vanilla coke
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Beiträge von vanilla coke

    Denke an Dich selbst! Ich schätze Dich nach Deinen Postings hier als nicht geeignet für DIESEN Hund ein. Behältst Du ihn trotz aller Schwierigkeiten, kannst Du Dich darauf einrichten, dass es jahrelang so weitergehen wird. Vermutlich wird es schlimmer, denn wenn Du nicht auf die Vorschläge der aktuellen Trainierin einsteigen kannst/magst/willst, hat das alles absolut keinen Zweck. Es ist dann auch egal, was andere sagen - Du bist nur Dir selbst Rechenschaft schuldig.


    Verstehe meine deutlichen Worte bitte als den Versuch, Dich aus Deinem Alptraum wachzurütteln.

    Danke für diese direkten und ehrlichen Worte :thumbup: .


    Wenn ich die Abgabe so konkret vor Augen bekomme merke ich, dass sich in mir doch etwas sehr dagegen wehrt.

    Und das ist nicht nur Verantwortungsgefühl oder Pflicht. Ich hänge sehr an diesem Hund, auch wenn ich es zu oft selbst nicht mehr erkennen kann. Ich liebe ihn sogar, vermutlich "hasse" ich ihn gerade deswegen auch.


    Wie du sagst, kann es aber so auch nicht mehr ewig weitergehen.

    Ich denke ich setze mir bzw. uns beiden eine verbindliche Deadline.

    Entweder ich bekomme es auf die Reihe und lasse mich auf das Training mit meiner aktuellen Trainerin ein, oder ich ziehe zum Wohle aller einen Schlussstrich und bemühe mich ihn in gute Hände zu vermitteln.

    Im Juni oder Juli wird er drei Jahre alt, vielleicht ist das eine gute Deadline.

    Ich finde es ist ein Unterschied zwischen Streng und Konsequent. Konsequent sein, heisst nicht automatisch streng sein und umgekehrt leider genauso. D.h. wenn man streng ist, aber dabei nicht konsequent, macht das die Situation(en) nur schlimmer und man gerät in eine Spirale der Hilflosigkeit, die dann in Frust und Ärger endet.

    Ich glaube in diese Spirale bin ich reingerutscht.

    Denn früher oder später wurde ich so wütend, dass ich auf eigene Faust doch "streng" war (vemutlich auch überhaupt nicht angemessen in der Situation, also eher eine Überreaktion).

    Sobald ich mich aber wieder beruhigt hatte, war ich wieder die alte "Mausi Baby oje was hast du denn".

    Als erste Massnahme würde ich zu einem Maulkorb raten, denn ein grosser Hund wo auch nur eine geringe Möglichkeit besteht dass er beissen würde, mit einem Hundehalter, der keine Kontrolle hat, ist ein zu grosses Risiko. Ausserdem könnte dies auch dir mehr Sicherheit geben, weil du nicht fürchten müsstest, dass etwas passieren könnte.

    Ich muss dir und allen die einen Maulkorb vorgeschlagen haben zustimmen.

    Ich habe mich lange genug gedrückt. Mein Baby wird es überleben (und ich auch).

    Wahrscheinlich musst du lernen deinem Hund immer einen Schritt voraus zu sein. Es hört sich ein bisschen an wie das Gegenteil, immer einen Schritt hinterher. Warte nie ab ob der Hund heute vielleicht das Richtige tut oder jetzt dies oder jenes brav tut sondern sorge dafür, dass er das Richtige tut und dass er "brav" ist. Dafür muss man schon vorausahnen können wie bestimmte Dinge ablaufen werden. Man kennt ja seinen Hund schon, aber man muss auf Zack sein und schnell sein im Mitdenken, im Vorausdenken.

    Das ist in der Tat ein großes Problem. Agieren statt Reagieren hat es die Trainerin genannt.

    Ich reagiere immer. Die gleichen Situationen ereignen sich immer wieder und ich erwarte jedes Mal einen anderen Ausgang.

    Das wäre wohl die Definition von Wahnsinn.

    Ich lehne mich jetzt aus dem Fenster und behaupte einfach, dass es im Leben eines jeden Schäfi-Halters Momente gab in denen man den Hund am liebsten in einer Hundeklappe abgegeben hätte :D Die einen drücken's dann so aus, die anderen so wenn sie frustriert sind. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein :saint:

    Ja meine Wortwahl ist vermutlich auch nicht immer optimal.

    Ich bin leider auch ein sehr theatralischer und dramatischer Mensch.

    Wenn etwas schlimm ist, dann so richtig, wenn etwas toll ist, dann ist es das Beste was es jemals überhaupt gegeben hat.

    Irgendwie sind mein Hund und ich uns sogar sehr ähnlich fällt mir auf.

    Er neigt auch zu Extremen, wenn er glücklich ist, dann wie ein Welpe und wenn er sauer ist, dann rastet er so richtig aus.

    Irgendwie passen wir wohl zusammen.. bzw. im Umkehrschluss, um mehr Ausgeglichenheit in ihn zu bekommen, muss ich auch erst mal ausgeglichener werden.

    Was das von der Leine lassen im Allgemeinen angeht, ist mein Credo immer, dass ein Hund der nicht zuverlässig auf den Rückruf hört, an die Leine gehört. Meine Hündin ist jetzt knapp 8 Monate und der Rückruf klappt sehr gut. Aber manchmal fragt sie halt doch ob sie eigentlich WIRKLICH immer kommen muss und dann hab ich sie halt wieder ein paar Tage an der Schleppleine.

    Du hast Recht, die Schleppleine wird wieder ausgepackt.

    Wir haben echt viel am Rückruf gearbeitet als das Wetter so schlecht war und man kaum Hunden oder Menschen begegnet ist. Mein Vermieter hat sogar angemerkt "immer wenn es regnet, seid ihr unterwegs".

    Ohne starke Reize klappt der Rückruf auch ganz gut, aber jetzt kommen natürlich wieder viel mehr Eindrücke und Ablenkungen ins Spiel, weil es nicht mehr so kalt/regnerisch ist und mehr Leute unterwegs sind.

    Das Thema Scheisse fressen hatten (haben) wir auch. Das war z.B. was, wo ich sie an der Krawatte gepackt hab (am Nackenfell) und es ein Donnerwetter gab. Inzwischen reicht ein "lass!", aber man muss schon mitkriegen, dass der Hund da was fressen will - von alleine lässt sie's noch nicht immer sein.

    Ich weiß auch gar nicht wieso mich das Kot fressen so dermaßen stresst.

    Vermutlich weil die ganze Durchfallgeschichte so leidig war und ich so froh bin, dass es endlich alles klappt mir der Verdauung. Und jeder Kothaufen ist die nächste potenzielle Giardienquelle.

    Wenn ich rechtzeitig "Nein" sage lässt er es auch sein. Aber vorallem abends reagiere ich in der Dunkelheit oft zu spät.

    Maulkorb mit Fressschutz, wie vorgeschlagen wurde, hilft uns hoffentlich zumindest diesen einen Stress zu reduzieren.

    Vielleicht magst Du noch ein bisschen mehr zu Deiner aktuellen Trainerin schreiben?

    Leider hatten wir bisher nur Stunden zuhause und sind noch nicht bis nach draußen gekommen.

    Direkt nach der ersten Stunde hatte ich Corona, zwei Wochen später eine Mandelentzündung.

    Sobald wie die erste Stunde Training draußen hatten erzähle ich gerne mehr.

    Du hast schon vieles erreicht, wenn es sich unnatürlich für dich anfühlt, dein Hund aber genau so tickt, dass er so eine Führung braucht bleiben dir nur zwei Möglichkeiten: An dir arbeiten oder ihn abgeben. Oder du hast das Glück, dass es Jemanden gibt, der dir zeigt, wie du mit deiner Art diesen Hund in den Griff bekommst.

    Ich denke auf meine Art kann man gar keinen Hund erziehen. Die Lösung ist also ganz klar an mir zu arbeiten.

    Jetzt muss ich es irgendwie schaffen das Geschehe Ruhen zu lassen und einen Neustart zu wagen.

    Eine kompetente Trainerin habe ich ja jetzt an meiner Seite.

    Es ist alles da was ich brauche, jetzt muss ich nur endlich meinen verdammten Kopf aus dem A*sch bekommen und die Sache anpacken.

    Das Letzte was dein Hund gebrauchen kann ist deine eigene Unsicherheit und die damit verbundene Instabilität.

    Das stimmt.

    Meine Instabilität muss sich für meinen Hund wie eine gespaltene Persönlichkeit anfüllen.

    Heute "Mausi Baby DutziDutzi", morgen "Nein, jetzt reichts, Aus".

    Da kann man ja nur durchdrehen.

    Hallo Floppy,

    ch würde als erste Hilfe Maßnahme,wenn abgeleint wird, einen Maulkorb empfehlen. Daisy trägt oft auch einen. Gegen Kot fressen zusätzlich noch etwas mit Tape abgeklebt. Mist fressen wird zuverlässig verhindert. Evtl zwicken bei Hundebegegnungen auch. Über diverse Kommentare stehe ich drüber.

    Das mit dem Maulkorb muss ich wirklich umsetzen.

    Dann habe ich auch nicht immer diese wahnsinnige Angst, dass er doch mal etwas anstellt und zubeißt.

    Wieso ich diese Paranoia habe weiß ich auch nicht, aber es begleitet mich auf jeder Gassi Runde.

    Bisher wollte ich den Maulkorb vermeiden, weil ich Angst hatte, er würde dadurch gar keine sozialen Kontakte mehr aufbauen können.

    Großer Schäferhund mit Maulkorb, da werden sicherlich die meisten einen großen Bogen machen.

    Aber dann ist das wohl für die nächste Zeit so.

    Das meiste ist ganz normaler, konsequenter Umgang mit einem Hund.


    All diese Maßnahmen klingen für eure Situation absolut legitim und angebracht. Hätte ich dir alles genau so auch geraten. Natürlich alles Situationsangepasst (z.B. "Biss simulieren"). Wenn er ein bisschen an der Leine zieht wird das nicht das Mittel der Wahl sein, aber wenn er einen Menschen auf der Straße "angeht" ...


    Dass du diese Maßnahmen als negativ, dominant und Drill empfindest, zeigt mir einmal wieder, wie dusselig unsre Gesellschaft im Umgang mit dem Hund, seines Zeichens Rudeltier und Beutegreifer, mittlerweile geworden ist.

    (Nicht DU, das ist wirklich eine gesellschaftliche Entwicklung die in den letzten Jahren stattgefunden hat)

    Das ist eine andere Diskussion, die wir kürzlich hier um Forum hatten.

    Inzwischen leuchtet mir auch ein, dass dieser Umgang bei solchen Hunden zur konsequenten Führung dazugehört.

    Der "Biss" natürlich nur als letzte Maßnahme, wenn sonst nichts mehr geht.

    Er spricht zum Glück auch schon auf die anderen Korrekturen gut an, so dass es zu solchen Mitteln eigentlich nicht kommen muss. Den "Biss" habe ich bisher auch nur zu Übungszwecken an der Trainerin selbst ausgeführt.

    Auch was den Tonfall angeht, dachte die Trainerin meinen Schilderungen nach, dass der deutlich strenger und lauter sein müsste, hat dann aber schnell erkannt, dass auch weniger bereits ausreicht.

    Er macht wirklich gut mit und will vorallem auch mitmachen, sie hat ihn sogar als Traumhund bezeichnet, wenn man ihn halt richtig führt.


    Ich hatte einfach diese Traumvostellung von rein positiver Erziehung, die teilweise durch das Internet, Hundetrainer und andere Hundehalter befeuert wurde. Mit Geduld und Wiederholungen wird da schon gehen, und Leckerchen natürlich, bedürfnisorientiert und mit viel Liebe. Wenn man eine gute Bindung hat macht der Hund wie von alleine alles richtig und Korrekturen zerstören die Bindung und so weiter und so fort.


    Womit wir wieder an dem Punkt wären, dass nicht der Hund, sondern ich das Problem bin.

    Vielleicht ist er nicht unbedingt der "einfachste" Schäferhund auf der Welt, aber auch definitiv kein unkontrollierbarer, hoffnungsloser Fall.

    Hallo Nordlicht,

    Ich persönlich tue mich schwer mit abgeben ,es sei denn ich wüsste, dass er es dort besser hat oder man selber es gesundheitlich einfach nicht mehr leisten kann.

    Das macht für mich die Entscheidung auch so schwer. Über ein paar Ecken wurde meine Geschichte an einen Mann aus einer Tiervermittlung weitergetragen. Aus seiner Sicht wird das auch alles andere als einfach. Man kann ihn natürlich irgendwie ahnungslosen Leuten aufbinden, aber das ist ja nicht zielführend.

    Und es gäbe viel weniger "Rasseliebhaber", die erwachsene, auffällige Hunde aufnehmen, als es solche Hunde gibt, da ist mein Chaot leider nicht der Einzige.

    Deutsche Schäferhunde zu vermitteln sei schon schwierig und bei einem Osteuropäer wird es absolut nicht leichter.

    Wenn ich wüsste, dass er in gute Hände kommt, hätte ich ihn vermutlich schon abgegeben.


    Auf der anderen Seite habe ich ihn natürlich auch sehr lieb gewonnen und solange ich keine Grenzen gegen seinen Willen durchsetzen muss leben wir auch sehr harmonisch zusammen. Auf einer einsamen Insel ohne andere Hunde oder Menschen hätten wie ein Traumleben. Er ist verspielt und verschmust und hat schon eine lustige, freche Persönlichkeit, die ich sehr schätze. Ich habe tatsächlich schon in Erwägung gezogen irgendwo ins nirgendwo zu ziehen, aber ich habe ja auch einen Job, Familie und Freunde.

    Ich weiß nicht wo Du lebst, aber falls es genug Trainer zur Auswahl gibt, würde ich einen suchen, der sich darauf einstellen kann , wie DU mit dem Hund arbeiten kannst.,

    damit du authentisch sein kannst und nicht das Gefühl hast, du musst dich verstellen.

    Möglicherweise sollte ich mich nochmal auf die Suche nach einem Trainer begeben.

    Oder eben mein Mindset nachhaltig verändern, damit ich, wie du sagst, authentisch auftrete und mich nicht dazu durchquälen muss.

    Was mir noch einfällt , wir hatten im Forum mal eine Teilnehmerin, deren Hund war von seiner Reaktionen auf Aussenreize auch oft dermaßen „drüber“, und bei ihm spielten zu viele Hormone und extremer Stress deswegen eine große Rolle, nach der Kastration hatte sie dann einen ganz anderen Hund.

    Eine Kastration könnte vermutlich ein wenig Druck rausnehmen. Das habe ich bei der Trainerin auch angesprochen.

    Sie meinte, es würde die Sache schon ein bisschen leichter machen, aber nichts daran ändern, dass ich meinen Umgang mit ihm grundlegend verändern muss. Also an den Methoden würde sich nichts ändern, nur die Intensität wäre etwas schwächer sozusagen.

    Hallo Angie,

    Nach dem was du schreibst, ist es vielleicht eine Überlegung, testen zu lassen ob der Hund (psychisch) gesund ist. Ich glaube mittlerweile gibt es auch in Deutschland die Möglichkeit zur Tierärztlichen Verhaltenstherapie durch speziell in diesem Fachgebiet geschulte Tierärzte.


    Nach Abklärung aller Dinge bestünde da z.B. auch die Möglichkeit mit Medikation zu arbeiten, d.h. der Hund bekäme für eine gewisse Zeit quasi Antidepressiva, die ihn ausgeglichener machen und so ein Fenster öffnen, in dem man vernünftiges Training durchführen kann während der Hund weniger empfänglich für "störende" Reize wäre.

    Meine aktuelle Trainerin ist Diplom Verhaltensbiologin und Hundetrainerin, ich hoffe sie wird erkennen, wenn da psychisch etwas nicht in Ordnung ist.

    Er spricht auf ihren Trainingsansatz auch gut an, kann sich konzentrieren, wenn man es einfordert, lernt schnell und macht mit. Sie meinte er sei sehr intelligent und aufmerksam und wolle arbeiten.

    Mit meinem "antiautoritären Bullshit" (die Frau ist sehr tough und ehrlich) muss ich aber schleunigst aufhören, sonst könne er sich zu einem richtig gefährlichen Hund entwickeln.

    Ich seh hier nur eine Möglichkeit: Ruhige Konsequenz und Souveränität deinem Hund gegenüber. Völlig Klarheit was erlaubt ist und was nicht. Keine bequemen Grauzonen, kein vllt. Nur schwarz oder weiss, nicht erlaubt oder erlaubt.

    Es hängt ja an so manchen Stellen bei uns, aber vorallem mit der Ruhe habe ich massive Schwierigkeiten.

    Und das ist ja auch so paradox. Ich will nicht streng sein und dann fahre ich wegen jedem Scheiss direkt aus der Haut.

    Der ist ja nicht blöd und merkt das auch.


    Die Trainerin hat mir auch versucht zu erklären, dass streng und konsequent nichts Schlimmes ist.

    Davor habe ich so große Angst und gleichzeitig bin ich regelmäßig gedanklich bereit diesen Hund zu erschlagen.

    Das verstehe mal einer.

    Hallo GeierWally,

    Also ich habe bei dem Titel schon zugegeben grosse Augen gemacht und gedacht "wenn man schon von "hassen" redet, muss man den Hund abgeben".

    Ich habe den Beitrag zugegebenermaßen verfasst, als ich sehr wütend war.

    Wir waren in meiner Mittagspause Gassi, unterwegs zu einer kleinen abgelegenen und gut einsehbaren Grünfläche, auf der er normalerweise sein Mittagessen erschnüffeln muss.

    Er war einfach komplett neben der Spur, gezogen wie ein Irrer und kaum ansprechbar.

    In meiner unendlichen Weisheit habe ich ihn auf der Grünfläche (wie jeden Tag ohne Vorfälle) trotzdem abgeleint und er ist full-speed davongetürmt. Nach 20 Metern ist er zwar umgedreht und zurück gerannt, aber ich hatte schon vor Augen, wie er irgendeinen kleinen Hund zu Tode schüttelt.

    Auf dem Heimweg hat er innerhalb einer Nanosekunde wie eine Schnappschildkröte auch noch in einen richtig ekligen Scheißhaufen gebissen und die Stimmung war im Eimer.


    Auf der Runde nach der Arbeit war dann klar was los ist. Er hat gesabbert, mit den Zähnen geklappert und wollte jeden Grashalm schlabbern und markieren. Es liegt Liebe in der Luft <3 8o ...


    Es ist nichts "Schlimmes" passiert, aber ich bin schon so cholerisch und innerhalb von 5 Sekunden auf 180, dass es direkt einem Weltuntergang gleicht. Und dann "hasse" ich ihn und mich und die ganze Situation in der wir uns befinden.

    Dafür muss man ihn natürlich nicht quälen oder irgendwelche "Bisse" simulieren, aber bei bestimmten Sachen hab ich meine durchaus auch mal an der Krawatte gepackt. Natürlich nicht ständig und wegen jedem Mist, aber bei Sachen, die halt absolut nicht gehen hab ich das unmissverständlich klar gemacht.

    Wie kann man sich das an der Krawatte packen vorstellen?

    Ich würde Dir jetzt gern den Rat geben, den ich auch bekommen habe: Geh zu einem Hundetrainer, der Erfahrung mit Gebrauchshunden hat und nicht zur normalen Hundeschule. Es gibt solche Trainer, aber ich habe den richtigen auch nicht gefunden. Die, die täglich mit Gebrauchshunden zu tun hatten, haben mir zu viel über Strafe gearbeitet (obwohl ich das überhaupt nicht ablehne, aber das ist für mich die letzte und nicht die erste Wahl). Vielleicht hast Du ja bei Dir in der Gegend mehr Glück, gucken kann man ja.

    Die erste Hundeschule war ein Reinfall, das hätte ich viel schneller erkennen müssen. In der Gruppe waren eigentlich auch nur Doodle und Toy Pudel, mein Großer war der einzige, der Krawall gemacht hat und wir mussten immer abseits von den anderen trainieren, was sich auch mies angefühlt hat.

    Die aktuelle Trainerin habe ich ja noch nicht so lange und ich versuche der Sache schon immer eine aufrichtige Chance zu geben und nicht zu schnell zu wechseln.

    Hallo Boss,

    Nicht alle Hunde sind so, du hast da für deine Verhältnis wirklich ein „etwas kompliziertes“ Exemplar zu dir geholt. Absolut kein Anfängerhund, nehme aber an, dass du das auch nicht bist. Hast ja schon erfolgreich einige Baustellen beseitigt.

    Ich stimme dir vollkommen zu, es ist kein Anfängerhund und ich bin leider ein Anfänger.

    Ich könnte mir immer wieder selber eine Watschen geben, dass ich so rücksichtlos und verantwortungslos so ein Lebewesen zu mir geholt habe. Er ist jung, motiviert und voller Tatendrang, intelligent und begabt.

    Aber ich bin müde, überfordert und vorallem deprimiert. Mit dieser Negativität stehe ich uns im Weg.

    Warum ist dir der soziale Kontakt zu Artgenossen so wichtig? Dein Hund braucht und will die offensichtlich gar nicht. Oder geht es dir rein um die Leinenaggression, dafür muss er aber auch nicht direkten Kontakt haben.

    Ich bilde mir ein, dass ein Hund für ein glückliches Leben schon Kontakt zu Artgenossen braucht.

    Er scheint auch Interesse zu haben.

    Mit der Hündin einer Freundin versteht er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten auch richtig gut, es ist einfach so schön, wenn die beiden Spaß haben oder nur nebeneinander herschnüffeln, da geht einem echt das Herz auf. Leider wohnt sie weit weg und wir sehen uns höchstens alle paar Monate.

    Ansonsten neigt er dazu Hunde zu jagen und aufzureiten, vorallem wenn diese das zulassen und sich nicht wehren. Das unterbinde ich natürlich umgehend, aber dann ist der "Spaß" für ihn auch gelaufen.

    Dann hast du dir deine Frage doch schon selbst beantwortet. Wenn, dann rate ich dir zu einer gesunden kleineren und „gemütlicheren“ Rasse.

    Im Moment tendiere ich zu einem Stein mit Wackelaugen ^^.

    Spaß beiseite, ein kleiner gemütlicher Hund wäre die richtige Wahl gewesen.

    Aber gebe ich ihn jetzt ab und hole mir einen anderen Hund, der mir weniger Arbeit macht?

    Das fühlt sich so falsch an.

    Hallo schaffiebrig,

    Ich lese, dass Du nicht glücklich mit dem Hund bist. Ist es Dein Verantwortungsgefühl, dass Du Dich nicht zum ultimativen Schritt des Wiederabgebens durchringen kannst? Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, auf Biegen und Brechen in einer so unglückseligen Situation auszuharren. Manchmal ist es besser, (rechtzeitig) einen Schlußstrich zu ziehen.

    Ja, ich fühle mich verantwortlich für diesen Hund. Er hat er sich nicht ausgesucht zu mir zu kommen und ich will ihn nicht wie seine Vorbesitzer abschieben und im Stich lassen.

    Die letzte Trainerin meinte, dass er keine guten Vermittlungschancen hätte. Hat mir aber auch ganz erhlich gesagt, dass ich es entweder auf die Reihe bekommen muss diesem Hund Regeln und Grenzen aufzuzeigen oder ich ihn abgeben soll. Es ist ihm gegenüber ungerecht und das verstehe ich auch.

    Ich habe das Gefühl, dass es eigentlich endlich bergauf gehen könnte, aber ich bekomme meinen Kopf nicht aus dieser negativen Spirale raus.

    Was war denn Dein Beweggrund, diesen Hund zu nehmen? Wie viel Hunderfahrung hattest Du bereits und wie hast Du Dir das Leben mit Hund vorgestellt?

    Ohne zu weit auszuholen war es mehr oder weniger ein Unfall...

    Ich wollte eigentlich eine kleine Mischlingshündin aus dem Tierschutz adoptieren.

    Das hat nicht geklappt und ich bin auf ihn aufmerksam geworden, obwohl ich bei der Suche eigentlich kategorisch Schäferhunde ausgeschlossen hatte (da war die Vernunft noch anwesend).

    Bei einem "unverbindlichen" Probegassi wurde er mir dann mehr oder weniger ins Auto gesetzt und Tschüssi Alles Gute. Jetzt bin ich ein erwachsener Mensch und mir wurde keine Waffe an den Kopf gehalten, ich möchte also keine Ausreden suchen oder mich aus der Verantwortung ziehen. Aber die ganze Situation war sehr überfordernd und melodramatisch, die Details erspare ich euch.


    Es ist mein erster Hund. Als ich ihn am Sonntag nach Hause gebracht habe, hatte ich nicht mal Futter oder ein Bettchen für ihn. Am folgenden Montag sind wir zum Fressnapf und haben uns mit Hundesachen eingedeckt.

    Die ersten Wochen war auch alles irgendwie nicht so schlimm, aber klar, er war komplett verunsichert und hat sich stark zurückgenommen.

    Ich habe mich wie eine Irre jede Nacht über Hunde informiert und uns gleich in der Hundeschule angemeldet.

    Dass es Gebrauchshunde, Showlinien, Arbeitslinien usw. gibt wusste ich Dödel nicht mal.

    Schäferhunde mochte ich zwar, da mein Onkel in Russland eine ausgemusterte Polizeihündin hatte, aber ich hatte von der Erziehung keine Ahnung.

    In der Hundeschule wurde nur mit positiver Verstärkung über Leckerlis, Lob und Party gearbeitet, nur dass mein Großer keine Leckerlis angenommen hat. Ich konnte sie ihm in den Mund schieben und sie sind rausgefallen oder er hat sich verschluckt. Da hieß es ich brauche bessere und noch bessere Leckerlis.

    Ok ich schweife total ab Entschuldigung :S .

    Zum guten Schluß: Willkommen hier im Forum.

    Danke!

    Hallo Nina,

    Wenn du das nicht kannst oder willst, dann hast du ehrlicherweise einfach den falschen Hund.

    Da stimme ich dir zu. Ich würde sagen ich bin der falsche Mensch für diesen Hund.

    Vermutlich wäre eine kleine Qualzuchtrasse "richtig" für mich, oder einfach eine Katze...


    Ich dachte leider, dass ich das hinbekommen werde.

    Dass so ein Hund viel Auslastung braucht haben meine zwei Gehirnzellen zu dem Zeitpunkt schon erkannt, aber nicht was mit "Konsequenz" in Rasseratgebern gemeint war.

    Hallo Flummi,

    Kannst du das genauer beschreiben?

    Wurde dir zu Stachelhalsband oder ähnlichem geraten? Oder ist die Trainerin nur konsequent und lässt dem Hund nichts durchgehen?

    Wie definierst Du Dominanzschiene?

    Strenger, ernster und lauter Tonfall, Blockieren und/oder Zurückdrängen mit dem Körper und mit der Hand einen Biss simulieren (also mit steifen Fingern kräftig anpacken). Wir sollen zudem Deckentraining machen, gefüttern wird nur noch über Hand oder Futtersuche. Kein überschwengliches Loben und Kekse verteilen.

    Hier schreibtst du, dass es mit deiner Methode schlimmer wird...

    Ich würde sagen, das sich die Gesamtsituation mit dem Hund gebessert hat, mein Mindset ist jedoch kontinuierlich schlechter geworden. Die emotionale und auch körperliche Erschöpfung hat sich aufsummiert.

    Wir haben ja auch große Baustellen in den Griff bekommen, wie das anfängliche Schatten jagen (das hatte wirklich schlimme Ausmaße angenommen, er hat sich so reingesteigert, dass ich Angst hatte, er würde sich die Zähne am Boden ausschlagen) und die absolute Unverträglichkeit mit anderen Hunden. Er kann inzwischen unter guten Rahmenbedingungen mit Hündinnen und kastrierten Rüden zurechtkommen.

    Hier schreibt du, dass es mir der neuen Trainerin und ihren Methoden besser wird...

    Vorausgesetzt ihre Methoden sind Tierschutzkonform, ist dort der Schlüssel zum Erfolg zu suchen.

    Das möchtet du aber nicht?! Gleichzeitig möchtest du aber ein Gebrauchshund an deiner Seite???

    Sagen wir es mal so, ich versuche die Methoden umzusetzen, aber es fällt mir sehr schwer, da es einfach überhaupt nicht meinen Charakter entspricht. Sobald Verbesserung eintritt werde ich wieder zum Babytalk Hippiedippie Pazifist.

    Es fällt mir einfach sehr schwer und ich weiß nicht, ob ich meine Persönlichkeit nachhaltig so verändern kann, wie es dieser Hund erfordert. Ehrlich gesagt nein, ich möchte keinen Gebrauchshund an meiner Seite, wenn es bedeutet, dass ich ihn durchwegs dominieren muss.

    Du hast beschrieben, was der Hund alles macht. Fiepen, Bellen, Leinepöbeln...

    Aber was machst du mit dem Hund, davon hast du nicht geschrieben. Dein Gebrauchshund möchte ein Job, sonst ist ihm langweilig.... Und dann sucht ER sich einen Job.

    Anfangs waren wir Wandern, Schwimmen, haben Frisbee gespielt und mit dem Futterdummy apportiert. Dazu Gruppentraining in der Hundeschule und Social Walks

    Fahrradfahren hat nicht funktioniert, ich wollte eigentlich Mantrailing anfangen, da sind aber die massiven Artgenossenprobleme richtig in Fahrt gekommen und es war kaum noch etwas in Anwesenheit anderer Hunde möglich.

    Du schreibst von Familie und der Hund hat noch nicht gebissen? X/

    Ich lebe mit ihm alleine, habe aber sehr engen Kontakt zu meinen Eltern und meiner Schwester, diese befürworten eine Abgabe. Es sind keine Kinder oder anderen Tiere im Haushalt, die in Gefahr sind.

    Dass er irgendwann zubeißt ist einfach meine größte Angst, vorallem nach dem Kampf mit dem anderen Rüden.

    Ich habe immer Angst ihn zu anderen Hunden zu lassen, auch wenn die schlimmste Phase überstanden zu sein scheint. Wir sind immer noch regelmäßig auf Social Walks und haben auch hin und wieder Kontakttreffen mit Hündinnen oder kastrierten Rüden.

    Suche den Fehler. :S

    Den Fehler habe ich gefunden :saint:. Selbsterkenntnis soll der erste Schritt zur Besserung sein. Dass ich das Problem bin ist mir bewusst, die Besserung lässt auf sich warten.