Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Du hast weiter oben Knurren beim Spielen/Zerren erwähnt.


    DAS ist nämlich mein bzw. Axels Problem. Während unseren 1,5 Jahren im Obedience haben wir das Spielen und Zerren gefördert und bestätigt und dass Axel geknurrt hat dabei, war egal. (Naja, FÖRDERN musste ich es nicht gerade :D )


    Er knurrt meines Erachtens aus Erregung und Freude an der Aktion, er hat keine Resourcenverteidigung auf Futter oder Spielzeug.


    Im Moment versuchen wir (mein Helfer und ich) Axel zu zeigen, dass er ruhig bleiben soll. Wie man sich vorstellen kann ist das ein ausgesprochen schwieriges Vorhaben.


    Was könnt ihr mir zum Thema Knurren im SD sagen?

    Meine Frage ist ausserdem: Warum dürfen 5jährige Kinder ins Judo gehen oder Kampfsport betreiben. Auch Fussball ist eine direkte Auseinandersetzung mit dem Gegner.


    Ich habe das vorher schon irgendwo erwähnt: Hunde werden tatsächlich heute wie Weicheier behandelt, nicht wie ehrwürdige, ebenbürtige Lebewesen. Und: Kindern darf man mehr zusetzen als Hunden!!

    Wenn das nicht pervers ist :/ 8|

    Ich habe schon oft gesehen, dass die meisten Hunde auf langsames "Schlagen" viel irritierter reagieren als auf schnelles. Das schnelle Klatschklatschklatsch, oder die Andeutung davon kriegen sie gar nicht wirklich mit, im Eifer des Gefechtes.


    Bzw. meine ich, dass das "Schlagen" auch psychisch ist und sehr vom Auftreten des Helfers abhängt. Der kann psychisch bzw. körpersprachlich mehr Druck machen als es ein Softstock je könnte.

    Puh, das ist sehr....... interessant. Wie wird das dann in internationalen Wettbewerben gehandhabt? Müssen dann die Helfer gegenüber den Hunden aus entsprechenden Ländern anders agieren? Ist das nicht ungerecht? .....ich glaube so etwas steht schon in der PO? :/


    Wohin die Verweichlichung führt, kann man deutlich an verschiedenen Linien und Rassen sehen. In der Absicht die Hunde sanfter, sensibler und sofagerechter zu bekommen, werden sie Schisser und unstabil.


    Ich finde wir sind heute was Haus- und Sporthunde angeht, und ich rede jetzt von Deutschland, doch ethisch schon sehr sehr evolutioniert. Es ist sowieso nur eine kleine Gruppe von Menschen die Hundesport und insbesondere Schutzhundesport betreiben.


    Ich persönlich vertrete ja den Standpunkt, dass die grösste Plage der Hundehalter ist, der inkonsequent mal so mal so auf die "Taten" seines Hundes reagiert.

    Jap, das macht Sinn! Ich denke das sind die Situationen recht häufig. Gefällt mir gar nicht

    Eine Methode die ich gerne Verwende ist das Prinzip nach Premack.


    Dieses Besagt, dass ein Verhalten welches weniger gerne gezeigt wird durch eines das sehr gerne gezeigt wird verstärkt werden kann.


    Das einfachste Beispiel:

    Mutter sagt: "Wenn du den Brokkoli isst bekommst du einen Nachtisch"


    Beim Hund:

    "Erst machst du Sitz, dann darfst du mit deinem Hundekumpel spielen gehen!"

    "Wenn du 2 Schritte brav Leine gegangen bist darfst du schnüffeln gehen"

    Die Hündin bei der Leine und Halsband zu (notwendigem) Starkzwang wurde ist in der Wildnis aufgewachsen. Meine Bekannte hat wochenlang daran gearbeitet die Hündin anzulocken und irgendwie in Gewahrsam zu nehmen. Hündin ca 1 bis 1,5 Jahre alt. Malinoismischung.


    Es gab keine andere Möglichkeit als der Hündin sobald wie möglich ein Halsband anzulegen und Leine um sie dirigieren zu können und am Wiederweglaufen zu hindern. Es herrschen eben manchmal Umstände, die eine ideale Vorgehensweise nicht ermöglichen. Da muss man sich dann für das kleinere Übel entscheiden.


    Ich muss sogar erwähnen, dass dieses erste Halsband eine Schlinge war, weil es nicht möglich war die Hündin genügend anzufassen um ein Halsband dranzufummeln und auch nicht riskiert werden konnte, dass die Hündin rausschlüpft.

    In welchen Situationen verwendest du körpersprachliches Begrenzen, Blockieren und Ignorieren?

    Toll!! Super beschrieben, Danke!! Mir fehlt hier einfach wirklich auch Beschreibung in Worten von den Dingen im Einzelnen.


    In meiner Umgebung sehe ich häufig, dass der Hund von Anfang an in die Aggression gebracht wird, aber diese Hunde erscheinen mir nicht unbedingt besser zugänglich. Vielleicht ist es aber auch die Qualität der Arbeit.

    Ja, du hast vollkommen Recht. Ich denke auch, dass mehrere Faktoren stimmen müssen um es bis ins hohe Niveau zu schaffen. Der geeignete Hund, der versierte HF und Helfer, viel Glück und Geduld.


    Vielleicht müsste auch an der PO etwas geändert werden. Vielleicht muss alles mehr im Beutebereich gehalten werden oder es so angepasst werden dass die Hunde nicht in extreme Trieblagen gebracht werden müssen.


    Ich frage mich auch schon seit einiger Zeit, wie sich die Erfolge bei internationalen Wettkämpfen entwickeln werden. Man müsste mal eine Art Statistik machen, wie Länder abschneiden die schon seit vielen Jahren Elektro und Stachel verboten haben? Oder gehen die im Ausland trainieren, oder im Hinterhof? Die Amerikaner glauben das von Europa.

    Und nochmal ich (muss ausnutzen dass ich viel Zeit habe zur Zeit)


    Micha369 Ich bin davon überzeugt, dass man SD auch ohne Teletac und Stachler machen kann. Also naja, ich weiss nicht ob ICH es (schon) kann, aber meine Vorgabe ist: soweit wir kommen, ohne. Wenn es nicht mehr geht, dann bleiben wir eben auf dem Niveau das wir ohne erreicht haben.


    Es gibt mindestens 1 amerikanische Hundetrainerin die IGP 3 Hunde auf nationalem Niveau mehrfach platzieren konnte. Sie arbeitet komplett ohne Korrektur etc.


    Es gibt auch 2 Trainer in Spanien die auf konventionelle Ausbildungsmethoden verzichten.


    Ansonsten weiss ich noch von einigen Trainern in Mondioring die "sanft" arbeiten.

    Ja, das ist scheusslich.

    Andererseits frage ich mich, wenn der Hund eines Tages in einer Echtsituation Tritten und Schlägen ausgesetzt ist, wie soll er dann damit klarkommen?

    Nicht falsch verstehen, ich will es nicht gutheissen, aber ich neige dazu zu hinterfragen warum etwas geschieht.

    Wenn der Hund in der Realität echten Schlägen von Verdächtigen standhalten muss um seinen Polizeikameraden oder andere zu schützen, dann wird er das auch vorher üben müssen. Man muss herausfinden ob der Hund in der Lage ist so etwas auszuhalten. Wenn er es nicht aushalten kann, kann er diese Art von Dienst nicht leisten.

    Man muss halt grundsätzlich überlegen ob wir Polizeihunde im Schutzdienst tatsächlich brauchen aber ich weiss zu wenig darüber.

    Micha369 Vielen Dank, das sind wirklich brauchbare Tips! Mein Ziel war Herbst 2022. Ich habe die Möglichkeit auch öfter als 2x pro Woche zu üben und Axel ist immer mit Feuereifer dabei. Alles wo man Leckerli oder Spielzeug oder Action herkriegt ist für ihn Partytime. Bei uns ist die Schwierigkeit, dass die Böden extreeeem trocken sind und Bodenorganismen rar. Ich merke gleich wenn es MAL geregnet hat, wie er sich leichter tut, oder in Grünzeug. Wir hatten eine einzige Kleewiese jetzt im Winter ca 50km entfernt, das war toll. Oh, ich habe Video davon! Ich lade was auf meinen Hundekanal hoch und verlinke es!

    Ich glaube die besten Hundeleute sind auch tolerant und umgänglich mit Menschen. Hundetraining setzt Einfühlungsvermögen voraus.


    Gruppierungen die Personen aussortieren und verurteilen wenn diese sich nicht an starre Ideologien anpassen, davor hat mich vor vielen Jahrzehnten schon meine Mutter gewarnt. Ich glaube das war zu Hare Krischna Zeiten :D . In englischprachigen Gruppen solcher Extremisten kommt es tatsächlich vor, dass Personen die etwas falsch formuliert oder gefragt haben ohne Umschweife gesperrt und gelöscht wurden/werden.


    Ich finde so ein In-Group denken schlimm. Das nimmt denen die Glaubwürdigkeit.


    Ich glaube Hunde/Tiertraining darf nicht die Flexibilität verlieren, Tiere, Menschen und Situationen sind zu unterschiedlich und wandelbar als dass jemand sich anmassen könnte die einzige Wahrheit gefunden zu haben.