Ruebchen Moderator
  • Mitglied seit 15. Oktober 2020

Beiträge von Ruebchen

    Frage:

    Was müsste ich denn machen, dass ich meinen Hund als Deckrüden verwenden könnte?

    Ich muss in einen Verein eintreten, ich muss die BH machen und dann noch die IGP1 oder wie?

    Was ist mit Ausstellung? Das wohl auch noch, oder?

    Der Hund muss offiziell geröngt sein, und mindestens HD und ED "noch zugelassen" haben. (wünschenswert wäre natürlich die Bewertung "normal" und auch noch ein guter OCD und LÜW Befund).


    Der Hund braucht ein Ausstellungsergebnis mit mindestens der Bewertung "Gut".


    Für den Arbeitsteil gibt es eben verschiedene Wege, der gängigste ist wie folgt:

    9 - 13 Monate: Wesensbeurteilung

    Ab 15 Monate: BH

    Ab 16 Monate: AD

    Ab 18 Monate: IGP1


    Dann kann man zur Körung.


    Alternativ kann man statt der IGP1 auch eine RH Prüfung oder (ich glaube!) Eine HGH Prüfung vorweisen.

    Oder man kann eben auch die Zuchtanlagenprüfung machen, die isz einfacher als die IGP1.

    Wenn ich jedoch so einen DSH habe und der sich gut anlässt, HD und ED frei ist, dann steht ja eigentlich einer guten Arbeit nichts mehr im Wege und wenn er gut ist, kann ich ihn ja auch ankören lassen.

    Jetzt mal ganz provokant ausgedrückt:


    Das einzige was der Sache im Wege steht, ist die Faulheit, bzw. die "unbereitschaft" von ca. 80% der Käuferschaft, ihren Hund entsprechend seiner Rasse auszubilden.

    Da holen sich die Leute GEBRAUCHShunde, und wollen nix tun mit denen.


    Ich meine damit nicht, dass jeder SD und IGP machen muss, aber es gibt ja noch einige andere Wege in die Zucht, zb. über die RH Arbeit, die WB + ZAP, und ich glaube über HGH Prüfungen gehts auch.


    Es ist ein Teufelskreis, den gibt's bei den reinen HZ und LZ Linien auch, aber nicht so extrem.

    Die ehrgeizigen Sportler holen sich LZ, die eingefleischten Schauleute holen sich HZ.


    Und wer holt sich einen LZ/HZ Mix?

    Hans-peter und Ute vom Bauernhof nebenan, die natürlich kein Interesse daran haben, ihren Familienhund anzukören.

    Ruebchen, na ja, wer als Züchter dieses Ziel verfolgt, der macht auch mit denen seine Prüfungen und da wird man auf sie aufmerksam werde (...)


    (...) Aber möchten vll nicht unbedingt auf den HP gehen (...)

    Genau da liegt doch der Hund begraben.


    Als Züchter kann ich ja nicht den ganzen Wurf behalten. Ich bin darauf angewiesen, dass ich die Hunde verkaufe, und manch ein Käufer den Hund dann aber zur Körung bringt, damit ich (und vor allem andere Züchter mit denselben Zielen, denn ich selbst kann ja schlecht Bruder und Schwester verpaaren) diese Hunde dann für die Weiterzucht nutzen können.


    Ich nutze dann halt den Blutsfremden HZ-LZ Mixrüden eines anderen Züchzers für meine entsprechende Mixhündin.


    Das Peojekt ist interesannt und durchaus erstrebenswert, aber meiner Meinung nach eben auch so lange nicjt wirklich zielführend, bis eben a. Mehrere Züchter auf den Zug aufspringen und b. auch Käufer solcher "guten Alltagsmischungen" sich aufraffen um die Hunde bis zur Körung zu bringen.


    Im Moment kann man eben nur F1 Hunde solcher Verpaarungen bringen, und die muss man dann mangels passenden Zuchtpartnern wieder mit reinen LZ oder HZ Hunden verpaaren.

    Aber dass man in dem Fall von einer Zuchtlinie sprechen und entsprechende Stabilität erwarten kann, das bezweifle ich.

    Lobo wie sieht da dein zuchtplan aus? LZ Hündin x HZ Rüde, oder ungekehrt?

    Und wirst du dir dann aus der F1 Generation eine Hündin für die Weiterzucht behalten?


    Ich finde das Projekt sehr spannend, eine befreundete Züchterin spielt auch mit diesem Gedanken.


    Luna in der Zuchtstätte vom Trauntor in Österreich hatten sie 2019 den B wurf und 2020 den C Wurf, das sind LZ X HZ Mixe.

    Rein optisch sind das wahnsinnig schicke Hunde geworden, hätte ich garnicht erwartet.

    Wie sie zu arbeiten sind weiß ich leider nicht, da alle als reine Familienhunde in Privathand gingen.


    Das ist auch das Problem, wenn man das Ziel verfolgt sich da eine eigene Zuchtlinie aufzubauen: kaum ein Käufer macht mit diesen Hunden IGP und Körung um dann in die Zucht zu gehen... also wird man als Züchter der dieses Ziel verfolgt immerwieder auf reine HZ bzw. LZ zurückgreifen und diese "einkreuzen" müssen.

    Ruebchen echt danke, ich fühle mich verstanden und meinen zweifeln an mir selbst gehts da wieder besser. Manchmal ist er echt zum haare raufen und ich frag mich, warum. Und wenn man vergleiche mit den früheren instinktiv anstellt, dann wirds auch nicht besser. Aber wenn man die unterschiede besser verstehen kann und die schuld nicht bei sich selbst sucht, sondern weil dsh nicht gleich dsh ist und hz anders als lz ticken, dann hat man gleich wieder ein besseres verständnis.

    Kein Hund ist wie der andere, mach dich dich nicht "fertig" deswegen. :)


    A.J. und Ero sind beide reine LZ, aber aus verschiedenen Linien und auch verschieden wie Tag und Nacht.

    Ero ist viel Kopflastiger und besonnenener als A.J.

    Das war für mich erstmal auch eine Umstellung, Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, den Hund "abzuholen" und für die Arbeit zu begeistern. Zeitweise hab' ich echt daran gezweifelt dass ich es überhaupt schaffe.

    Aber dran bleiben lohnt, mittlerweile haben Ero und ich unsren Weg gefunden, und er ist einfach hammermäßig zu Arbeiten. Ehrlicherweise sogar besser als A.J., weil er eben nicht so "triebblöd" (nicht böse gemeint, ich liebe meinen A.J., aber er ist oft kopflos vor lauter Trieb, das macht es oft schwer) und nervelig ist.

    Das kann ich bei meinem HZ überhaupt nicht bestätigen. Meiner ist total triebig, iBeute und Meutetrieb sind super gut ausgeprägt. Das einzige was ihm fehlt ist die Härte, er zuckt schon schnell zusammen wenn ich mal lauter werde. Das hebt die LZ bei uns auf dem Platz überhaupt nicht an. Ansonsten immer willig und Arbeitsbereit, was mir persönlich am besten beim Schäfi gefällt ist die Intelligenz, dem zeigste 2x was und er hat es verstanden. Ich liebe diese Rasse einfach.

    Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Waren ja auch nur persönliche Erfahrungen, bzw. Beobachtungen :)

    Im großen und ganzen merke ich wirklich erhebliche Unterschiede, hauptsächlich was den Ehrgeiz anbelangt. Vielleicht liegt es an der Leistungsbereitschaft oder auch an der HD. Ich kann es nicht sagen. Er ist auch nicht so schnell gelehrig wie es die früheren waren. Es gibt da echt totale Unterschiede.

    Ah, ja ich verstehe!


    Ich glaube da kann man heutzutage aber nicht nur zwischen LZ und HZ unterscheiden, sondern auch innerhalb einer "Variante" nochmal zwischen einzelnen Linien.

    Ich kenne einen HZ Züchter, der hat durchweg Hunde die klingen sehr nach deiner Beschreibung deiner Hunde von früher. Aber im alten Verein hatten wir auch einen Züchter, der hatte Hunde, sowas darf sich meiner Meinung nach nicht mal mehr DSH schimpfen. 🙈

    Sowas lahmarschiges und triebloses hab ich selten gesehen. Diese Hunde spielten überhaupt garnicht mehr, mit denen war es dann auch nichtmehr möglich durch eine reguläre IGP1 zu kommen. Die waren wirklich nurnoch "schön".

    @Ellionore und hast du Cane Corso Spezis zur Hand, oder bist du der Ansicht, dass du allein es mit so einem Hund besser kannst, als einer der jetzt zb. sehr erfahren mit Malis ist? :/


    Ich denke Maßgebend für die erfolgreiche Erziehung und Haltung solcher Hundetypen ist einerseits natürlich Hunderfahrung und andererseits - und das halte ich für noch wichtiger - Hundeverstand, und der ist ohnehin Rasseunabhängig.

    Keine Ahnung in was für Vereinen du verkehrst, aber in meinem alten Verein waren 2 IGP Sportler die Cane Corsos geführt haben. Wieso sollte man diese Leute meiden?


    Ich habe meine Dogge auch sportlich geführt und jedem Doggen/Molosserfreund gerne Tipps gegeben oder Fragen beantwortet. Im Rahmen des Vereinstrainings.