Hallo, Willkommen hier bei uns!
Leider passiert es heutzutage oft, dass Hunde übersozialisiert werden. D.h. sie werden zu früh viel zu vielen Reizen ausgesetzt in dem Versuch, den Hund krampfhaft zu "sozialisieren".
Sozialisieren heisst aber nicht, dass der Welpe/Hund mit allen Reizen (Menschen, Hunde, sonstige Tiere, etc), auf Tuchfühlung gehen muss. Vielmehr bedeutet es, dass der Hund NICHT mit allem und allen interagieren sollte!
Sozialisieren heisst, den Hund an verschiedene Umgebungen, Reize und Situationen zu gewöhnen, ohne dass der Hund selbst aktiv darin sein sollte. Es reicht, den Hund diesen Reizen und Situationen auszusetzen und ihn daran zu gewöhnen die meisten Dinge einfach zu ignorieren, bzw. ruhig beim Anblick bestimmter Reize zu bleiben, ruhig beim Anblick von anderen Hunden, Menschen etc. zu bleiben. Ruhig und mit dem grösseren Teil seiner Aufmerksamkeit auf dem Hundehalter.
Übersozialisierung mit dem typischen "Welpe soll alle liebhaben und mit jedem Kontakt aufnehmen" führt oft in der nächsten Phase zu Reaktivität durch Frust bzw. Barrierenaggression (Leinenaggression), weil es kommt der Moment and dem der kleine Welpe zu gross ist um von allen Leuten und Hunden als süsser Zwack wahrgenommen zu werden.
Daher meine Empfehlung:
Arbeite mit deinem Hund daran, dass er in allen Situationen seine Aufmerksamkeit auf dich richten kann, dass du ihn von allen interessanten Dingen weg und hin zu dir orientieren kannst. Baue kleine Spieleinheiten in die Gassigänge ein, zeige ihm, dass DU der Mittelpunkt von allem bist, dass DU die Instanz bist, die IMMER abgefragt werden muss, bevor er irgendetwas anderes machen will oder sich irgendwo anderes hin orientieren will.
Beeile dich damit, denn mit 6 Monaten ist der Hund schon recht weit entwickelt und die besten Zeitfenster will man sich nicht entgehen lassen.
Also, mach dich interessant, bringe ihm bei mit dir zu spielen, habe immer super leckeres Futter dabei und zeige ihm, dass DU das wichtigste Element in der Umwelt deines Hundes bist.
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