Ich habe ja beruflich bedingt viel Kontakt zu Hundehaltern aller Couleur und mit den unterschiedlichsten Rassen oder Mixen. Klar gibt es immer auch diejenigen, die keine Chance darin sehen, dass ihr Hund ihnen ihre Befindlichkeiten verdeutlicht, aber ich würde schon sagen, dass es nicht nur die Schäferhundhalter sind, die sich Gedanken machen, dass beispielsweise die eigene Frusttoleranz die des Hundes stark beeinflusst. Ich bin aber auch sicher, dass es auch Schäferhundhalter gibt, die nicht so reflektiert denken und auch nicht vom Hund auf sich selbst schließen ... wobei das aber auch wirklich schwer ist und echt an einem nagen kann, sich selbst zu hinterfragen .
Verbena
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Beiträge von Verbena
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Ich denke jetzt mal aus der Tierheilpraktikersicht und überlege, ob es nicht sein könnte, dass Luna Magenschmerzen hat. Ich hatte das auch schon bei meiner jungen Hündin, als sie sich eine Magenschleimhautentzünfung zugezogen hatte. Zum einen suchte sie kühle Plätze auf und zum anderen zog sie sich im Haus zurück. Draußen spielte und tobte sie wie immer.
Gerade das Metacam kann durchaus auch die Magenschleimhaut angreifen, wenn es über einen längeren Zeitraum immer mal wieder verabreicht wird.
Bei Problemen mit dem Knochenwachstum würde ich auch eher den naturheilkundlichen Weg gehen, denn wenn der junge Hund jetzt schon mit allopathischen Medikamenten konfrontiert wird, kann das mit der Zeit auch das Immunsystem schwächen, weil die Darmschleimhaut unter der Chemie leidet und 60% des Immunsystems aus dem Darm gebildet werden.
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Babsi, ich liebe Deine Beiträge und lese sie am liebsten mit einer Tasse Tee, um sie dann auch wirklich genießen zu können.
Ich gebe Dir auch durchaus Recht, dass jeder Hund seine eigene Persönlichkeit hat, wobei ich - und das ist nun auch nur meine Sicht und entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage - fast schon sicher bin, dass jedes Töpfchen das passende Deckelchen bekommt, damit wir uns entwickeln, reifen und lernen. Und wer könnte ein besserer Lehrer sein, als unser wunderbarster Spiegel, dem wir auch verzeihen können, wenn er uns unsere unangenehmen Seiten zeigt und hervorhebt? Meinen Hunden verzeihe ich eigentlich alles, was sich ein menschlicher Kritiker an meiner Person nicht erlauben dürfte, ohne zu rikieren, dass ich ihm den Rest meines Lebens gram bin.
Aber meine Hunde zeigen mir, wo meine Problemzonen liegen (und ich meine nicht die Falten im Gesicht und den Speck auf den Hüften) und führen sie mir vor Augen. Sie reagieren auf jede meiner Emotionen und lesen mich wie ein weit geöffnetes Buch mit Großschrift für Senioren.
Sicher sind Bene und Chia zwei ganz verschiedene Persönlichkeiten und insofern verdeutlichen sie mir meine Fehlbarkeit auf ihre ganz individuelle und zu ihrer jeweiligen Persönlichkeit passenden Art. Aber wenn ich mir unangenehme Situationen beim Gassigehen zuhause noch mal durch den Kopf gehen lasse und selbstkritisch reflektiere, stelle ich fest, dass sie im Grundsatz von mir ausgehen und ich mich von meinen negativen Gedanken so sehr beeinflussen ließ, dass meine Hunde sie aufnahmen und auf ihre Art umsetzten.
... und auch wenn ich das ungern zugebe: Meine Frusttoleranz ist kein Stück höher, als die von Chia und wir beide gehören nicht zu der Sorte: "Hinfallen, Aufstehen, Krönchen richten, Weitergehen", sondern sind eher von der Art: "Hinfallen, rumfluchen, beim Hochkämpfen über die Ungerechtigkeit des Seins jengeln, das Krönchen in den Dreck stampfen und wütend sein, dass nun auch noch der Kopfschmuck im Dutt ist".
Bene ist hingegen nicht die Dramaqueen, die ihr Leid und ihren Frust nach äußen trägt. Sie ist eher die "Ihr seid sowieso alle doof und stinkt nach Pipi"-Vertreterin und geht auf Distanz, wenn sie dicke Luft spürt ... aber auch damit zeigt sie mir, dass ich mich gerade hinreißen lasse, meiner negativen Seite alle Rechte einzuräumen, mal wieder richtig auf die Pauke zu hauen.
... und genau dann begegnen mir all die Bekoppten, die sinnbefreite Fragen stellen oder auf meinen Nerven Geige spielen und mich an den Rand meiner Contenance treiben.
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Hallo,
so was ähnliches hatten wir auch schon, unsere DD Hündin war die Mutter von unserer RHT Dame.
Sachen gibt es .
Gruss Ghost 20
Aber ganz ehrlich? Ich habe eine liebe Freundin, die selbst Besitzerin eines Berner Sennenhund-Rüden ist und neuerdings begegnet uns, wenn wir zusammen mit den Hunden laufen gehen, des Öfteren mal ein Mann mit einer schwarzen Cane Corso-Hündin und zwei ebenso schwarzen French Bullys. Meine liebe Freundin sprach also neulich den Mann an, ob denn die Große die Mutter von den beiden Kleinen sei und ich bin vor Scham fast in den Erdboden versunken, denn der Hundebesitzer reagierte dann auch eher irritiert (Man sieht doch, dass das zwei ganz verschiedene Rassen sind!) und steckte uns vermutlich in die Schublade der Vollbekloppten.
Dabei hatte ich mir gerade ein bisschen seiner Sympathie erarbeitet, denn als ich alleine mit Bene lief, erwiderte er nicht mal meinen freundlichen Gruß, wenn sich unsere Wege kreuzten und ich dachte schon, dass er kein Deutsch spricht und darum nichts sagt. Dann kam Chia und erwärmte sogar sein Herz, denn er fragte zumindest: "Na, hast Du jetzt noch einen Zweiten dazu geholt?" Gut, die Frage ist eigentlich auch irgendwie Peng, aber zumindest war ich in seiner Wertigkeit soweit gestiegen, dass er das Wort an mich richtete.
... und mit der Frage meiner Freundin war ich vermutlich auch wieder in seiner Wertigkeit gesunken
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Auch ich schicke Dir meine herzlichsten Willkommensgrüße und wünsche Dir viel Spaß beim Austausch.
Mir gefallen Kaukasen optisch sehr gut, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mit der Eigenständigkeit der Rasse nicht doch überfordert wäre. Aber was Du schreibst, klingt eigentlich sehr entspannt und ich freue mich schon auf Berichte von Dir und darauf, wenn Du Deine Erfahrungen mit uns teilen möchtest.
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Hallo und herzlich willkommen auch von mir. Aus welcher Ecke im Oldenburger Münsterland kommst Du denn? Wir sind in Holdorf zuhause und vielleicht ergibt es sich ja sogar, dass ich Deinen zauberhaften Hundejungen auch mal persölich kennen lernen darf?
Wir kommen aus Visbek. Holdorf ist nicht soweit weg von uns. Klar gerne könnte man sich Coronakonform treffen. In moment ist es sehr schwierig mit Welpengruppe/Hundeschule.
Visbek ist ja wirklich quasi "umme Ecke" und irgendwann werden ja auch hoffentlich alle Virenmutatiionen und das ganze Coronathema durch sein und wieder Normalität einkehren.
Das Hundeschulen und Welpengruppenproblem hatten wir leider auch. Allerdings sind wir mit unserer jüngeren Hündin gleich in die erste Welle gerutscht und als die Hndeschule wieder öffnete, war Chia schon ein halbes Jahr alt und damit zu groß für die Welpengruppe. Ich habe mir wegen des ganzen Lockdownproblems einen eigenen Agility-Parcours angeschafft, um die Hunde ein bisschen vielseitiger auszulasten, als nur mit "Gassigehen".
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Und auch gerne mal gefragt "Mag der Kinder?".
Mein ältester Sohn antwortet dann gerne: "Ja, aber er hat heute schon gefressen."
Die Antwort ist wirklich gut!
Mein Joe wurde auch immer wieder mal von "Schäferhundkennern" als hübscher Mischling bezeichnet, denn "Also ich kenne ja Schäferhunde und weiß wie die aussehen ... aber die sind nicht so groß und auch nicht so ... haarig!" Joe war ja ein Langstockhaarschäferhund und zu meinem züchterisch ambitionierten Bedauern 74 cm groß.
Wobei ich vor etwas mehr als 30 Jahren einen Mischlingsrüden hatte, dessen Mutter eine Schäferhund/ Irish Setter-Hündin gewesen sein soll (sah aber aus wie ein sehr schmaler Golden Retriever) und beim Vater hieß es, dass es ein Berner Sennenhund gewesen sein soll ... allerdings denke ich, war es eher ein Pitbull oder ein Amstaff - aber das hätte sich ja nicht so gut vermitteln lassen.
Jedenfalls sah Higgins aus, wie ein etwas zu lang geratener und tiefer gelegter Pitbull und er war auch so gestromt, wie man es bei der Rasse hin und wieder sieht.
Ich wurde selten so häufig gefragt, was das für eine Rasse ist und meistens konnte ich mir das Lachen kaum noch verkneifen, wenn ich antwortete: "Ein BeSeSchäSe!" und die Leute dann wissend nickten, als würden sie die Rasse selbstverständlich kennen ... auch wenn ich lediglich die Anfangssilben seiner Ahnen aneinandergereiht hatte
Ich gebe aber zu, dass ich den Ostfriesischen Seehund auch gegoogelt hätte ... man weiß ja nie
Eine Gassigehbekannte hat nämlich einen kniehohen, grauen Wuschelhund, der bei mir auch als "hübscher Mischling mit Bearded Collie drin" gegolten hätte ... es handelt sich aber um einen Schapendoe. Ich bin auch froh, dass ich nie nachgefragt habe, was denn da so alles an Rassen in dem Hund steckt - das wäre mir im Nachhinein peinlich gewesen. Aber als meine Bekannte erwähnte, dass ihr "Kluntje" die Körung bestanden hat, fragte ich dann doch, welcher Hunderasse er angehört, denn eine Körung setzt ja schon eine Reinrassigkeit voraus ... und siehe da, es handelt sich um einen holländischen Hütehund.
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Kennt Ihr das auch, dass man mit dem Hund unterwegs ist und dann von Leuten angesprochen wird, die ungewöhnliche Fragen stellen?
Mit den Schäferhunden passiert mir das zwar nun echt selten (ich glaube, die Leute trauen sich nicht so nah ran ;)), aber mit den Leos wurden mir manchmal wirklich seltsame Fragen gestellt, wie beispielsweise - ohne verbales Vorgeplänkel, sondern quasi im Dranvorbeigehen: "Was frisst der denn so am Tag?" Was wollte der Fragesteller denn als Antwort? Meinen Futterplan? Oder stand hinter der Frage eher die Befürchtung, dass ich antworte: "Morgens ein Kleinkind und abends eine halbe Kuh?", weil er fürchtete, mein Hund konnte hungrig sein und sich überlegen, dass er gleich angreift?
Ich habe geantwortet: "Nichts anderes, wie andere Hunde auch - nur ein bisschen mehr davon" und es kamen dann auch keine weiteren Fragen, aber der Fragesteller war auch schon weiter weg, um in einen echten Dialog mit mir treten zu können.
Aber auch die "Was ist denn das für eine Rasse-Frager" haben mich hier und da mal verblüfft, denn eine Dame hakte nach, als ich erklärte, dass es sich um Leonberger handelt, was denn der Vater für eine Rasse war. Ich also: "Na, eben auch ein Leonberger". Darauf die Dame: "Aber was ist denn das dann für ein Mischling? Da war dann wohl die Mutter ein Bernhardiner, oder?" Ich, etwas verblüfft: "Nein, die Mutter war auch ein Leonberger." Die Frau, etwas verschnupft: "Na, das ist doch trotzdem ein Mischling! Es gibt doch keine Rasse, die Leonberger heißt!"
Welche Fragen musstet Ihr schon beantworten? Gab es da auch lustige, interessante oder in Richtung "unsinnig" gehende Fragen?
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Hallo und herzlich willkommen auch von mir. Aus welcher Ecke im Oldenburger Münsterland kommst Du denn? Wir sind in Holdorf zuhause und vielleicht ergibt es sich ja sogar, dass ich Deinen zauberhaften Hundejungen auch mal persölich kennen lernen darf?
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Ich schließe mich mal den Willkommensgrüßen an und wünsche Dir/ Euch, dass Ihr den Schäferhund findet, mit dem Ihr glücklich werdet und der Euch an jedem Tag Freude macht.
Ich selbst habe zwei Langhaarschäferhündinnen: Verbena, eine Tierschutzhündin aus Ungarn, die mit 5 Jahren zu uns kam und inzwischen 5 Jahre bei uns ist und Chia, inzwischen ein Jahr alt und vom Typ ein komplett anderer Hund, als das Benchen.
Für mich stand auch die Gesundheit des Hundes im Vordergrund, als wir uns für Chia entschieden und ja, ich habe auch speziell nach "Ossi-Langhaarschäferhunden" gesucht, auch wenn ich meinen ersten Rüden aus Stuttgart abholte und der 13,5 Jahre gesund und munter war und es sicher auch Ost-Linien gibt, bei denen es gesundheitliche Probleme gibt.
Ich war früher ein begeisterter Hundesportler, aber ich bin beruflich und privat zeitlich so stark eingebunden, dass ich nun auch nicht zwingend einen Hund wollte, der ständig vor mir steht und mich bittet, was mit ihm zu tun.
Wir wohnen auch quasi im Wald und ich bemühe mich, jeden Tag zweimal mindestens jeweils eine Stunde mit den Hunden zu laufen. Bene reicht das auch und sie ist mit Suchspielen, die wir unterwegs einbauen, auch mental ausgelastet.
Chia ist aber ein ganz anderes Modell und nur Laufen und 3 Hektar Land mit Hof und Pferden zu bewachen, ist ihr zu wenig geistige Anforderung. Darum habe ich in einen Agility Parcours investiert und biete ihr so die Aufgabe, die sie braucht, um ihre Energie sinnvoll einzusetzen ... denn darin liegt das Problem. Man kann seinen Hund zur Ruhe erziehen, aber wenn man einem Hund, der züchterisch auf eine hohe Leistungsbereitschaft selektiert wurde, keinen geistigen Anspruch bietet, setzt er seine Energie für Aktivitäten ein, die uns Menschen eventuell nicht so gefallen. Chia hat beispielsweise unser Dreisitzer-Designer-Sofa gehimmelt. Ihr war langweilig und sie brauchte dafür auch nicht viel Zeit. Sie begann auch, Vögel zu jagen und die Katzen auf die Bäume zu scheuchen.
Seit ich ihr neben der körperlichen Auslastung auch geistigen Anspruch biete, habe ich einen entspannten Hund, der sehr leichtführig ist und mich jeden Tag begeistert.
Aber auch Bene mit ihren knappen 10 Jahren ist kein Hund für Couchpotatoes, auch wenn sie nicht mehr so viele Ansprüche stellt, um geistig ausgeglichen zu sein ... nur spazieren gehen wäre für sie auch keine Option ... sie mutiert dann zur Dampframme
Insofern gebe ich allen Beitragsverfassern Recht, die auch einräumen, dass es auch innerhalb der Leistungs- und Hochzucht ganz unterschiedliche Vertreter ihrer Rasse gibt und selbst innerhalb eines Wurfes charakterlich unterschiedliche Welpen sein können, aber im Grundsatz bleibt der Schäferhund in allen Varianten doch ein Gebrauchshund, der zumeist mehr Ansprüche stellt, als den profanen Gassigang im Wald.
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Also ganz ehrlich? Ich finde schon, dass man einem Anfänger durchaus einen Schäferhund empfehlen kann. Schlagt mich nun nicht gleich, aber ich habe jeden Tag Kontakt mit Hundebesitzern unterschiedlichster Rassen und denke bei all den Problemen, die diese Leute mit ihren Hunden haben, dass ich doch mit meinen Schäfi-Mädels wirklich gesegnet bin.
Da sind Beagles, auf die ihre Frauchen eine Stunde im Wald warten, weil die Hunde gerade mal wieder taita gegangen sind, Möpse, die so ignorant sind, dass man sich als Mensch irgendwie überflüssig vorkommt, Dackel, die ihren eigenen Besitzer anknurren, wenn der dem Körbchen zu nah kommt, Jack Russels, die man besser nicht von der Leine lässt, weil man dann sicher sein kann, dass sie für die nächsten 4 Stunden verschwunden sind, Labradore, die so gar nicht vom will to please geprägt sind, den man ihnen so gerne zuspricht und die Jagd zu ihrer großen Leidenschaft erklären, Border Collies, die man nachts an die Heizung anbinden muss, weil sonst keiner aus dem Zimmer kommen darf, um mal eben aufs Klo zu gehen oder die ganze Palette an Mixen, die ihre Menschen täglich neu herausfordern, weil sie entweder extrem unsicher, ungehorsam, erziehungsresistent oder aggressiv sind.
Mit meinen Schäferhunden hatte ich dererlei Probleme nie.
Klar braucht ein Schäferhund eine recht hohe körperliche und mentale Auslastung, aber wenn man sich für einen Hund entscheidet, dann sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass man dann eben auch Zeit braucht, um den Ansprüchen des Hundes gerecht zu werden.
Auch ein Pudel braucht Bewegung und Erziehung, denn wenn man eine als sehr clever geltende Rasse nur anschafft, um sie in der Handtasche spazieren zu tragen, treten auch da "unerwünschte Nebenwirkungen" auf und auch so ein niedlicher Zwergpudel kann dann ganz schön nerven
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Ich mag die Malamutes auch sehr gerne, aber leider haben sie das gleiche Genproblem wie der Leonberger, das zur Polyneuropathie führt. Beim Leonberger nennt man es LPN 1 und LPN2 (Leonberger Polyneuropathie). Beim Malamute heißt es AMPN (Alaskan Malamute Polyneuropathie).
Bei mir war der Schäferhund auch eine Art familiäre Frühprägung, weil meine Großmutter immer Schäferhunde hatte und nach dem Krieg auch mal züchtete, um die Welpen gegen anderes Brauchbares zu tauschen.
Auf ihrem Wohnzimmerregal stand ein Porzellanschäferhund, den meine Oma von meiner Tante geschenkt bekam, weil die Porzellanfigur der Hündin "Nora" so ähnlich sah ... Nora war die Seelenhündin meiner Großmutter und meine Mutter erzählt mir noch heute immer wieder Geschichten um diesen ganz besonderen Hund, mit dem meine Omi hinter der Regenbogenbrücke ganz sicher wieder zusammengefunden hat.
Meine Tante züchtete Leonberger und ich gebe zu, dass ich mir immer einen solchen schwäbischen Löwenhund wünschte, aber meine Eltern wollten kein "sabberndes Kalb" und so wuchs ich dann mit Pudeln auf ... und wünschte mir weiterhi´n "einen richtigen Hund". Unsere Nachbarn hatten Schäferhunde und besonders "Bianca" hatte es mir sehr angetan. Als die Hündin Welpen erwartete, bekniete ich meine Eltern, doch bitte einen davon haben zu dürfen, aber tatsächlich zog bei meinen Eltern erst nach meinem Auszug eine Schäferhündin ein und ich hatte das Glück, dass mein Exehemann ein begeisterter Hundesportler war und darum auch der DSH-Rüde "Hannibal" zur Familie gehörte. Auf dem Platz war er meines Mannes Hund. Ich war eher die Gassigeherin und den Hundesport entdeckte ich erst für mich, als 1990 das Lieschen bei uns einzog. Sie war ein Mix aus Collie und DSH und hätte sie nicht ein Kippohr gehabt, wäre sie durchaus auch als Langhaarschäferhündin durchgegangen.
Als wir aus der Schweiz nach Nordeutschland umzogen, bot mir mein Mann an, einen zweiten Hund dazu zu nehmen ... ich wäre ja wieder für einen Leonberger gewesen. Mein Mann wollte lieber einen Collie ... und dann wurde es ein Langhaarschäferhund
Bo von Tobmarani - mein Herzens- und Seelenhund, der mich 13,5 Jahre begleitete. Wenn jemand fragte, wo man mich findet, antwortete mein Mann stets: "Schau, wo der große Schäferhund liegt - da ist dann auch meine Frau!"
Als Bo/ Joe (ich mochte ihn nicht Bo rufen, weil ich ahnte, dass er dann schnell zum Bobo wird) 9 Jahre alt war, müssten wir das Lieschen mit 15 Jahren über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Ihren irdischen Platz nahm Anka ein - natürlich wieder eine Langhaarschäferhündin.
In den vielen Jahren, in denen wir von Schäferhunden begleitet wurden, schätzten wir ihren großen "will to please" und auch wenn ich es eigentlich bin, die familiär vom Schäferhund geprägt bin, weil ich von meiner Omi, meiner Mutter und meinen Tanten immer nur hörte, wie wunderbar diese Hunde waren, ist es heute mein Mann und unsere Tochter, die eigentlich nur noch Langhaarschäferhunde wollen ... ich kann aber auch wirklich sagen, dass wir mit jedem unserer Schäferhunde immer nur gute Zeiten hatten und ich mich weder beim Lieschen, noch bei Joe oder Anka erinnern kann, dass es mal einen Moment gab, in dem ich mir einen anderen Hund gewünscht hätte.
In der Zeit, als wir drei Hunde hatten - zwei Leos und die Langhaarschäferhündin Anka - sagte mein Mann stets: "Ich bin froh, dass wir wenigstens einen Hund haben, der hört, wenn man etwas von ihm will!" ... und ja, das zeichnete jeden unsere Schäferhunde aus. Jeder von ihnen war stets bemüht, alles richtig zu machen und seinen Menschenfreunden zu gefallen.
Das Benchen ist genauso und Chia gibt mir ebenfalls jeden Tag Anlass zur Freude.
Als wir nur noch Leos hatten, habe ich oft gesagt, dass man einen Kulturschock erlebt, wenn man vom Schäferhund zum Leo wechselt, denn unsere Leos waren zwar nicht ungehörsam, aber ein Kommando war für sie eher eine Art Einladung, auf die sie bei passender Gelegenheit gerne zurückkommen wollten, während unsere Schäferhunde uns quasi unsere Wünsche schon erfüllten, bevor wir sie ausgesporchen hatten.
Vielleicht wird irgendwann mal noch eine Leoline bei uns einziehen - aber dann zu einem Schäferhund dazu - damit dann wenigstens wieder ein Hund zuhört, wenn man ihm ein Kommando zuruft
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Was auch immer der Reiz muss halt geiler Sein als das jagen zum Beispiel. Ob ich ne Leberwurst sonst wo hin werfe oder einen Ball da nehme in der Situation egal. Futter ist ja auch durchaus etwas mit Suchtpotential zumindest beim Labbi
Wahre Worte, lieber Holger.
Meine Überlegung ist nach dem Lesen des Berichts zwar nicht, dass ich meinen Hund in Stress versetze, wenn ich ihr den Ball gebe, denn sie entspannt dabei ja, sondern dass sie den Ball eventuell zum Frustabbau braucht - was ja auch eine Form der Abhängigkeit darstellt. Ist das dann noch gut und richtig oder ist der Weg über den Ball der Falsche?
Gewiss ist jeder Reiz, den ich ihr überdies biete oder den die Natur für sie bereit hält (Düfte, Spuren, Waldbewohner), für sie momentan interessanter, als der Ball (den lässt sie ja fallen und beachtet ihn erst wieder, wenn ich sie daran erinnere, ihn doch bitte mitzunehmen) und ich bin bewusst gestern Abend und heute früh ohne Ball mit den Hunden losgelaufen und Chia akzeptierte klaglos, dass es keinen Ball gab. Aber sie reagierte ihre Energie dann halt an Bene ab und grub Stöckchen aus dem Schnee ... die Hunderunden sind also wirklich mit Ball sehr viel entspannter ... und das wäre für mich schon ein Zeichen, dass eine Art Ballabhängigkeit besteht. Vergleichbar mit der Zigarette, um runter zu kommen oder dem Kaffee, um wach zu werden oder eben dem Feierabendbier, auf das sich mancher schon am frühen Morgen freut.
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Dein Hund ist dann halt KEIN Junkie
.....ICH nenne es Tierquälerei, wenn ein Objekt wichtiger wird als ALLES andere."
Wenn das im Sport NICHT passiert, dann gibt es da halt keine Junkies, ist doch super.
Was kann man(n) daran nicht verstehen?
Im Sport gibt es ja auch keine Brutalität, stimmts?
Die übergänge von...der Hund liebt das Objekt, zu er ist verrückt danach, zum Junkie, sind fließend.
Genau das!
Vor allem Dein letzter Satz beschäftigt auch mich sehr, denn ich kenne einfach zu viele Menschen, deren Wahrnehmung von ihrer Überzeugung, alles richtig zu machen, getrübt ist. Ich behaupte nicht einmal, dass dahinter zwingend ein übertriebener Ehrgeiz stecken muss, aber am Ende ist es dem Hund egal, welche Intention Herrchen oder Frauchen verfolgen, denn wenn Unwissenheit zur Tierquälerei führt, bleibt das Ergebnis dasselbe, wie wenn übertriebener Ehrgeiz hinter einer fragwürdigen Trainingsmethode steckt.
Für mich war das vor vielen Jahren der Grund, mit dem Hunde- und dem Pferdesport aufzuhören, denn sicher kann ich mein Tier als Sportpartner sehen und jede Menge Spaß zusammen mit ihm haben ... oder mir eben einreden, dass mein Tier Spaß hat, obwohl es durch meinen sportlichen Ehrgeiz gestresst ist.
Die Gefahr, dass man das Wesentliche in einer Tier-Mernsch-Beziehung aus den Augen verliert, wenn man sich mit ihm in einen Wettkampf begibt, besteht leider immer.
Ich verurteile keinesfalls die Hunde oder Pferdesportler und will sie gar nicht alle gleichermaßen als Tierquäler über einen Kamm scheren. Solange das Tier und dessen Freude und Wohlgefühl im Vordergrund steht, findet der Sport mit einem Tier als Partner meine volle Zustimmung ... aber wie ich schon schrieb: Der Mensch sollte dabei immer darauf achten, dass seine Wahrnehmung nicht durch seinen Ehrgeiz getrübt wird und irgendwann fast jedes Mittel recht wird, um zum Erfolg zu gelangen.