Axman
  • aus Spanien
  • Mitglied seit 13. Januar 2022

Beiträge von Axman

    Ja, du hast vollkommen Recht. Ich denke auch, dass mehrere Faktoren stimmen müssen um es bis ins hohe Niveau zu schaffen. Der geeignete Hund, der versierte HF und Helfer, viel Glück und Geduld.


    Vielleicht müsste auch an der PO etwas geändert werden. Vielleicht muss alles mehr im Beutebereich gehalten werden oder es so angepasst werden dass die Hunde nicht in extreme Trieblagen gebracht werden müssen.


    Ich frage mich auch schon seit einiger Zeit, wie sich die Erfolge bei internationalen Wettkämpfen entwickeln werden. Man müsste mal eine Art Statistik machen, wie Länder abschneiden die schon seit vielen Jahren Elektro und Stachel verboten haben? Oder gehen die im Ausland trainieren, oder im Hinterhof? Die Amerikaner glauben das von Europa.

    Und nochmal ich (muss ausnutzen dass ich viel Zeit habe zur Zeit)


    Micha369 Ich bin davon überzeugt, dass man SD auch ohne Teletac und Stachler machen kann. Also naja, ich weiss nicht ob ICH es (schon) kann, aber meine Vorgabe ist: soweit wir kommen, ohne. Wenn es nicht mehr geht, dann bleiben wir eben auf dem Niveau das wir ohne erreicht haben.


    Es gibt mindestens 1 amerikanische Hundetrainerin die IGP 3 Hunde auf nationalem Niveau mehrfach platzieren konnte. Sie arbeitet komplett ohne Korrektur etc.


    Es gibt auch 2 Trainer in Spanien die auf konventionelle Ausbildungsmethoden verzichten.


    Ansonsten weiss ich noch von einigen Trainern in Mondioring die "sanft" arbeiten.

    Ja, das ist scheusslich.

    Andererseits frage ich mich, wenn der Hund eines Tages in einer Echtsituation Tritten und Schlägen ausgesetzt ist, wie soll er dann damit klarkommen?

    Nicht falsch verstehen, ich will es nicht gutheissen, aber ich neige dazu zu hinterfragen warum etwas geschieht.

    Wenn der Hund in der Realität echten Schlägen von Verdächtigen standhalten muss um seinen Polizeikameraden oder andere zu schützen, dann wird er das auch vorher üben müssen. Man muss herausfinden ob der Hund in der Lage ist so etwas auszuhalten. Wenn er es nicht aushalten kann, kann er diese Art von Dienst nicht leisten.

    Man muss halt grundsätzlich überlegen ob wir Polizeihunde im Schutzdienst tatsächlich brauchen aber ich weiss zu wenig darüber.

    Micha369 Vielen Dank, das sind wirklich brauchbare Tips! Mein Ziel war Herbst 2022. Ich habe die Möglichkeit auch öfter als 2x pro Woche zu üben und Axel ist immer mit Feuereifer dabei. Alles wo man Leckerli oder Spielzeug oder Action herkriegt ist für ihn Partytime. Bei uns ist die Schwierigkeit, dass die Böden extreeeem trocken sind und Bodenorganismen rar. Ich merke gleich wenn es MAL geregnet hat, wie er sich leichter tut, oder in Grünzeug. Wir hatten eine einzige Kleewiese jetzt im Winter ca 50km entfernt, das war toll. Oh, ich habe Video davon! Ich lade was auf meinen Hundekanal hoch und verlinke es!

    Ich glaube die besten Hundeleute sind auch tolerant und umgänglich mit Menschen. Hundetraining setzt Einfühlungsvermögen voraus.


    Gruppierungen die Personen aussortieren und verurteilen wenn diese sich nicht an starre Ideologien anpassen, davor hat mich vor vielen Jahrzehnten schon meine Mutter gewarnt. Ich glaube das war zu Hare Krischna Zeiten :D . In englischprachigen Gruppen solcher Extremisten kommt es tatsächlich vor, dass Personen die etwas falsch formuliert oder gefragt haben ohne Umschweife gesperrt und gelöscht wurden/werden.


    Ich finde so ein In-Group denken schlimm. Das nimmt denen die Glaubwürdigkeit.


    Ich glaube Hunde/Tiertraining darf nicht die Flexibilität verlieren, Tiere, Menschen und Situationen sind zu unterschiedlich und wandelbar als dass jemand sich anmassen könnte die einzige Wahrheit gefunden zu haben.

    Da mein Knie nach wie vor Probleme macht, ist das Fährte treten gerade nciht ganz so toll

    Gute Besserung!

    Aber sag mal, unsere "Chefin" legt immer großen Wert darauf, dass wir unsere Fährte nicht "treten" sondern dass wir ganz normal über den Acker oder die Wiese laufen.


    Bei Anfängern erlaubt sie aus dem Winkel raus etwas mehr zu treten, oder auch nur 5 Schritte wieder rückwärts zurück, in die gleichen Tapsen, dann wieder normal den nächsten Schenkel gehen.

    Sorry!! Hatte deinen Beitrag nicht gesehen, wollte nicht das Thema herumreissen!! :)

    Habt ihr mal mitgezählt, wie viele Fährten ihr gemacht habt, bis der Hund tatsächlich verstanden hat wie es ablaufen soll?


    Ich habe bei einem Profi gelesen, dass ungefähr 200 bis 250 Übungsfährten notwendig sein sollen um einigermassen den Hund fÜr eine IGP 1 Prüfung vorbereitet zu haben.


    Daher habe ich mitgezählt und wir sind jetzt bei Fährte Nr 64 8o Also demnach müssmer noch ein Weilchen üben.


    Axel macht sich ganz gut, er hat grosse Motivation zum Suchen, er verweist Spitze und wartet meine Signale ab.


    Reine Verweisungsfährten mit mehreren GS in relativ kurzen Abständen und ohne Futter in der Spur klappen gut, er verweist offenbar gerne.

    Aber wenn ich in der normalen Übungsfährte keine Futterstückchen legen würde, bin ich nicht sicher ob ers schon drauf hat der Spur zu folgen oder ob er dann eher stöbern würde. :/

    "Schade schade!, wenn er gerade Nachbars Katze killt" :D :)


    "Deutliche Mitteilung" für "Das war nicht richtg" kann man mit einem Marker für "Ausbleiben einer Belohnung" machen. (M)ein "Nope" oder "hmhm" zeigt ihm das deutlich. Hier ist weder schreien noch Emotion notwendig.


    Dass man in einer aussergewöhnlichen Stresssituation mal nicht die Ruhe bewahren kann und den Hund vor Schreck anschreit, ist einfach menschlich. Dass man im Vorfeld daran arbeitet den Hund auf verschiedene Situationen vorzubereiten ist klar, aber Shit happens.


    Ich habe mir auf der Website von TSD mal deren Punkte angesehen.

    Muss sagen, 1 zu 1 meine Devise. Interessant. Jetzt müsste ich mal genauer nachlesen wie sie das dann umsetzen.


    Ich bin schon einige Male auf Leute gestossen, die behauptet haben sie würden nicht "konditionieren". Das fand ich sehr witzig, denn "nicht konditionieren" ist ungefähr so unmöglich wie "nicht kommunizieren"


    Was mir als erstes auffällt:

    - Kein scharfes Nein

    - Kein längeres Ignorieren

    - Kein Starkzwang (ich habe einer Bekannten mit einem gefundenen Wildhund geholfen. Für diesen war ein Halsband und eine Leine definitiv Starkzwang)

    - Keine ausschliessliche Handfütterung (für oben genannte Bekannte war die Empfehlung von Handfütterung der heilige Gral. Besserung der Extremangst von heute auf morgen um 800%)

    - Halsband und Leine sind definiv Hilfsmittel die Schmerzen hervorrufen können


    Hmmm, ich bin prinzipiell erstmal nicht jemand der gerne extreme Dogmen mag. Ich finde Hunde/Tiere sind so vielfältig, man kann in einem Leben nicht alles lernen um alles zu wissen, deshalb versperre ich mich ungern ohne vorher genaues zu erfahren.

    Jap, genau, ich arbeite auch nicht mit positiver Strafe. Habe darüber nachgedacht und mir fällt eigentlich keine Situation ein.


    Wenn Axel im Training etwas falsch macht, gehe ich davon aus, dass es nicht seine Absicht ist und kein "Ungehorsam". Ich sage ihm dann einfach völlig ruhig "Nope, das ist nicht Sitz. Wie war gleich nochmal Sitz? oder "Nope. Überleg nochmal" Normalerweise korrigiert er sich. Für das korrigierte Verhalten bekommt er eine kurze stimmliche Bestätigung aber keine Belohnung.


    Ich denke wenn man eine gute (Arbeits)beziehung mit dem Hund hat wird er normalerweise versuchen das zu tun was man von ihm erwartet. Schliesslich will er sich Belohnung verdienen und sich gut fühlen.

    Wenn er den gleichen Fehler 2x nacheinander macht breche ich die Übung ab, fange neu an oder wenn es eine noch nicht gefestigte Übung ist überlege ich ob ich es ihm leichter machen muss, ob ich die Übung anders angehen muss, oder ähnliches.


    Ich möchte nicht dass er zu oft Fehler bei der gleichen Sache macht, da für mich seine Motivation beim Training das A und O ist. Ich will dass er sich selbstbewusst fühlt, der Sache gewachsen. Ich will dass er es liebt zu trainieren und er alles gibt.


    Bis jetzt klappt es.

    Aaaalso, Behaviourismus (Reiz-Reaktionstheorie) ist nur als solches "veraltet" als dass die ursprünglichen Behaviouristen, also die die das ursprünglich herausgefunden und benannt haben, in ihrer Einstellung sehr engstirnig waren und den Versuchsobjekten nicht zugestanden haben, dass auch noch andere Faktoren beim Lernen mitspielen (können). Ausserdem haben diese Forscher sich vor allem mit Laborprozeduren auseinandergesetzt und weniger mit der praktischen Anwendung im wirklichen Leben.


    Aber es ist ungefähr so, als würden wir sagen Elektrizität ist veraltet, weil Benjamin Franklin hat den Blitz ja schon vor langer Zeit gefangen.


    Natürlich stimmen die Lerntheorien des Behaviourismus auch heute noch und werden auch heute angewendet und zwar von Allen und Jedem. Andauernd. Teilweise unbeabsichtigt.


    Im Laufe der Zeit hat man immer besser herausgefunden wie man diese Erkenntnisse in der Praxis und zum Tiertraining einsetzen kann. Man hat erkannt, dass Tiere ebenso wie wir zB über Emotionen und Verstand verfügen etc. und hat das mit in Betracht gezogen bei der Entwicklung von Methoden im Tiertraining.


    Positive Verstärkung ist eine tolle Sache und sollte ausgeschöpft werden und immer das erste Mittel sein. Wenn unsere Welt perfekt wäre, alle Leute die Hunde haben perfekt wären, Hunde perfekt wären, dann würde das auch funktionieren und es funktioniert auch zum grossen Teil. Aber.


    Was ich anzweifle ist, dass die Personen(gruppen) die heute die neue Welle des "Rein Positiv" oder wie auch immer es genannt wird, vertreten tatsächlich über ausreichend vielschichtige Erfahrung verfügen um die Behauptungen aufzustellen, die sie aufstellen.


    Ich finde es ist ein Armutszeugnis für eine Ausbildungsphilosopie, wenn anstatt der Lösung eines Problems einfach empfohlen wird dem Problem aus dem Weg zu gehen. Das beweist, dass es tatsächlich an Handhabe in dem Programm mangelt.


    Was ich auch befürchte, ist, dass "normale" unbedarfte Hundehalter gar nicht in der Lage sind ein ausgefeiltes Konzept zur Vermeidung von Fehlkonditionierung, Vermeidung von Fehlreaktionen, korrekte Handhabung und Einsatz von Belohnung aller Art, Ideen für Alternativverhalten, Problemverhalten überhaupt erkennen, uvm, durchzuziehen.


    Die Modewelle sehe ich kritisch, denn sie gaukelt Leuten etwas Neues vor, das nichts neues ist, nur neu aufgebrüht, ein paar Sachen weggelassen, ein paar Schlagworte, ein gewisser Extremismus und Gegenpropaganda.


    Ich bekenne ausserdem: Ich bin ein Tierquäler. Ich habe abgesehen vom Test eines Stachelhalsbandes meine Hunde auch schon auf andere vielfältige Art und Weise gequält. Sie dürfen nicht in Bett und Sofa. Sie müssen mir beim Essen zuschauen. Sie müssen mit Katzen zusammenleben ohne diese vernichten zu dürfen. Sie dürfen weder Kaninchen noch anderes Wild jagen. Sie dürfen keine kleinen Kinder fressen. Auch keine kleinen kläffenden Terrier und so. Sie müssen an der Leine gehen wenn ich es für richtig halte. Sie können nicht einfach frei über die Felder streunen und nur zum fressen heimkommen. Sie kriegen das Futter das ich ihnen vorsetze. Und noch etliche andere Dinge die mir jetzt nicht alle einfallen. 8o

    Puh, na ich bin gespannt was sich dann da noch tut in Zukunft.


    Ich finde es erstaunlich wie man in Deutschland ja eigentlich den eigenen Staatsorganen in den Rücken gefallen ist. Wer trägt denn die Kosten von dem Desaster?


    In Spanien fallen Polizeihunde etc nicht unter die Kategorie Haustiere und haben daher ihren eigenen Status.


    Könnte man nicht der Polizei wenigstens Zeit geben sich an veränderte Bedingungen anzupassen? Was geschieht denn mit den Hunden die aus dem Dienst genommen werden müssen? Sicherlich kann der jeweilige HF nicht Urlaub nehmen solange er seinen Hund nicht auf Dienst nehmen kann.

    Könntest du evtl. "neue Lerntheorien" genauer beschreiben? Ich bin immer interessiert an so etwas :)