HSH
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Beiträge von HSH

    Ich würde erst einmal definieren was noch ein Welpe ist, und ab wann man besser von einem Junghund sprechen sollte.

    Dazu kann ich nur sagen:

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

    Man kann Gras aber anders zum schnelleren Wachstum bewegen als dran zu ziehen. Und genau so kann man bei einen Welpen/Junghund durchaus auch frühzeitig mit der Erziehung beginnen. Und je eher ein Hund bestimmte Erziehungsfortschritte erreicht, desto eher kann er auch adäquate Freiheiten erhalten.

    1. Ein Welpe wird stubenrein, wenn er körperlich die Reife dafür hat.

    Mit einem guten Timing kann man viele Pfützen im Haus verhindern. Beschleunigen kann man die Stubenreinheit nicht.

    Hm, und warum waren dann hier alle Hunde spätestens nach der 9. Woche stubenrein? Und ja, auch das anzeigen das er jetzt mal raus muß gehört genau so zur Stubenreinheit, nicht nur das einhalten bis zum "platzen". Und das kann ein Hund sehr schnell lernen.

    2. Das Beißen ist normal und gehört zum Spielen bei einem Welpen.

    Man müsste sehr harsch mit dem Hundekind umgehen, um ihm das abzugewöhnen.

    Sinnvoller ist es, die Beißhemmung zu üben. Der Welpe soll lernen, die Zähne sanft einzusetzen.

    Dafür muss er ausreichend mit den Zähnen spielen können - mit dem Menschen und mit anderen Hunden.

    Und was ist die Beißhemmung anders als das Abgewöhnen vom beißen? :/ Etwas sanft ins Maul zu nehmen hat ja nichts (mehr) mit beißen zu tun.

    6. Das Üben von Kommandos ist in der Welpenzeit noch nicht wichtig.

    Das Heranrufen ist kein Kommando, sondern eine soziale Aktion.

    Ein Welpe kommt, wenn man ihn ruft, sobald er laufen kann, weil er einen Folgetrieb hat.

    Das muss man sich nur erhalten.

    Falsch, der Folgetrieb bewirkt das ein Welpe unaufgefordert folgt, DAS ist eine soziale Aktion. Sobald ich ihn rufe gebe/konditioniere ich aber ein Kommando.

    Und natürlich ist es wichtig schon in der "Welpenzeit" Kommandos zu üben, schließlich lege ich damit schon, noch mehr oder weniger spielerisch, den Grundstock für später.

    Viele denken, wenn der Hund brav Sitz und Platz macht, hat man eine tolle Bindung, dem ist aber ganz oft nicht so und das merkt man erst, wenn er nicht gehorcht, wenn es drauf ankommt. Bestes Beispiel sind die Hunde, die offenbar kein „nein“ kennen oder „plötzlich“ Probleme mit den Ohren haben. Haben sie nicht, die nehmen nur ihre eigentlich orientierungsperson für nicht ganz voll, aber da kann man viel machen, um die Bindung zu stärken.

    Oder man hat einen HSH. ^^ Der macht zwar nicht brav Sitz oder Platz, hat aber trotzdem eine super Bindung zu seiner Orientierungsperson und nimmt sie auch für voll. Der sieht nur nicht immer einen Sinn dahinter Kommandos zu befolgen.

    Hm, also wenn er sonst immer hört (außer eben es sind für ihn noch zu starke Reize da), ist eure Bindung eigentlich wirklich nicht schlecht. Denn dann nimmt er dich ja ernst - das ist wichtig.

    Was hat das befolgen von Kommandos eigentlich mit der Bindung zu tun? Ich kann auch einem völlig fremden Hund ihm bekannte Kommandos/Befehle abverlangen. Das ist lediglich eine Frage der Konditionierung, aber nicht der Bindung.

    Bindung ist für mich weniger das ausführen irgendwelcher Kommandos/Befehle, als das gegenseitige Vertrauen und aufeinander achten. Also eher ein Zusammenspiel auf einer mehr freundschaftlichen Basis. Ich kann mit meinen Hunden zB. stundenlang unterwegs sein ohne das ich groß etwas sagen müßte, wie verstehen uns auch so.

    MENSCH mit Hund an der Leine fällt wohl eher nicht ins Beuteschema eines einzelnen Wolfes, würde ich doch meinen. Eher geht es da um territoriale Geschichten dem Hund gegenüber, aber doch nicht um Beutefangverhalten.

    Der Wolf im Video wirkt auf mich eher neugierig bis verspielt als territorial. Die Distanz würde ich im Schnitt so auf 15-20m schätzen, teilweise auch darunter. Ich würde mir bei so einer Begegnung auch eher Sorgen um den Wolf machen, als um mich oder meine Hunde.

    Mit Hunden die Schreddern wollen, komme ich irgendwie besser klar. :D

    Da kann man auch mal scharf werden, wenn der Hund blödes vorhat... aber bei der Unsicherheit, da stehst irgendwie einfach hilflos daneben.

    Conny ist ja auch eher unsicher, die habe ich auch ein wenig zu ihrem "Glück" gezwungen. Die wurde bei Hundebegegnungen einfach nur kurz genommen und dann gings am anderen Hund vorbei (sonst hätte sie sich lieber seitwärts in die Büsche geschlagen). Ab und an wurde sie dabei auch mal angeschnüffelt, sie hats aber überlebt. ^^

    Sie flippt inzwischen bei Begegnungen mit Fremdhunden zwar nicht vor Freude aus, geht aber problemlos vorbei. Auf bekannte Hunde freut sie sich sogar.

    Na wenn du von "in der Auslaufzone" schreibst gehe ich davon aus das Diese eingezäunt ist. ;)

    Aber ich würde sie trotzdem nutzen. Die Abstände kann man ja variieren, und wenn trotzdem mal ein Hund angerannt kommt geht davon die Welt nicht unter. Wichtig ist das ihr die Situation gemeinsam meistert. Also nicht: "Frauchen macht Terz, der Andere muß gefährlich sein!", sondern den eigenen Hund notfalls am Geschirr/Halsband greifen und sich ruhig und "entspannt" der Situation stellen. Und nach überstandener "Gefahr" auch keine übermäßige Party feiern, schließlich ist es ja etwas ganz normales. Davon geht auch kein Vertrauen verloren.

    Du hast es da insofern leichter als das dein Hund vom Grundsatz her weg will. Hier war es ja das Gegenteil, hin und schreddern.

    Das geht eben nicht. Er soll ja lernen, dass er sicher ist, und nicht unsicher bis ängstlich rumbaffen und schleichen braucht, bloß wenn er einen fremden Hund sieht.

    In der Auslaufzone kommen die Hunde aus 30, 40m angerannt, da ist nicht "aus sicherer Entfernung beobachten".

    In der Auslaufzone vielleicht, aber muß man zum beobachten denn zwingend IN die Auslaufzone? Einfach mal ein bißchen kreativ sein wie man die "Angebote" am besten nutzen kann. ;)

    Du würdest in dem Fall aber auch einfach auf den Effekt der Gewöhnung setzen, oder?
    Weil viel machen kann ich eh nicht. Unsicherheit kann man nicht korrigieren und auch schlecht "wegreden" oder "wegfüttern".

    Auf die Gewöhnung würde ich zumindest anfangs setzten, später dann aber auch aktiv in Begegnungen gehen. Und Unsicherheit kann man sehr wohl korrigieren. Einfach indem man die Selbstsicherheit stärkt.

    Und in die Hundeauslaufzone kann ich ja auch nicht gehen, denn da lässt ja jeder seinen Hund einfach frei rumrennen.

    Eigentlich schon. Denn auch wenn sich da auch viele unerzogene Hunde tummeln wirst du da in Prinzip keine wirklich aggressiven Hunde finden. Insofern bieten solche Flächen schon gute Trainingmöglichkeiten. Zuerst aus "sicherer" Entfernung zum Beobachten lassen, und später auch für aktive Begegnungsübungen.

    Wir treffen sehr, sehr wenige Hunde. Das ist eigentlich sehr angenehm, aber dadurch erleben wir auch nicht viele positive Hundebegegnungen, wo er lernt "da passiert nix".
    Vielleicht dauert es darum länger... geht ja nicht um die Zeit die verstrichen ist, sondern um die Anzahl der positiven Begegnungen, oder?

    Es geht um Beides, würde ich sagen. Und es schadet auf jeden Fall nicht die Sache zu forcieren. Je eher er die Erfahrung macht das Hundebegegnungen zumindest nichts schlimmes bedeuten, desto eher hat er ja auch weniger Streß dabei.

    Das letzte Mal ist ja erst 3 Monate her. Vielleicht braucht er einfach noch etwas Zeit und noch ein paar Mal die Erfahrung, dass es nicht immer so laufen muss. Lass den Kopf nicht hängen. Trefft ihr denn viele Hunde unterwegs oder seit ihr eher in der glücklichen Lage einsam unterwegs zu sein?

    Ich würde das in so einer Situation eher nicht als "glückliche Lage" bezeichnen. Im Gegenteil, ich würde mit Ero gezielt diverse, natürlich nach Möglichkeit positive, Hundebegegnungen, respektive Gassiebekanntschaften suchen.

    Als ich den Sack übernommen habe, wollte er Fremdhunde grundsätzlich schreddern. Heute ist er in der Hinsicht quasi tiefenentspannt und sogar hundewiesentauglich. Einen nicht unerheblichen Anteil hat daran eben das Begegnungstraining.

    Und was die Größenverhältnisse angeht: 25 kg hat meine kleine Hündin, der Große liegt bei ~50kg, und meine Kangalhündin hatte 75kg +. Und Alle wußten wie weit sie bei so einem Zwerg gehen konnten. Allerdings durften/dürfen meine Hunde ihre Dinge idR. auch von Anfang an selbst regeln. Was auch heißt, das sie als Welpen/Junghund auch mal "gegen ne Bombe" laufen durften, wenn sie zB. einen Althund zu sehr genervt haben. Hat Keinem geschadet. Im Gegenteil, Alle waren sehr souverän und sicher in der Kommunikation.