Frank
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Beiträge von Frank

    Ahhh Ok, bei richtiger Arbeit an der Herde braucht ein Hund kein Objekt, Interessant!

    Ich verstehe es noch nicht richtig, wieso muss ein Hund beim Hundesport auf ein Objekt verrückt gemacht werden und der Schäfer braucht kein Objekt?

    Du hast es immer noch nicht verstanden. Im Hundesport werden keine Hunde verrückt gemacht.

    Die Hunde sind voll ansprechbar und nehmen Kommandos an und führen die Kommandos auch aus.

    Im Hundesport müßen die Hunde mitdenken und haben nicht nur den Ball im Kopf.

    Hier widerspreche ich Dir mal und reiche die Begründung nach.

    Ich finde den KNPV, seine Prüfungsordnung und seine Hunde gut. "Bei uns" ist unsere durchschnittliche Gesellschaft.


    Ansonsten muss jeder für sich selbst entscheiden, was er mitmachen will und was nicht. Mir ist IPO gleichgültig.

    Wie bestätigt eigentlich ein Schäfer seinen Hund,?

    Wie lange arbeitet der von Bestätigung bis zur nächsten Bestätigung?

    Oder arbeitet er weil er Spaß daran hat und braucht nicht andauernt Bestätigungen?

    Unsere Hunde mußten beim Kühetreiben nicht andauernd bestättigt werden. Wenn sie das Kommando bekamen die Kühe zu holen, war es für die Hunde schon eine Freude. Wenn die Hunde mal zu schnell trieben und man rief sie zurück, dann bekamen sie natürlich auch Lob, daß sie gekommen sind.

    Es ist richtig, das der Border in Elionores Beispiel abschaltbar sein sollte. Man sagt "Schluß" und dann ist Schluss. Der Border lebt aber nun mal dort wo er lebt und der Mann versucht, das Beste draus zu machen. Niemand ist freiwillig blöd.


    Wie bestätigt nun der Schäfer seinen Hund? Ganz einfach. Als erstes hat jeder Schäfer (...) einen Fluss hinter der Scheune oder es hängt die Flinte in der Scheune. Hunde, die auf dem Land Schwierigkeiten machten, wurden nicht alt. Einige gute Hunde gingen zu den Behörden oder an die Grenze. Der Rest erlitt halt einen Autounfall, epileptische Anfälle und der Tierarzt sah nur eine Lösung oder der Hund lief fort, hm. Ist heute noch so. Oder der Große Schweizer Sennenhund endete im Kochtopf.


    In Holland arbeitet man sehr hart mit den Hunden. Sie sind deshalb als Selektionsergebnis über der Prüfungen intrinsisch motiviert zu arbeiten. In Frankreich geht man mit Hunden, die sich dauernd streiten, zusammen ins Vereinsheim und siehe da, die Tiere liegen ruhig nebeneinander. Bei der DDR-Polizei saßen 25 Hunde ohne Streit miteinander auf der Ladefläche des Lkw. Heute dagegen sind die meisten Diensthunde der Polizei eine Belastung für die Hundeführer im Einsatz, beispielsweise beim Fußball und der Begleitung der Fans.


    In Holland, in Belgien und Frankreich gibt es Hunde, die nie eine Prüfung machen können, da sie von allem zu viel haben. Die braucht man aber für die Zucht. Kommt nun so ein Herder aus dem KNPV hierher nach Deutschland und macht ernsthafte Schwierigkeiten, braucht man ihn eigentlich nicht reparieren, denn irgendjemand muss den Hund danach haben wollen und führen - können. Die Behörden wollen solche Hunde oft nicht. Die alten Hundeführer, die den Umgang mit der Schippe können, sterben aus. Für den Nachwuchs sind härtere "sture" Hunde häufig schon mental zuviel. Manche Hunde haben das Glück, auf einen Menschen zu treffen, der sie versteht und dem sie hier folgen wollen. Andere eben nicht.


    Hier im Board gab es einen Artikel über Wertmessziffern und 4-er, 5-er Hunde. 5-er Hunde sind das Ideal. In sich ruhend, arbeitsbereit und -willig, hart im nehmen, aber auch im austeilen - je nach Rasse. Der Schäfer teilt auch aus, der Labbi ist nur hart. So ein Hund muss den Hundeführer aber auch ausreichend ernst nehmen, dass auch die exzessiven Inselbegabungen durch den Hundeführer kontrolliert werden können.


    Die Gesellschaft hat sich so verändert und von der Clickerfraktion vor sich hertreiben lassen, dass die Leute mit solchen Hunden Schwierigkeiten haben. Deshalb vermehren sich zunehmend die 3-er oder 7-er Hunde. Sehr viel Furcht mit ggf. Restschärfe, wenn er in der Ecke steht oder Phlegma, dass er zu lahm ist, wegzulaufen.


    Dieses Verhalten wird oft in jahrelanger "Ausbildung" verstärkend trainiert bzw. modifiziert.


    Der Mann mit dem Border im obigen Beispiel war wenigstens so klug, sich einen Hund in einer altersgerechten Gewichtsklasse zu kaufen. Dann sieht er sehr wohl das Problem der Auslastung und beginnt nach seinen Vorstellung davon mit der Umsetzung. Das verdient Anerkennung und Respekt!


    Das Hauptproblem meiner Meinung nach ist, dass es in der öffentlichen (Hundeschul-) Meinung verpönt ist, dem Hund bei Bedarf die Ohren langzuziehen. Man setzt sich damit in das gesellschaftliche aus. Die Beschränkungstheorien etc. haben als Gegenstand der Betrachtung immer weiche, furchttendierte Hund, die einfach unsortiert sind - da sie nie reglementiert wurden und die Leute das auf Grund der öffentlichen Meinung auch für falsch hielten - und nun dankbar für einen Rahmen sind. Für alle anderen Hunde gibt es die Kategorien überzüchtet, Balljunkie - also verrückt. Es wird übersehen, dass 500 PS-Autos einfach andere Bremsanlagen benötigen als der 1-er Golf.


    Nun wird der Einwand kommen, dass auch diese 500 PS - Hunde mit "fehlerfreiem" lernen und "triebfreier" Ausbildung zwangarm erzogen und ausgebildet werden können. Das stimmt. Das sind die Profis. Es ist aber bei uns verpönt, mittels Berührungen dem Hund beispielsweise "Sitz" beizubringen und Futter halt wegzulassen. "Aus" ist in meiner Welt nicht verhandelbar und ob der Hund die Ohren anlegt, ist mir gleich - eigentlich ist das gut und wünschenswert. Es bedeutet, ich füge mich.


    Im Menschenleben muss ich mich auch fügen. Warum? Weil nicht alle Menschen Kommunikationsprofis sind. Der Profi führt mich mit Worten und der einfache Nachbarsjunge sagt: "Sagst Du das nochmal, schmeiß ich dich von der Rüstung!" Das war die friedliche Variante. Und sie funktioniert.


    Deshalb sollte man zulassen, dass jeder seinen Hund so führt und führen darf, dass er mit ihm zurecht kommt, der Hund ihm, seiner Familie und der Umwelt keine zusätzliche Belastung und Plage ist und der Hund in der Öffentlichkeit und auf Reisen ein immer ein gern gesehener Gast ist. Das Ergebnis wären durch ausmendeln 5-er Hunde.



    PS: Ich möchte mich hier in keinen Streit einarbeiten. Ein Meinungs- und Erfahrungsaustausch ist eine feine Sache. Für den Mann mit dem Border hätte ich einen Vorschlag, wenn man ihn trifft: "Ich sehe, sie haben einen feinen Hund. Der hat viel Spaß am Ballspielen. Ich habe einen Vorschlag für Sie, wie es ihrem Hund noch mehr Spaß machen würde. Wollen Sie ihn hören?" Die meisten Menschen sagen "ja" und sind dankbar.

    Frank klingt sehr interessant, den spanischen Schritt dem Hund zu erlernen.

    Ich hatte den damals meinem Pferd aber nur über die Bodenarbeit beigebracht, rein zum Spaß und weil er mir immer gut gefallen hat. Hat gedauert, aber auch Spaß gemacht.

    Videos von früher habe ich leider nicht. Aber die Arbeit ist die gleiche wie mit dem Pferd in der Bodenarbeit. Der wesentliche Unterschied scheint mir zu sein, dass das Pferd dem Druck, der Berührung der Gerte ausweicht und der Hund dem Druck entgegen geht.


    Der Schäfer und der Mali haben von ihrem Temperament her schon die Anlage, von sich aus elegant die Vorderpfoten weit nach vorn zu werfen und dabei aus der Hinterhand zu schieben. Wenn man schnell "Fuß" läuft, aber ganz kleine Schritte macht, will der Hund nach vorn, kann aber nicht, weil er in Postion bleiben muss. Also sind die Pfoten schon vorn und der Rest des Hundes wartet. Damit kann man spielen und das passende Maß für den eigenen Hund finden.


    Auch stelle ich den Hund auf die Kiste. Mit einer Gerte werden die Vorderläufe berührt. Der Hund wird sie heben (zum Wegnehmen). Das bestätige ich mit Click & Futter. Hörzeichen "Auf" z.B. dazu. Danach wird die Haltezeit verlängert. Dann neben den Hund stellen, Pfoten jeweils einer Seite heben, ein paar Schritte gehen, wieder die gleiche Pfote heben lassen. Und irgendwann alles zusammenpacken.


    Ich probiere mal, die Kamera mitlaufen zu lassen.

    Ich denke nicht, dass es Balljunkies wie im hier negativ gemeinten Sinn gibt.


    Weiter oben stand einmal, dass Jagdverhalten Suchtverhalten sei und noch weiter oben ein Border, der Bälle hütet oder diejenigen, die einen Ball haben. Für jagen und hüten wurden Hunde geboren. Wenn ein Hund stundenlang einen Ball hüten kann, hat er stundenlang Focus. Ein Hund auf der Jagd hat stundenlang Focus. Beide ertragen Unannehmlichkeiten, Schmerz, Frustration und vor allem, sie beherrschen sich stundenlang. Sie haben Härte, was eine gute Eigenschaft ist. Das Problem ist also eher, dass den Tieren ihre möglichen Leistungen nicht regelmäßig abverlangt werden.


    Verschärfend kommt sicher hinzu, dass nur mit positiver Verstärkung gearbeitet wird. Die dunkle Seite der Macht fehlt zur Feinjustierung.


    Der Mann, der 1 Stunde lang für den Border den Ball wirft, ist eigentlich ein Guter. Ihm könnte man den Tip geben, den Hund erst loslaufen zu lassen (an der Leine festhalten) bis der Ball im Gras oder Laub verschwunden ist.


    Andererseits beruhigt das Kauen auf dem Ball. Ich hatte einen Mali, der bekam immer den Ball ins Maul, wenn er aufgeregt war. Seine Frustration hätte sonst jemand anderes gebüßt. So what?

    Ist das deine Idee mit den Gangarten oder machst du das in einem Verein/Schule.....was Hunde nicht alles können :thumbup:

    Naja, ursprünglich ist es ja im Diensthundebereich so, dass der Hund einem folgen muss. Wenn man ein Gebäude absucht mit vorwärts, rückwärts, seitwärts. Im obedience gibt's das auch. Bei den Pferden ist es die Arbeitsreitweise. Gatter auf, Gatter zu ohne vom Pferd abzusteigen, Weg abschneiden mit Seitwärtsbewegungen. Letztlich findet man all das beim Kinderbetreuen wieder. Kind auf dem Arm, Kühlschrank auf, reindrehen... Oder beim tanzen.


    Was ich laufen kann, kann der Hund auch laufen.


    Das Drehen auf der Vorderhand findet sich ja im Hundesport beim "Fuß"Training. Da steht der Hund mit den Vorderpfoten auf einem kleinen Bodentarget. Der Hf läuft drumherum und der Hund muss sich mitdrehen. Mache das auf einem Hocker, der bei unvorsichtigen Bewegungen umkippt und du hast Extraspaß.


    Früher war es wohl so, dass die Pferde gymnastiziert wurden, damit sie länger halten. Menschen turnen, machen Joga. Damit sollte es dem Hund auch helfen.


    Hinzu kommt, dass z.B. der Spanische Schritt mit seinen ausladenden Bewegungen, so wurde es mir mal erklärt, das Pferd in seinem Selbstbewusstsein fördert. Diese Art von Hufe werfen soll dem Posen, Imponiergehabe wie die Piaffe entsprechen. Die Körperhaltung beeinflusst Gefühle, so wie Gefühle die Körperhaltung beeinflussen.


    Auf jeden Fall verbessert das Üben von Gangarten die Feinmotorik und das Körpergefühl des Hundes; zusätzlich die Bindung zum Hund. Man muss sich mit ihm und seinen Befindlichkeiten auseinandersetzen und wer lehrt, der führt.

    Vielen Dank für die freundlichen Worte.


    Die Gangarten sind tatsächlich von den Pferden übernommen. Zur Seite gehen und dabei mit den Beinen über Kreuz. Vorwärts, rückwärts, drehen auf der Vorhand, Rückhand. Steigen. Dazu auch das Biegen der Wirbelsäule... Mein erster Mali lief im Trab im Spanischen Schritt. Ich mag das sehr. Außerdem denke ich, dass diese "Feinmobilitäten" besonders dem DSH helfen können, beschwerdenarm alt zu werden.

    Auf meine alten Tage habe ich wieder einen Schäfer, das Grundmodel der guten Hunde. Heimdall (1,25) und ich wohnen am nördlichen Berliner Stadtrand. Er kommt aus der Wanderschäferei. Ich komme ursprünglich aus dem Diensthundebereich.


    Was wir viel machen, ist Gangarten wie beispielsweise Seitengänge, spanischer Schritt und trailen. Das macht mir Spaß.


    Beim Lesen hier im Forum gefielen mir der eine oder andere Post, vor allem aber die Fotos und ich dachte, ich melde mich hier mal an.


    Gruß, Frank