Aber das ist ja das tolle! Eine super interssante Diskussion und wenn man sich über das Thema nicht hier austauschen kann wo dann?
Jaaaa, genau!!!
Kathy Ich habe aktuell 2 LZ DSH, einen Hybrid und vorher auch einen LZ. ALLE sind und waren absolut Familientauglich.
Axel ist im allerobersten Bereich des Energielevels (beides Trieb und Erregbarkeit) + er hat nicht die Nerven die ich mir wünschen würde aber er kann problemlos stunden- und tagelang Zuhause rumliegen und pennen. Er kann mit ins Strandcafé und brav am Tisch liegen (innerhalb Restaurants ist hier verboten) und bei Gartenfesten zwischen den Leuten rumrennen, er kann stundenlang im Auto warten, mucksmäuschenstill, stundenlang Autofahren ohne Gemecker, auch an anderen Orten kann er, wenn ich ihn da lasse stundenlang ruhig und geduldig (alleine) warten. Das ist ERZIEHUNGSSACHE. Ich habe mich immer daran gehalten was ich gelernt habe: Ein Hund muss LERNEN sich zu langweilen!!
Wenn man einen Hund hat, der ständig die volle Aufmerksamkeit braucht, dann hat man was falschgemacht.
Sind die HZ nicht erst dadurch entstanden, dass der Mensch seine Prioritäten anders ( mehr auf Äußerlichkeiten, weniger auf Leistungsbereitschaft ) gelegt hat?
Ich sehe da mit den Hybriden die Möglichkeit, diese damalige Entscheidung wieder positiv korrigieren zu können. Vielleicht würden auf lange Sicht die HZ damit verschwinden, weil der Mensch genau diese Art von Hund für sich entdecken würde?
Ja, ich denke auch, dass es darauf hinauslaufen würde und ich persönlich fände das gut.
ich nimm mir lieber mal einen etwas weniger triebigen, aber trotzdem entsprechend arbeitswilligen Hund, warum sollte man für diesen Bereich dann als Züchter nicht hinarbeiten?
Das Problem ist halt, dass Trieb und Leistungsbereitschaft unmittelbar zusammenhängen. Deshalb möchte man ja Hunde mit viel Trieb, weil die bereit sind zur Triebbefriedigung einiges zu tun.
Es ist halt so, dass man, wie schon gesagt, züchterisch nicht Hund A mit Stufe 8 auf der Triebskala und Hund B mit Stufe 4 auf der Triebskala verpaart und heraus kommen Welpen mit Stufe 6. Sicherlich kann man über Generationen hinweg auf einen Hund mit mittlerem Trieb hinarbeiten aber das wird kaum anders sein als jetzt.
Man kann den Spiess ja auch mal umdrehen. Sagen wir, jemand würde nur Hunde züchten wollen, die Weltmeisterpotential für IGP haben. Ups, ja, das machen ja schon ganz viele! Trotzdem kommen auch da in Würfen, wo schon Generationen von Top ranking Vererbern in der Abstammung sind immer auch viele Welpen vor, die schwache Nerven haben, keinen Will to please, zu starke Nerven haben (auf alles scheissen), hyperaktiv sind, linkslastig sind. Ich glaube halt, dass solche Veranlagungen oder gar Nuancen von Veranlagungen extrem schwer bis gar nicht homogen zu erzüchten sind, wenn man gleichzeitig Aspekte wie Gesundheit und Aussehen beachten muss.
Zitat von WuestiAxman : ich denke nicht, dass Schafring meint, dass das "Fließheck" den DSH zu einem besseren Traber macht.
Wenn du dir das Bild des "typischen Schaustandes" seiner Hündin ansiehst, dann mutet es erstmal so an als sei ihr Hüftgelenk unterhalb der Schulter.
Dies ist aber nur aufgrund dieses "typischen Schaustandes", der Fall und sähe anders aus, wenn das vom Richter angewandte Bein nicht so weit untergestellt wäre.
Verstärkt wird dieses Bild dadurch, dass der Hund im "typischen Schaustand" mit "hoch erhobenen Hauptes" da steht.
Vielleicht habe ich es falsch verstanden? Aber die starke Winkelung, die nötig ist für den ausdauernden Trab führt ja im Endeffekt zur abfallenden Rückenlinie?
Das mit dem "Schaustand" ist immer die Argumentation . Aber wenn ich meinen Axel im Schaustand hinstelle sieht er trotzdem anders aus als ein HZ und wohlgemerkt, eine so horizontale Rückenlinie wie ein Malinois hat der Axel nicht.
Ich will nicht behaupten, dass es nicht auch HZ Schäfis gibt, die weniger Winkelung und eine geradere Rückenlinie haben, aber das sind, so wie ich das sehe, eher Ausnahmen.
Bitte schaut euch das Video an, es ist wirklich extrem aufschlussreich. Interessant ist es insbesondere zum Thema zwischen Minute 8 und 10.
Zitat von WuestiNun geht es ja aber beim Traben und insbesondere beim "ausdauernden Traben" nicht ausschließlich darum, dass die Rückenlinie passt, sondern auch darum, dass die Hinterhand "kräftig Schub" gibt und diesen über den Rücken nach vorne überträgt.
Eine "optimale Winkelung" dieser "Schwinghebel" des Schäferhundes trägt dazu bei, dass er mit deutlich weniger "Energieverbrauch" als ein nicht optimal gewinkelter Hund im Trab von A nach B kommt bzw mit der selben Energie eine weitere Strecke zurücklegen kann als sein "nicht otimal gewinkelter Kollege".
Wie ist denn der "optimale" Winkel? Der SV behauptet ja, die Beurteilungvorgaben des DSH wären seit der Gründung der Rasse "bis auf wenige redaktionelle Änderungen" immer gleich geblieben. Seit fast 100 Jahren. Ich weiss nicht woran es liegt, vielleicht habe ich ein Augenproblem aber der DSH vor 100 Jahren sieht definitiv nicht aus wie ein DSH von heute. Wie erklärt es sich, dass die Winkelungen etc. angeblich seit 100 Jahren diesselben sind, der Hund aber komplett anders aussieht? Das ist eine ehrliche Frage. Ich verstehs nicht und es konnte mir bisher niemand eine sinnvolle Erklärung geben.
Von Stephanitz nahm sich den Wolf als Vorbild für die Rasse des DSH. Stephanitz sah u.a. die Fortbewegungsweise des Wolfes, den Trab, als ein Merkmal an, das er unbedingt in seiner Hunderasse haben wollte, denn der Wolf trabt sehr lange Strecken täglich ausdauernd. Hätte die Natur den Wolf nicht anders gestaltet, wenn eine grössere Winkelung der Hinterbeine effizienter wäre?
Zitat von WuestiFür die Aufgabe des DSH im IGP Bereich sind die mit Sicherheit hinnehmbar und ich stelle mir dann eher die Frage weshalb für viele LZ Besitzer das V überhaupt so wichtig ist, wenn ich meine Zuchtziele auch ohne Einschränkungen mit einen SG oder einem G erreichen kann?
Sonst müsste man ja auch dem HZ Menschen zugestehen, dass er sich abgewertet fühlt, weil sein Hund eine IGP "nur" im gut besteht.
Tut er aber nicht, denn das ändert ja nichts an der Anatomie seines Hundes, auf die er sich züchterisch fokussiert.
Wenn ich mit einem Hund züchten möchte, strebe ich auf jeden Fall an, dass er in Gebäude und Bewegungsablauf bzw. allen Anforderungen an seinen Rassestandard ein Vorzüglich bekommt.
Ja, das Problem ist, das mit zweierlei Maß gemessen wird und das ist an sich schon verkehrt und am Ende eine Ungerechtigkeit des SV gegenüber seiner eigenen Rasse. Tatsächlich spiegelt das obige Problem genau das Problem wieder, das wir gerade besprechen.
Es gibt extrem wenige DSH, die dem eigentlich korrekten, vollumfänglichen Rassestandard entsprechen?