Ja, mir geht es da genauso wie Palinka74 und Cinja . Ich war lange totaler Gegner und habe dann aber viel mehr fiesen Mist ohne Gerät gesehen als mit. Habe dann Leute gesehen, die das Gerät wirklich so intelligent benutzen, dass es definitiv ein Vorteil für den Hund bei der Ausbildung ist. Mehr Klarheit, in der Folge weniger Frust, weniger Konflikt und Null aber auch Null Nebenwirkungen, nein im Gegenteil, zufriedenere Hunde, weil eben mehr Klarheit. Insgesamt nehme ich immer noch Abstand davon, ich müsste wirklich erst bis ins Detail Schulungen machen bei Top Profis um vielleiiiiicht an einen Gebrauch zu denken. Oder vielleicht bekomme ich irgendwann auch einen Hund bei dem ich mit meinen Methoden an Grenzen stosse? Who knows?
Als ich Kind war haben die DSH meiner jetzt bereits verstorbenen Onkels immer gekuscht vor ihren Herrchen. Die haben nie Geräte oder Stachel benutzt und die Hunde waren immer unterwürfig, meidig (wie ich heute weiss). Mein Nachbars Rottweiler zuckt zusammen und kuscht wenn man sich nach dem Schuh bückt um die Schleife zu richten oder den Besen zu schnell bewegt. Ein Rottweiler! And the list goes on........
Ich glaube halt mittelerweile, dass womöglich die derzeitige Lage den modernen Gebrauch der Geräte blockiert. Eine lerntechnische Entwicklung zu einem vernünftigen, für alle Parteien vorteilhaften Gebrauch findet nicht oder nur sehr sehr gering, statt. Somit können die modernen, sich ständig weiterentwickelnden Kenntnisse über Lerntheorie und Verhalten nicht weitergetragen werden an die Dinosaurier und ewig Alten. Daher bleibt leider zu viel Dinosaurier und alte Methodik.
Ich gebe Harz2024 recht, ich denke schon, dass der Gebrauch im Sportbereich hoch ist, höher als in der sonstigen hundehaltenden Bevölkerung. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass im Sportbereich einfach deutlich mehr leistungsfähige Hunde mit Trieb und einer gewissen Grösse vorkommen und Sporthundler meist gewisse Ansprüche und Ziele haben. Im Gegensatz dazu viele Haushundhalter heutzutage glauben, sich opfern zu müssen für das Wohl des Hundes und es ihre Pflicht ist alles zu ertragen und sie ihr Leben um den Hund herum bauen müssen. Der Druck der Öffentlichkeit auf was heutzutage einen "guten Hundehalter" ausmacht ist gross.
Ich glaube aber auch, dass der Hundesport das wichtigste Element für die Weiterentwicklung von Lernmethoden für Hunde ist. Kurz gesagt, ohne Hundesport hätten wir nie angefangen über Ausbildungsmethoden von Hunden überhaupt nachzudenken und daran herumzufeilen. Wenn also Richter im Hundesport Bäume fällen und Teilnehmern von Hunden die augenscheinlich unter zu viel Zwang arbeiten Punkte ziehen und Hundesportler überlegen müssen, wie sie ihre Hunde so ausbilden, dass diese sich trotz Gebrauch des Gerätes frei und ungezwungen präsentieren, dann denke ich ist das ein guter Weg.