Verbena
  • Mitglied seit 14. August 2020
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Beiträge von Verbena

    Was sich unter dem Aspekt der gerade erst ermordeten beiden jungen Polizeibeamten/innen politisch auch nicht so gut verkaufen lässt.

    Da hätte der Diensthund vermutlich auch nichts genützt ... wahrscheinlich wäre der ebenfalls erschossen worden ... die hatten Wild im Auto und sowohl eine Schrotflinte, als auch ein Jagdgewehr. Wer keine Hemmungen hat, auf Menschen zu schießen, der richtet die Waffe auch auf den Hund.

    Im Grunde sieht das natürlich super aus. Allerdings sollte wohl auch beim Kunstrasen ein Unterbau erfolgen mit grobem Schotter als Trägerschicht, Bruchsand als Ausgleichsschicht und dem Rasen als Trennschicht, auf den dann noch eine Laufschicht Sand aufgebracht wird. Legt man den Kunstrasen direkt auf den Paddockboden (also da wo die Matschlöcher sind), reisst er wohl schnell, weil der Unterbau möglichst eben sein sollte.


    Ich finde die Idee an sich trotzdem sehr gut, aber im Sandboden braucht der Teppich auch Bodenanker. Grundsätzlich ist das zwar trotzdem eine günstige und sicher funktionelle Alternative zu den Paddockplatten, aber im Sandboden werden die Bodenanker vermutlich auch nicht halten.


    Und so wie ich das verstanden habe, wird der Kunstrasen immer von einer Tretschicht aus Sand bedeckt - da stellt sich mir dann die Frage, ob der bei Dauerregen dann nicht auch matschig wird und kaputt geht.


    Wir hatten ja auf dem Reitplatz mit Vlies gearbeitet, nachdem wir ausgekoffert hatten und auch einen Aufbau machten. Das Problem war aber, dass wir hin und wieder mal die Pferde auf dem Reitplatz laufen lassen und nachdem die da drüberfetzten und entsprechend auch stoppten und scharrten, förderten die Vliesstücke zu Tage, denn das Vlies ist für eine solche Beansprucheng nicht gedacht.


    Der Kunstrasen wirkt deutlich stabiler als Trennschicht und gefällt mir im Grunde auch sehr gut. Ich werde vermutlich mal mit der Firma Kontakt aufnehmen, damit die mir vielleicht ein Angebot machen und wir unsere Fragen klären können.

    Ich kehre mal wieder zum Thema zurück. Ich würde sicherstellen, ob es wirklich ein Grützbeutel oder ein Lipom ist. Lipome sind Fettgeschwülste und in der Regel auch nicht bösartig, aber sie können rasch wachsen und dann für den Hund unangenehm sein.


    Das Problem bei einem Lipom kann dann auch sein, dass Blutgefäße einwachsen - das ist bei meiner Bene passiert und als die sich dann am Lipom rumgeknabbert hat, ist sie dabei fast verblutet, weil sie ein Gefäß erwischt hatte. Wir mussten sie dann notoperieren lassen, was sie zum Glück sehr gut überstanden hat.


    Bevor ich also in irgendwelchen Geschwüren herumpiekse oder sie gar mit dem Skalpell öffne, bezahle ich lieber das Honorar meines Tierarztes, denn der kann eine solche Blutung zur Not auch schnell stoppen.


    Man könnte versuchen, solche benignen Geschwüre täglich mit Drachenblutsaft zu bestreichen. Er wirkt zusammenziehend. Ich mache das seit Jahren bei meinem Hengst mit Schimmelmelanomen und die sind zwar nicht ganz verschwunden, aber auch nie gewachsen und nach wie vor nur stecknadelkopfgroß.

    Hach, was bin ich gerade mal wieder glücklich, Mädels zu haben ... ja, die tropfen auch mal (zumindest Chia), aber das sind wenige Tage im Jahr ;)


    Aber ich kann auch bestätigen, dass Rüden die läufige Hündin wirklich über sehr große Distanzen riechen. Früher war es hier im Dorf noch üblich, dass die Landwirte ihre Hunde streunen ließen und wenn wir eine läufige Hündin hatten, saßen die Herren hier vor der Haustür und ich musste die Besitzer anrufen, damit meine Hündin mal zum Pieschern raus konnte ?(

    Wir hatten mal einen Teil vom Offenstall mit Paddockmatten ausgelegt und die rutschten dann im Sommer tatsächlich mehr oder minder im losen Sand davon und verschoben sich.

    Verschieben sich die nicht immer, wenn man rundherum keine feste Begrenzung hat? Einbetonierte Randsteine o.ä.?


    Für Marschbereiche rund um Tore wäre Kunstrasen eine Lösung. Es gibt eine Firma die gebrauchten hochwertigen Stadion-Kunstrasen für die Pferdehaltung anbietet (also nicht so ein Baumarkt-Zeugs).

    Ja, genau - die Paddockatten brauchen eine Umrandung, aber das ist eben das Problem beim Sandboden: Wenn der austrocknet, dann schwimmt er und dann muss man sehr tief arbeiten, um ein Streifenfundament zu betonieren, denn mit Randsteinen, die wir einfach normal verlegten, hatten wir auch das Problem, dass die sich lösen und dann "wegschwimmen".


    Der Kunstrasen wäre aber wirklich eine super Idee! Wenn das funktionieren würde, wäre das eine top-Lösung. Hast Du Erfahrung damit oder selbst sowas bei Dir verlegt? Wie befestigt man den, dass der auf dem Sand nicht wegschwimmt? Und gehen die Pferde da nicht dran? Unsere klauen sich auch mal Papiertüten und zerfetzen die dann (und ich Blindfuchs denke dann, da liegt ein zerfledderter Vogel :D, dabei sind das die Papierschnipsel).


    Könntest Du Dir vorstellen, dass das auf Sand verlegt werden kann? Oder muss man dafür auskoffern und ein Vlies drunterlegen oder Humus aufschütten und Kies drunter?

    Ich vermute, dass das einfach nur Smegma war (tröpfelt er dir auch sonst öfter mal was auf den Boden? Vorzugsweise grüngelbweiss - irgendwo in den Nuancen?). Ist völlig normal, während der Pubertät kann das verstärkt sein, auch wenn läufige Mädels in der Umgebung sind. Sperma wäre deutlich mehr als nur 1-2 Tropfen und das passiert dann auch eher, wenn sie gewisse „Lochattrappen“ finden, zum Beispiel in ihren Körbchen oder Kuscheltieren.

    Wenn es nicht "farbig" war, sondern eher klar-flüssig, kann es auch Vorsekret gewesen sein.


    Ich hatte das wie schon erwähnt, noch nie beim Rüden, aber bei meinen Hengsten kommt das häufiger mal vor, dass sie sich, den erregierten Penis gegen den Bauch klatschen und dann Vorsekret abgeben.


    Tatsächlich halte ich das auch für wahrscheinlicher, denn Smegma kann auch ohne eindeutige Bewegungen verloren gehen und zum Ejakulieren denke ich auch, braucht es den Reiz vom Druck gegen die Eichel.


    Wenn der Knödel dabei unglücklich schaut oder das öfter vorkommt, würde ich einmal kurz beim Tierarzt die Prostata nachschauen lassen - nur um sicher zu sein, dass nichts Krankhaftes dahinter steckt.

    Auffangen und einfrieren lassen ... man kann nie genug Vorrat an Rüdensprerma haben :D


    Aber Spass ma wech da.


    Das ist ja kein Thema, bei dem man erröten müsste. Ich habe jahrelang als staatlich anerkannte Besamungstechnikerin Hengsten "einen von der Palme gewedelt", den Samen aufbereitet und verkauft. und Du willst nicht wissen, wo das Ejakulat manchmal klebte, wenn der Hengst unerfahren war und zum Schuß kam, bevor ich mit der künstlichen Scheide bereit stand. Einmal rief mich die Besitzerin eines Hengstes an, der im Sport laufen und aber auch zeitgleich züchterisch aktiv sein sollte und sich auf der Lederpaula wirklich selten dämlich anstellte und wollte wissen, ob ihr Hengst denn nun endlich mal begriffen hatte, was er soll. Ich hatte den Burschen gerade abgesamt und antwortete: "Ja, gerade eben!" Sie darauf hin: "Und wie sieht der Samen aus?" Ich dann: "Schwer zu sagen. Ich habe ihn zwar im Auge, aber nicht unterm Mikroskop!" :D


    Aber dass ein Rüde sich mal erleichtert, ist sicher nicht ungewöhnlich. Meine Rüden haben zwar nur "gerammelt" und nicht ejakuliert, aber der Knödel ist in der Pubertät und da entdeckt er vermutlich jetzt auch seinen biologischen Auftrag ;)

    Ich hatte heute Früh den Megaerfolg, dass Chia den Nachbar nicht anbellte!


    Es ist ja um kurz vor sieben, wenn wir loslaufen nach wie vor dunkel und ich mache die Taschenlampe erst an, wenn ich vom hof runter bin, weil meine Tochter sich beschwert hat, dass mein Flutlicht bei ihr jedes mal die Sorge weckt, es würde draußen gewittern, wenn es plötzlich "taghell" wird.


    Darum sah ich auch nicht, dass unser Nachbar mal wieder tote Schweine in die Grube kippte, aber Chia spannte sich und knurrte. Da hörte ich den Deckel vom Kadavercontainer scheppern und in dem Moment richtete Chia den Blick auf mich, ich lobte mein "Fein!" und ... sie entspannte sich! Kein Gebell! Obwohl der Nachbar dann wieder in Richtung seines Hofes davonschlurfte und kurz grüßte.


    Was ich nun zu meinem Training, das eigentlich exakt so wie von @Azemba beschrieben verläuft, dazu mache, ist meine Körpersprache mehr zu kontrollieren und genauso kontrolliert und bewusst einzusetzen.


    Ich hatte mir dazu wieder ein paar Bücher bestellt und arbeite nun zusätzlich zum Training mit Chia (und Bene natürlich auch, aber anders) an meiner Körperhaltung und meiner Körpersprache. Was mir selbst auch auffiel, aber mir durch eines der Bücher bewusst wurde ist, dass ich auch stimmlich variieren muss. Mein "Hey" bei Hundebegegnungen ist definitiv nicht ideal, denn damit fahre ich Chia hoch (das fiel mir schon auf). Also kehre ich zurück zur Bärenumarmung, nehme Chia zwischen meine Knie, lasse sie sitzen und umarme ihren Brustkorb. Bei manchen Trainern heißt es Sicherheitsgriff (weil er dem Hund Sicherheit vermittelt) und bei Linda Tellington-Jones ist es der Wolkenleopard.


    Ich versuche auch gerade, ein bisschen TTouch mit einzubauen, um Sicherheit zu vermitteln. Zusammen mit dem der kontrollierten Körpersprache und der an die Situation angepasste Stimmlage kann ich Chia Sicherheit vermitteln und ihr das Gefühl geben, dass ich ihr Fels in der Brandung bin und das war ja immer mein Streben.

    Nie würde ich meinen Hund mit irgendwelchen Lederhalsbändern herumlaufen lassen. Das sieht nicht nur furchtbar aus das ist auch ungesund (meine Meinung).

    Micha369


    Ungesund ist das ganz sicher für das Rind, dem das Fell über die Ohren gezogen wird, damit daraus Leder hergestellt werden kann.


    Aber warum soll es für den Hund ungesund sein?


    Meine Hunde trugen und tragen seit ich denken kann, immer Lederhalsbänder und obwohl ich immer langhaarige Hunde habe und hatte, war das Fell nie verfilzt und krank wurde davon auch keiner.


    Wenn mein Hund unter dem schmalen, geflochtenen Fettlederhalsband schwitzt, dann müsste ich im Sommer auch aufs Geschirr verzichten, denn das beansprucht mehr Fläche auf dem Hundekörper.


    Ich habe - ich erwähnte es schon - für Chia auch eine Curogan-Kette für den Hundeplatz, aber die auch die Zugstoppketten liegen eher locker um den Hals des Hundes und klimpern. Chia lässt sich davon auch mal irritieren, denn sie ist ein geräuschsensibler Hund - zwar schussfest, aber wenn es klappert oder klimpert, scheppert oder rasselt, dann ist sie verunsichert.


    Und ich würde die Kette nicht im Wald verwenden wollen, denn dadurch, dass sie locker um den Hals liegt, kann sich der Hund damit auch mal im Gebüsch verfangen. Ich bastle ja auch Schmuckketten für Hunde, aber die haben alle eine Sollbruchstelle oder einen Zugverschluss, der sich öffnet, wenn Zug drauf kommt.


    Das Lederhalsband liegt so am Hals an, dass sich darin nichts verheddert.


    Meine Hunde tragen ihre Halsbänder Tag und Nacht. Darum achte ich darauf, dass sie weich sind und das Fell nicht in Filz verwandeln.


    Ich mache das nun seit fast 40 Jahren so und konnte noch nie feststellen, dass ein Fettlederhalsband für meine Hunde ungesund war oder wurde.

    Beim Malamut ist leider die Veranlagung zur genetisch bedingten Polyneuropathie ähnlich ausgeprägt, wie beim Leonberger :(


    Ich hatte mir den Leos zwar auch sehr eigenständig denkende Hunde, die durchaus ein Kommando eher als Einladung gewertet haben, auf die sie bei Gelegenheit gerne mal zurückkommen wollten, aber ich kenne inzwischen vier Huskys, die meine Meinung, dass diese Rasse mich an meine Grenzen bringen würde, bestätigt haben.


    Der Husky meines Schmiedes buddelte zuerst fast unseren Ahorn aus, weil ihm langweilig war und dann nagte er die Leine durch und ging taita ... Spaziergänger brachten ihn dann zurück, nachdem er sich denen angeschlossen hatte ... nett zu anderen Hunden ist oder war er auf jeden Fall.


    Die Huskyhündin einer Gassigehbegegnung, die wir häufiger wiederholten, stresste tatsächlich auch mich extrem, denn wenn man eine Sekunde nicht auf den Hund schaute, war er die nächsten 30 Minuten weg. Der Hund war aber - laut seinem Herrchen - auch nach einer zweistündigen Fahrradtour noch nicht körperlich ausgelastet 8|


    Und die beiden Hündinnen meiner Pferdeosteopathin sind zum einen leinenreaktiv und zum anderen auch von der Sorte, die gerne mal alleine Gassi gehen. Wir haben sie auch schon mal eine Stunde gesucht, bis wir sie dann sichteten, nachdem 3 Leute mit dem Auto losgefahren waren, um sie zu suchen. Das Motto ist da: Niemals beide Hündinnen von der Leine lassen, denn zusammen sind sie dann garantiert weg. Solange eine an der Leine bleibt. bleibt die andere in der Nähe.


    Ich gehöre also zu denen, die eher 10 DSH kaufen würden, als einen Husky ;)


    Aber meine Schäferhunde waren bislang eben auch unkomplizierte Hunde mit ganz großem will to please, die sich meiner Meinung immer anschlossen und weder jagten, noch an der Leine pöbelten. Darum war mein Credo auch immer, dass wenn man einen unkomplizierten, gehorsamen Hund haben möchte, man unbedingt einen DSH nehmen sollte.


    Es waren aber auch immer Hunde aus HZ-Linien und vermutlich würde ich mich darum auch eher wieder für HZ entscheiden, denn so groß sind meine sportlichen Ambitionen nicht, dass ich zwingend einen LZ brauche.


    Aber mit Chia habe ich eben auch einen sehr selbstständig denkenden Hund und das hatte ich bislang eben auch nie ... meine DSH schlossen sich freundlicherweise immer meiner Meinung an.

    Ich nehme Eure Überlegungen gerne so mit, aber momentan bin ich mit den Fortschritten soweit zufrieden.


    Wobei ich eben auch nochmal betone: Es gibt nie nur einen Weg und nicht jeder Weg passt für jeden Hund.


    Ich schrieb es schon: Chia ist mit ihrer Aufmerksamkeit mehr bei mir und orientiert sich auch deutlich stärker an mir - das ist für mich schon ein großer Fortschritt, denn bei ihr hatte ich manchmal das Gefühl, ich könnte sie auch alleine zum Gassigehen losschicken und das wäre ihr auch Recht gewesen, denn selbst wenn ich mich versteckte, lief sie ja einfach weiter. Als die vier Monate alt war, hatte sie sich mal im Weizenfeld verirrt und statt zu mir zurück zu laufen, rannte sie nach Hause. Sie war also schon sehr früh sehr selbstständig und kein Hund, der an seinem Menschen klebt.


    Darum ist es für mich schon ein immenser Fortschritt, dass sie möglichst bei mir bleibt und meinen Blick sucht.


    Das hilft beim Jagdproblem auch sehr, denn sie startet nicht mehr kopflos durch, sondern schaut zu mir und so habe ich die Chance sie zu mir zu rufen. Mir ging es wie Dir nette : Oft konnte ich so schnell nicht reagieren, wie mein Hund losbretterte. Sie ließ sich abrufen, aber das Losbrettern an sich nervte mich extrem und diese Anspannung, imm damit rechnen zu müssen, dass sie das Wild vor mir sieht.


    Das ist auf jeden Fall durch das Impulskontrolltraining sehr viel besser geworden, weil sie gelernt hat, sich zurück zu nehmen und nicht jedem Impuls zu folgen, der ihr durchs Gehirn schießt.


    Momentan kann ich auch mit der 10-m-Distanz, die sie zum anderen Hund noch braucht, gut leben. Trainingsrückschritte oder Eskalationen sind nur zu befürchten, wenn jemand mit seinem Hund plötzlich vor uns steht, weil wir ihn hinter der Kurve nicht gesehen haben.


    Habe ich aber die Zeit, mit Chia die Distanz zu suchen, schaut sie zwar hin, aber sie fährt nicht hoch.


    Wenn ein Hundespaziergänger hinter uns herkommt und der Abstand ist noch groß genug, dreht sie sich auch nicht um und will auch nicht zum anderen Hund hinziehen - das war vor sechs Monaten noch anders. Da war es egal, wie weit weg der Kumpel war. Chia wollte da hin und bockte wie ein Eselchen an der Leine und bellte.


    Für Chia passt es anscheinend, dass sie lernt, sich zurückzunehmen und nicht jeder Idee, die ihr in den Kopf schießt, spontan nachzugeben.


    Aber ich schrieb es auch: Ich hatte bislang noch nie einen Hund wie Chia und musste mir noch nie so viele Gedanken um den passenden Trainingsweg machen. Vor zwei Jahren hätte ich hier auch anders diskutiert. :/

    Weil eben jeder Hund anders ist und man keinen pauschalen Trainingsweg finden wird, der füt jeden Hund passt. Bei Deinen Hunden passt es - das ist schön und es freut mich für Dich.


    Ich habe mit Bene auch einen Hund, für den ich schon häufiger vergaß, die Leine mitzunehmen, als sie noch der einzige Hund in unserer Familie war, weil sie im Grunde keine Leine braucht. Auch mein Joe war so ein Hund, der nie fragte, ob es eine Alternative zu meiner Idee gibt. Bommeline war so, Anka und Lieschen auch und Müsli sowieso. Elvis war reaktiv, aber den habe ich zum einen schon als extrem leinenaggressiv geerbt und leider auch nicht die Zeit gehabt, das zu ändern, denn er wurde vorher krank.


    Aber Chia ist nun mal eben ganz anders, als es alle 14 Hunde waren, die mich je in meinem Leben begleitet haben.


    Und hättest Du vor zwei Jahren mit mir diskutiert, wäre meine Meinung vielleicht auch eine andere gewesen, denn wenn man ein Problem nicht kennt und sich damit auch nicht beschäftigen muss, denkt man darüber vielleicht anders.

    Verbena, ich habe rein meine innere haltung jetzt mal geändert. Nichts anderes.

    Und ob das dann bei einer pöblerei hilft, wage ich zwar zu bezweifeln, aber einfach offen sein, auch für die eigenen fehler die man macht. Es ist ja fast dasselbe was Ruebchen mir damals sagte und sehr gut wirkte: ist mir doch wurscht.

    Mona, mir geht es ja auch nicht darum, dass jemand seine Eistellung ändert - im Gegenteil: Im Kopf flexibel zu bleiben, ist ja sinnvoll, weil es eben kein Schema F gibt, das in der Korrektur jeden Hundes passt und man darum eben immer schauen muss, welcher Weg mich zum Hund führt und mit dem Hund zusammen dann zum Erfolg meines "typgerechten Trainings".


    Aber für mich beginnt die Problemlosung nicht da, wo der Hund pöbelt oder zur Jagd bläst.


    Natürlich kann ich versuchen, meinen Hund umzuwefen, um dann mit meiner Dominanz dafür zu sorgen, dass er nicht tut, nach was ihm gerade das Mützlein stand.


    Ich kann aber auch tiefer in das Problem eintauchen, um festzustellen, dass hinter jedem unerwünschten reaktiven Verhalten die mangelnde Impulskontrolle steht.


    Wenn ein jagdmotivierter Hund ein Reh sieht, wird er sich nicht hinsetzen und denken: "Hmmm. Da ist ein Reh. Das könnte ich eventuell mal jagen ... könnte echt Spaß machen!", um dann loszubrettern.


    Genauso wird der pöbelnde Hund nicht überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, den entgegenkommenden Artgenossen anzugehen, sondern sein Denken wird sein: "Boah! Ein Hund!" und dann geht das Gepöbel auch schon los.


    Weil der Hund seinen Impuls nicht kontrollieren kann und ihm folgt, bevor er denkt.


    Darum sollte das Training - und das ist nur meine Meinung, die kein Recht auf wissenschaftliche Beweisbarkeit oder Richtigkeit erhebt - vermutlich auch bei der Impulskontrolle beginnen.


    Bei Chia sieht das beispielsweise so aus, dass sie extrem impulsiv ist und darum auch sofort losschießt, wenn sie etwas interessant findet. Sie muss also lernen, sich zurück zu nehmen. Dafür muss sie aber bereit sein, mir ihre Aufmerksamkeit zu schenken, denn wenn sie mich schon ignoriert, ist ein erfolgreiches Training nicht zu erwarten.


    Chia liebt das Ballspiel ... bei dem sie aber schon nicht bereit ist, die Beute nach dem Wurf wieder abzugeben. Damit ist klar: Der Ball ist der Spaßbringer und nicht ich.


    Somit beginnt der Trainingsweg also da, wo ich als Verwalter der Spassressoucen auch ihre Aufmerksamkeit bekomme.


    Ich will nun gar nicht zu weit ausholen, aber ich habe, nachdem ich den Handtouch etabliert hatte und Chia für ihren Blick zu mir den Ball zur Belohnung erhielt, mit zwei Bällen gearbeitet und hinter dem ersten Ball den zweiten geworfen, weshalb Chia dann auch irgendwann verknüpfte: "Ich gebe den Ball her, aber ich verliere nichts, weil ich sofort einen anderen Ball bekomme und dass der Ball fliegt, ist viel spannender, als den Ball zu hüten und ihn vor Frauchen in Sicherheit zu bringen!"


    Die Reprisen des Trainings dauern aber nie länger als 10 Minuten und dann bekommt Chia Ruhe, um "nachdenken" zu können und die Verknüpfung abzuspeichern.


    Der nächste Schritt ist nun, dass Chia vor mir sitzt und mich anschaut und ich den Ball werfe, sie aber an der Leine zurückhalte, bis sie wieder sitzt und mich anschaut, um dann die Freigabe "Jetzt!" zu geben.


    Das klappt inzwischen auch schon, wenn ich die Leine nicht halte oder darauf stehe, sondern sie neben meinem Hund liegt. Das ist ein Schritt zur Impulskontrolle, denn der Hund sieht das Objekt seiner Begierde wegfliegen, muss nun aber auf die Freigabe warten, die nur erfolgt, wenn er sich zurücknimmt. Mit dem "Jetzt!" ist die Belohnung verbunden und der Hund verknüpft irgendwann schon das "Sitz" und das "Schau" mit einer positiven Erwartung auf die Belohnung und nicht mit dem Stress oder der Frustration des Aushaltens.


    Die positive Verknüpfung führt dazu, dass der Hund lernt, dass es sich immer lohnt, nicht impulsiv seinen Ideen zu folgen, sondern zu warten und die Aufmerksamkeit auf seinen Menschen zu richten, weil der die Spaßressource hat und sie als Belohnung zur Verfügung stellt.


    Allerdings habe ich auch immer wieder gemerkt, dass meine Körpersprache miserabel ist und mein Hund nie so genau wusste, was ich jetzt eigentlich will. Und ja - ich habe mir also mal wieder Bücher zu dem Thema bestellt und arbeite daran, mich mit meiner Körpersprache klarer auszudrücken, damit mein Hund versteht, wann ich möchte, dass sie sitzen bleibt und wann ich sie mit der Freigabe einlade, sich ihren Ball zu holen.


    Was ich merke ist, dass Chia sich immer stärker an mir orientiert und ihren Blick zu mir wendet, wenn sie nicht sicher ist, ob ich erlaube, was ihr gerade so in den Sinn kam. Sie reagiert damit nicht mehr komplett impulsiv, sondern hat gelernt, dass es sich lohnt, abzuwarten, sich hinzusetzen, mich anzuschauen und mich "um meine Meinung zu fragen".


    Allerdings ist es bei diesem Training auch entscheident, den Reiz einschätzen zu können, denn wenn der zu groß ist, wird der Impuls eben auch mal wieder unkontrollierbar.


    Ich teste darum auch aus, wie groß die Distanz sein darf oder muss, innerhalb derer mein Hund sich noch zurücknehmen kann und nicht in den "out-of-order-Tunnel" gerät, in dem dann auch die Verknüpfung von "Warten, Sitzen, Anschauen = Spaß und Belohnung" nicht mehr funktioniert.


    Darum wäre es kontraproduktiv, mit Chia die Nähe von anderen Hunden zu suchen und zu versuchen, ihre Reaktivität durch "Abhärtung" zu heilen zu wollen.


    Der Weg ist eher der, die ihr noch angenehme Distanz zu wahren, in der sie noch "mitdenkt", damit sie die positive Verknüpfung von "Sitzen, Warten, Schauen = Belohnung und Spaß" auch mit dem anderen Hund verknüpfen kann und eine Begegnung sie nicht stresst, sondern die Erwartung weckt, dass das Zurücknehmen sich mehr lohnt, als das Pöbeln und sie gleich eine Belohnung und Spaß bekommt, wenn sie sich zurücknimmt.


    Natürlich ist die Idee, dass die Distanz immer geringer wird und Chia ihren Impuls, zu pöbeln, auch dann noch unterdrücken und sich zurücknehmen kann.


    Rückschläge gibt es trotzdem immer mal wieder, wenn ich einfach nicht ausweichen und die angenehme Distanz wahren kann, weil der andere Hundespaziergänger um die Ecke kommt und ich ihn erst zu spät sah oder der Weg einfach zu schmal ist, um auszuweichen.


    Aber wir haben uns kürzlich durchs Unterholz gearbeitet und eine Begegnung entspannt gemeistert. Chia konnte zum Weg schauen und auch sehen, wer da kommt, aber nachdem der Reiz durch die Distanz nicht so groß war, wie die Aussicht auf Belohnung, entschied sie sich, sich zurück zu nehmen und vor mir sitzen zu bleiben, um mir ihre Aufmerksamkeit zu schenken und nicht der Begegnung.


    Natürlich kann man eine kurzfristigere Impulskontrolle erreichen, wenn ich das Pöbeln mit dem Gefühl des Hundes verknüpfe, dass das Folgen des Pöbelimpulses zu ziemlich schlechter Laune beim Menschen führt und dann eine Massregelung erfolgt, die der Hund unangenehm in Erinnerung behält.


    Kann klappen. Klappt beim sensiblen Hund vielleicht weniger gut, weil der dann eher versucht, die Flucht anzutreten, bevor der Mensch garstig wird oder irgendwann überlegt, dass es Zeit ist, sich mal zu wehren.


    Bei einem eher unsensiblen Hund hätte ich Bedenken, dass er eventuell doch öfter nachfragt, wenn er mich so einschätzt, dass mir eventuell auch mal die Kraft fehlen könnte, ihn zu maßregeln. Als Mann hat man es da vielleicht leichter, aber ich könnte vermutlich weder Chia noch Bene auf den Rücken drehen, um Ihnen meine Dominanz zu verdeutlichen.


    Ich habe aber auch einen 600-kg-Hengst, dem ich blind am langen Führstrick vertrauen kann und der mich auch dann noch als die Führende respektieren würde, wenn ich tot quer über dem Sattel hängen würde. Mich mit ihm anzulegen, um ihm meine Dominaz zu beweisen, könnte für mich schmerzhaft ausgehen und darum setze ich eben lieber auf Vertrauen und ein respektvolles, aber trotzdem achtsames Miteinander ... und darum hat mir mein Pony auch schon öfter mal meinen Hintern gerettet und mir Gefallen getan, die man eben nur einem Freund erweist und keinem, der einen zum Kadavergehorsam zwingt.