Wuesti
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  • Community und Forum zum Thema Deutsche Schäferhunde und artverwandte Hunderassen

Beiträge von Wuesti

    Aber was mich jetzt interssiert, begünstigt diese extreme Winkelung Gelenkskrankheiten wie HD oder nicht?

    Die Durchschnittspopulation des HZ Hundes ist nicht kranker oder gesünder als die LZ.


    Ob eine Überwinklung die Entstehung von HD begünstigt vermag ich nicht zu sagen, aber beeinträchtigen tut sie einen Hund mit Sicherheit

    Ja, du triffst genau den Kern Mona. Die optimale Winkelung und der beste Trab liegt im Auge des Betrachters, in diesem Fall der SV. Es sind subjektive Maßstäbe die sie ansetzen, nicht natürliche.

    Diese Kriterien sind aber doch in allen Rassestandards sehr subjektiv und eben nicht natürlich, sonst sähe ja jede Hunderasse gleich aus 😉

    Dass ein Hund einem gewissen, genau definierten Phänotyp entspricht grenzt ihn ja in erster Linie von anderen Rassen ab.


    Wo wir über die Hinterhandwinkelungen diskutieren, da diskutieren sie beim Pinscher z.B über die korrekte Form der Ohren etc etc.


    Aber: es gibt ja zum Glück eine gewisse Bandbreite äußerer Erscheinung des DSH, die dennoch alle im Rassestandard sind und solange ich innerhalb dieser unterschiedlichen äußeren Erscheinungen einen DSH finde, von dem ich denke, dass er zu meinem Leben passt, ist doch zum Glück allen geholfen.


    Wir haben ja sogar im Gegensatz zu anderen Hunderassen das "Glück", dass sowohl in der HZ als auch in der LZ die Individuen zahlenmäßig so häufig sind, dass wir uns keine Riesengedanken darüber machen müssen, ob die genetische Vielfalt überhaupt noch das Finden eines für mein Zuchtziel passenden Deckrüden ermöglicht.


    Und was die Zuchtbewertungen und insbesondere das V für die LZ Hunde angeht:


    Ich war mit meiner Hündin 2019 Teil der leistungsgezogenen Nachkommengruppe über Jack vom kleinen Zigeuner auf der BSZS.

    8 von 10 in der Gebrauchshundklasse vorgeführten Hunde wurden dort im V bewertet.

    Also: traut euch 😉 ihr müsst eure LZ-Hunde auch auf den Schauen nicht verstecken bzw nicht davon ausgehen, dass es "eh nicht fürs V reicht"

    Mona : du musst hier den Herdengebrauchshund nicht nur nach seinem Äußeren beurteilen, sondern vielmehr nach der speziellen Aufgabe an der Herde, die sich widerum danach richtet wie die Herde gehalten wird.


    Der Kangal zum Beispiel ist ja nicht speziell dafür da, dass er die "Wanderherde" begleitet, sondern die stationär auf der Koppel stehenden Schafe bewacht und notfalls vor Raubtieren beschützt. Dafür muss er kein guter Traber sein.


    Der Border Collie muss auch kein guter Traber sein, weil die Schafe dortzulande quasi unbewacht rumlaufen und futtern wo sie wollen.

    Der Border Collie kommt dann "zwischendurch" zum Einsatz, um die Schäfchen wieder "zusammen zu suchen"


    Wie es mit den Winkelungen anderer Rassen aussieht, die an der Herde die gleichen Aufgaben haben wie der DSH, das kann ich nicht sagen, da kenne ich mich zu wenig aus.

    Aber mit Sicherheit sind die zumindest stärker gewinkelt als andere Rassen.


    Da kann bestimmt Schafring mehr zu sagen

    Vielleicht habe ich es falsch verstanden? Aber die starke Winkelung, die nötig ist für den ausdauernden Trab führt ja im Endeffekt zur abfallenden Rückenlinie?

    Nein, eine korrekte Winkelung führt zu einem dem Rassestandard leicht abfallenden Rücken bzw. das worüber wir hier reden ist ja ganz korinthenkackerisch betrachtet nicht mal der Rücken, sondern die Kruppe.


    Ich glaub das was du als eigentlich stark gewinkelt bezeichnest ist eher die Überwinklung.


    Die führt dann tatsächlich zu einer stärker abfallenden Kruppe, geht oft noch einher mit einem verlängerten Unterschenkel und losen Sprunggelenken.


    Das führt dann tatsächlich rein anatomisch gesehen zu einer Verringerung der Gebrauchstüchtigkeit.

    UO und FH gefallen sie mir gut, wie du sagst, nicht so drüber und sehr bedacht.

    Trotzdem fleißig und auch mit Durchhaltevermögen.


    Ich bin nur gespannt, was da noch über bleibt, wenn man dann irgendwann mal die Bestätigung zunehmend abbaut und es mal 30 grad auf'm Platz hat

    Also bei meinen ist es so, dass sie trotzdem ziemlich beständig bleiben, weil sie -wie drücke ich es am besten aus?- nicht ausschließlich für ihr Triebziel arbeiten, sondern ich den Eindruck habe, dass es für diese Hunde tatsächlich auch zum Teil genügend "erfüllend" ist, einfach gemeinsam mit dem Hundeführer was zu tun.

    Wie gesagt, aus dem B-Wurf ist ja ein Rüde dabei, der auf OG-Ebene auch immer zuverlässig im SG bestehen kann und im letzten Jahr auch auf der WUSV Quali bestehen konnte.

    Natürlich sieht das alles "nicht so spektakulär" aus wie bei einem "Triebbolzen", aber die Leistung zeigen diese Nachzuchten ziemlich konstant und zuverlässig.


    Für das "ganz große Tennis" sind diese Hunde aber wohl tatsächlich nicht unbedingt gemacht 😉 aber zumindest zuverlässig "bestehen" kannst du mit denen immer

    Naja, es klingt halt hier in dieser Diskussion sehr danach (allgemein meine ich, nicht von Dir :) ) dass "man" sich eine dritte Linie wünscht weil HZ zu tief gelegt und LZ zu anstrengend.

    Das ist alles nicht so heiß wie es gegessen wird.

    In diesem Faden wird ja bei den "unterschiedlichen" Eigenschaften von HZ, LZ, Hybrid auch sehr stark polarisiert

    Kathy : ich denke man muss hier eine "knallharte" Trennung zwischen Schau und Leistung machen.

    Sonst müsste man ja auch dem HZ Menschen zugestehen, dass er sich abgewertet fühlt, weil sein Hund eine IGP "nur" im gut besteht.

    Tut er aber nicht, denn das ändert ja nichts an der Anatomie seines Hundes, auf die er sich züchterisch fokussiert.


    Und es ist ja auch nicht so, dass ein G-Hund nicht dem Rassestandard im anatomischen Sinne entspräche

    Axman : du hast in einem vorherigen Beitrag gefragt weshalb es für "den LZ" so schwierig sei ein V auf Ausstellungen zu bekommen.


    Also erst einmal möchte ich sagen, dass zumindest in meinem "Dunstkreis" ein großer Anteil der LZ Hunde auch sein V bekommt und dieses auch durchaus "verdient"


    Wenn ein LZ diese Bewertung nicht erhält, dann zumeist weil siehe oben bei diesem Hund gewisse Parameter des Rassestandards nicht "anatomisch korrekt" erfüllt werden.


    Aber auch da finde ich hat Schafring ja schon zu aufgeführt, dass der überwiegende Anteil der DSH ja gar nicht mehr ausdauernd trabend an der Herde arbeitet und dementsprechend gewisse "Mängel im Gebäude" hinnehmbar sind.


    Für die Aufgabe des DSH im IGP Bereich sind die mit Sicherheit hinnehmbar und ich stelle mir dann eher die Frage weshalb für viele LZ Besitzer das V überhaupt so wichtig ist, wenn ich meine Zuchtziele auch ohne Einschränkungen mit einen SG oder einem G erreichen kann?


    Du musst ja auch immer in Hinterkopf behalten, dass bei der Schau basierend auf dem Rassestandard das äußerliche Erscheinungsbild bewertet wird.


    Dieses wiederum hat ja wenig damit zu tun, wie gut der entsprechende Hund "arbeitet" ... dafür gibt's dann halt die Prüfungen, für die man ja wiederum keine Zuchtbewertung benötigt