlaufen auch. Aber Kellner, die an unseren Tisch kommen: da geht er fast über den Tisch drüber! Klare Bedrohung, der kommt frontal und schnellen Schrittes auf mich und meine Familie zu. Das ist Worstcase. Und das kann man üben bis zum Erbrechen, es nutzt nichts. Wieder mal ein großer Dank an die unendlich geduldigen und verständnisvollen Niederländer auf Texel! Wir sind tatsächlich noch nirgendwo hinausgeflogen:thumbup:. Im Gegenteil, wir dürfen sogar immer wieder kommen. Obwohl es uns natürlich totpeinlich ist. Wir bieten dann schon immer an, uns alles selbst zu holen, damit keiner mehr an unseren Tisch braucht. Aber die sind so cool und meinen, kann ja nix passieren, ihr haltet den ja fest. Mach das mal in Deutschland, da fliegste nicht nur raus, sondern kriegst noch ne Anzeige.


    Was hiervon themenrelevant ist: mit so einem Hund kanste natürlich nicht mal eben überall oder gar in den Ferien oder mit Kindern Urlaub machen. Ich denke, daß bekommt nicht mal hin, wenn man Drahtseile als Nerven hat.

    Die Tierärtze fassen Quacks nicht mal an, trotz dass er natürlich immer Maulkorb trägt. Ein einziger schafft es tatsächlich, ihn wenigstens zu impfen. der einzige TA, der auf mich hört :). Quacks nicht angucken, an ihm vorbeilatschen in Richtung Peggy, ich dreh Quacks etwas, TA geht hinter mir rum und piekst Quacks dann von hinten in den Hintern:). So gehts. NUR so. Leider halten sich Viele nicht daran, ihn nicht anzugucken. So wie er sich benimmt, hält man ihn wohl besser im Auge:). Nur regt ihn das noch mehr auf. Wenn nur Peggy behandelt wird liegt er ganz ruhig dabei und sagt keinen Ton. Außer, Peggy bekommt Angst und gibt ein Tönchen von sich, dann isser voll da. Oder sie wird narkotisiert....alles ist gut, bis Peggy leicht in Schräglage geht und sanft in Bauchlage gleitet. Dann schreit er "Du hast meine Schwester umgebracht". Der TA sollte dann beiseite treten und Quacks an seiner Schwester schnüffeln lassen, damit er sieht, daß sie nur pennt:). Tut er dann auch und der Koloss beruhigt sich wieder.

    Wir kennen ihn so, wir nehmen ihn so. Auch wenn es oft schwierig und stressig ist. Aber solch ein Hund bei Leuten, denen einfach die Erfahrung oder auch die Ruhe fehlt? Nicht auszudenken! Und hätte ich eigene Kinder noch hier herumlaufen, hätte ich das gar nicht machen können, dann hätte ich ihn weggeben müssen! Das hätte nie und nimmer, auch nicht mit den besten Trainern, funktioniert. Für die Kinder viel zu gefährlich. Besucherkinder wären absolut nicht möglich gewesen etc. pp.

    Solche probleme hatte ich niemals bei einem meiner Tierschutzhunde - aber bei einem Welpen, der von einem guten, renommierten Züchter stammt und mit 8 Wochen hier einzog.

    SO kann es eben auch gehen. Ist natürlich die absolute Ausnahme, aber es gibt sie eben.

    @Kleine Mama: deine Einstellung ist Klasse! Leider ist es ja auch bei Kindern weit verbreitet, sie in die Welt zu setzen und dann tatsächlich vor dem Fernseher zu parken! Bloß keine Arbeit damit haben. Das ist auch das, was man hier leider viel zu oft bei Familien sieht: da werden sich Hunde geholt, ja, teils auch mehrere, und dann gibt es täglich eine kleine Pipirunde an kurzer Leine am Kinderwagen! Die Hunde sind durchgeknallt, weil sie ihre Energie nicht loswerden können. Sind nicht erzogen, weil man sich noch um 3 kleine Kinder kümmern muss. Das finde ich gräßlich! Das gehört keinem Hund angetan, nur weil man unbedingt einen Hund haben möchte, die Kinder mit Tieren aufwachsen sollen. Man muss dann schon allen gerecht werden! Und da gibt es halt deutlich einfachere Hunde als gerade einen DSH oder noch "Schlimmeres". Die Bedürfnisse eines Berners oder Retrievers bekommt man etwas einfacher in den Alltag integriert. Einen Arbeitshund dabei sinnvoll und artgemäss auszulasten, ist doch schon eher ein Job, was man sich eben vorher sehr gut überlegen muss. Du tust das, viele andere dagegen leider nicht. Und wundern sich dann, daß alles aus dem Ruder läuft. Und dann ist es wieder der böse Schäferhund, der ein Kind gebissen hat und im Tierheim landet. Das ist nicht nur furchtbar traurig und unfair, sondern sowas muss nicht sein - wenn man sich VORHER genügend gedanken macht und sich Fragen sich selber gegenüber ehrlich beantwortet.

    Jein, im Großen und Ganzen, ja, kann ich voll zustimmen. ABER: der superwichtige Punkt Züchter ist eben der, um sich alles dreht. Wenn da etwas nicht richtig läuft, bekommt man einen Welpen, dessen Erziehung sich deutlich schwieriger gestalten kann als die eines Hundes aus zweiter Hand.

    Klar, ein Hund aus dem Auslandstierschutz,wie Terrortöle es beschreibt, ist nochmal was anderes, was Vergangenheit und zuküftige Arbeit angeht. ich vertrete daher auch die Meinung, daß gerade Auslandshunde oft nicht unbedingt für Anfänger geeignet sind, sondern meist Hundeerfahrene Menschen brauchen, weil es echt nicht einfach ist.

    Ich persönlich habe bei 2 meiner Hunde, die ich als Welpe bekam, wesentlich mehr Arbeit investieren müssen, als bei meinen Tierschutzhunden und der Privatabgabe.

    Die eine Hündin war von einem durchschnittlichen DSH Züchter. Im Welpenzwinger ihre 8 Wochen gewesen, kannte ausser Füttern und mal kurz "Hallo" sagen absolut nichts. Diese Hündin war von Anfang an extrem distanziert,dazu noch gesegnet mit einem unwahrscheinlichen Jagdtrieb. Bis ich sie soweit hatte, wie ich es von meinen anderen DSH kannte, vergingen gut 3 Jahre!

    Ein Rüde, den ich als Welpen bekam, war von Anfang an extrem misstrauisch allen Fremden gegenüber, hasste Kinder schon als Welpe und war und ist beim Tierarzt bis heute kaum zu händeln und muss für alles in Narkose. Er ist mit viel Wach- und Schutztrieb ausgestattet, ist aber eine Kombi aus geballtem Selbstvertrauen plus Unsicherheit. Hat dazu eine sehr niedrige Reizschwelle. Dieser Hund ist mein 7. DSH und stellt mich vor herausforderungen, von denen ich bisher nicht mal geahnt habe! Trotz aller Erfahrung, viel Arbeit und Training ist er bis heute ein Hund, dem ich keinen Anfänger zumuten würde! Der auch never zu Kindern könnte. Und das, obwohl er mit 8 Wochen zu uns kam und das von einem Bombenzüchter!

    Er hat bis heute furchtbare panik vor Besen und Schrubbern / Mop. Da hier nie ein Zwischenfall war, muss man vermuten, daß irgendetwas beim Züchter passiert ist. rasenmäher und Staubsauger lassen ihn kalt. Auch sonst ist er zu 80% mutig und geht eher vor. Das tut er aber auch bei den 20%, in denen er unsicher ist.

    Unser TA und unsere Physiotherapeutin, die mit Peggy arbeitet, sagen immer, wenn der Hund nicht bei uns gelandet wäre, wäre er längst im Tierheim als unvermittelbar oder schon tot. Man kann seine Aggressivität schlecht voraussehen, lenken schon gar nicht. Nur festhalten und durch. Trainierbar ist da leider gar nichts, auch nicht mit Experten. Kann man nichts machen, liegt in den Genen, so mehrere TÄ und Trainer. Also damit klarkommen. Für uns kein Problem. Ich selber bin kräftig genug, um ihn in jeder Situation absolut zuverlässig zu halten, bei 53kg und 70 cm schon eine Nummer. Kinder haben wir keine. Aber ich wage nicht , daran zu denekn, wenn dieser Hund bei einem Anfänger oder einer Familie gelandet wäre! Ich kann mich auf ihn einstellen, ihn nehmen, wie er ist. mein Mann auch. Aber wir sind eben auch für uns alleine und haben nicht noch die Verantwortung für Kinder.

    Alle meine anderen 6 DSH hätten problemlos zu Familien mit kleinen Kindern können, auch wenn sie es hier nur von Besuchen her kannten. Auch meine Hunde aus dem Tierschutz. Die hatten zwar auch ihre Baustellen, aber das hätte sich relativ leicht in ein Familienleben einfügen können. Dieser Welpe hingegen absolut nicht!

    Daher bin ich nicht mehr ganz so blauäugig, daß Welpen immer unbedingt der einfachere Weg sind. Im Normalfall mag das gelten, ist auch eigentlich total logisch, aber wenn beim Züchter, sei er auch noch so gut, etwas schiefläuft, kann man mit einem "gebrauchten" Hund wirklich besser beraten sein. Man muss nur etwas geduldiger suchen und braucht vertrauensvolle und ehrliche Infos.

    Es muss halt einfach passen, egal wofür man sich entscheidet. Bei einem Hund aus zweiter (oder gar nochmehr) Hand ist es wichtig, daß man so viel wie möglich über ihn erfahren kann, was er schon kennt bzw was gar nicht gehen würde. Ich finde es klasse, daß in dem Tierschutzverein auch klar gesagt wurde, daß der Hund nicht so gut zu Euch passen würde. Das ist ehrlich und spricht nur für den Verein. Denn es soll und muss ja für alle passen.

    Wichtig finde ich, sich im Vorfeld genau zu überlegen, was man an Erwartungen an den Hund / die Rasse stellt, wieviel Zeit und Arbeit man bereit ist, täglich zu investieren, was genau man mit dem Hund machen möchte und wo man Kompromisse eingehen könnte. Am allerwichtigsten ist dann, sich genau zu informieren: was braucht der Hund? Was sind seine Bedürfnisse? Um dann am Schluß die Frage für sich zu klären: passt beides zusammen?

    Wer kleine Kinder Zuhause hat, muss sich nicht nur die Frage stellen, inwieweit ein "gebrauchter" Hund passen könnte, ohne dass ein Riskio besteht, sondern auch: wieviel Zeit habe ich wirklich jeden Tag ( auch wenn ein Kind krank ist, etc.) für den Hund? Habe ich die Zeit und die Nerven, neben der Kindererziehung auch einen Welpen groß zu ziehen bzw. einem gebrauchten Hund die Geduld und Arbeit zukommen zu lassen, die er braucht? Dazu wiederum muss man wissen, welche Baustellen der jeweilige Hund genau hat.

    Solche Fragestellung hilft auch, wenn es darum geht, ob es ein Hochzucht-DSH sein soll oder Leistungszucht oder gar Mali und Co.

    Man muss immer bedenken, auch wenn oft gesagt wird, jeder Hund ist auch nur ein Hund, so hat doch jede Rasse und jedes Individuum seine eigenen Ansprüche. Klar, Beschäftigung und Auslauf braucht jeder Hund. Aber da jede Rasse für einen speziellen Zweck gezüchtet wurde, braucht auch jede Rasse eine spezielle Auslastung.

    So denke ich, daß es zB durchaus einfacher ist, einen ruhigen HZ-Hund in einen Alltag mit kleinen Kindern zu integrieren als einen LZ-Hund oder gar Mali. Jeder Hund hat halt ganz andere Ansprüche.

    Auch ein HZ-Hund ist kein Hund, der nebenher laufen kann. Es ist auch ein Arbeitshund, der spezielle Auslastung braucht. Da muss man sich selber vorher fragen, ob man das wuppen kann und auch immer die Zeit dafür hat. Zum einen braucht ein DSH viel Auslauf, vor allem auch ohne Leine zu toben, zum anderen aber auch Kopfarbeit bzw. Nasenarbeit. Das umszusetzen stelle ich mir wesentlich einfacher vor als bei einem LZ Hund oder Mali, Herder. Aber ebn auch doch anspruchsvoller als bei einem Retriever zB, den man sehr gut mit ausgedehnten Spaziergängen und Apportieren / Dummyarbeit auslasten kann.

    Es kommt haalt, wie gesagt, vor allem darauf an, was man selber leisten kann und will. Es gibt durchaus auch Familien, die mit einem Herder super klar kommen oder mit einem Jagdhund oder Border Collie. Nur sollte man sich genau darüber klar sein, daß solche Hunde eben wesentlich mehr beanspruchen als nur spazieren zu gehen.

    Wenn es um ein Zusammenleben mit Kindern und Katzen geht, ist es sicherlich schwierig, einen passenden erwachsenen DSH zu finden im Tierschutz. Was ein DSH nicht kennengelernt hat, kann oft schwierig werden. Kann aber muss nicht. Ich habe schon beides erlebt: eine Hündin, die schon 5 Jahre alt war, als uns ein Kater zulief. Sie hätte ihn anfangs am liebsten aus dem Fell gepuhlt:). Jedoch hat sie sich relativ schnell mit ihm angefreundet. Das passiert nicht oft, meist werden Katzen lediglich geduldet und auch das mit viel Glück. Andererseits hatte ich schon Welpen, die trotz vorhandenem souveränen Ersthund immer wieder auch die eigenen katzen gejagt haben. Gibt es alles:).

    Wenn du dich für einen Hund aus zweiter Hand interessierst, frage unbedingt genau nach. Lerne den Hund erstmal kennen und vereinbare dann eine Probeübernahme. Viele TSV bieten so etwas an, daß man den Hund über ein Wochenende oder eine Woche zu sich holt. Dann kannst du ganz genau sehen, ob es gar nicht klappt oder ob du noch gewisse Baustellen hast, die man aber in den Griff kriegen würde oder ob es sogar super klappt.

    Bei einem Welpen oder Junghund hast du natürlich alles selber in der Hand und kannst ihn einfacher formen als einen Hund mit Vergangenheit. Aber auch dann klappt nicht immer alles so, wie man es sich wünscht. Dann muss man sich auch wieder fragen, zB. : bin ich immer mit Hund und den Kindern unterwegs? Evtl noch mit Kinderwagen? Kann ich dann den Hund immer halten? Auch wenn er mal an der Leine pöbelt? Gerade bei einem großen Hund wichtig. Vor allem, sollte es ein Rüde sein.

    Wie gesagt, es muss passen. Wenn ich aktiv Sport mit dem Hund machen möchte, passt natürlich ein Senior nicht. Kann ich auf Sport verzichten und bin auch nicht der Typ, der jeden Tag mehrere Stunden stramm durch das Feld läuft, noch dazu bei jedem Wetter, kann der senior durchaus eine bessere Wahl sein als der Welpe! Zumal es so viele erwachsene Hunde gibt, die sehr kinderlieb sind. Manchmal kommt es auf das Alter der Kinder an, nicht alle Hunde mögen das Quirlige und die Lautstärke. da müsste man halt durchaus einiges an Geduld beim Suchen haben.

    Aber auch beim Welpen würde ich mich vertrauensvoll mit meinen Erwartungen an den Züchter wenden. Ab einem gewissen Alter kennt der seine Kinderschar genau und weiß, welcher Welpe zu wem am besten passt.

    Manchmal braucht es einfach nur mehr Zeit und mehr Geduld, egal ob Welpe, JUnghund oder älterer Hund. Selbst ein Welpe kann schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, von denen man nichts weiß. Ich kann nur aus meiner persönlichen Erfahrungen mit älteren Hunden aus dem Tierschutz berichten, daß selbst alte Hunde noch gerne und willig lernen, es braucht halt manchmal nur etwas länger. Und, klar, besser sind immer gute oder keine Erfahrungen, als schlechte gemacht zu haben. Aber nichts ist unmöglich:thumbup: