Hallo,
wir haben einen Schäfermischling aus dem Tierschutz aufgenommen. Du kannst die ganze Story nachlesen, es ist sehr viel..... wir haben nun schon über 1 Jahr hart gearbeitet und es wird besser. Es sind immer noch viele Ecken und Kanten, die man schleifen muss, aber er hat so dermaßen schnell und viel gelernt, das ist eine Freude es zu sehen.
Unser Hund ist ein Angstbeißer, der aber nicht mal hinschaut wenn er zu beißt, er beißt also auch noch daneben
Ich mein, er könnte wenn er wollte, aber er traut sich nicht so richtig.
Er kommt auch nie wirklich heraus aus sich. Nur bei mir, er braucht ne "Mama" hat die Pflegestelle damals gesagt, wo wir ihn abholten. Er hängt sehr an mir, aber das hat Nachteile.
Er schützt mich wo es nur geht. Das ist für mich eine Katastrophe. Denn ich bin nicht geeignet, diesen Hund zu führen. Nicht wirklich. Er hört auf mich, aber wenn er merkt, dass ich unsicher bin/werde, dann legt er sich ins Zeug und führt sich auf wie S......er pöbelt, er bellt, er ist aggressiv usw. Das volle Programm.
Bei mir lässt er sich aber auch total gehen, er genießt das Streicheln, das Kuscheln usw. aber auch nicht in dem Ausmaß wie er gern möchte.
Bei meinem Mann geht das gar nicht, da kann er sich nicht gehen lassen. Ist immer angespannt und beschwichtigt, in dem er seine Lippen schleckt.
Auch diese typische Unterwerfungsgeste, wo er sich "niederkniet", nur bei meinem Mann. Vor ihm hat er höchsten Respekt.
Unser Hund würde gern kuscheln usw., aber traut sich nicht. Er ist voll dabei, legt sich nieder und ist in freudiger schwanzwedelnder Erwartung und sobald es losgeht mit Streicheln erstarrt er zu Salzsäule und leckt sich die Lippen.... er kann es nicht so ganz genießen.
Er ist allein beim Gassi so dermaßen unsicher, er muss absolut alles abchecken, dass uns ja nichts passiert. Sobald aber seine zwei Hundefreunde mit dabei sind, ist er der tollste gechillteste Gassigänger, der es auch genießt, einfach zu laufen. Ohne Schutzaufgabe.
Denn die Aufgabe des "Anführers" übernimmt sein Freund, der tollpatschige Labbi-Schäfer-Mix, somit hat unserer einen recht ruhigen, ausgeglichenen Gassigang.
Er will diese Aufgabe nicht übernehmen. Er will nicht der Beschützer sein, dazu hat er zuviel Angst sagt unsere Hundepsychologin.
Er will einfach nur seine Ruhe. Er lernt gern, das macht ihm total Spaß. Beim Training über so eine Art Dach zu laufen oder über ein Hindernis hüpfen. Er ist im Training immer voll bei der Sache, aufmerksam und lernfreudig. Das braucht er auch, da fühlt er sich auch richtig gut.
Er freut sich tatsächlich im Auto schon, wenn er merkt, es geht zum Training sagt mein Mann.
Leider kann ich dir nicht viel helfen, wir haben mit unserem Angsthund nämlich auch noch viel Arbeit vor uns. Aber wir wissen, er wird wohl nie andere Menschen mögen, daher ist es einfacher, wenn wir das jetzt so annehmen und akzeptieren und damit leben.
Uns wurde geraten, einen Zweithund zu holen, einen gut ausgebildeten, souveränen Hund, der unserem Hund quasi zeigt, wie es geht als Familienhund zu leben. Dass man nicht dauernd schützen muss, dass Menschen nicht alle böse sind und man auch einfach gechillt auf dem Balkon liegen kann OHNE Bellerei wenn Wanderer vorbei gehen. Und es gehen viele vorbei bei uns.....
Auch ich werde noch viele Fragen haben hier. Ich bin froh, dass es das Forum gibt. Unser Hund stand oft zur Abgabe in Frage, aber wir haben ihn geholt. Er würde zerbrechen woanders, er ist so sensibel, das ist kaum zu glauben. Nie hätte ich das gedacht.
Bestes Beispiel, Ehemann und ich schauen "Blair witch project", vielleicht kennt jemand den Film, Horrorfilm. Wir waren echt gefesselt und teils angespannt, obwohl wir den Film ja schon kannten. Dennoch innerlich gruselt man sich und ist halt doch angespannt. Der Hund hat das sofort gemerkt, da stimmt was nicht, die beiden sind anders.
Warum er allerdings zu uns auf die Couch hüpfte wissen wir nicht, aber er wollte bei uns sein, entweder hat er sich auch gefürchtet oder er wollte uns Sicherheit geben. Wir wissen es nicht.
Und er darf NIE auf die Couch.
melli