Wer meint, mit einer Schleppleine weniger mentale Verbindung mit dem Hund haben zu müssen, weil er ja mehr Zeit zum Eingreifen und in der Konsequenz immer "die Macht " hat, wächst nicht mit dem Hund.
Ja, solche Aspekte gehören auch dazu. Aber auch anders herum: Wenn es grade 27 Baustellen gibt, kann der HH eine vielleicht schieben und die Hausleine nutzen, um sich selber ein wenig zu entspannen, und dadurch Gesamtstress reduzieren. Und die Thematik dann auf später verlagern, wenn er sich dem gewachsen fühlt.
Fehlerfreies Lernen finde ich grundsätzlich total gut, aber auch wenn es arg vermenschlicht ist: für mich hätte ich es mir nicht gewünscht
Ich versuche, meinem Hund Dinge so beizubringen, dass er ohne Fehler die Chance hat zu verstehen was ich will. Also bei Welpen löse ich zB jedes Kommando auf, bevor der Hund es selber auflöst, obwohl der Hund noch nicht kapiert haben kann, dass er das Kommando halten soll bis ich auflöse. So schaffe ich ja auch Gewohnheit, die ich später nutzen kann. Aber gehört zu einer wirklich genauen Abgrenzung eines Kommandos nicht auch, zu schauen, was ganz genau gemeint ist? Ich denke beispielsweise an unser "Hier". Hund dreht sofort ab, kommt zu mir, sitzt grade neben mit mit Schulter auf Kniehöhe. Um zu wissen, was ich mit "hier" nicht meine (zB fertig schnüffeln und dann kommen, oder im 70 Grad Winkel sitzen um das erwartbare Leckerchen besser im Blick zu haben), kann sie es doch ausprobieren und dann feststellen, dass das, was sie angeboten hat, nicht mein Verständnis unserer Verabredung ist? Gehört das nicht zum Erwachsenwerden dazu? Also unter der Voraussetzung, dass man einen Hund will, der mitdenkt und nicht "nur" funktioniert (das soll nicht abwertend klingen , es gibt bestimmt Situationen, in denen das viel wichtiger ist). Und natürlich unter Berücksichtigung des Alter. Mit 8 Wochen brauche ich sowas noch nicht, aber mit 12 Monaten hab ich zumindest meinem Hund das zugestanden. Ist vermutlich schwierig zu sagen, was für Vor- oder Nachteile das hat, weils eben individuell ist. Man zieht ja nie zweimal den selben Hund exakt gleich groß.