... und genau das beweist eben wieder, wie individuell Hunde sind.
Ich habe berufsbedingt mit vielen Tierschutzorganisationen zu tun und höre immer wieder, dass sich viele Straßenhunde durch ihr sehr gut ausgeprägtes Sozialverhalten auszeichnen. Sicher gibt es Hunde, die schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht haben und den Kontakt meiden oder als unangenehm empfinden. Viele der Auslandstierschutzhunde fühlen sich aber sicher, wenn sie im Rudel leben. Wir selbst konnten bei Pflegehunden feststellen, dass sie mit dem souveränen Benchen an ihrer Seite viele Situationen leichter meistern konnten, als wenn man sie ohnr Hundebegeleitung hineingeschickt hätte.
Gewiss spielt Futterneid bei Straßenhunden oft eine Rolle im Verhalten gegenüber Artgenossen, aber diese Hunde haben auch gelernt, ihre Artgenossen "zu lesen" und können sehr gut einschätzen, ob ihnen einer wohlgesonnen oder feindlich gestimmt ist.
Ich kann ich die überwiegender Meinung meiner Kunden aus den Tierschutzorganisationen aufgrund meiner Erfahrungen und der Erfahrung meiner Familie, in denen immer wieder Hunde aus dem Auslandtierschutz aufgenommen wurden, durchaus teilen: Die meisten Auslandstierschutzhunde, die auf der Straße gelebt haben, fühlen sich wohler, wenn sie einen souveränen Artgenossen bei sich wissen. Überdies hatte ich mit meinem letzten Leonbergerrüden massive Probleme, wenn wir auf andere Hunde trafen (ich bekam ihn mit drei Jahren und da bestand das Problem schon), während ich mit keinem Pflegehundund keinem meiner Auslandstierschutzhunden, respektive den Hunden, die in meiner Familie lebten, Probleme bei Hundebegegnungen hatte.
Aber meine Meinung hat keine allgemeine Gültigkeit und basiert lediglich auf meinen Erfahrungen und der Erfahrung meiner Kunden, die sich im Auslandstierschutz organisieren.