Im ersten Jahr habe ich mit Rae gar nicht nach Plan irgend etwas geübt. Wir haben das Leben genossen und viel waren viel unterwegs und sie konnte viel mit unserem Border Collie spielen.
Übungen gab es je nach Lust und Laune und auch nur ganz kurz und niemals wenn sie oder ich keine Lust hatten. Meine Tochter hat mit ihr ein wenig geclickert, aber so richtig motiviert war der Zwerg da nie, nicht mal für Essen. Da war vieles interessanter und ziemlich bockig war das Hundekind auch. Der Züchter meinte die Ossis sind Spätzünder und so haben wir das akzeptiert.
Sie war am Hundeplatz dabei, durfte mit den anderen Hunden agieren und viele Menschen kennen lernen.
Als sie 4 Monate alt war haben wir mit Agility "angefangen". Nicht so richtig, aber mal ab und zu über eine Wippe oder den Steg laufen und zwischen zwei Auslegern ohne Hürde abrufen. Sie hat dabei automatisch Kommandos gelernt, konnte ganz schnell warten und bleiben. So Dinge wie Sitz und Platz habe ich auch ohne großen Plan geübt, wenn es eben angesagt war. Warten vor dem Futternapf auf Freigabe war eine der ersten Übungen. Das machte Sinn bei 3 Hunden. Das hat sie aber so verinnerlicht das es auch bei anderen Gelegenheiten super klappte.
Was ich völlig vernachlässigt habe war das ordentlich an der Leine laufen, leider. Hier war das nie wirklich wichtig weil wir nur 3 Minuten zum nächsten Feld haben und in der Stadt lief sie recht ordentlich. Alles gut.
Tja, ich hätte mehr machen können. Trotzdem bereue ich nichts.
Als sie dann fast ein Jahr war stand Üben für die BH auf dem Plan. Ich bekam Ehrgeiz das so schnell wie möglich hinter uns zu bringen, aber es kam ihre Ellbogen-OP dazwischen. Zum Glück war es Winter. Wir haben dann wochenlang nicht viel machen können. Im März ging es dann wieder auf den Platz und wir haben echte Vorschritte gemacht beim Üben obwohl die anderen direkt daneben Agility machten. Die haben mich alle für völlig bekloppt erklärt, aber so bin ich.
Im April habe ich uns dann spontan zur Prüfung angemeldet. Die war bei uns auf dem Platz und ich dachte nur "Versuch macht kluch".
Tja, wir haben`s gerockt und waren richtig gut und hatten viel Spaß. Ich war soooo stolz auf das Schäfertier. Dabei ist mir erst eine Woche vorher eingefallen das es bei der Prüfung auch einen Leinenteil gibt. Asche auf mein Haupt, aber meine letzte BH lag mehr als 10 Jahre zurück.
Was ich sagen will: Mir war es das Wichtigste dass das Hundebaby mir vertraut und ganz viel kennen lernt, vor allem andere Hunde und Kinder. Bei dem was ich ihr an Kommandos abverlangt habe war ich allerdings sehr konsequent.
Ich würde es wieder so machen und vor allem erst einmal auf mein Bauchgefühl hören.
Wenn ich manche anderen Welpenbesitzer so höre frage ich mich immer ob deren Hunde auch mal "Kind" sein dürfen. Da gibt es richtige Trainingspläne und dann wundert man sich das so manches Hundebaby am Rad dreht?
LG Terrortöle