Secans
  • Mitglied seit 11. April 2023
  • Letzte Aktivität:

Beiträge von Secans

    Bei vielen Hunden scheint das ja mit dem Futter nach dem GS zur Entschleunigung zu funktionieren, bei meiner hat sich im Kopf verankert -ähh nach dem GS kommt Futter - warum soll ich mich dann erst an dem doofen GS ablegen.

    Dazu sei gesagt dass ich mittlerweile eh mit relativ wenig bis gar keinem Futter arbeite.

    Ja, genau. Futter entschleunigt das Ganze hier auch weniger. Und dazu kommt, dass es auf Prüfung einfach nicht hält, weil ich noch kein Futter finden konnte, dessen Anwesenheit sie nicht mitschneidet. Auch die ganzen Dinge mit GS gegen Futter tauschen, Augen zuhalten und co habe ich schon durch. Es ist perfekt im Training, aber sie merkt sofort, wenn da kein Futter mehr liegt und fällt direkt ins alte Verhalten.


    GS sind super, mit Futter danach habe ich auch Angst, dass sie das überlaufen anfängt.

    SD mit fast 7 jährigen Hund beginnen oder lassen? Eventuell zu einer anderen OG gehen bei der ich auch vom Helfer als Hundeführerin ernst genommen werde? Wobei ich sonst super mit ihm (den Helfer) gut klar komme und ich die Leute der OG auch gerne mag.

    Ich würde mir einen anderen Helfer suchen, der da weniger gewese macht und entspannter ist. Einfach zu schlechte Erfahrungen damit gemacht, dass der Helfer bei solchen Aussagen zu viele Vorteile hat und dadurch die Arbeit leidet.

    Durch alles unberechenbare wie Winkel kurz nach Gegenstand etc bekommt man dann leider wieder mehr prüfen, was dir zumindest bei IGP Fährten auch wieder gezogen wird. Das würde ich deswegen nicht zu oft machen. Ich (versuche :D ) das Grundtempo über die Leine zu kontrollieren, sobald der Hund schneller wird, korrigiere ich.

    Ja, das ist auch wieder eine befürchtung. Irgendwann macht man sich ja echt viel Kopf :D

    Wir haben auch nicht das Problem, dass sie Futter übersuchen würde. Sie riecht es, sie ist nicht unkonzentriert oder unaufmerksam. Sie ist nicht kopflos schnell, sie macht ja auch super Winkel.


    Aber es wirkt dadurch einfach "ruckelig". Ich muss ihr irgendwie vermitteln, dass sie langsamer sein soll. :D :S

    Eine Zeitlang habe ich auch verstecktes Futter nach den GS gelegt, in der Hoffnung, dass sie damit nicht so reindonnert beim Wiederansatz. Aber sie riecht es und es hält dann auf Prüfung einfach nicht. Selbst eingetretenes Futter nimmt sie wahr, wenn es zu dicht am GS liegt, was es ja müsste, damit es einen Effekt hat. Auch bei der Arbeit mit den Kongstücken finde ich krass, wie gut Hunde das wahrnehmen. Die Stücke sind teilweise 1mm groß, eingetreten und der Hund kann sie riechen.

    habe das gleiche Problem jetzt auf der Prüfung deutlich bemerkt, nach GS und Winkel gehts erstmal etwas zu flott weiter, Hera hüpft förmlich wieder in die Fährte.

    Da Mona s Konzept bei der Hera die GS wieder unwichtiger werden lassen würde habe ich mir überlegt mal eine Zeit lang im Training ganz kurz nach dem GS einen Winkel zu legen bzw. nach dem Winkel einen GS.

    Vielleicht erhöht das mit der Zeit die Aufmerksamkeit?

    Oh, das klingt sehr nach Rica. Ich hab eine zeitlang mit kleinen Verweisern gearbeitet. Sehr klein geschnittener Kong, viel kleiner als normale GS. Das hat das intensive Suchen auch sehr gut gefördert. Das wäre auch etwas, was ich wieder ins Training aufnehmen könnte.


    EDIT: Hast du schon mal probiert, die Fährten extrem lang zu legen? In der Hoffnung, dass der Hund dann lernt sich besser einzuteilen? War auch eine Überlegung von mir :/

    Nein, daraus ergibt sich kein Winkelproblem, vorausgesetzt der Hund hat kein prinzipielles Winkelproblem. Du machst das ja auch nur solange, bis sie es erwartet, dann reduziert du es wieder. Du könntest auch versuchen, das Futter offen zu legen, also nicht eindrücken, das sie nicht zu langsam wird, damit du keinen Tempounterschied bekommst, wenn sie sonst eher flott ist. Weiter weg vom Winkel würde ich es nicht legen, bei mir hat das eher dazu geführt, das die Hunde noch schneller wurden

    Danke, dann probiere ich das mal aus. Ja, das weiter raus legen fördert auf jeden Fall das schneller werden. Vielleicht kann ich da ja auch generell einfach mehr variieren, mal liegt es weiter, mal dichter hinterm Winkel.


    Das Thema haben wir ja generell, bei den Winkeln war es nur ein Beispiel. Uns wurde immer angekreidet, dass der Hund sich konstanter im Tempo zeigen müsste. Aber es ist wirklich Detailarbeit, unsere Prüfungen waren konstant im niedrigen V, wetter- und bodenunabhängig.


    Durch das Bestätigen nach den Winkeln, ist sie schon sehr auf der Suche nach Winkeln, prüft auch entsprechend viel, was das Tempo sicherlich auch so unkonstant werden lässt, weil sie eben ein schnelles Grundtempo aufweist.


    Deshalb würde ich gerne das Grundtempo verlangsamen, damit die Unterschiede nicht so krass ausfallen.

    Ein Vorschlag war auch, seitens der Vereinskollegen, die Fährte eine ganze Zeit unberechenbarer zu gestalten. Grade nach den Frühjahrsprüfungen ist sie natürlich sehr "im Schema".

    Probiert habe ich bislang: Futter nach dem Winkel, mit sehr wenig Geruch, 8-10 Schritte danach oder eine Stange in den Boden gebohrt. Allerdings immer nur ein Stück.


    Treppen nach dem Winkel, ohne Futter.


    Bremsen über die Leine, aber da hat sie schon so ein wenig raus, ob ich hinter ihr bin oder wir 10 Meter Leine haben, die ich noch nicht so führen kann, dass ich sie dann auch bremse. Die Leine hängt dann durch und dann hat sie natürlich genug "Spiel".


    Achja, ich Fährte auf Kettenhalsband, ohne Böttcher. Das Böttcher wird ja an sich gerne zum bremsen empfohlen, vielleicht auch eine Möglichkeit für uns?

    Dazu muss ich noch schreibe, dass die trotz ihres Grundtempos und Temperament wirklich SEHR gründlich wird, wenn sie irgendwo Futter erwartet. Damit überraschen wir regelmäßig die Richter, weil sie wie ein Berserker zur Fährte will und dann nen ultra gründlichen Ansatz zeigt, der mir fast schon etwas zu gründlich ist. Das lässt sich natürlich toll nutzen, aber führt dann auch dazu, dass das Tempo eben so ungleichmäßig werden kann :S

    Ich lege nach dem Winkel ab dem zweiten Schritt in fünf Schritte Futter, das ich etwas in den Boden drücke. Beim Absuchen bestehe ich darauf, das Hund jedes Futter nimmt. Nach ein paar Fährten, sieht man, das der Hund aktiv das Futter nach dem Winkel sucht. Dann fange ich an zu variieren und lasse einzelne weg.

    Dankeschön! Und aus dem sehr frühen nach dem Winkel ergibt sich kein Winkelproblem? Ich habe das Futter meistens 8-10 Schritte nach dem Winkel liegen, damit der Hund den Winkel aktiv suchen muss und durch WInd kein Geruch wahrnimmt. Ich trete ein oder steche Stangen in den Boden.


    Mein Problem ist da natürlich, dass sie ein hohes, aber gründliches Grundtempo hat. Also auch ein zu starkes Bremsen würde angekreidet werden, weil das Tempo ja wieder nicht konstant ist :S

    Ihr Lieben, unser Trainingsschwerpunkt ist zur Zeit das Grundtempo etwas zu drosseln und zu stabilisieren. Die Rica sucht schnell, das ist für mich ok, weil sie die WInkel oder GS einwandfrei findet (sie prüft auch viel, der eine Richter mag es, der andere nicht, ihr kennt es ja). Aber grade nach dem Winkel nimmt sie Fahrt auf und könnte im Tempo einfach allgemein stabiler sein.


    Vielleicht mag jemand seine Tipps und Tricks mit uns teilen, wie er das Thema angehen würde? :)

    Mit Hunden die ein bisschen wenig Spritzigkeit und Motivation haben, kann man Frust auch in der Unterordnung einsetzen.

    Ich mache das auch mit meinen überaus spritzigen und motivierten Hunden.

    Mit meiner Rica funktioniert das fantastisch, weil super klar im Kopf ist und absolut Nervenfest.

    Mit meinem Garou braucht es da mehr Fingerspitzengefühl, der neigt dazu vokal zu werden, mit ihm arbeite ich insgesamt sachlicher. Der baut aber generell auch viel schneller Frust auf, wenn es darum geht, nachdenken oder abwarten zu müssen. Ganz unterschiedliche Charaktere.

    Secans wir arbeiten die Hunde auch nicht nur in der Beute, damit fing die Diskussion doch mehr oder weniger an. Wir beginnen mit Helfertreiben (ohne Beute), also in der Aggression. Dadurch müssen wir hinterher nicht soviel Konflikt auf die Beute machen, weil wir keine Beutaggression über Frust erzeugen. Sondern die Hunde die Auseinandersetzung mit dem Helfer suchen und die Beute nur das Mittel zum Zweck ist. Das versuche ich die ganze Zeit zu beschreiben :D

    Ich denke, wir arbeiten schon recht ähnlich.

    Ich mag die Beute auch gerne erstmal außerhalb von Schutzdienst aufbauen, festigen und fördern.

    Mir ist das zum Schutzdienst zu wild. Es ist ja nicht nur das Trennen, sondern das rankommen, spielen.

    Ob man nun unbedingt Helfertreiben machen muss, sei mal dahingestellt, aber ich mag den Beuteaufbau gerne erstmal alleine machen.


    Es gibt auf jeden Fall Hunde, die sich im Frust ein Ventil suchen. Ich finde Frust weniger sinnvoll wenn es darum geht, im Schutzdienst irgendwas auszuhalten oder selbst erarbeiten zu müssen. Wenn Frust, dann übers "ärgern", dem Hund Beute vorenthalten und bewusst Frust erzeugen und nutzen. Dieses Aushalten lassen kommt ja eher daher, dass man ungewollt Frust erzeugt hat und diesen versucht abzubauen.

    Du beschreibst es super, ich finde es auch nicht zielführend, den Hund da alleine zu lassen.

    Ich musste überlegen und ja, du hast Recht, nein, tatsächlich warte ich nicht einfach nur ab, sondern arbeite mit dem Hund programmierte Übersprungshandlungen, wie Blickkontakt zu mir oder Positionswechsel (Alternativverhalten). Im schlimmsten Falle würde ich aus der Situation rausgehen. Also Distanz zum Reiz bzw. der Situation.


    Insgesamt lernen die Hunde aber das Rauf- und Runterfahren recht schnell. Eine der ersten Übungen die wir machen sind Triebwechsel. Die Hunde lernen Signalworte bzw. Marker dafür, das geht eigentlich ziemlich schnell und wir benutzen Frust auch gezielt um bestimmte Verhalten zu produzieren. Also ja, auch hier lernt der Hund klare Verhalten und konditionierte Trieblagen.

    Genau. Man kann Frust natürlich auch bewusst nutzen. Mir ging es ja darum, dass einfaches abwarten, bis der Hund von alleine auf die Idee kommt, Frust erzeugt und deshalb in meinen Augen auch nichts nettes ist. Das macht sicherlich auch bei manchen Hunden Sinn, so zu arbeiten, es ist aber Arbeit die viel Frust erzeugt und die ich jetzt nicht als nett einstufen würde.