Verbena, ich weiß das alles... Hatte zwar keine Großpferde, sondern Reitponys bzw. Welsh. U.a. einen gekörten Hengst, der damals u.a. Sieger der Leistungsprüfung war und Bundessieger. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, wäre es mir persönlich am liebsten Hündinnen würden i.d.R. nur einen Nachkommen werfen und nicht viele. Weil das ganze Gedöns mit überkanditelten Welpeninteressenten, die einen offensichtlich als reinen Dienstleister für ihre Interessen sehen, dann weg fallen würde. Man würde nur dann züchten wenn man selbst einen neuen Hund haben wollte, und verkaufen würde man dann halt nur wenn das Geschlecht nicht passt. Sollen die, deren Meinung nach Züchter immer nur "müssen, müssen, müssen", sich ihre Hunde dann halt von den Bäumen pflücken. Oder halt bei solchen Züchtern kaufen, die nur Züchten um den Markt zu bedienen.
Ich fand es einfacher Fohlen oder Jährlinge zu verkaufen als Welpen. Da hast Du nur einen Käufer. Mit je mehr Käufern Du es zu tun hast, desto eher ist da auch ein Volldepp dabei. Und ja, Pferde- oder auch Ponyzucht ist i.d.R. genau so wenig lukrativ wie Hundezucht. Außer man züchtet um den Markt zu bedienen, und nicht eigene Interessen in der Zucht zu verfolgen.
Wahre Worte. Ich habe auch nie Mainstream gezüchtet, aber hin und wieder darüber nachgedacht, doch einfach auch mal angesagte Abstammungen zu nutzen, um mich nicht ständig rechtfertigen zu müssen, warum ich meine Fohlen nicht zu Dumpingpreisen verkaufe. Aber bevor ich meinen Prinzipien untreu wurde, habe ich das Züchten aufgegeben. Ich würde vermutlich nicht mal mehr für den Eigenbedarf züchten, denn dann musst Du nehmen, was Dir die Stute ins Stroh legt. Du wolltest ein Hengstfohlen, möglichst Rappe? Dann liegt garantiert ein buntes Stutfohlen in der Box ... und Du änderst halt Deine Pläne.
Wenn Du Wesh züchtest, kennst Du sicher auch den Zuchthof Krone. Da werden vor allem Welsh B gezüchtet - und von Doris auch mal ein Connemara. Die Welshs sind durchweg sport- und zuchterfolgreich und wir hatten mal eine Stute aus der Zucht für unsere Tochter.
Aber zurück zum Thema gesunde Hunde ...
Ich oute mich mal als "Nichtröntger" und das wirklich nur, weil ich das Narkoserisiko scheue.
Aber ich habe (gut, das war jetzt bei den Leonbergern) eben auch erlebt, dass eine Verpaarung von A1 mit A1 zu einem Wurf führte, in dem lediglich einer der Welpen beim Röntgen eine A1-Hüfte hatte. Der Rest des Wurfs hatte B1, B2, C und einer sogar eine E-Hüfte ... der Zwerg musste schon mit sechs Monaten von dieser Welt gehen, weil er nicht mehr aufstehen konnte.
Was lief da falsch? Keiner der Vorfahren hatte eine C oder E-Hüfte.
... und ist ein gesunder Hund nur die Summe seiner HD-Ergebnisse? Mein Joe wurde 13,5 Jahre alt und war eigentlich, bis auf eine Hautgeschichte, die eine Tierklinik nicht in den Griff bekam und die sich als Sarcoptes-Milbenbefall herausstellte, als wir den Tierarzt wechselten, immer gesund. Er war weit über dem Maß, um gekört zu werden, aber ich hätte mir gewünscht, ihn klonen zu können.
Nicht zu vergessen ist, dass wenn der Hund mit einem Jahr geröntgt wird, auch die Aufzucht, die Bewegung, das Futter, die Versorgung mit Nährstoffen einen Einfluss auf die Ausbildung gesunder Gelenke nimmt.
Im Prinzip müsste der Welpe also bei der Abgabe geröntgt werden und das wäre natürlich Blödsinn. Darum wäre meine Idee (und das wird bei den Leos gemacht), dass man die Daten der verstorbenen Hunde auswertet: An was gestorben? Wie alt war der Hund? Welche Erkrankungen gab es im Laufe seines Lebens?
Ja - das wird dann eine Langzeitstudie, weil man die Daten meistens erst rund 10 Jahre nach der Geburt des Welpen bekommt - aber für mich sind sie aussagekräftiger, als ein Röntgenbild.