Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei meinem damaligen letzten DSH zu feig war, zu viel Angst ich könnte meine Panik übertragen und habe meinen damaligen Freund gebeten, ihn zu begleiten und er hat es getan. Das tut mir heute noch mehr weh, als damals. Ich schäme mich auch dafür und habe es damals zum Teil bereut und zum Teil auch nicht, weil ich panisch war und mir Gedanken darüber gemacht hatte, wenn ich so viel weine, was wird er fühlen und bekommt noch Angst. Das ist viele viele Jahre her, aber das entschuldigt es trotzdem nicht.
2019 bei meinem Jack Russel Neo, wusste ich, ich werde ihn begleiten bis zum Ende. Ich hätte ihm das nicht antun können, was ich damals getan habe. Da war ich auch nicht panisch, ich wusste es war soweit und ich rief den Tierarzt an, der zu uns nachhause kam. Die ganze Familie war über eine Stunde bei ihm am Körbchen und wir alle haben ihn gestreichelt, Abschied genommen, uns bedankt für diese tolle Zeit die er uns schenkte, bis der Tierarzt kam und dann ist er in meinen Armen ganz ruhig eingeschlafen und ich kann gar nicht sagen, wie froh ich heute noch über meinen Mut und meine Stärke bin, die ich da plötzlich einfach hatte. Ich war bei ihm und nie mehr wieder, werde ich davor zurückschrecken. Es war ein ganz stiller Augenblick und auch irgendwie Frieden. Die nächsten Tage waren für mich der reinste seelische Untergang und trotzdem hatte ich die Gewissheit, das Richtige im richtigen Augenblick getan zu haben. Ihn von seinen Schmerzen zu erlösen und das tröstet mich heute noch.
Da muss ich gleich wieder weinen, weil er immer noch oder für immer fehlen wird. Er war mein Seelenverwandter.