Verbena
  • Mitglied seit 14. August 2020
  • Letzte Aktivität:

Beiträge von Verbena

    ... und vermutlich sind es auch häufig die "Luxustierhalter", die sich sehr viele Gedanken um die Umwelt machen.


    Was mir eher Sorgen macht, ist die Richtung, in die sich die Landwirtschaft entwickelt. Mein Nachbar spritzt jedes Blümchen am Ackerrand tot, weil es dem Getreide auf seinen Felder das Wasser absaugen könnte. Als ich ihn fragte, ob er im letzten Sommer auch festgestellt hätte, dass man kaum noch Bienen sieht und ob er nicht doch ein paar Blümchen stehen lassen könnte, fand er, dass es ja noch genug andere Blumen gibt .. na denn.


    Nach wie vor werden Autobahnen auf sechs Spuren erweitert und dafür gesunde Bäume gefällt ... klar müssen Aufforstungen an anderer Stelle nachgewiesen werden, aber die 30 Birken, die gepflanzt wurden, nachdem man bei uns den Wall zur Autobahn kahlgeschlagen hat, sind bereits wieder eingegangen ... der Sommer war zu trocken, als dass die jungen Würzelchen das hätten überleben können.


    Es werden viel zu große Wassermengen von geldgierigen Wasserverbänden gefördert, der Grundwasserspiegel fällt und damit wird eine Versteppung von Grünflächen verursacht und es werden Flüsse ausgebaggert, damit Reedereien ihre Kreuzfahrtschiffe ausliefern können Moore werden trockengelegt und Felder gnadenlos überdüngt. Die Massentierhaltung ist nachweislich extrem an steigenden Co2-Werten beteiligt ... aber ich soll mich schuldig fühlen, weil ich Hunde halte?


    Den Schuh möchte ich mir nicht anziehen.

    ich finde das mit den geschlossenen Geschäften auch Mist. Brauch nämlich auch neue Schuhe.


    Aber den Unterschied Blumen vs Schuhe, kann ich dir erklären.

    Blumen=verderblich (wurden Frühjahr 2020 Millionen von vernichtet ohne das die Gärtner was verdienten)

    Schuhe=unverderblich (kann man notfalls nächste Saison verkaufen)

    Das zu kommentieren, würde jetzt vermutlich doch sehr politisch, aber wir sind mit unserer Inzidenz derzeit im Kreis Vechta über 300 und insofern bestelle ich fast alles, was ich brauche, in Internetshops.


    Mir geht es da wie Micha369 : Wenn ich dreimal nach Osnabrück fahren muss, um das zu bekommen, was ich brauche, dann hätte ich vermutlich meinen ökologischen Fußabdruck bereits übel in eine Negativbilanz katapultiert.


    Natürlich war es mir lange Zeit ein Anliegen, vor Ort einzukaufen, um den regionalen Handel zu unterstützen, aber zu der Zeit, als ich die Tierheilpraxis noch aktiv betrieb, kaufte ich die DHU-Mittelchen noch in der Apotheke im Ort, die ich zur Behandlung meiner Patienten nutze. Irgendwann fragte ich mal, ob ich nicht doch vielleicht einen kleinen Rabatt haben könnte, weil ich ja locker auf monatlich 250 € kam mit dem, was ich so brauchte. Man bot mir an, dass ich ein Stempelkärtchen bekommen könnte, in das bei jedem meiner Einkaufe ein Stempel gegeben wird und bei 10 Stempeln dürfte ich mir ein Pfegeprodukt im Wert von 15 € von Vichy aussuchen ... gut, dass ich Vichy nicht vertrage.


    Ich habe dann doch mal in einer Onlineapotheke bestellt, was ich sonst so in der örtlichen Apotheke gekauft hatte und dabei mehr als 30% gespart ... und ganz ehrlich? Ich bin dabei geblieben, denn ich bin sicher, dass mich die Apothekerin auch nicht unterstützen würde, wenn ich einen Umsatzeinbruch erleiden müsste. Irgendwo hat auch meine Loyalität Grenzen.


    Aber ich kaufe durchaus auch mal bei einem teureren Internet-Anbieter ein, wenn der Service sehr gut ist und ich mich als Kunde gut aufgehoben fühle, denn dafür zahle ich auch gerne mehr.


    Was ich aber auch nicht machen würde, wäre einen Artikel in einem Laden vor Ort anzuprobieren, um ihn dann im Internet günstiger zu bestellen. Mein Sattler ist auch einer der örtlichen Reitsportfachhändler und klagt sehr darüber, dass er teilweise für die Leute spezielle Stiefel bestellt, die sie dann anprobieren und nicht kaufen, obwohl sie passen ... und dann weiß er genau, dass diese "Kunden" niemals seine werden, weil die das Schnäppchen im Internet suchen gehen, sobald sie wissen, welcher Stiefel passt.


    Ich brächte das nie fertig. Dafür bin ich dann halt auf die Marken festgelegt, die mir sicher passen und die ich in Internetshops kaufen kann, ohne dass ich danach wieder das Rücksendederby habe.


    Wobei ich bei den Schuhen meist auch erst merke, ob sie wirklich passen und bequem sind, wenn ich sie mal länger getragen habe und dann ist das mit der Rücksendung sowieso nicht mehr möglich.


    Insofern bleibe ich vermutlich doch eher bei meinen Grubs für die Hunderunden, denn die sind haltbar, bequem, wasserdicht und wenn man eine Antischwitzsohle einlegt, dann kann man auch den Sommer in Gummistiefeln überstehen, denn Halbschuhe ziehe ich schon darum nicht an, weil ich viel zu besorgt wäre, dass Zecken unter meine Hose krabbeln, denn meine Hosenbeine stecken aus Vorsicht in den Stiefelschäften.

    und das muss man auch akzeptieren, dass ein jeder hund etwas anders ist. Der eine lernfähiger und temperamentvoller, der andere eher gelassener usw...

    Dann kommt es auch noch darauf an, ob ich mir einen dsh für den hundesport gekauft habe und mit ihm grosse ziele verfolge und dementsprechend wird aufgebaut und gearbeitet. Oder aber man wird schon sehen, was wir alles bewerkstelligen usw...


    Aber eines haben sie alle gemeinsam: sie sind der treuerste freund des menschen und das sollte man trotz allem eifer nie vergessen!

    Genau, das denke ich auch! Sowohl, dass jeder unserer Hunde auf seine ganz eigene Art perfekt ist und sie uns ja auch so nehmen, wie wir sind ... auch wenn sich Chia vermutlich ein sportbegeistertes Frauchen gewünscht hätte und Bene manchmal findet, dass auf unseren Runden mehr Kekspausen gemacht werden sollten (Chia findet Pausen aber generell doof).


    Auch die Einsicht des Hundehalters, dass eben der super sportliche und extrem clevere Hund, der immens schnell lernt, auch eine größere Herausforderung darstellt, als der gelassenere Typus, weil so ein Schlauli halt auch für alle Reize empfänglich ist und immer nah am ADHSler kratzt, finde ich in der Erziehung wichtig.


    Mit Joe hätte ich sportlich gerne mehr erreicht, aber er war ein sehr gelassener und zu jedem freundlicher Pazifist, der durchaus einen hohen will to please anbot, aber eben mit Grenzen. Sein Charakter bot aber trotzdem so viele Vorteile, dass ich seine sportlichen Grenzen auch nie als Nachteil hätte sehen können.


    Bene ist immer und überall everybodys Darling und ich habe oft gehört, dass ich ja im Bezug auf ungehorsame Hunde keine Meinung haben kann, weil Bene mir alles an Gehorsam schenkt ... inzwischen gibt es Leute, die mich bedauern, weil Chia so eine Chaosfürstin mit Hummeln im Hintern ist. Das Erstaunliche dabei ist aber, dass ich das gar nicht so drastisch finde, wie meine Gassigehbegleitungen, die behaupten, noch nie einen so aufgedrehten Hund kennen gelernt zu haben, wie Chia das ist.


    Meine Hunde sind - jede auf ihre Weise - perfekt für mich und wenn es darauf ankommt, kann ich mich sogar auf mein Fräulein 100.000 Volt verlassen ... nur war der Weg dahin anstrengender als mit Bene, die mir ihren Gehorsam irgendwann hinterhertrug.


    Aber wie ich schon schrieb: Wer weiß, ob meine Hunde mich immer als perfekten Menschen bewerten würden und sich fragen, ob sie nicht doch noch mal an meiner Erziehung arbeiten sollten ;)

    Holger, ich gebe Dir durchaus Recht: Man kann nichts pauschalisieren. Darum schrieb ich ja auch, wenn es zwischen Hund und Mensch passt, entsteht eine ganz besondere Bindung, die durchaus auch dazu führen kann, dass ein Hund das Jagen lässt, weil Mensch und Hund beiderseits bemüht sind, es einander Recht zu machen (man könnte so ein Verhalten, das vom Hund ausgeht, als ausgeprägten "will to please" bewerten).


    Ich ahne auch, dass so mancher Hundeführer das als "Disney-Romantik" bewerten würde, aber ich nehme mal Bene als Beispiel - die bereits sechs Jahre alt war, als sie zu uns kam und zu der mir gesagt wurde, als ich nachfragte, ob ich versuchen soll ein paar ungarische Kommandos zu lernen, damit mich mein Hund dann versteht und weiß, was ich möchte, dass der Hund gar keine Kommandos versteht - weder ungarische, noch deutsche und ich bei ihr ganz vorne anfangen muss.


    Bene jagte natürlich, denn als Straßenhund hatte sie sich vermutlich von der Jagd ernährt und fand dabei nichts Verwerfliches, hinter Hasen und Mäusen herzuflitzen, sodass ein Freilauf erst einmal unmöglich war ... zumal mich der Hund auch komplett ignorierte. Ich war für sie nicht der Retter aus der Hundenot, sondern der Mensch, der ihre Freiheit beschnitt.


    Es waren drei Monate mit Blüt, Schweiß und Tränen und einem Hund, der immer (auch auf unserem hof) an der Schleppleine lief und mich von den Füßen riss, wenn es etwas Spannendes zu entdecken gab.


    Ich will nun gar nicht behaupten, dass ich nicht versuchte, mit Leckerchen jedes Verhalten zu belohnen, das in die gewünschte Richtung gegangen wäre ... aber Bene nahm erst mal gar kein Futter aus meiner Hand an.


    Also lief ich eben "einfach so" mit ihr durch den Wald, damit sie mich erst einmal kennen und hoffentlich auch lieben lernt und feststellt, dass sie mir vertrauen darf und ich gar nicht so doof bin, wie sie das erst mal grob eingeschätzt hatte.


    Irgendwann kam der Tag, an dem ich über eine Baumwurzel stolperte und sie zu mir zurückkam, um nachzuschauen, warum ich auf dem Waldboden rumliege. Bis dahin war ich ihr grundsätzlich peng und wurde ignoriert. Futter hinstellen? Ja, aber dann bitte weggehen und den Hund in Ruhe lassen. Kuscheln? Lieber nicht ... höchstens, wenn es dann unbedingt sein muss.


    Aber als sie zu mir kam und sich neben mich setzte (gut, Lassie wäre nach Hause gelaufen, um Hilfe zu holen), wusste ich, dass ich ihr gar nicht so egal bin, wie sie immer tat.


    Von da an konnte ich die Schleppleine zuhause lassen, denn Bene blieb immer in meiner Nähe und bis auf eine Maus, die sie trotzdem noch erlegte, hatte sich auch ihr Jagdeifer auf Null abgekühlt.


    Bene ist mein Sechser im Lotto mit Zusatzzahl und jeder, der uns kennt oder auch von Anfang an kannte, hält mich für einen "begnadeten Hundeflüsterer", weil Bene vom Ignoranten zum will to please-Hund wurde. Aber ioch muss auch immer wieder beteuern, dass ich an dieser Wandlung nicht aktiv beteiligt war. Bene legt sich übrigens noch heute nicht immer gleich ins Platz, wenn sie gerade gar keinen Sinn in meinem Kommando sieht und ohne Belohnung würde sie auch beim Hoopers nicht mitmachen ... wo sie im Übrigen auch nur so lange mittut, wie sie das will und wenn sie findet, dass das jetzt aber genug Anstrengung war, legt sie sich auf die Seite und wundert sich über Chia, die wohl auch einen Handstand machen würde, wenn ich das verlangen würde.


    Bene ist kein kadavergehorsamer Hund und befolgt nur Kommandos, die sie als sinnvoll erachtet. Trotzdem kann ich mich zu 100% auf sie verlassen und bräuchte eigentlich weder Leine, noch Halsband für sie, denn Bene gefährdet sich und andere nicht. Sie weiß, dass sie nicht jagen muss, um satt zu werden und sie muss nicht bei Fuß gehen, wenn ich das will - aber sie tut es, wenn wir in Richtung Straße kommen oder uns jemand entgegen kommt. Jogger lässt sie entspannt an sich vorbeiziehen und setzt sich an den Wegrand, bis die sie passiert haben.


    Gäbe es Bene nicht, würde ich auch stark anzweifeln, dass es möglich ist, ohne konsequente Erziehung und ohne ständiges Üben, zum Ziel zu kommen, dass der Hund alle Freiheit genießen kann, weil er das nicht ausnutzt.


    Aber - um noch ein Beispiel zu nennen: ich habe Bene nie beigebracht, an der Straße oder an den Gleisen stehen zu bleiben und sich hinzusetzen, bis wir weiterlaufen. Aber ich bin stets stehen geblieben und weil Bene ja drei Monate an der Leine lief und ebenfalls stehen bleiben musste, ist diese Regel in ihr so verwurzelt, dass sie vor jeder Straße und den Gleisen anhält und wartet, bis ich die Straße oder die Gleise überquere.


    Mein Nachbar (er züchtete kleine Münsterländer Jagdhunde) hält das für ganz große Erziehungskunst meinerseits, denn er war auch schon dabei, als auf der anderen Seite der Gleise ein Hase loshoppelte und Bene trotzdem sitzen blieb, obwohl sie den Hasen ganz klar gesehen hatte und jeder seiner Hunde hinterhergelaufen wäre (zwei haben das mit ihrem Leben bezahhlt, denn der Zug war stärker). Aber ich habe Bene nie dazu erzogen ... sie tut das einfach, weil ich es tue.


    Chia hingegen braucht viel Konsequenz und was sie an Kommandos befolgt, dem ging auch intensives Training voraus. Sie will auch alles richtig machen, aber oft steht ihr die Ungeduld und der Übermut im Weg. Bei ihr fasse ich vorsichtshalber immer ins Geschirr, wenn wir vor den Gleisen stehen, denn eine Garantie dafür, dass der Hase auf der anderen Seite nicht doch vielleicht verlockender ist, als mein Lob, kann ich bei ihr nicht geben. Aber die Bindung zwischen uns ist eine andere, als die zwischen Bene und mir. Vielleicht ist es Benes Reife, die ihr Vernunfthandeln bestimmt und sie die - aus ihrer Sicht - sinnbefreiten Kommandos ignorieren lässt.


    Bene ist auch kein Hund, den man problemlos motivieren kann, etwas zu tun, was sie gerade nicht möchte, aber ich bin trotzdem sicher, dass ich mich zu 100% auf sie verlassen kann. Chia ist für alles zu begeistern und zu motivieren, lässt sich aber auch von jeder spannenderen Option ablenken und mein Vertrauen in ihre Zuverlässigkeit ist eher so lala. Sie kann, was sie kann und das tut sie auch, solange man sie daran erinnert, was man verlangt hat, aber ob sie je Benes Reife und Überlegenheit in jeder Situation erreichen wird, weiß ich nicht.

    .

    Wenn ich noch einmal zum Thema dieses Threads zurück kommen darf: für mich ist in der Erziehung eines Welpen als erstes wichtig, ihm Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Und dann kommt peu a peu alles andere hinzu, was Erziehung bedeutet. Auf Grundkomandos hören (sitz, platz, bleib nein, pfui).

    Da bin ich absolut bei Dir. Erst einmal soll der Welpe ankommen, sich sicher und geborgen fühlen, wissen, an jedem Tag bestätigt bekommen, dass er mir vertrauen und sich auf mich verlassen kann - wobei Letzteres nicht nur auf die Welpenzeit beschränkt bleibt, sondern ein Leben lang immer wieder Bestätigung erfährt.


    Aber ich finde auch das "umgekehrt" wichtig. Nicht nur der Hund muss sicher sein, dass er sich auf mich verlassen kann, sondern auch er sollte mir immer wieder dieses Gefühl vermitteln, dass mein Vertrauen in ihn nicht enttäuscht wird. Nun kann man natürlich sagen, dass ich einem gut erzogenen Hund, der meine Kommandos befolgt, mehr vertrauen kann, als einem Freigeist, der gerne mal hinterfragt, ob er einen Sinn darin sieht, sich sofort hinzulegen, bloss weil ich "Platz" rufe.


    Tatsächlich vertraue und verlasse ich mich aber voll und ganz auf meine Hunde, obwohl sie nicht unbedingt kadavergehorsam sind ... und ich denke, hier beginnt die wundersame Entwicklung der Bindung - das tiefe Verbundensein von Hund und Mensch, das keine Kommandos braucht und auch dann funktioniert, wenn der Hund kein Sitz, Platz, Fuß oder Pfui kennt.


    Sicher kann man auch hier einräumen, dass der Hund Mimik und Körpersprache seines Menschen liest (umgekehrt natürlich auch), aber manchmal habe ich das Gefühl, dass wenn es zwischen Mensch und Hund passt, man keine Worte und Befehle braucht, sondern man einfach weiß, was der andere sich wünscht und ihm den Gefallen auch gerne tut.

    @Azemba Wir haben zwei Geschäfte im Nebenhaus direkt auf unserem Hof und wer unsere Adresse herausfinden will, der findet die problemlos und das hat, wenn man Kunden hat, die einen suchen, durchaus auch Vorteile. Wer wissen will, wo wir leben, muss lediglich Google Maps fragen ... da ist inzwischen sogar der Name unserer Firma vermerkt, wo zuvor nur der Straßenname stand. Anonym ist vermutlich kaum jemand in Zeiten von Siri und Alexa ... nur dass ich mir damit mehr Sorgen machen würde, denn durch die Spracherkennung (die ja inzwischen auch in Handys üblich ist und selbst wenn das Gerät aus ist, empfängt es Deine Stimme und hört Dich ab), kann ein Profil vom Nutzer erstellt werden, bei dem keine Fragen offen bleiben und das Herausfinden der Wohnadresse das geringste Problem darstellt.


    Insofern mache ich mir wenig Sorgen, dass irgendjemand mit meiner Adresse viel anfangen könnte (außer unsere Kunden, die uns hin und wieder mal spontan besuchen kommen, weil sie gerade in der Nähe waren). Der Hof ist gut gesichert und es ist immer jemand zuhause ... und selbst wenn wir nicht alle zuhause wären, haben wir sehr aufmerksame Nachbarn, die sogar schon rüber kamen, als mein Mann Kartons in seiner "Hobo"-Tonne auf der Terrasse verbrannte, weil es bei uns nach Rauch roch und unser Nachbar, der bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv ist, überlegte, ob er zum Löschen kommen muss.


    Hier leben sehr wenige Menschen - aber genau darum kennt jeder jeden und alle passen aufeinander auf und ich hatte in den letzten 25 Jahren noch nie Angst, auch wenn die nächste "Zivilisation" 3 Kilometer von uns entfert liegt ... ohne Auto ist man hier also eher nicht besonders flexibel.


    Wir fühlen uns aber wohl und auch wenn wir bedingt durch die Pferde nicht in den Urlaub fahren und mehr oder minder dauernd auf unserem "Ponyhof"angebunden sind, genießen wir es, kein urbanes Treiben um uns herum zu haben und ein bisschen wie Einsiedler zu leben.


    Problematisch war wirklich nur, dass ich keine Möglichkeit gehabt hätte, mit Chia die hochgewachsenen Felder zu umgehen - außer ich wäre mit dem Auto in ein urbaneres Gebiet gefahren. Das vermeide ich aber noch lieber, als das Risiko, dass mein Hund ins Feld abzwitschern könnte, denn ich lege nicht allzuviel Wert darauf, Spaziergängern und sonstigen Waldbesuchern zu begegnen ;)

    Luna, ich hätte das nach dieser Erfahrung mit Chias Freigeist auch gern vermieden, würde es einen Weg geben, der nicht an einem Feld vorbei führt, aber wir wohnen im "Gülleland" und hier gibt es nur Wald und Feld und das liegt beides direkt vor unserem Hoftor.


    Da wo Lissystraße 5 steht, ist unser Hof - drtumrum nur Feld und Wald:



    Zumal ja bislang nie ein Hund auf die Idee kam, im Feld zu verschwinden, um dann nach Hause zu rennen. Meine Leos spielten auch gerne im Labyrinth der Halme, wobei Anka das eher blöd fand -, aber statt zu mir dann lieber nach Hause zu rennen, kam bis zu Chias "Homerun" noch nie vor.


    Wobei vielleicht der Vorteil unserer Wohnlage der ist, dass man gezwungen ist, solche Situationen zu üben, denn sonst führt man seinen Hund nur noch an der Leine. Chia hat ab und zu versucht, noch mal ins Feld abzuzwitschern, aber die Schleppleine leistete Überzeugungsarbeit und inzwischen kann ich sie abrufen, bevor sie ins Halmelabyrinth eintaucht.

    ... meine Hunde haben diese Energieboosts, wenn wir vom Laufen nach Hause kommen. Dann fetzen die noch mal über den Hof oder durchs Haus, dass das wie ein Abbruchkommando klingt und mein Göttergatte die Vermutung aufstellt, dass ich mich 1,5 Stunden auf das Bänkchen am Baumlehrpfad setze, um dann zuhause zu behaupten, ich wäre fast zwei Stundenmit den Hunden gelaufen.


    Vielleicht sollte man Trainerstunden wirklich nach dem hündischen Biorhythmus buchen? ;)


    Aber ich schließe mich auch gerne Holger an: Gräm Dich nicht, lieber Micha, denn Dein Witus ist ein toller Hund und wenn er das auch nicht immer beim Training beweist, so weißt Du das und nur das ist wichtig :*

    Babsi, ich bin immer wieder verblüfft, wie ähnlich sich Tilli und Chia sind - insofern war ich unentschlossen, ob ich das Herzchen oder das Haha drücke, denn herlich gelacht habe ich auch, als mein Kopfkino bei Deiner wunderbar witzig erzählten Klorollen-Episode anlief, aber ich bin auch tief im Herzen bei Dir, weil ich wieder bei jedem Satz nickte.


    Es gibt Tage, da frage ich mich, warum ich eigentlich mitlaufe, wenn die Hunde spazieren gehen, weil ich mich so ein klein wenig als mühsames Anhängsel fühle, dass sie halt seufend mitschleppen. Verlieren würden sie mich nicht, denn da passen die Damen schon auf, dass ich mich nicht davonschleiche (ich habe ja die Bälle, die Kekse und die Beißwurst - wer die Objekte der Begierde hütet, genießt den Vorteil, nicht vollkommen unpopulär zu werden :D ), aber ich kann mich auch nicht wirklich erinnern, dass Chia je einen Folgetrieb hatte ... außer den, mir hinterher zu laufen, damit ich nicht ohne sie das Haus verlasse (oder ins Bad schleiche, ohne die "Thronhüterin" mitzunehmen).


    Bis ich Tillis Geschichten las, dachte ich, die Chaosfürstin wäre ziemlich einzigartig (das wird ja auch von vielen Leuten bestätigt, die meinen, dass sie noch niiiie einen Hund wie Chia kennen lernten - was kein Kompliment ist) und irgendwie bin ich sehr erleichtert, dass ich doch nicht die Einzige bin, die sich eine "Abrissbirne mit Sinn für besonderen Humor und fröhlichem Freigeist" aussuchte ... aber die sowohl Tilli, als auch Chia haben ja auch einen ganz besonderen Charme und hin und wieder geben sie uns ja auch Grund, stolze Hundemuttis zu sein ;)

    Ich gehöre auch nicht zwingend zu der Sorte Hundemama, die ihren Welpen schon am Tag des Einzuges anfängt zu "Dressieren", aber das Problem ist auch, dass die Neugier ganz schnell größer wird, als der Folgetrieb und das hat mir meine Chaosfürstin schon sehr früh bewiesen, indem sie einen Vogel spannender fand, als Bene und mich und ins halbhoch gewachsene Gerstenfeld hopste, um darin zu verschwinden. Statt aus dem Labyrinth der Halme den Weg zu uns zu suchen, rannte sie schnurstraks zurück nach Hause ... über die Bahngleise und über die Straße!


    Das war der Punkt, an dem ich mit dem Schleppleinentraining begann und da war Chia gerade mal vier Monate alt. Ich möchte keinen kadavergehörsamen Hund, der devot meine Befehle ausführt, aber wenn mein Hund zur Gefahr für sich und andere wird, dann ist es mit der körperlichen und geistigen Freiheit vorbei und der Rückruf wird trainiert, denn je schneller und besser der klappt, desto früher genießt der Hund wieder die weit gesteckten Grenzen, die ich meinen Hunden durchaus anbiete, solange sie die nicht überschreiten.


    Was ich aber auch denke ist, dass man auch im Bezug auf die Erziehung die Individualität jedes Hundes berücksichtigen muss.


    Einen so leistungsbereiten Hund wie Chia hatte ich bislang auch noch nicht und bei ihr musste ich im Bezug auf meine legere Erziehung recht schnell überdenken, denn mit Laissez-fairem Freiheitsdenken wäre ihr Forscherdrang ins Unermessliche gestiegen.


    Sie will mental gefördert und gefordert werden, braucht Auslastung in jeder Hinsicht, weil sie sich sonst langweilt und eigene Ideen entwickelt, die meist darin enden, dass etwas kaputt geht. Machen und erwachsen werden lassen, wäre bei ihrem Forschergeist und ihrem Hang zum Grenzentesten, ein echtes Wagnis.


    Aber wie ich schon schrieb: Bis Chia bei uns einzog, hätte ich Deine Gedanken, liebe Muriel durchaus vollumfänglich geteilt, aber mit meinem ersten Welpen aus dem Tierheim, die gelernt hatte, hinzupieschern, wo man geht und steht, weil keiner Zeit hatte, die Welpen zur Sauberkeit zu erziehen, hatte ich eine Hündin, die fast ein Jahr alt wurde, bis sie keine Pfützchen und Häufchen mehr im Haus machte. Da hätte eine frühzeitigere Reinheitserziehung vielleicht die Früchte getragen, die zu einer früheren Stubenreinheit geführt hätte. Trotzdem war sie ein Hund, der meine Kommandos nie hinterfragte und mich als Hundeführer nie herausforderte.


    Mit Joe hatte ich einen Welpen, der Zeit seines Leben immer im Umkreis von 10 Metern zu mir blieb und der nie eine Schleppleine oder überhaupt eine Leine trug, weil er gar nicht erst austestete, ob der Spaßfaktor außerhalb meines Dunstkreises höher wird.


    Und die Bommeline schlug ihre Welpenzähnchen lieber in das Fell von ihrem "großen Bruder" Müsli, als in Menschenhände - dafür gab es dann einen Anschiss von dem Leo-Rüden, der die Bommeline so beeindruckte, dass sie von da an nur noch Sachen zwischen ohre Zähne klemmte, die sich nicht wehrten.


    Es gab also für mich quasi keinen Handlungsbedarf, weil meine Hunde es mir leicht machten und in der Welpengruppe galten sie trotzdem als Streber.


    Weil das immer so perfekt funktionierte, der Entwicklung nicht ins Handwerk zu pfuschen, versuchte ich den Weg auch mit Chia zu gehen ... und stellte fest, dass ich mir mit Chia wohl den Hund ausgesucht hatte, der einen ganz anderen Weg einfordert und damit tatsächlich auch zufriedener ist, denn sie braucht Grenzen, weil die ihr Sicherheit geben und das wurde auch schon früh erkennbar. Ich habe mit ihr trotzdem einen kleinen Freigeist an meiner Seite, aber sie akzeptiert ihre Grenzen und das macht unser Zusammenleben viel entspannter.

    Gerade weil man viel unterwegs ist, sollte man auf gutes Schuhwerk achten.

    Das denke ich auch. Darum investioere ich selbst bei den Gummistiefeln in solche, die ein gutes Fußbett haben und mir Rückenschmerzen ersparen.


    Wobei ich mich dann aber trotzdem ärgere, wenn ich um die 200 € für ein paar Meindl-Wanderschuhe ausgebe und dann nach zwei Jahren die Sohle wegbröselt. Klar kann man sagen, dass man mit Materialverschleiß rechnen muss, wenn man Schuhe häufig trägt, aber ich habe jetzt schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass die Haltbarkeit der günstigen Schuhe denen der teureren entspricht und da erwarte ich dann doch, dass ein Preisunterschied von 150 € sich auch auf die Haltbarkeit auswirkt... auch wenn mein Rücken mir das Geld durchaus wert ist.


    Aber wo findet man heute noch durchgenähte Sohlen (außer bei meinen Königsreitstiefeln, aber da ist man dann auch schon mal mit fast 800 € dabei, wenn es der Favorit Dressage sein soll) - da wird doch überall nur noch geklebt und der Kleber hält leider nicht für die Ewigkeit.

    was ich interessant fände ob Wölfe Hunde am aussehen unterscheiden können. Also einen HSH vom Bordercollie.

    Und wenn es so wäre ob das weiße Fell was viele HSH Rassen haben dabei eine Rolle spielt.

    Ganz uneigennützig die Frage weil ich ja selbst was weißes führe. ;)

    Holger, der Wolf hält Deinen Loki vermutlich eher für einen verirrten Eisbären 8o


    Wobei es ja tatsächlich auch graue/ braungraue Herdenschutzhunde gibt und ich denke - aber das ist auch nur eine Überlegung und die beruht nicht auf fundiertem Fachwissen - dass die Wölfe die Hunde eher nicht nach Rassen unterscheiden. Dazu müssten sie die Rassen ja kennen, also wissen, wie ein Labrador aussieht und welcher Unterschied beispielsweise zum Vizla besteht.


    Ich glaube eher, es ist das Auftreten und die Präsenz eines Hundes, sein auf den Herdenschutz selektierter Charakter, sein Körpervolumen und sein Mut, der den Wolf beeindruckt.


    Wir denken ja auch nicht, wenn wir einen Chinesen treffen: Uiiii, mit dem lege ich mich lieber nicht an, denn der kann vielleicht Kung Fu, sondern wir urteilen in erster Linie nach dem Auftreten und der Körpermasse/ Größe/ Bemuskelung, ob wir uns trauen, jemanden anzustänkern oder ihm lieber aus dem Weg gehen ;)

    Ich gebe zu, dass ich bei dem Thema zwiegespalten bin.


    Ich würde ungern ein Fohlen auf der Weide durch einen Wolfsangriff verlieren und in Goldenstedt (40 km von uns entfernt) gibt es wohl gleich mehrere Wolfsrudel und es sind auch schon Ponys und Fohlen angegriffen und getötet worden. Bei einem toten Schaf ist es vermutlich meistens eher ein wirtschaftlicher Schaden. Ein totes Pferd ist ein Trauerfall.


    Klar kann man die Weiden entsprechend sichern, aber gerade große Pferdeweiden werden oft durch Steckpfähle portioniert, damit die Pferde das Grünfutter nicht nur plattlaufen, sondern Stück für Stück abgrasen können, während das schon abgefressene Stück wieder nachwachsen kann. Hinter so einer Umzäunung kann man keinen Herdenschutzhund halten.


    Ich möchte auch nicht, dass ein Wolf erschossen wird und ich finde es immer wieder schlimm, wenn ich im Radio höre, dass einer der Graupelze auf der Straße sein Leben lassen musste ... oder wie neulich, als ein Jäger glaubte, den zum Abschuß freigegebenen Leitwolf vor der Flinte zu haben und eine junge Fähe abknallte, die wahrscheinlich knapp ein Jahr alt war.


    Aber vor zwei Jahren streunte bei uns auch ein Wolf durch den Wald. Er wurde mehrfach im Nachbarort gesichtet und ich gebe zu, dass mir schon ein bisschen mulmig war, wenn ich abens noch eine Runde mit Bene durch den Wald drehte und ich mühte mich, nicht erst in der Dämmerung loszulaufen.


    Aber eines Abends stand plötzlich "was Graues" ungefähr 100 Meter von uns entfernt und mir blieb fast das Herz stehen. Ich muss nun leider auch gestehen, dass ich auch um das Wohlergehen meines Hundes fürchtete und langsam rückwärts lief, um mit einer Hand den Waldboden nach einem Stock abzutasten, um mich wenigstens ein bisschen bewaffnet zu fühlen.


    Der "Wolf" war dann aber doch nur eine sehr schlanke, junge Huskydame, die ihrem Herrchen ausgebüxt war ... als sie nahe genug gekommen war, sah auch ich Blindfuchs, dass "der Wolf" ein Hunter Halsband trägt (das rote mit den weißen Schweizerkreuzen) und definitiv kein Wolf ist.


    Die Huskyline war dankbar, bei uns Anschluss finden zu dürfen und ich entsorgte meinen Knüppel dezent am Waldrand und machte mich mit den Hunden auf die Suche nach dem Herrchen (wir fanden es dann auch).


    Bis dahin hatte ich durchaus noch laut getönt, dass man sich doch nicht sorgen muss, weil man ein so scheues Tier wie den Wolf 1. sowieso nie von Nahem sieht und 2. der Wolf keinen Wert auf eine Mensch/ Hund-Begegnung legt. Nun hatte ich ja im Endeffekt keinen Wolf getroffen, aber mir ging wirklich gehörig die Muffe und auf eine "echte" Wolfsbegegnuing würde ich lieber verzichten.


    Ich denke nach wie vor, dass von einem Wolf, der nicht als Welpe von Menschen gefüttert wurde und dem damit die Scheu genommen wurde, keine Gefahr für ein Mensch/ Hund-Gespann ausgeht, aber meine Hunde würden so einen Graupelz garantiert als Spielgefährten einstufen und hinterherrennen ... und wie so ein Wolf dann reagiert, wenn er sich von zwei Hunden angegangen fühlt, möchte ich nicht austesten.