Ruebchen Moderator
  • Mitglied seit 15. Oktober 2020

Beiträge von Ruebchen

    nette da hast du natürlich vollkommen recht, natürlich muss und SOLL auch nicht jeder reinrassige Hund vom Züchter wiederum selber in die Zucht.

    Wie in dem Zitat oben schon erwähnt wurde, würden 90% der Hunde eh nicht zum Deckeinsatz kommen, weil sie einfach "nur Durchschnitt" sind. (Das ist auf keinen Fall negativ gemeint, denn der Durchschnitt macht eine Rasse doch aus!).


    Aber wir sprachen hier jetzt ja vom Spezialfall LZ/HZ Kreuzungen, und dass das viel mehr gemacht werden müsste.

    Aber um sich da in dem Bereich eine Basis aufzubauen, mit der man eine, besser noch mehrere Linien herauszüchten und erhalten(!) kann, bräuchte man definitiv mehr als 20% aller Halter solcher Hunde, die auf eine Körung hinarbeiten, ganz einfach weil es eh so wenige gibt/geben wird.


    Angenommen wir haben eine Population von 100 Tieren, dann kommen wir mit 20%, also 20 Tieren, von denen 10 wahrscheinlich noch (zu) eng miteinander Verwandt sind, nicht weit.

    Wenn wir von den 100 aber 80 Tiere zur verfügung hätten, ist die Chance größer, unter diesen 80 einen passenden und blutesfremden Zuchtpartner zu finden


    Das ist das Problem, das ich bei dem Projekt sehe. Denn das Klientel, dass sich für solche Kreuzungen interessiert ist in der Regel eben auch genau solches, welches dann kein Interesse daran hat, den Hund so zu arbeiten um ihn dann anzukören.

    Also blöd gesagt: die Leute wollen solche Hunde, weil sie eine gute Ergänzug zu den bestehenden LZ und HZ Tieren wären, aber sie selber wollen dann nix dafür tun.


    Ich will niemand schlecht reden, der keinen klassischen Hundesport macht, die Welt dreht sich nicht nur um IGP!

    Es ist absolut fein, wenn jemand mit seinem DSH Mantrailing, ZOS, Therapiehund usw. macht.

    Aber dann wird es eben schwierig für die Züchter, solche guten "Kreuzungshunde" zu "liefern".

    Frage:

    Was müsste ich denn machen, dass ich meinen Hund als Deckrüden verwenden könnte?

    Ich muss in einen Verein eintreten, ich muss die BH machen und dann noch die IGP1 oder wie?

    Was ist mit Ausstellung? Das wohl auch noch, oder?

    Der Hund muss offiziell geröngt sein, und mindestens HD und ED "noch zugelassen" haben. (wünschenswert wäre natürlich die Bewertung "normal" und auch noch ein guter OCD und LÜW Befund).


    Der Hund braucht ein Ausstellungsergebnis mit mindestens der Bewertung "Gut".


    Für den Arbeitsteil gibt es eben verschiedene Wege, der gängigste ist wie folgt:

    9 - 13 Monate: Wesensbeurteilung

    Ab 15 Monate: BH

    Ab 16 Monate: AD

    Ab 18 Monate: IGP1


    Dann kann man zur Körung.


    Alternativ kann man statt der IGP1 auch eine RH Prüfung oder (ich glaube!) Eine HGH Prüfung vorweisen.

    Oder man kann eben auch die Zuchtanlagenprüfung machen, die isz einfacher als die IGP1.

    Wenn ich jedoch so einen DSH habe und der sich gut anlässt, HD und ED frei ist, dann steht ja eigentlich einer guten Arbeit nichts mehr im Wege und wenn er gut ist, kann ich ihn ja auch ankören lassen.

    Jetzt mal ganz provokant ausgedrückt:


    Das einzige was der Sache im Wege steht, ist die Faulheit, bzw. die "unbereitschaft" von ca. 80% der Käuferschaft, ihren Hund entsprechend seiner Rasse auszubilden.

    Da holen sich die Leute GEBRAUCHShunde, und wollen nix tun mit denen.


    Ich meine damit nicht, dass jeder SD und IGP machen muss, aber es gibt ja noch einige andere Wege in die Zucht, zb. über die RH Arbeit, die WB + ZAP, und ich glaube über HGH Prüfungen gehts auch.


    Es ist ein Teufelskreis, den gibt's bei den reinen HZ und LZ Linien auch, aber nicht so extrem.

    Die ehrgeizigen Sportler holen sich LZ, die eingefleischten Schauleute holen sich HZ.


    Und wer holt sich einen LZ/HZ Mix?

    Hans-peter und Ute vom Bauernhof nebenan, die natürlich kein Interesse daran haben, ihren Familienhund anzukören.

    Ruebchen, na ja, wer als Züchter dieses Ziel verfolgt, der macht auch mit denen seine Prüfungen und da wird man auf sie aufmerksam werde (...)


    (...) Aber möchten vll nicht unbedingt auf den HP gehen (...)

    Genau da liegt doch der Hund begraben.


    Als Züchter kann ich ja nicht den ganzen Wurf behalten. Ich bin darauf angewiesen, dass ich die Hunde verkaufe, und manch ein Käufer den Hund dann aber zur Körung bringt, damit ich (und vor allem andere Züchter mit denselben Zielen, denn ich selbst kann ja schlecht Bruder und Schwester verpaaren) diese Hunde dann für die Weiterzucht nutzen können.


    Ich nutze dann halt den Blutsfremden HZ-LZ Mixrüden eines anderen Züchzers für meine entsprechende Mixhündin.


    Das Peojekt ist interesannt und durchaus erstrebenswert, aber meiner Meinung nach eben auch so lange nicjt wirklich zielführend, bis eben a. Mehrere Züchter auf den Zug aufspringen und b. auch Käufer solcher "guten Alltagsmischungen" sich aufraffen um die Hunde bis zur Körung zu bringen.


    Im Moment kann man eben nur F1 Hunde solcher Verpaarungen bringen, und die muss man dann mangels passenden Zuchtpartnern wieder mit reinen LZ oder HZ Hunden verpaaren.

    Aber dass man in dem Fall von einer Zuchtlinie sprechen und entsprechende Stabilität erwarten kann, das bezweifle ich.

    Lobo wie sieht da dein zuchtplan aus? LZ Hündin x HZ Rüde, oder ungekehrt?

    Und wirst du dir dann aus der F1 Generation eine Hündin für die Weiterzucht behalten?


    Ich finde das Projekt sehr spannend, eine befreundete Züchterin spielt auch mit diesem Gedanken.


    Luna in der Zuchtstätte vom Trauntor in Österreich hatten sie 2019 den B wurf und 2020 den C Wurf, das sind LZ X HZ Mixe.

    Rein optisch sind das wahnsinnig schicke Hunde geworden, hätte ich garnicht erwartet.

    Wie sie zu arbeiten sind weiß ich leider nicht, da alle als reine Familienhunde in Privathand gingen.


    Das ist auch das Problem, wenn man das Ziel verfolgt sich da eine eigene Zuchtlinie aufzubauen: kaum ein Käufer macht mit diesen Hunden IGP und Körung um dann in die Zucht zu gehen... also wird man als Züchter der dieses Ziel verfolgt immerwieder auf reine HZ bzw. LZ zurückgreifen und diese "einkreuzen" müssen.

    Ruebchen echt danke, ich fühle mich verstanden und meinen zweifeln an mir selbst gehts da wieder besser. Manchmal ist er echt zum haare raufen und ich frag mich, warum. Und wenn man vergleiche mit den früheren instinktiv anstellt, dann wirds auch nicht besser. Aber wenn man die unterschiede besser verstehen kann und die schuld nicht bei sich selbst sucht, sondern weil dsh nicht gleich dsh ist und hz anders als lz ticken, dann hat man gleich wieder ein besseres verständnis.

    Kein Hund ist wie der andere, mach dich dich nicht "fertig" deswegen. :)


    A.J. und Ero sind beide reine LZ, aber aus verschiedenen Linien und auch verschieden wie Tag und Nacht.

    Ero ist viel Kopflastiger und besonnenener als A.J.

    Das war für mich erstmal auch eine Umstellung, Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, den Hund "abzuholen" und für die Arbeit zu begeistern. Zeitweise hab' ich echt daran gezweifelt dass ich es überhaupt schaffe.

    Aber dran bleiben lohnt, mittlerweile haben Ero und ich unsren Weg gefunden, und er ist einfach hammermäßig zu Arbeiten. Ehrlicherweise sogar besser als A.J., weil er eben nicht so "triebblöd" (nicht böse gemeint, ich liebe meinen A.J., aber er ist oft kopflos vor lauter Trieb, das macht es oft schwer) und nervelig ist.