KleineMama
  • Mitglied seit 29. Januar 2020

Beiträge von KleineMama

    *kramkramkruschtel*

    *staubwegwedel*

    *hust* (in Deckung vor Corona-Viren!)


    Um nicht den 736. Faden mit dem selben Thema zu starten, hab ich mir mal einen gesucht, dessen Überschrift passt. :)


    Meine Intention war, einen Faden für gesammelte "Tipps und Tricks", Erfahrungsberichte, wo jeder mal so schreibt, wie er/sie die Fußarbeit aufbaut.

    Ruebchen hat ja in ihrem Faden in der letzten Zeit viele tolle Tipps gegeben und auch die super Fotos eingestellt und daraus entspann sich ja stellenweise schon ein toller Austausch über die Grundlagen und Feinheiten der Fußarbeit.

    Und ich dachte ein "zentraler Ort" für all diese - in meinen Augen - interessanten und wertvollen Informationen wäre toll.

    Ich würde mich also freuen, wenn sich einige von euch hier anschließen und sich am Austausch beteiligen. :)

    Ich glaub den Meilenstein des ersten Pferdemists, bei dem der junge Hund eeeeendlich mal auf das Nein!/Pfui!/Lass es!/Schnitzelbrot! reagiert hat, hat hier wohl jeder abgefeiert. ^^

    Kobold nimmt die Dinger inzwischen nicht mal mehr zur Kenntnis.

    Dass ein Hund ohne Leine "besser" läuft als mit ist auch klar: ihm fehlt der "Anker".


    Mit Leine weiß der immer, dass du hinten dran hängst. Da "muss" er nicht auf dich achten. Ohne Leine gibt es immer die Option, dass ja auch DU verloren gehen könntest und deshalb schaut ein Hund ohne Leine tendenziell immer besser nach seinem/seiner HF als mit Leine.

    Das habe ich schon oft beobachtet.


    Und Hundebegegnungen ohne Leine erlauben dem Hund völlig natürlich und ohne (räumliche) Einschränkungen zu kommunizieren. Also auch hier kein Wunder, dass das besser läuft.


    Bei uns gibt's das "normale" Gassi in der Stadt mit Halsband und auf dem Feld oder im Wald, wo dann eben auch die Schlepp (mal) zum Einsatz kommt hat er zusätzlich sein Geschirr an.

    In der Stadt hat er ein Kommando, das ihm erlaubt, die Länge der Leine auszunutzen und eines für bei mir bleiben, so dass es hier auch eine klare Abgrenzung gibt, ähnlich dem Umklicken des Karabiners vom Halsband auf das Geschirr.

    Ich habe eine sehr interessante und spannende Folge eines Podcasts ("Geschichten aus der Geschichte") entdeckt:

    "Wie der Wolf zum Hund wurde"


    Es wird berichtet, vor wie vielen 10.000-Jahren bereits die ersten Wölfe domestiziert wurden, warum der Hund kein Wolf (mehr) ist, ob Zahmheit genetisch bedingt ist, warum Hunde so aussehen wie Hunde und nicht wie Wölfe.


    Ich fand das sehr spannend und die beiden Historiker machen das ganz gut, ich häng inzwischen an dem Podcast und hab auch schon andere Folgen angehört (bin sonst echt kein Podcast-Fan, aber den finde ich sehr, sehr interessant).

    Bei uns heute nur etwas kleines, nichts so großartiges wie ein Pferd in 1m Entfernung (von sowas kann ich nur träumen...):


    Kobi lag entspannt rum (ich bin heute im Homeoffice), dann wollte ich mir einen Kaffee machen.

    Ich habe (mit eurem "es ist leichter, dem Hund zu sagen, was er tun soll, als ihm zu zeigen, was er NICHT tun soll" im Kopf) bereits vor dem Aufstehen "Liegen bleiben!" zu Kobi gesagt. Als er merkte, dass ich aufstehe, hob er den Kopf, ich sagte nochmal "Liegen bleiben!!" und ging in die Küche zur Kaffeemaschine. Ich hatte Kobi aber im Blick, wobei ich ihn aber nur aus den Augenwinkeln beobachtet habe.

    Und der brave Hund blieb wirklich liegen. Oft ist es so, dass er mir dann so bald ich außer Sicht bin (ich muss durch den Flur in die Küche und im Flur sieht er mich nicht, wenn er im Wohnzimmer liegt; von der Küche aus können wir uns dann wieder sehen, denn Küche und Wohnzimmer sind von einer halbhohen Wand getrennt), doch hinterher läuft.

    Aber heute blieb er liegen. Auch als ich zurück gekommen bin. Das klingt so "normal" aber für uns ist es das leider gerade nicht und deshalb freue ich mich, dass er es jetzt mal geschafft hat.

    Ich lass Kobold bevor wir trainieren gerne einmal Gas geben und seine Energie los werden.


    Aber ich zähle mich selbst auch zu den von Cinja erwähnten „unerfahrenen Hundehaltern“. Mir tut es gut, wenn Kobold nicht mehr so drüber ist, wenn die körperliche Energie schon mal weg ist.


    Wir halten meist auf dem Weg irgendwo am Feld an und Kobi darf ohne Leine einfach mal richtig flitzen. Je nachdem, was wir danach machen fällt das kürzer oder länger aus.


    Ist Wochenend-Übung von der Staffel, heißt er hat danach noch 2 Runden Arbeit vor sich, lass ich ihn nur eher kurz springen und sich lösen; nach der Übung gibt’s dann aber noch ein Abendgassi.


    Ist Unter-Der-Woche-Übung, heißt es gibt nur einen Durchgang oder auch mal einfach nur Anzeige-Übungen oder so, drehe ich gerne mal eine etwas größere Runde auch direkt vor der Übung; dafür gibt’s danach dann nix mehr. Nach der Übung geht’s heim, füttern, Bett. Ende.


    Ist Hundeschule ist es meistens so ein Mittelmaß, denn Hundeschule ist schon ganz schön anstrengend für ihn. Aber er tut sich/wir tun uns einfach leichter, wenn er nicht mehr ganz so viel Energie hat.


    Zu Hause was zu üben ist ja ohnehin gerade super schwierig für uns, weil er mir da so hoch dreht. Geh ich da aber zu erst mit ihm Gassi, hab ich verloren. Nach dem Gassi in der Stadt braucht der Hund nix mehr. Fahre ich aufs Feld drehe ich halt nicht nur eine kleine Runde, weil ich mir denke, wenn ich schon extra raus fahre, dann nicht für 10 Minuten. Also braucht der Hund nach Gassi auf dem Feld auch nix mehr. Für „zu Hause üben“ haben wir also irgendwie noch keinen Weg gefunden, der für uns funktioniert. Im Moment muss ich es eben aushalten, dass er da anfangs soooo aufgeregt ist; irgendwann legt sich das ja dann und er macht doch konzentriert mit.


    Wenn wir mal irgendwann von der „Hundeschule-Gruppe“ ins Basis-Training wechseln (also Übungen Richtung UO/BH) muss ich sehen, was uns/ihm dann gut tut; aber ich denke auch da wird es auf (zumindest etwas) körperliche Bewegung vorher rauslaufen.


    Vielleicht auch deshalb, weil ICH das mehr brauche als ER. :S

    Hehe, ich war die Woche auch mal direkt nachm Gassi mit den Hundeklamotten im Kindergarten um die Zwerge zu holen.

    Mustert mich der Erzieher von oben bis unten, wie ich da in meinem matschversifften Mantel mit den schlammverkrusteten Schuhen stehe und sagt ganz trocken: "Jetzt weiß ich endlich, von wem die Kinder das haben, dass die immer so aussehen."

    Ich hab auch nur gegrinst und gesagt: "Und wir haben alle RICHTIG Spaß dabei."

    Micha369 um in HSHs Kontext zu bleiben:

    In der von dir geschilderten Situation wird das "entdecken und Anzeigen" des anderen Hundes belohnt. Danach "übernimmt" der/die HF, für den Hund gibt es nichts mehr zu tun. "Aufgabe" ist nur, den anderen Hund anzuzeigen. Gibt auch HF, die das z.B. mit Vögeln so handhaben.


    Was auch sein kann, dass das Markern ein einzelner Schritt auf dem Weg weg von der Leinenpöbelei ist, der - herausgelöst und für sich betrachtet - erst mal etwas unsinnig erscheinen mag. Wenn aber (m)ein Hund bei Sichtung eines anderen Hundes erst mal guckt und dann randaliert, kann es zielführend sein, das "nur gucken" zu markern, weil ich so eine gute Möglichkeit habe, die Distanz, ab der das Pöbeln anfängt, zu reduzieren. Weil ich eine Möglichkeit nutze, dem Hund zu sagen "Dieses Verhalten ist (noch) ok, das dulde ich (nicht nur, das belohne ich sogar).". Ich kann von einem Hund, der bei Hundesichtung sehr reaktiv ist, nicht erwarten, dass er von heute auf morgen irgendwann mal das "richtige" (von mir gewünschte) Verhalten zeigt. Sondern ich muss mich dem Endresultat in kleinen Schritten nähern.


    Aber das wird schon wieder sehr off topic hier... :S

    Das ist doch bei Menschenkindern ähnlich.

    Ich möchte, dass meine Kinder lernen, dass sie eine Selbstwirksamkeit haben, dass sie Entscheidungen treffen können. Aber ich kann ein Kleinkind nun mal nicht selbst sein Leben bestimmen lassen (ok, solche Eltern gibt's auch... :rolleyes: ).
    Deshalb gebe ich meinem Kind Wahlmöglichkeiten, aber eben nur Optionen, die für mich auch ok sind.
    Möchtest du im Bus am Fenster sitzen oder am Gang (stehen ist also keine Option)?
    Ziehst du heute die rote oder die blaue Strumpfhose an (keine Strumpfhose ist also keine Option)?


    Und in einem ähnlichen Rahmen kann man auch den Hund "wählen" lassen.

    Aber auch hier müssen Hund und Halter das erst lernen, wie das funktioniert.


    Und ich denke, es gibt Hunde, die auf Grund ihres Wesens, ihrer Rasse und ihrer Vorgeschichte nicht gut geeignet sind, um ihnen viel Wahl zu lassen.

    Mir fällt da ein Hund aus dem Tierschutz ein, der gegen Ende seines Tierheimaufenthalts nur noch durch eine Schleuse gefüttert wurde, weil sich niemand zu ihm rein traute. Dieser Hund lebt nun mit zwei kleinen Kindern in einem Haushalt und wenn Besuch kommt, legt er sich mit aufs Sofa und dem Besuch den Kopf aufs Knie und möchte gestreichelt werden. Das alles funktioniert aber nur, weil er einen Besitzer hat, der ihm sehr klare und sehr, sehr konsequente Regeln und Grenzen vorgibt.

    Also unser Hundetrainer ist immer wieder erstaunt, wie wenig sich Leute informieren, bevor sie sich einen Hund anschaffen.

    "Mein Hund rüsselt nur auf dem Boden rum, der guckt gar nicht nach mir!" - "Ja, ist ein Viszla, das machen die erst mal so."

    "Mein Hund geht immer jagen! Wie geht das weg?" - "Das ist ein Jack Russell. Schlechte Nachricht: Gar nicht."

    Klar, wie HSH schrieb, man kann das dann in geregelte Bahnen lenken, aber das was über Jahrzehnte mühsam genetisch selektiert wurde bekommt man nicht "weg".


    Das war jetzt mal die Kurzform in Zitat unseres Hundetrainers, vielleicht hab ich mal noch Zeit, was Längeres dazu zu schreiben. Finde die Diskussion hier sehr interessant.

    Und so friedlich.... :)

    Hallo Dani,

    willkommen im Forum!


    Ich kann dir nicht so fundiertes Fachwissen anbieten wie z.B. Waschbär und Lobo , die selber züchten, oder Ruebchen , die ganz viel Erfahrung und Wissen hat oder all die anderen hier, die teilweise seit Jahrzehnten (Schäfer-)Hunde halten.

    Ich kann nur meine völlig subjektiven Erfahrungen einer Ersthundebesitzerin mit dir teilen.


    Ich habe einfach erst mal alle Züchter in der Nähe abgeklappert. Internetpräsenz angeschaut, angerufen, Nachrichten geschrieben.

    Bei einigen kam gar nichts zurück, die waren direkt raus. :S

    Dann wollte ich gerne einen Hund aus SV oder RSV2000, das war zwar ein großes Kriterium, aber wenn sonst ALLES gepasst hätte, hätte ich auch einen Hund aus der Dissidenz gekauft.

    Und langstockhaarig sollte er sein. Das war Grundvoraussetzung.

    Gerne in "Kommissar Rex Farben" und eher nicht so gerne schwarz, aber Farbe spielt ja, wie du auch schon geschrieben hast, nicht unbedingt eine Rolle.


    Ich wollte einen Züchter, bei dem das Gefühl stimmt. Ich wollte DEN EINEN, ich wollte jemanden finden, bei dem ich bereit war zu sagen: Ich warte auch auf den nächsten Wurf, wenn der gerade keinen hat oder in diesem Wurf kein Hund für mich dabei ist. Weil ich von der Zuchtstätte an sich überzeugt bin.

    Ich wollte nicht möglichst schnell einen Hund sondern möglichst "richtig".


    Und ich hab so lange gesucht, telefoniert, mich informiert und den Suchradius ausgeweitet, bis ich ihn gefunden habe, den - für mich - besten Züchter, bei dem - für mich - alles gepasst hat. :)


    Jetzt hab ich als Ersthundebesitzerin einen (fast) schwarzen LZ-Schäfi (also aus einer Arbeitslinie) hier, der mich schon ganz schön fordert. Im Großen und Ganzen klappt alles, aber wir haben einige Baustellen, wo ich manchmal überlege, ob ein HZ-Hund (also aus der "Show-Linie") die bei mir auch hätte. Und bei uns ist der Hund schon in erster Linie Familienhund, ich mach keinen Hundesport, aber er hat einen Job: Wir sind gemeinsam in einer Rettungshundestaffel aktiv. Ohne diese Arbeit für ihn hätte ich noch deutlich mehr zu tun und die erfahrenen Hundler in der Staffel haben mir auch schon wirklich oft geholfen.


    Was mir an meinem auffällt ist, dass er sich so schnell "anknipsen" lässt.


    Aber ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich sonst auch nur 2 DSH kenne, den einen seh ich nur bei der Staffel und der ist schon 7 (also altersgemäß etwas ruhiger) und den anderen sehe ich nur hier beim Gassi. Mit dessen Haltern bin ich zwar im Kontakt, aber nach außen hin läuft ja alles immer "gut". ;)

    Von daher hab ich keinen Vergleich, ob sich meiner schneller hochpusht als andere DSH.

    Augenscheinlich, wenn ich den anderen beim Gassi sehe: ja. Aber das ist ja nur eine Momentaufnahme.


    Der langen Rede kurzer Sinn: auch ein LZ ist in Anfängerhand händelbar, erfordert aber durchaus sehr viel Konsequenz und Ruhe (ersteres läuft ganz gut, letzteres gelingt mir leider nicht immer).