Wuesti
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  • Community und Forum zum Thema Deutsche Schäferhunde und artverwandte Hunderassen

Beiträge von Wuesti

    Das gibt es tatsächlich öfter als man denkt... grade beim Thema HD und ED.


    Richtig


    Als wir unseren Da Vinci haben Hauptröntgen lassen und die Diagnose schwere ED Frakt. Processus bekamen wurden wir auch gefragt, ob er wieder wach werden soll (denn er erfüllte ja nun nicht mehr das Kriterium frei von physischen Gebrechen zu sein und erfüllte somit rein rechtlich betrachtet ein Kriterium zur Euthanasie) ... von daher war die Frage ja gerechtfertigt.


    Natürlich wurde er wieder wach und erfreut sich nach beidseitiger OP völliger Schmerzfreiheit.


    Natürlich bekam er auch Goldimplantate.


    Natürlich bekommt er Physio.


    Natürlich kann sich das ggf aber auch nicht jeder leisten.

    Und ich sehe die Faktenlage auch anders.

    Ja es kann sein, dass wirklich nichts anderes ginge, nur der oder die TE hat das ja sogar hier verneint.


    Auch dieser Gedankengang ist nicht zielführend.


    Ich wollte dir lediglich darlegen, dass deine Aussage bzgl der Strafbarkeit eine Euthanasie FALSCH ist, weil ich es nicht schön fand, dass damit der Vorwurf im Raum stand, dass andere Forenmutglieder hier bewusst zu angeblich strafbaren Handlungen geraten hätten.


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    Losgelöst vom oben geschriebenen steht doch hier für den TE und viele andere Mitglieder eine Euthanasie gar nicht zur Debatte, weil eben mehrheitlich eine andere Vorgehensweise den Vorstellungen der Mitglieder entspricht.


    Bitte betrachte hier einfach mal das eine losgelöst vom anderen

    Das sehe ich halt anders, und es auch völlig ok darüber eine andere Meinung zu haben.

    Das hat nichts mit Meinung, sondern mit Fakten zu tun.


    Meine eigene Meinung ist auch eine andere.


    Ändert aber nix dran, dass man diesen Hund völlig tierschutzkonform auch einschläfern lassen könnte

    Wir wissen, aber doch nicht, ob da nicht eine OP helfen würde.

    Wir wissen nicht ob der Hund Physio bekommt,

    Wir wissen nicht, ob der Hund nicht evtl. Wegen der möglichen Schmerzen so ist.

    Wir reden von einem 5 jahre jungen Hund.

    Alle wenns und abers sind doch hier aber unerheblich für die rein rechtliche Beurteilung, ob sich ein Tierarzt beim Einschläfern strafbar macht oder nicht und entspringen lediglich deinen persönlichen ethisch-moralischen Vorstellungen.


    Mir ging es hier einzig und allein darum aufzuzeigen, dass hier beim Einschläfern kein Verstoß gegen das TSchG vorliegt

    da wäre nur der Punkt Stress, denn Schmerzen dürfte man bei einem 5 Jahre alten Hund wohl gehändelt bekommen.


    Nein, dieser Hund ist aufgrund der HD und ED ebenfalls nicht frei von physischen und physiologischen Gebrechen (ob man diese nun gehändelt bekommt oder nicht ist dabei ja erstmal unerheblich und diese Erkrankungen werden mit fortschreitendem Alter ja erfahrungsgemäß auch nicht besser) und aufgrund von Stress und Angst auch nicht in der Lage ein natürliches (artspezifisches) Verhalten zu zeigen ... zumindest erscheint mir das aufgrund der Eingangsschilderungen so.


    Hier sind also meines Erachtens nach 3 von 5 Punkten bzgl der Lebensqualität nicht erfüllt und deshalb bleibe ich dabei, dass sich ein Tierarzt hier beim Einschläfern nicht strafbar machen würde.


    Um mehr als den Fakt der Nichtstrafbarkeit ging es mir hierbei auch nicht.

    Harz2024 Du schreibst, dass es nicht in Ordnung wäre, dass BirgitF hier auch das Einschläfern des Hundes als Option nennt, weil es sich um einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz handele einen "gesunden" Hund einschläfern zu lassen.


    Sachlich aufgerollt musst du dir aber eingestehen, dass der Hund weder körperlich gesund ist, da er HD und ED hat, noch dass er "geistig gesund" ist.


    Unabhängig davon scheint der beschriebene Hund zumindest laut Schilderung ja (beinahe) keine Lebensqualität zu haben.


    Die Kriterien für die Lebensqualität eines Tieres wurden bereits 1965 von der Expertenkomission Brambell in England wie folgt formuliert:


    Freisein von:

    1. Durst, Hunger und ungeeignetem Futter

    2. Physischen und physiologischen Gebrechen

    3. Schmerzen, Verwundungen und Krankheiten

    4. Angst und chronischem Stress

    5. Einschränkungen, die es daran hindern sein natürliches (artspezifisches) Verhalten zeigen zu können


    Wenn man sich diese Punkte einmal sachlich und losgelöst von seinen ganz persönlichen ethischen und moralischen Vorstellungen betrachtet, dann muss man leider zu dem Schluss kommen, dass hier wohl kein Tierarzt tierschutzwidrig handeln würde.


    Dennoch würde auch ich hier nicht den Weg des Einschläferns wählen, aber sehr wahrscheinlich schauen, dass ich dem Hund ein zu Hause auf dem Land, möglichst mit großem Grundstück in Alleinlage finde, wo er nicht dem Stress eines Spaziergangs etc ausgesetzt sein muss ... optional vielleicht mit einem souveränen Zweithund, an dem er sich orientieren kann, sofern er mit anderen Hunden kompatibel ist

    Wäre das auch denkbar, wenn der Hund im Alter nicht mehr so gut mit Treppen klar kommt?


    denkbar wäre das absolut ... es kommt natürlich auch immer auf den Hundehalter an.

    ICH schaffe bis 35kg so gerade 18 Stufen hoch und runter ... Harras würde ich kräftetechnisch nicht schaffen.


    Für längeren Einsatz wäre ein richtiges Tragegeschirr sicher auch die bessere Wahl

    Ich finde das Geschirr auch ganz gut und für den Preis kann man daran nichts aussetzen.


    Wir nutzen es, um die Hunde z.B nach OPs die Treppen rauf und runter zu tragen, was mir als 158cm kleinem Gnom mit 50kg Kampfgewicht ein sehr gutes Gefühl gibt, weil ich mir den Hund damit "umhängen" kann

    Hmmm, zu den zuchttechnischen Dingen hat Waschbär ja bereits alles gesagt.


    Ich persönlich glaube ja tatsächlich meist an das Gute im Menschen und kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein Züchter "absichtlich" wesensschwache Hunde züchtet.


    Wie sind denn die Wurfgeschwister so geartet?


    Ich spreche deinem Hund die Mängel erstmal nicht ab, gebe aber zu bedenken, dass natürlich jedes negative Erlebnis mit dem Hund dein Vertrauen in diesen erschüttert und man irgendwann dann schon mit der Grundhaltung an den Hund geht, dass eh nix funktioniert.


    Man kann noch so gut versuchen diese Unzufriedenheit abzustellen, aber der Hund spürt sie dennoch und so gerät man in eine "hausgemachte Abwärtsspirale".


    Ich hatte einige Jahre einen sehr lieben Mieter, der Diensthundeführer bei der Bundeswehr war und dort einen Mali-Rüden und eine DSH-Hündin im Wachschutz und der Sprenstoffsuche führte.


    Die DSH-Hündin ging im Privatbereich von ihm geführt bei allem nach vorne, was atmete.

    Führte ich die Hündin spazieren, war die lammfromm und entspannt.

    Selbst der erfahrenste Hundeführer macht halt nix gegen eine latente Erwartungshaltung. 🤷‍♀️


    Generell rechne ich es ja jedem hoch an, wenn man seinem Tier UNTER ALLEN UMSTÄNDEN ein schönes Leben bieten möchte.


    Dennoch finde ich es zuweilen erschreckend, dass "dem Hund" dabei oftmals ein viel höheres Verpflichtungsgefühl entgegen gebracht wird, als dem Menschen.


    Wenn ich nach einiger Zeit in einer Beziehung merke, dass mein Partner eine höhere Belastung für mich ist, als dass er mir guttut, dann trenne ich mich bestenfalls im Guten von ihm und schaffe somit die Vorraussetzung für einen hoffentlich guten Neustart für beide Seiten.


    Wieso sollte es nicht ggf. für einen Hund auch etwas Positives haben, wenn man ihm ein für ihn geeigneteres zu Hause findet und somit den Leidensdruck auf beiden Seiten ggf. maßgeblich reduziert?


    (Alle hier die mich und meine Einstellung kennen, sollten wissen, dass dies kein leichtfertiger Rat ist ... aber ja: es gibt nunmal manchmal diese Hunde, zu denen man wieso auch immer keine richtige Beziehung aufbauen kann oder, die aus welchen Gründen auch immer vielleicht nicht so in unser Leben passen wie wir das erwartet haben)

    Und auch bei Wuesti hab ich den Eindruck, die schaut schon gut, ob der Hund in die Familie/zum neuen Besitzer passt.

    Unser Züchter sagte immer: Im Welpenpreis inbegriffen ist eine lebenslange Sorgen-Hotline.

    Ich hab diesen Service getestet: war kein leeres Versprechen. ;)


    Das kann ich so bestätigen und auch jeder Welpenkäufer wird dir das bestätigen.


    ICH verkaufe hier niemanden die Katze im Sack und berate tatsächlich auch Welpeninteressenten zum passenden DSH, wenn meine Welpen potentiell nicht zu den Vorstellungen passen, aber der Interessent die passenden Voraussetzungen mitbringt.


    Ich weiß aber auch aus dem nächsten Umfeld, dass es auch genügend Züchter gibt, die keine Lust haben auf so etwas Zeit und Energie zu verwenden.


    Auch das ist mit Sicherheit für den SV und den in den SV OGs angebotenen IGP Sport nicht förderlich.


    Wieso sollte sich ein Neuhundebesitzer nochmal vertrauensvoll an DEN SV wenden, wenn er schon durch DEN SV beim Welpenkauf beschissen wurde und sich DER SV ZÜCHTER dann nichtmal evtl aufkommenden Fragen und Problemen annimmt 😉