Tay
  • Mitglied seit 28. November 2022
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Beiträge von Tay

    Familie wohnt in der Nähe von Köln. Dort gibt es ne Horde Wildschweine. Wenn Du mal gesehen hast, was die mit einem Garten machen, dann freust Du Dich vielleicht wieder über den Wolf.

    ...wenn du mit denen mal kollidiert bist, auch =O Wölfe sind etwas sensibler was Distanz zu Menschen angeht als Schweine. Schweine sind manchmal so stumpf und kommen nah und kriegen dann n Herzinfarkt weil ich mich ja offensichtlich angeschlichen haben muss :rolleyes:

    Nö, ich habe keine Schafe und trotzdem HSH. Es sind einfach tolle Hunde. Stur, eigenwillig, praktisch kein "will to plase" .... Es wird mit ihnen nie langweilig. ^^

    So meinte ich das nicht :) Er hat die HSH ja in der Schafherde aus einem Grund - nämlich dass die Gefahr der wolfsangriffe besteht. Ich find die auch sympathisch. Man sagt den VEOs ja nach, dass sie vom DSH etwas Richtung HSH sind vom Lernverhalten und der Einstellung, keine Ahnung ob da etwas dran ist. Hatte noch keinen DSH und keinen HSH.


    Der Schäfer hat noch einen dritten HSH, den er privat finanziert hat. Und der jetzt mit der anderen Hündin mit raus geht... Er bekommt über das "Wolfs-Programm" aber nicht mehr als zwei Hunde finanziert.


    Und ohne diesen dritten Hund müssten die Schafe jetzt permanent im Stall bleiben. Weil er verpflichtet ist neben einem entsprechend hohen Zaun zwei HSH bei der Herde zu haben.

    Ah okay. Irgendwie doof, Tierschutz muss doch in alle Richtungen gehen. Ich hab nix gegen Wölfe, aber es müssen halt alle Beteiligten geschützt werden bzw die Möglichkeiten zum Schutz bekommen.

    Klar ist es eine Kostenfrage, ich argumentiere tatsächlich eher theoretisch. Dass den Hunden hier quasi auch eine im Zweifelsfall unlösbare Aufgabe gestellt wird. Aber anschaffen würde sich ja nur jemand die Hunde, wenn in dem Gebiet die Gefahr besteht, dass die Herde abgegriffen wird. DH die Gefahr ist dem Halter bewusst, ich glaube dann würd ich die Schafe lieber abschaffen oder vernünftig(-er) schützen. Sonst hab ich hinterher tote Hunde UND tote Schafe.

    Völlig Off topic, aber als ich das gelesen habe mit dem toten Hund, hab ich gedacht, dass 2 Hunde auch ein bisschen knapp sind oder? Klar waren das nciht viele Schafe, aber es kommt doch darauf an dass die Hunde auch ggf gegen mehrere Wölfe stehen, und in dem Fall sind die Hunde ja sogar getrennt gewesen... Mein Gefühl würde mir sagen, dass wenn ich ernsthaft mit Wölfen rechne, ich mindestens 3 Hunde einsetzen würde.

    würdest Du dann sehenden Auges in Dein Verderben rennen und ihm zur Seite stehen, trotz dessen dass Du diese Konfrontation vermutlich nicht überleben würdest? Und das nicht als Erwachsener, sondern als 10 bis 12 jähriges Kind?

    Grad in dem Alter hätte ich es definitiv gemacht, ohne mit der Wimper zu zucken :D Ist halt ne Typfrage, aber gesund ist das nicht und klug auch nicht. Sagen wir, in freier Menschenbahn hätte ich meine Gene vermutlich nicht weitergegeben :D

    Ich glaub, du bist zu sehr auf der Seite, dass Gehorsam an erster Stelle steht. Im Prinzip ist das ja auch sau wichtig, aber ich vermenschliche das jetzt Mal: Deine 16 jährige Tochter traut sich nachts nicht alleine durch einen unbeleuchteten Park, weil da durchaus reale Gefahren für sie lauern. Du schickst sie aber da durch, Zigaretten holen, und sie beginnt, zu sagen dass sie deinen Wunsch durchaus gehört hat um im Prinzip auch erfüllen möchte, sich aber fürchtet und um eine Alternative bittet - deine Hündin HAT ja reagiert als du sie gerufen hast, sie hat sich hingelegt und dich angesehen. und du gibst deiner Tochter einen Tritt in den hintern zur Tür raus ohne dir ihr Bedenken anzuhören, in eine tatsächlich gefährliche Situation, die sie nicht händeln kann. Eher nicht vertrauensfördernd.


    Mit 1,5 Jahren sind die halt noch Teenies, sei froh dass sie das richtig eingeschätzt hat, sonst hätte ihr wer weiß was passieren können. Bei 5 ineinander verbissenen Hunden kannst du nämlich nicht mehr dazwischen oder ihr helfen.


    Ich kenn auch den Impuls bei Ungehorsam sauer zu werden, musste aber bei meiner Hündin lernen, dass sie einen Grund hat für Ungehorsam. Manchmal ist der "Nee da ist viel cooler, ich muss mal eben noch da vorne..." usw, das wird entsprechend kommentiert von mir, manchmal oder viel häufiger hat sie aber einfach Einwände, die auch ziemlich oft berechtigt sind. In meinem Falle liegt es immer an mir, also wenn sie zB nicht liegen bleibt wenn ich sie ablege und weg gehe, hat sie einen Grund bei mir sein zu wollen. Sie dann zu maßregeln wäre dumm, ich würde unsere Kommunikation kaputt machen. Sie DARF Einwände haben. Muss sie sogar. Wenn ich ihr aber sage dass ich verstanden habe, was sie will, sie aber trotzdem liegen bleiben muss, ist es in Ordnung für sie. Oder zumindest tut sie es dann. So als Team ist viel cooler :) Ich will nicht, dass der Hund sich abgewöhnt, berechtige Bedenken zu äußern.

    Als ich sie mehrfach mit "Komm!" aufgefordert habe zu mir zu kommen hat sie nicht reagiert und sich auf den Boden gelegt und mich angeschaut.

    Sie hat dir gesagt, dass sie sich Sorgen macht! Und du hast ihr das Recht abgesprochen, sich Sorgen zu machen. Entweder ist sie einfach nicht so ein Hund wie du haben möchtest, das kannst du nur akzeptieren oder sie weggeben. Aber das Wesen eines Hundes ändern wollen ist unfair. Oder sie ist noch zu jung/unsicher dafür, dann legst du mit dem Zwang sich in eine Situation zu begeben der sie sich nicht gewachsen fühlt schlechte Weichen WENN sie selbstbewusster wird, weil dann nach vorne gehen eine prima Lösung wird und ob du da nicht die Büchse der Pandora öffnest...


    Mein Hund muss auch manchmal durch Situationen durch, die ihm nicht 100 Prozent geheuer erscheinen. Aber nur wenn ich weiß und garantieren kann dass ihr dabei nichts passiert und dann wird ihr das auch manchmal schön gefüttert. Nackenfell ist für mich nur, wenn sie wohin will und ich will sie bei mir haben, weil ich sehe dass sie die Nerven nicht hat (oder sie eine falsche Entscheidung getroffen hat im Sinn von "Hm, zu Frauchen oder zu dem netten Hund da? Hmmmm... Hund!!!"). Niemals um sie irgendwo hin zu zerren wo sie sie unwohl fühlt.


    Du kannst ihr Wesen nicht ändern. Nicht jeder Hund bewacht sein Grundstück. Aber sei lieb zu ihr. Sie macht das ja nicht um dich zu ärgern, sondern weil sie sich das nicht zutraut und ganz ehrlich, ich denke sie schätzt das richtig ein bei einigen Hunden auf der "anderen" Seite.

    Arwa ist auch ein schmales Würmchen. Sie hat bei 64 cm 34 Kilo, wieder. Hab sie von 33 hochgefüttert, nach der OP war ihr so viel schlecht dass sie abgenommen hatte. So wie sie jetzt ist finde ich es für das Alter eigentlich gut, sehr schmal und schon auch dünn, aber nicht mehr dürre (zwischendurch nach der OP war das komplette Fett unter der Haut weg, wenn man eine Hautfalte genommen hat war das wirklich fast nur Haut). Man sieht beim Rennen die Rippen wenn sie sich streckt, aber sonst nicht. Sie bekommt aber auch deutlich mehr Futter als auf der Verpackung steht (sie soll 350-480 Gramm bekommen und bekommt gut 500 Gramm)... Meine Trainerin meint, dass die wegen ihrem Job so viel denkt, dass die meisten Assistenzhunde mehr brauchen, selbst wenn sie nicht soo viel laufen. Ich fütter sie einfach nach Gefühl und Eindruck den ich von ihrer Statur und ihrer Ausdauer habe. Ich versuche aber zu vermeiden dass sie auf Diät muss irgendwann, weil sie ihr Futter soo lieb hat :love:

    Das Nachschnappen kenne ich von Arwa, und sie greift auch besonders gerne nah bei der Hand...


    Was wir gemacht haben: ein doppelt so langes Zergel Tau gekauft und ihr klar gemacht, dass alles unterhalb des Knotens in der Mitte ihre Seite ist und alles oberhalb meine. Sobald sie also bis über den Knoten nachgefasst hat, war das Spiel vorbei. Nicht lange natürlich, weil Arwa ein absolut kooperativer Hund ist, aber einfach um ihr zu zeigen, dass ich so nicht spielen will.


    Wenn das mit dem Spielzeug nehmen oder greifen generell noch viel zu hektisch ist, davor habe ich nur das Greifen mit ihr geübt. Also etwas hingehalten, was sie erst auf Kommando nehmen durfte. Wenn sie wild geschnappt hat, sofort wieder gestoppt. Wenn sie es halbwegs zivilisiert genommen hat, sofort ein lustiges Zergelspiel.


    Vielleicht kann dir jemand helfen, der den Hund an der Schleppleine hat, sodass du erstmal gezielt üben kannst, dass du ein Spielzeug in der Hand hast, OHNE das Emmi losstürmt? Oder geht das gut? Und dann dass dieses Spielzeug sich bewegen kann ohne dass es einen Schnapp-Impuls auslöst?


    Ansonsten am Nebenschauplatz Leckerchen: Leckerchen in die Faust. Alles, was mit Zähnen versucht wird, führt nicht zum Ziel. Sobald sie an der Hand leckt, Hand aufmachen und sie darf es nehmen. Dass sie kapiert, nicht mehr Einsatz führt zum Ziel, sondern weniger Einsatz, und Zähne schonmal gar nicht. Zur Not mit Handschuh ^^


    aber das ist schwierig zu vermeiden in der Sekunde, wo ich Hand und Spielzeug von ihr entferne. :S

    Das kannst du ja auch üben. Jemand hat sie an der Schlepp, und du zeigst ihr, dass Spielzeug bewegt sich weg keinesfalls bedeutet, nachzusetzen. Das ist natürlich alles kein Spielen, sondern Impulskontrolle Training, aber so lang die nicht spielt ohne dich zu verletzen - Pech gehabt würd ich sagen.

    Dazu eine kurze Anekdote aus der Anfangszeit: Ich hatte den Hund nach 2 Wochen zurück geben müssen. Wir haben uns gegenseitig immer weiter hochgestresst und an dem Punkt, wo ich Gefahr lief, unfair zu werden weil meine Nerven durch waren hab ich gebeten dass sie nochmal zurück geht und wir einen Neuanfang starten. Das war auch eine super Entscheidung. So konnte auch der Hund runter fahren und wir konnten uns neu kennenlernen. Die Trainerin ist eben nicht so dass sie ihre Hunde jemandem gibt bei dem sie nicht sicher ist, dass der Hund das will, einer der Hund die ich kennengelernt habe hat mir zB einfach n Stinkefinger gezeigt, da meinte sie, wenn ich unbedingt diesen will können wir versuchen wie sich das entwickelt, aber das wär jetzt keine Liebe auf den ersten Blick, der Hund wollte einfach nicht zu mir. Arwa schon, ziemlich deutlich, ich hatte drum gebeten, dass ich beim dritte Treffen alleine mit ihr sein kann, weil ich mit fremden Menschen immer in einen sozialen Funktionsmodus rutsche und gar nicht wirklich "da bin". ich wollte aber dem Hund Gelegenheit geben, mich "in echt" zu erleben und wollte sehen wie sie darauf reagiert. Rückblickend natürlich Quatsch, der Hund hatte schon längst kapiert wer ich bin, der lässt sich von Schauspielerei sicher nicht täuschen, aber so hab ich halt gedacht. Also bin ich alleine mit ihr los, war alles super toll, und danach ist sie ohne Umwege eingezogen.


    Anfangs alles super, hat 21 Stunden geschlafen, aber sie wurde immer aufgeregter und hat GENERVT. Ich hab ständig geprüft ob der Hund alles hat, was er braucht, aber es ging darum, dass ich nicht habe was ich brauche, da bin ich natürlich nicht drauf gekommen. Immer wenn meine Trainerin in den ersten 2 Wochen gekommen ist, hat sie mir übersetzt, was der Hund will, und JEDES Mal ist der Hund danach sofort entspannt eingeschlafen. Aber selbstständig konnte ich das nicht lesen, deshalb hab ich zu oft nicht verstanden und der Hund wurde nervöser und ich immer gestresster, was den Hund nervöser gemacht hat, bis eben die Reißleine fällig war und der Hund auf räumliche Distanz musste.


    In den ganzen Filmen und Reportagen und Spendenaufrufen sieht man immer das Ergebnis, was Assistenzhunde alles können und machen. Leider gibt es wenig Bewusstsein dafür, wie hart der Anfang ist und dass nicht der Hund arbeitet, sondern beide arbeiten müssen. Je weniger der Hundeführer arbeitet, desto mehr muss der Hund arbeiten. Das war mir vorher absolut nicht klar, sicher, man bekommt gesagt, dass man lernen muss den Hund zu verstehen und alles... Aber ich zumindest dachte "Ja klar, kein Problem, ich muss ja nur wissen was was bedeutet", aber ganz so einfach ist das nicht. Der Hund merkt einfach viel früher was Sache ist.

    Darf ich dich fragen was dein Wuffel dann anzeigt? Hat das etwas mit der Arbeit als Assistenzhund zu tun?

    Sie sagt, wenn mein Stresspegel so hoch geht, dass ich lieber nach Hause sollte. Das war natürlich der Fall auf der Suche nach dem Hund, aber ich hab immer nur quasi das Ende der Fahnenstange gesehen, und einige subtilere Anzeichen die vorher kommen übersehen. Oder halt missgedeutet. Also sie warnt mich im Prinzip vor, wenn ich sehr müde/gestresst bin und es besser für mich wäre, wenn ich mich ausruhen kann. Das fängt bei ganz kleinen Gesten an, und bisher war das massivste was sie gemacht hat mich mit Anlauf anzuspringen. Je früher ich es realisiere, desto besser ist es natürlich, weil ich ihr auch sagen kann, dass ich sie verstanden habe und mich um das Problem kümmere und sie damit aus dieser Arbeit entlassen kann.


    Sie zeigt auch an wenn ich nicht gegessen habe oder trinken soll. Ich hab halt ein extrem schlechtes Körpergefühl für meine Bedürfnisse. Das einzige was ich zuverlässig erkenne ist Müdigkeit im Sinn von schlafen gehen. Hab auch manchmal Tennisballgroße massive blaue Flecken oder beim Training reißt mir irgendwo die Hand auf und ich merk das nicht, hab dann keine Ahnung wie das passiert ist. Bin auch schonmal mit angebrochenem Schienbein 50 km gelaufen :D Aber ich werde tatsächlich langsam etwas besser darin seit der Hund da ist. Wenn die mir ganz klar sagt "Das lässt du bleiben" und es besteht keine Notwendigkeit, lasse ich es wirklich und daran kann ich erkennen wie es sich anfühlt, wenn das keine gute Idee ist.

    Wir machen den nächsten Trainingstermin bei der Physio, Einschätzung der Trainerin ist, dass Arwa aufhört mit dem Quatsch wenn ich ihr klar mache, dass ich das überhaupt gar nicht toll finde. Aber sie kommt dann mit, um es zu sehen, mich anzuleiten und ggf wenn das nicht funktioniert eine andere Richtung einzuschlagen.


    Ich musste die letzten Tage wieder SO viel lernen. Ich hab zusammen mit meiner Trainerin einen entlaufenen Hund gesucht und wir hatten ab und zu unsere Hunde dabei, wir waren beide völlig fertig und haben uns über Anzeigeverhalten ausgetauscht und ich hab sooo viel gelernt in der Zeit. Ich hab die ganze Zeit immer noch viel zu spät reagiert, Arwa zeigt wirklich sehr weit im Voraus an. Hat natürlich Vor- und Nachteile, meine Trainerin sagt im Extremfall können die bis zu 3 Tage im Voraus anzeigen. So schlimm ist es hier nicht, aber trotzdem sehr früh. Das bedeutet ich muss noch wesentlich mehr vorbeugen und früher reagieren. Und ich habe wohl auch einige Anzeigen übersehen bzw missgedeutet. Hach, es ist wirklich nicht einfach. Wir haben da noch viel Arbeit. Heute hat aber alles sehr gut geklappt, das Ergebnis: Der Hund erholt sich einfach und pennt den ganzen Tag. Also wirklich den ganzen Tag. Ich lass sie einfach und wir gehen morgen wieder richtig in den Wald. Wenn sie möchte.


    Der entlaufene Hund ist an Tag 4 auch wieder zu Hause gelandet. Die arme Socke ist fertig, die schläft und frisst nur.

    Wenn ich Gassi gehe, Kurzführer oder Freilauf.


    Wenn ich nicht vorhersehen kann, wie es sein wird wo wir hingehen, oder ich variabler sein muss (zB wenn meine Hündin mich beim Einkaufen oder zu Terminen begleitet - Assistenzhund in Ausbildung), hab ich eine 2m Leine die ich mir umhängen kann, beim gehen greife ich sie dann so dass sie genau so lang ist wie der Kurzführer, aber ich knn sie auch abnehmen und dann kann Arwa mal an der Leine kurz irgendwo schnüffeln oder sich lösen.