Indigo1601
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Beiträge von Indigo1601

    Ich glaube nicht dass hier irgendwer sich auf der Couch sitzend erwartet hat die perfekte Empfehlung für den nächsten Schäferhund zu bekommen. Zumal glaub ich bei jenen die gerade im Thread posten aktuell gar kein Bedarf ist.


    Bin mir sicher fragt jemand nach zierlichen schwarzen Schäferhunden wird er Züchter/Zuchthunde empfohlen bekommen. Fragt man nach gelassen/nervenstark ist das Ansinnen ein unmögliches?


    Es hat keiner verlangt dass Außenstehende die Definition für den Interessenten machen, ob sich dass dann mit den eigenen Wünschen deckt muss letztlich eh jeder für sich selbst entscheiden. Nur es ist ein Unterschied ob man erstmal zig Hunde besichtigen muss um überhaupt mal welche mit dem Wesensmerkmal zu finden oder ob man mit ungefähren Empfehlungen gleich mal gezielt gewisse Personen/OG's/Züchter kontaktieren kann.


    Wenn ich einen sparsamen roten Golf mit Klimaanlage in gutem Zustand und 8-fach-Bereifung suche und mir dann jemand sagt frag doch beim Händler im Ort, dann ist das gelinde gesagt kein Tipp. Jedenfalls keiner den nicht sowieso jeder mit 2min Aufwand gefunden hätte, auch völlig ohne Erfahrung


    Es ist schade, denn kauf ich das falsche Auto verkauf ich es wieder, beim Hund geht man eine Verantwortung für die nächsten 15 Jahre ein.


    Im Gespräch am Hundeplatz teilt man die Info im Internet nicht? Und es redet ja keiner davon dass hier öffentlich jemand was kundtut dass vielleicht jemand nicht so gut dastehen lässt. Aber ungefähre Empfehlungen ala "guck mal da" oder "dort nicht weil eher für ambitionierte Hundesportler" kann man im Internet nicht teilen? Und so jemand helfen damit er vielleicht nicht die falsche Entscheidung trifft. Eine Entscheidung die für Hund und Mensch ganz große Auswirkungen haben kann. Eigentlich traurig....Nicht jeder hat die Möglichkeit sich danach einen zweiten/dritten/x-ten Schäfer zu nehmen.....

    Wenn ich das auf dem Hundeplatz nicht sehen kann, dann passt die Rasse nicht. Da kann man schon ganz ganz viel sehen.

    Leider bist Du auf den Rest meines Postings nicht eingegangen. Ein Schäferhund-erfahrener sieht einiges, einem Neuling sagt das vermutlich nichts

    Außerdem spricht doch überhaupt nichts dagegen, sich die Potenziellen Elterntiere im Alltag anschauen zu fahren, wenn einem das wichtig ist.

    Natürlich spricht nichts dagegen. Aber ob es einem Schäferhund-Neuling viel bringt wag ich zu bezweifeln.

    Es muss auch nicht jeder einen Schäferhund haben. Hundeanfänger die drei Kinder daheim haben sind mit anderen Rassen wesentlich besser beraten als mit einem Schäferhund, vermutlich noch aus Leistungslinien.

    Geht hier nur grad nicht um Schäferhund ja/nein oder HZ vs LZ sondern ob man anhand von Linien mit gewisser Wahrscheinlichkeit sagen kann - Sportskanone oder Couchpotatoe

    Genau. Dort würdest du nämlich sehen wie die Hunde sich verhalten. Wie sie geführt werden (müssen), wie sie arbeiten, wie sie mit Menschen und anderen Hunden sind. Und dann kann der Fragesteller für sich entscheiden ob dass das ist was er möchte.

    Dort sieht man wie sich die Hunde am Hundeplatz verhalten. Das hilft den Eltern dreier Kinder inwieweit?


    Verhalten am Hundeplatz ist nicht immer gleichzusetzen mit Verhalten in "freier Wildbahn". Hab in meinem Umfeld einige die BH-VT vorzüglich bestanden haben, beim täglichen Spaziergang aber kaum ohne Theater an anderen Hunden, Katzen, Kindern vorbeikommen


    Und das Neulinge soweit extrapolieren können zu sehen wann ein Hund etwas aushält/ausblendet weil er im Gehorsam steht und wann er etwas aus eigenem Antrieb ohne jegliche Einflussnahme seines HH entspannt geschehen lässt ist etwas viel verlangt.

    Wieso sollte das Labbi-Bashing sein? Ich find es einfach - sagen wir mal- interessant wenn Leute die dezitiert einen Schäferhund möchten aber vielleicht nicht grad die größte Sportskanone dann ganz schnell mal eine gaaaanz andere Rasse mit deutlich anderem Wesen empfohlen bekommen. Dabei wird ua auch hier immer wieder thematisiert wie vielseitig der Schäferhund ist. Was auch stimmt. Aber dann sollte man Schäferhund-Neulingen schon auch was konkretes an die Hand geben. Klar gibts nie eine Garantie, aber man kann schon Chancen erhöhen....

    Ich muss da GeierWally und KleineMama Recht geben.


    Würde ich jetzt einen Welpen suchen für moderaten Sport, aber Familien tauglich (was nicht nur die Kompatibilität mit größeren Kindern meint, sondern auch die zeitliche Beanspruchung von Kindern, Haushalt, Job und Hund. Sprich ich kann meine Freizeit nicht rein nach dem Hund ausrichten).

    Ich wüsste nicht nach welchen Linien oder gar Züchtern ich suchen sollte.

    Da schließe ich mich an.


    Wann immer man diese "Jobdescription" für einen Schäferhund angibt bekommt man nur ein "schau auf WD", "guck Dir die Linien an", "fahr zur nächsten OG und red mit den Leuten". Alternativ gern auch noch - da nimmst Dir besser einen Labrador 🙄

    Naja würde man zb Autos bewerten nach "guter Karosserie" und "haltbarem Antrieb" würden man von jedem "Richter" vermutlich andere Bewertungen bekommen. Denn was ist "gut" und was ist "haltbar". Und so legt jeder "Nervenstark" ein wenig anders aus. Sieht man ja schon rein bei äußeren Beurteilungen bei Shows wie verschieden die Richter Hunde bewerten.

    Natürlich 😉, waren ja jetzt auch nur Beispiele mit denen ich zum Ausdruck bringen wollte dass es halt gar nicht so einfach ist solche Parameter fix zu quantifizieren.

    Naja ein stabiles Gebäude und ein starkes Nervenkostüm sind schwer quantifizierbar. Das sind einfach Begriffe die ausgelegt werden, werden können.


    Darüber hinaus ist Mutter Natur halt immer für Überraschungen gut, selbst aus Top-Eltern kann halt mal ein Nachwuchs entstehen der jetzt nicht so überzeugend ist. Das sieht man halt oft erst wenn die Welpis aufwachsen....

    Und nur weil jemand einen Schäferhund schick findet, aber mit dessen Arbeitseigenschaften nicht zurecht kommt, muss man die doch nicht weg züchten.

    Völlig richtig


    Aber - ich spiel mal wieder des Teufels Anwalt - man muss sich doch auch die umgekehrte Frage stellen- soll man Hunderassen ihre Besonderheiten immer weiter intensivieren?


    Schneller, höher, weiter? Im Exterieur sieht man das sehr rasch, aber - bei Hunderassen wo es auch um Verhaltensweisen geht- ist doch in den letzten Jahren bis Jahrzehnten auch oft da extremer geworden. Klar jeder will den nächsten Champion, Sieger etc.


    Also wenn man nichts abschwächen darf, sollte man dann was verstärken dürfen?

    Hmm hier sind nun aber - ausgehend vom Threadtitel- sehr viele Dinge durcheinander geraten.


    Vom erwachsen Hund der bei völlig klaren Verstand seinem Mensch eine Grenze setzt, die dieser - warum auch immer - nach 11 Jahren nicht mehr akzeptiert hat, über den zwickenden Welpen zum Hund der in höchster Trieblage ohne Sinn und Verstand Frauchen tackert.


    Sind drei völlig verschiedene "Baustellen".


    Was die drei Situationen eint ist, und ich denke da sind sich auch hier alle einig, dass man Grenzen setzen muss. Es geht im Zusammenleben nicht ohne.


    Das "aber" dabei ist, wie setzt man die. Und da finde ich die vielzitierten "heißen Ohren" durchaus mißverständlich. Dazu kommt das wann.


    Am Beispiel vom Hund der völlig außer sich alles antackert- würde der in dem Moment auch eine Backpfeife bekommen, aus der Überraschung und Emotion heraus, wär das mehr als nur verständlich. Würde man danach aber geplant zu Trainingszwecken den Hund gezielt wieder in so eine Situation bringen um ihn dann körperlich zu maßregeln fände ich das mehr als unfair.

    Dieser Hund muss lernen mit seinen Trieblagen umzugehen und da muss ich Harz2024 widersprechen. Man löst das "triebig sein" nicht durch den Sport aus, die Hunde bringen das mit. Umso wichtiger ist es aber auch den Hunden die Chance zu geben zu lernen mit ihrem Trieb umzugehen. Eine Möglichkeit ist IGP, vorausgesetzt es wir gut und sauber gearbeitet.


    Überschreiten Hunde die Grenzen des Zusammenlebens haben sie es mMn verdient dass wir und drum bemühen zu verstehen warum. Und nicht auf das Symptom mittels Druck und Zwang versuchen den "Deckel drauf zu packen". Bevor es mir wieder unterstellt wird-nein ich meine niemanden konkret hier, ich sehe das nur sehr oft als Ausprägung. Erst tut man nichts und wenn dann das Fehlverhalten da ist wird man grob. Zuerst übt man die Leinenführigkeit nicht, dann setzt es Leinenrucke, Stachler, Haltis etc. Erst setzt man keine sauberen Grenzen und wenn Hund es dann für sich tut kommt das große Entsetzen und gern wird dann behauptet 'aus dem nichts' und 'völlig grundlos' und meistens wird im selben Augenblick äußerst ruppig mit Hund umgegangen, er wird ins TH abgeschoben oder gleich via Euthanasie entsorgt.


    Ich geb es zu - das bringt mich auf die Palme- Hunde sind äußert sozial und sehr kommunikativ. Wir als Menschen holen sie in unsere Welt und verlangen ihnen teils wirklich heftige Dinge ab. Da dürfen wir ihnen auch entgegen kommen. Nicht indem wir Grenzüberschreitungen tolerieren, nein. Sondern damit dass man sich die Zeit nimmt zu evaluieren was passiert ist und dann kleinschrittig miteinander arbeitet. Ein "Satz heiße Ohren" ist mir da einfach zu plakativ.

    Wenn man diesen Leute Slogans wie "Knurren ist Kommunikation, das muss man respektieren" um die Ohren haut, dann endet das nach einiger Zeit mit nem Hund im Tierheim. Is so.

    Warum immer das Kind mit dem Bad ausschütten? Sagt ja keiner dass man es so stehen lassen muss. Nur grad bei Laien den Rat zu geben "eins auf die Mütze und gut ists" kann ebenso mit dem Tierheim enden. Der Hund knurrt dann uU nämlich nicht mehr sondern beißt gleich.


    Wenn es ernsthaftes Knurren gibt wurde vorher schon was verabsäumt. Knurren ist schon ein sehr kräftiges Signal, da wurde zuvor sehr viel Kommunikation versäumt.