Irgendwo scheint in diesem Autokauf definitiv der Wurm drin zu sitzen.
Wir hatten ja vom Verkäufer des weißen Combo die feste Zusage, dass das Auto an uns verkauft ist und Micha hatte bereits Überführungsnummern beantragt und dem Versicherungsmokel Bescheid gegeben, dass wir ein weiteres Auto versichern wollen und das war eigentlich auch schon alles fertig, als gestern Abend die Nachricht kam, dass das Auto anderweitig verkauft wurde.
Natürlich verstehe ich, dass dem Verkäufer der Spontankäufer, der mit dem Geld in der Hand vorbeikommt und das Auto gleich mitnimmt, lieber ist, als derjenige, der 400 Kilometer entfernt wohnt und erst am Wochenende kommen will.
Also ging die Suche weiter und wir fanden auch einen baugleichen Combo in Blau.
Micha schrieb dem Verkäufer also, dass wir den Wagen nehmen würden und dass er auch bereit wäre, das Geld sofort via Paypal zu schicken, damit der Kauf auch fix ist. Da kam eine Email zurück, dass es ja lustig wäre, wenn wir dem Verkäufer Geld schicken wollen, ohne dafür das Auto haben zu wollen.
Nun hatte Micha ja nicht geschrieben, dass wir das Auto nicht wollen, sondern, dass wir das Geld vorab überweisen, damit das Auto auch definitiv gekauft ist und wir nicht nochmal davon ausgehen, dass die Suche ein Happy End fand und dann die Absage kommt, weil jemand anderer dem Verkäufer das Geld schneller in die Hand drücken konnte.
Was also diese seltsame Nachricht sollte, verstand hier niemand.
Also schrieb ihm Micha erneut, dass wir das Auto wirkllich gerne kaufen wollen und es aus dem Grund auch vorab bezahlen, wenn uns der Verkäufer die Paypaladresse oder das Bankkonto verrät, aber dass wir es erst am Wochenende abholen könnten, respektive vermutlich von der Spedition abholen lassen würden und sicher gehen wollen, dass nicht wieder jemand anderer uns zuvor kommt.
Seitdem keine Antwort.
Ich versteh es wirklich nicht. Ist die Welt so schlecht geworden oder muss man prinzipiell misstrauisch sein, wenn jemand nicht groß handelt, keine drölfzig doofen Fragen stellt (bitte mal die Sitzfläche des Fahrersitzes ausmessen, ob der zu meinem Hintern passt oder so?) und den Sofortkauf mit direkter Bezahlung anbietet?
Wirkt man wie ein Betrüger, nur weil man zu einer Generation gehört, wo ein Handschlag noch als Vertrag galt?
Ich bin momentan so frustriert.
den beiden letzten Erfahrungen ging ja noch eine voraus, bei der wir wussten, dass der Verkäufer am Abend noch Kunden erwartet, die das Auto probefahren wollten. Aber der Verkäufer wollte sich auch gleich melden, wenn er wissen würde, ob das Auto verkauft ist, damit wir im negativen Fall weiter hätten suchen können. Zwei Stunden später war das Angebot mit "verkauft" markiert, aber der Verkäufer hat sich nicht gemeldet. Gehört das nicht zur Höflichkeit eines Autohändlers, dass man einem Interessenten absagt, wenn man das verspricht?
Mal abgesehen von der Umgangsform mit dem Kunden, hätte es ja sein können, dass er uns auch für ein anderes Auto hätte interessieren können und uns damit als Kunde definitiv verprellte, statt und ein anderes Angebot zu machen (er bot tatsächlich auch mehrere Kastenwagen unterschiedlicher Marken an).
Momentan scheint es auch egal zu sein, ob man sich für ein Auto von einem Händler interessiert oder von Privat kaufen möchte ... wenn man nicht sofort losfährt, um als Erster vor Ort zu sein, dann hat man das Vertrauen des Anbieters schon verspielt.
Meine Lust, nun noch weiter zu suchen, sinkt gerade auf den Nullpunkt, denn ich bin nicht gut darin, Absagen zu kassieren oder immer wieder enttäuscht zu werden, wenn man gerade himmelhochjauchzend unterwegs war, weil man sich so freute. Zum Glück habe ich wenigstens mit dem Bestellen der Boxen und der Rampe gewartet, denn sonst hätte ich vermutlich nicht passendes Gedöns gekauft und mich schlussendlich vielleicht doch für ein ganz anderes Auto entschieden.
Wir werden vermutlich nun unserem Werkstattmokel den Auftrag geben, für uns auf die Suche zu gehen. Er bekommt jede Woche Fahrzeuge, die er dann weiter anbietet und vielleicht ist es auch sinnvoller, direkt vor Ort zu kaufen, als hinter Anbietern herzulaufen, die einen nicht ernst nehmen.