Danke Ihr Lieben.
Elysia wird nun wirklich täglich munterer und auch ein bisschen anstrengender, denn sie entdeckt die Welt nicht nur mit ihren Kirschenaugen, sondern auch mit ihrem milchzähnebewaffneten Mäulchen. Dazu kommt das Thema Nachtruhe, zu der sie einfach nicht die Zeit findet, weil sie findet, dass es Wichtigeres gibt, als die Welpenzeit zu verschlafen.
Das Problem dabei ist, dass ich meistens zwischen 4.30 und 5 Uhr aufstehe und darum gegen 23 Uhr in einen tiefen, traumlosen Schlaf sinke, aber meine Tochter und mein Mann eher Nachteulen sind und gerne auch mal bis 1 Uhr wach und aktiv sind.
Für Elysia ist das natürlich das Maß der Zubettgehzeit, wenn es überall dunkel ist und alle schlafen. Das Fort Knox möchte ich derzeit eher nicht für sie verwenden, denn ich habe sie lieber unter Kontrolle, als dass sie im Flur bleibt, wo sie unbeobachtet Dummheiten machen kann ... also die Holzgitter anknabbert und das Hundebett zerpflückt.
Also nehme ich sie mit ins Bett, wo sie dann meckert, weil ihr das zu langweilig ist. Sie hat eine sehr interessante Art entwickelt, sich über Chias Fußende und das dort liegende Kissen und die Decke zu Boden zu hangeln - wenn sie in Kürze Knoten in die Decke knüpft, um daran runterzuklettern und das Kissen zu Boden wirft, um weich darauf zu landen, wundert mich das nicht.
Wenn ich mit Chias Welpenzeit vergleiche, war die doch eher unanstrengend, denn setzte man Chia aufs Bett, kuschelte sie sich in die Kissen und schlief ein. Fluchtversuche hätte sie schon darum nicht unternommen, weil sie ja gern bei mir lag und gar keine Ambitionen hatte, woanders zu sein.
Elysia hingegen sucht das Abenteuer und Gegenstände, die man ankauen kann - und es ist natürlich nicht so, dass sie keine Kauknochen oder Trockenfleisch in allen Varianten hat - also mit oder ohne Fell, gerollt, in Streifen, als Kopfhaut, Hühnerbrustfilet, Rinderohrmuschel, mit Ochsenziemer- oder Pansenfüllung, vom Rind, vom Schaf, vom Kaninchen oder Huhn -, aber was erlaubt ist, verliert den Spaßfaktor. Es sei denn, Chia klaut die Leckerei und Elysia muss sie zurückerobern. Aber das ist aus meiner Sicht kein Spiel, das die Hunde zwingend um 11 Uhr nachts spielen müssen.
Meistens schlägt die Kirchenuhr schon Mitternacht, wenn unsere Tochter die Hunde noch mal vor die Tür lässt. Danach ist natürlich auch noch mal kurz Action und dann kehrt Ruhe ein ... bis ich um drei Uhr wieder aufstehe, um Elysia noch mal pieschern zu lassen und knappe 1,5 Stunden später ist es wieder Zeit zum Aufstehen - dann muss ich das Hundekind aber wecken, weil sie nun ja schläft.
Ich merke also doch langsam ein bisschen Schlafmangel und bin froh, wenn Elysia auch nachts dichthält und wir durchschlafen können. Ich bin aber auch froh, dass sie sich meldet und mich anquietscht, wenn die Blase drückt oder sich ein Häufchen ankündigt.
Das morgendliche Laufen wird natürlich auch auf Elysia abgestimmt, aber heute wollte sie partout nicht auf meinem Arm bleiben. Zappeln und Quietschen inklusive. Also gab immer wieder Versuche, sie doch ein Stück zu tragen und längere Pausen und die abgekürzte 3-Kilometer-Runde, die wir sonst in weniger als einer dreiviertel Stunde laufen würden, dauerte 1,5 Stunden. Trödeln ist aber nicht Chias Ding und so muss ich mir was überlegen, um auch sie wieder besser auslasten zu können.
Ich werde also wieder mit regelmäßigem Agility starten, mit Bene den Hoopers-Teil machen und Elysia da einbinden, wo sie nicht überfordert wird (Tunnel, Hoopers-Bögen), denn was ich feststelle ist, dass unsere Jüngste ihre Grenzen nicht kennt und sie ständig überschreiten würde, wenn man sie nicht bremst.
Tagsüber kommt sie aber problemlos zur Ruhe und nach dem Essen hält sie ihr Verdauungsschläfchen, dann geht es raus zum Pieschern, danach ein bisschen mit Chia albern und dann pennt das Hundekind auch schon wieder (und merkte nicht mal, dass ich rasch die Katzen versorgte, während sie schlief. Natürlich schaute ich auch immer wieder nach, ob sie wach geworden ist, aber ich war auch sehr froh, mir nicht überlegen zu müssen, wo ich sie sichere, weil die Katzen mit den Hunden sehr ungnädig sind).
Wenn wir also an dem Punkt ankommen, wo sie von Mitternacht bis morgens um 4.30 Uhr durchschlafen kann, sehe ich die Zukunft absolut entspannt, denn auch wenn Elysia ein sehr willensstarkes Hundekind ist, das ein bisschen Freiheit braucht, um sich wohl zu fühlen, lässt sie ganz viel Raum für ihren will to please und was ich jetzt schon feststelle ist, dass sie immer bemüht ist, alles richtig zu machen ... nur zu sehr einschränken und einengen sollte man sie nicht. Aber ich kann mit Kompromissen leben und ich bin ganz sicher, dass sie das auch kann.