Mona
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Beiträge von Mona

    Ich glaube ein ganz großes Problem in der Hundeerziehung (und auch in anderen Bereichen) ist, das kaum noch jemand instinktiv handelt, sondern das die meisten es ganz besonders gut machen wollen und dadurch total verkopft sind. Bis man sich in einer Situation überlegt hat, wie man am besten reagiert, ist es immer zu spät!

    Dabei ist es eigentlich völlig egal, welcher Philosophie man folgt, ob rein positiv oder etwas anderes, es kann nicht funktionieren, wenn man nicht in der Situation mit voller Überzeugung ohne großartig Nachzudenken reagiert.

    Ich sehe so viele Leute mit ihren Hunden, die trotz Hundeschule, in ganz normalen Alltagssituationen völlig überfordert sind, weil der Hund anders reagiert als erwartet und sie erstmal überlegen müssen, wie sie die Situation am Besten lösen.

    Rückruf, Jagdverhalten, Freilauf, Leinenführigkeit, bissl Benehmen, viel mehr braucht es nicht und das klappt schon sehr oft mit ganz normalen Hunden nicht. Da wird ein Lebenlang trainiert, ohne wirklichen Erfolg in den Bereichen.

    Aber das liegt doch in den meisten Fällen an mangelnder Konsequenz. Zu glauben das man mangelnde Konsequenz mit einem E-Gerät ausgleichen kann, finde ich schon sehr optimistisch. Ich fürchte das das erst so richtig in der Katastrophe endet. Du weißt doch selber, das es mit anziehen und auf den Knopf drücken nicht getan ist.

    Bei dem von mir beschriebenen System ist es nicht anonym, da der Hund die Leinensignale und sonstige Signale mit dem HF verknüpft. In den von mir beschriebenen Situationen hatte kein HF selbst den Auslöser in der Hand, sondern der Trainer.

    Ja so arbeiten sie da wo ich es mitbekomme auch. Das führt dann auch noch dazu, das der Hundeführer falsch reagiert, weil er ja gar nicht weiß, wann genau gedrückt wird. Da wo du es jetzt mitbekommen hast, trainieren sie schon lange so oder war das jetzt neu?

    Da außer in Deutschland, Österreich und der Schweiz E-Geräte in den meisten Ländern erlaubt sind, ist das ja schon ein Thema über das man diskutieren kann :) .

    Ich habe bei mir in der Nähe einen ziemlich bekannten Trainer, der nach dem von Axman beschriebenen System arbeitet. Bei ihm selber klappt das gut und er ist damit erfolgreich, wobei mir die Hunde trotzdem zu gestresst sind. Aber bei den Leuten die bei ihm trainieren, funktioniert es nicht so gut. Die Umsetzung ist so kompliziert, das das kaum einer auf die Reihe bekommt (hängt natürlich auch viel mit den Menschen zusammen, wie gut sie es erklärt bekommen und wie geschickt sie beim Umsetzen sind, aber es können ja nicht alle zu blöd sein). Und es bleibt natürlich auch nicht nur bei leichten Aktivierungen, da wird dann im Endeffekt der Hund auch in und aus dem Arm gedrückt.

    Dabei scheint den Leuten offensichtlich gar nicht klar zu sein, was sie da machen, es ist viel zu leicht einfach anonym auf den Knopf zu drücken.

    Ich finde es deutlich ehrlicher, wenn ich meinem Hund klar mache, wenn er Blödsinn macht, dann kann ich auch viel besser das richtige Maß finden, wenn ich sehe, das meine Korrektur ankommt.

    Für mich wäre der einzige wirklich sinnvolle Einsatz eines E-Geräts (wie bereits erwähnt) um Jagdverhalten abzubrechen. Damit hätte der jagende Hund deutlich mehr Lebensqualität, weil er frei laufen kann, und es würde kein Wildtier oder Autofahrer gefährdet. Aber da auch hier der Einsatz vernünftig auftrainiert werden muss, würde es in der Praxis wahrscheinlich oft nicht funktionieren.

    In den letzten Monaten konnte ich beobachten, wie einige Hunde, die ein chronisches Problem mit Ablenkbarkeit und Fokus hatten, durch die minimale Anwendung von kleinen Reizen des E-Gerätes einen ENORMEN Ausbildungsschritt gemacht haben ohne irgendwelche Nebenwirkungen. Null Nebenwirkungen.

    Das glaube ich dir sofort. Aber ich bin mir sicher, das man das auch ohne hinbekommt. Das große Problem ist doch einfach, das das System so extrem fehleranfällig ist und man dann durchaus Schaden anrichten kann.

    Beim Richten muss auch immer abgewägt werden ob die geforderten Leistungen durch tierschutzkonforme Ausbildungsmethoden überhaupt erreicht werden können. Bzw. in wie weit für die Höchstbewertung Leistungen gefordert werden die eigentlich nur durch eine tierschutzrelevante Ausbildung erzielt werden können (bzw. durch diese sehr viel leichter).

    Das ist das immer wiederkehrende Argument, das Hunde auf diesem Niveau nur mit Gerät ausgebildet werden können, was einfach nicht stimmt. Wenn beim Richten deutliche Zeichen von Stress konsequent gezogen würden und nur Hunde die frei und offen sind hohe Punkte bekämen, würde sich das Problem in den meisten Fällen von alleine erledigen.

    Ich weiß das es einige wenige gibt, die mit Gerät so ausbilden können, das man es hinterher nicht sieht, aber den meisten Hunden sieht man es an, wie sie ausgebildet wurden. Wenn dafür weiter hohe Punkte vergeben werden, wird sich nie etwas ändern, egal wie streng gerichtet wird.

    Ich bin auch absolut dafür, das auf solchen Prüfungen jede Sparte von mindestens zwei Richtern gerichtet wird, um zumindest ein bisschen mehr Objektivität zu bekommen.

    Dann läuft aber was gewaltig falsch in der aktuellen Auslegung.

    Wenn selbst die Weltspitze des Sports es kaum noch schafft es zu erreichen, sollte man vielleicht mal in sich gehen, ob man es nicht langsam übertreibt.

    Warum? Das ist doch ein Frage der Einstellung. Wenn ich akzeptiere, das mit einem Tier Perfektion nicht oder nur in absoluten Ausnahmefällen zu erreichen ist, ist es doch gar kein Problem mehr, wenn die Besten der Welt mit einer sehr guten Leistung abschneiden und es nur ganz selten mal ein V gibt. Es kommt doch nur darauf an, das der Beste gewinnt.

    Das Problem ist einfach, das bei Ortsgruppenprüfungen oft nicht realistisch gerichtet wird und man, wenn nichts gravierend schief läuft, schon ein hohes SG oder sogar ein V bekommt.

    So kann man aber bei den großen Prüfungen nicht Richten, dann hätten fast alle ein V ;)

    Ich finde ein V in der Unterordnung ist realistisch aber auch fast nicht zu erreichen, dafür ist eine Unterordnung viel zu komplex.

    Ich hab mir das Video von Chuck Felones auch angesehen und finde die Bewertung nachvollziehbar und nicht sonderlich streng, ist ja schließlich auch eine WM. Da waren einige grobe Dinge (kein Sitz, starkes Anstoßen im Vorsitz, streifen an der Hürde) und viele Kleinigkeiten (z.B. alle Abschlüsse schräg). Wenn man da zusätzlich noch gezogen hätte, das der Hund bei vielen Übungen deutlich Streß gezeigt hat und nicht offen war, hätte man durchaus auch noch mehr ziehen können.

    Wie gesagt, ich bin ja jetzt schon ziemlich lange dabei und kenne das auch anders. Z.B. bei den "Gebrauchshunden" zig "nachgeworfene" Vs auf der DM, während Du im selben Jahr diese auf der BSP an einer Hand abzählen konntest.

    Das es früher so war, glaube ich dir sofort, aber die letzten paar Jahre empfinde ich es eher so, das auf der SV BSP die Punkte recht großzügig vergeben werden

    BSP heißt es beim SV

    Alle anderen Vereine und Verbände haben ne DM. ;)

    Der DVG hat auch eine BSP

    Das hat nix mit'm DMC zu tun, sondern mit diesem speziellen Richter.

    er mag da extrem sein, aber generell wird im DMC schon strenger gerichtet als in den anderen Verbänden

    Es gibt immer mal das eine oder andere Jahr in dem überzogen gerichtet wird. Generell meine ich aber nicht nur die WUSV-WM, sondern auch die FCI-WM. Damit dass dort, im Vergleich zu BSP und VDH-DM, normalerweise etwas humaner gerichtet wird.

    Für mich wird bei der VDH-DM und der FCI-WM ziemlich ähnlich gerichtet, immer ein bisschen abhängig davon aus welchem Verband der Richter ist. Bei der SV-BSP (WUSV habe ich noch nie verfolgt, kann ich nicht beurteilen) wird schon deutlich weniger streng gerichtet und über vieles hinweggesehen.

    Waschbär du meinst wahrscheinlich die WUSV-WM und nicht die FCI-WM. Auf der FCI-WM wurde gerade der Schutzdienst dieses Jahr sehr streng gerichtet (war ein DMC Richter), da gab es gerade mal einmal 94, einmal 93 und einmal 92 Punkte.

    Ich finde generell wird im SV eher nett gerichtet verglichen mit den anderen Verbänden.

    Für so viele Hunde ähnliches Fährtengelände zu haben ist aber auch wirklich schwierig, das Problem hast du bei fast jeder größeren Prüfung, das du da Glück oder Pech haben kannst.

    Das auf dem Pick-up ins Gelände fahren finde ich noch ziemlich harmlos verglichen mit dem, was man so alles hört von den Leuten, die schon öfter bei der FCI-WM dabei waren. Vom Stein der auf dem Gegenstand liegt, damit er nicht weg fliegt, bis zur Fährte die unterm Stacheldrahtzaun durchgeht ist da alles dabei.

    Zum letzten Versteck nicht finden, da sind Hundeführer aus allen möglichen Nationen dabei, für manche ist das die erste Prüfung in diesem Rahmen. Wenn man es dann gar nicht kennt fürs Probetraining nur ein paar Minuten zu haben und sich die optimal einzuteilen und zu nutzen, passiert es dir ganz schnell, das du im Training gar nicht bis zum Verbellversteck kommst. Wenn du dir mal Videos von z.B. Landesmeisterschaften oder auch BSPs anschaust, passiert das da auch gar nicht so selten, das die Hunde den Helfer nicht finden, zumal wenn dann auch noch viele Leute am Rand stehen. Das ist schon auch ein Problem der noch nicht vorhandenen Routine.

    Zum Richten, ich wäre generell dafür, das bei größeren Prüfungen zwei Richter pro Sparte Richten.