Hallo alle zusammen!
Ich wollte ein kurzes Update geben.
Die Entscheidung rückt immer näher und es läuft darauf hinaus, dass ich meinen Hund wahrscheinlich abgeben werde.
Es gibt durchaus Fortschritte, das Kot fressen ist fast komplett eingestellt, generell nimmt er nichts mehr vom Boden auf oder spuckt es augenblicklich selber aus. Das ist der Hammer! Für mich war das ein sehr großes Thema, komplett irrational, aber die Kotfressgeschichte hat mich emotional zur Weißglut gebracht.
Ich habe auch versucht ihn besser oder überhaupt in mein Sozialleben zu integrieren bzw wieder eins aufzubauen.
Wir waren mit Freunden Wandern und er hat sogar ein Wochendende bei meinen Freunden verbracht, damit ich einen Wochenendtrip machen kann.
Er hat jetzt auch einen guten Drahtmaulkorb, der extra für ihn ausgesucht und zurechtgebogen wurde.
Leider nutze ich ihn immer noch zu selten, aus Scham und aus Bequemlichkeit.
Die Leinenführigkeit ist immer noch ein großes Thema, ich habe eigentlich schon chronisch Schmerzen im Ellbogen und jetzt eine Sehnenscheidenentzündung, weil er so stark zieht und in die Leine springt. Er kann ordentlich an der Leine laufen, aber das muss man mit aller Härte einfordern. Wenn ich das nicht tue, zieht er wieder wie ein Traktor. Dieser tägliche Kampf an der Leine ist zermürbend, vorallem wenn ich weiß, dass er das Prinzip verstanden hat und umsetzen kann.
Seit meinem letzten Beitrag hat er drei Hunde attackiert. Einen kleinen komplett ohne Vorwarnung, ist gute 20 Meter auf den losgestürmt, Hund und Halter haben nicht mal in unsere Richtung geschaut. Er hat dem Hund ein ordentliches Stück Fell rausgerumpft und ihn böse auf den Rücken gedreht. Beim zweiten Mal ist ein freilaufender Hund in uns reingelaufen, meiner hat sich zuerst ins Nackenfell und dann ins Geschirr des Hundes verbissen. Und das dritte Mal heute, wieder böse und laut auf den Rücken gedreht. In allen drei Fällen kam er zum Glück zu keinem "ernsthaften" Biss oder Verletzungen, ich will das keinesfalls verharmlosen, und die Besitzer haben von einer Anzeige abgesehen.
Positive Kontakte zu Hunden hatte er keine. Selbst als wir 1 mal seine einzige Hundefreundin getroffen haben, mussten wir die Hunde trennen, weil er sie extrem bedrängt hat.
Das ist so ein Punkt, der mir so wahnsinnig schwer fällt zu akzeptieren. Dass er einfach keinen Kontakt zu Hunden haben kann. Freilauf ist dadurch praktisch unmöglich, ich passe zwar immer gut auf, aber es kann immer vorkommen, dass plötzlich irgendwo ein Hund auftaucht.
Nach dem Angriff heute habe ich erst mal ziemlich geheult, habe es nicht mal bis nach Hause geschafft und mitten auf dem Weg angefangen. Ich glaube nicht, dass ich das die nächsten 10 Jahre durchhalten kann.
Was ich auf jeden Fall noch versuchen möchte ist einem Schäferhundverein beizutreten. Wir trainieren so hobbymäßig in letzter Zeit paar Elemente aus Unterordnung und machen vermehrt Dummytraining, das macht ihm sehr viel Spaß und er ist viel ruhiger und ausgeglichener. Ich denke Hundesport ist wirklich ein Muss. Außerdem kann ich so vielleicht wieder mehr soziale Kontakte schließen, denn aktuell sitze ich die meiste Zeit trotzdem alleine zuhause mit Hund (und an schlimmen Tagen mit ein paat Gläschen Wein...).
Danke noch mal alle an die vielen Rückmeldungen, ich habe mir bei allen Fragen viele Gedanken gemacht und konnte mehr Klarheit gewinnen, was ich eigentlich will und was nicht und wo die Probleme liegen.
Ich werde versuchen dieses Wochenende noch auf die Beiträge zu antworten, die ich noch nicht geschafft habe.
Gute Nacht erst mal!