Alles anzeigenHmm ich mach mich jetzt eventuell unbeliebt aber ist denn der Schäferhund noch das was er war? Hier redet man von Gebrauchshund und allzuoft wird damit IPG gleich gesetzt. Aber der Schäferhund ist doch ein SCHÄFERhund. Darauf nimmt die LZ aber mWn keine Rücksicht mehr. Eine Tauglichkeitsprüfung erfolgt nicht am Schaf, an der Herde sondern am Helfer.
Der Deutsche Schäferhund aus der LZ (Leistungszucht) ist auf jeden Fall noch ein Gebrauchshund, der DSH aus der HZ (Hochzucht) nicht oder jedenfalls sehr eingeschränkt.
Der DSH wird bereits seit dem Entstehen der Rasse nicht mehr nur als Schäferhund eingesetzt, sondern vor allem als Polizei- Militär- und (nach den Kriegen) Blindenhund. Ich kann mal heraussuchen, da gibt es einen Artikel wieviel erstaunliche Ähnlichkeit die Arbeit an der Schafsherde mit dem "Schutzhunde"sport gemeinsam hat, bzgl. der Anforderungen an die Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Es würde heutzutage nicht mehr viel Sinn machen, eine ganze Rasse auf Schafarbeit züchterisch auszurichten, zumindest nicht in der Art und Weise wie der DSH diese Arbeit zu tun pflegte und relativ selten heute noch tut.
Ich habe den Eindruck, dass man heutzutage eine eierlegende Wollmilchsau sucht. Was soll der Hund denn noch alles können?
Auch, wie ich oben schon schrieb, züchten geht nicht nach Rezept: Ich tue Zutat A und Zutat B rein und raus kommt die leckere Mischung AB. So funktioniert das nicht.
Ich muss immer so lachen, wenn so Experten wie der Dr. Gansloßer so Sprüche loslassen wie: "Früher, als der Hund noch Arbeitshund war und gleichzeitig Familenhund" Was für ein Käse! "Früher" als der Hund noch am Hof ein Arbeitshund war, da lebte er DRAUSSEN im Zwinger oder an der Kette!! Die Kinder im Haushalt wussten, dass ein Hund vorne Zähne hat und wenn sie gebissen wurden, dann war es halt ein Unfall, weil ein Hund eben ein Hund war. Und Muttchen hat sicherlich nicht den Hofhund mit zum Einkaufen genommen und vorm Supermarkt angebunden oder zur Hundespielwiese und zum Campen.
Man braucht gar nicht von früher reden. Zumindest hier in Spanien ist das heute noch so! Ein Arbeitshund ist ein Arbeitshund punkt. (Gebrauchshund)
Nur heutzutage muss ja alles passend zurechtgestutzt werden, für unsere ach so tierliebe Gesellschaft.
a es gibt sicher Diensthunde die eine gehörige Portion Trieb mitbringen müssen/können/sollen und es gibt sicherlich auch den einen oder anderen Hundesportler wo dass das Hauptaugenmerk ist, aber für viele viele Hundehalter ist das schlicht zuviel.
Es braucht ja eben eine ausreichende Auswahl an Hunden mit genügend Trieb für verschiedene, anspruchsvolle Aufgaben. Wie willst du es denn dann machen? Nach dem Motto "ich will unbedingt einen Deutsch Drahthaar aber er soll sich nicht für Wild interessiern, wie trainiert man ihm das Jagen ab?"
Was wir vor allem nicht wollen sind Leute, die ein Bild im Kopf haben von ihrem Traumhund aber dabei die Realität ausser Acht lassen. Davon gibt es wahrlich zu viele.
Das kommt mir so vor, wie die Leute, die unbedingt nach Spanien auswandern wollen, weil ist ja so schön da. Traumhaft, eine Finca unter Palmen und das Wetter! Kommen dann hier an, mit 2 oder 3 Schulkindern, kein Geld und KEIN WORT SPANISCH!!!
WTF sag ich da nur!!!!
DANN KANN MAN ES HALT NICHT MACHEN. Dann kann man eben keinen solchen Hund haben, oder man muss sich eben erst AUSGIEBIG vorbilden. Erst die "Sprache lernen" die genau dieser Hundetyp braucht und man kann damit rechnen, dass es vom Aufwand her mindestens so ist wie eine Sprache lernen + körperliche Fähigkeiten. (flüssig in Wort und Schrift )
Ich glaub ich hab nirgendwo gesagt dass der Trieb weggezüchtet werden soll, das "der" Schäferhund (den es ja eigentlich nicht gibt) kein Gebrauchshund mehr sein soll. Ich bin nur dafür dass man schon Andenken sollte was denn heutzutage der "Gebrauch" ist. Du schreibst völlig richtig wie die Haltung früher war und dass es heute eben nicht mehr so ist. Tja warum sollten wir denn dann Hunde wie anno-dazumal züchten?
Gut, man kann freilich so argumentieren und sagen, war schon immer so, wird auch so bleiben, basta. Nur wieviele Schäferhunde wird es dann noch geben? Wenn man immer weiter auf IPG fokussiert? In Ö ist man grad stark dran am Arbeiten diesen Sport für Private zu verunmöglichen. Er wird (klar falsch verstanden) von der Gesellschaft als nicht mehr zeitgemäß, ja sogar tierquälerisch eingestuft. Keine Sorge, ich weiß schon was das wirklich für die Hunde ist, aber ein nicht unbeträchtlicher Teil nimmt Hunde mit Schutzhundeausbildung als Bedrohung war, da kann man sich noch so sehr den Mund fusselig reden.
Soll man nun den DSH dennoch bewußt immer weiter zu Triebbolzen züchten? Um ihn damit am Ende zu einer Randerscheinung werden zu lassen? Oder bemüht man sich vielleicht doch um ein etwas gemäßigteres Bild? Ja die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Aber ich wage zu behaupten dass ein Großteil der Schäferhunde normal in einer Familie lebt. Besuch (auch vielleicht von Fremdhunden), Aktivitäten mitten in unserer Gesellschaft (Urlaub, Restaurant, Öffis, Hundebegegnungen etc), sportliche Aktivitäten usw usf sollten zum Wohl aller harmonisch möglich sein.