KleineMama
  • Mitglied seit 29. Januar 2020

Beiträge von KleineMama

    Meine persönlichen Erfahrungen sind folgende:


    Ich habe mich anderthalb Jahre lang viel zu sehr von Aussagen wie "das ist ein Schäferhund, der braucht eine 'harte Hand', dem kannst auch ruhig mal eine 'drauf' geben" beeinflussen lassen.

    Mein Problem war, dass ich nicht wusste wie und es sich für mich nicht gut angefühlt hat UND (und das war glaube ich der entscheidende Punkt) mein Hund so gar kein Vertrauen zu mir aufbauen konnte. Weil ich für ihn nicht berechenbar war und irgendwie ganz viel von unserem Kontakt negativ war, weil er viel aus Zurechtweisung bestand.


    Seit April habe ich eine neue Hundetrainerin. Ich wusste das vorher nicht, aber sie hat hier in der Gegend den Ruf der "Wattebauschwerferin" und "Montessori-Streichlerin" (ihre Worte).

    Seitdem arbeite ich ganz positiv mit Kobold, wie tasten uns an erwünschtes Verhalten ran, indem wir Schritte in die richtige Richtung positiv verstärken, mein Hund vertraut mir, weil er weiß in meiner Nähe passieren für ihn sehr positive Dinge.

    Das heißt nicht, dass ich ihn nicht auch mal anranze, wenn er sich falsch verhält und z.B. mal wieder meint, dass er sich, während wir essen, an den Tisch anschleichen kann. Also es gibt auch bei uns Regeln, die einzuhalten sind. Aber der Aufbau dieser Regeln geschieht positiv.


    Und das hat unsere Beziehung so sehr verbessert und auch unsere Probleme und Baustellen erscheinen durch dieses Training nicht mehr so gravierend und ich hab für mich die Überzeugung, dass ich das auch alles bewältigen kann. Weil ich UNSEREN Weg gefunden habe.


    Und das ist, glaube ich, der Schlüssel: wenn ihr das Gefühl habt, der Weg der Trainerin (der für sie mit ihren Hunden vermutlich gut funktioniert) ist nicht EUER Weg, dann ist das keine gute Basis für gemeinsames Training. ?(

    DAS find ich übrigens eine mega Idee!!! <3

    So traurig das für Witus ist, wie schlimm muss das für sein Frauchen sein.


    Da stirbt ihr Mann und dann muss sie den Hund auch noch abgeben.

    Das tut mir unglaublich leid und ich kann mir ihren Schmerz darüber nicht vorstellen.

    Unsere Ablenkungsstufe war jetzt, dass die Kinder mitmachen wollten. Also saß ein Kind mit dem Chip in der Hand auf dem Boden, das andere mit Futter daneben, dazwischen noch ne Mama, die versucht das Chaos der drei Wusler irgendwie im Griff zu behalten und ein System reinzubringen, so dass der Hund (und die Kinder) was aus der Übung mitnehmen kann(können).


    Da musste er sich ganz schön doll konzentrieren, denn um ihn rum war da überhaupt nicht viel Ruhe, ich habe aber darauf geachtet, dass die Kinder ihn trotzdem ausschließlich für ruhiges Verharren belohnen.


    Aber es hatten alle so einen Spaß dabei, das machen wir bestimmt noch öfter.

    Gerade unsere Fünfeinhalbjährige ist momentan SEHR engagiert beim Hundetraining.

    Ich konnte mir da sofort was drunter vorstellen. Kobold nagelt seine Beißwurst und den Futterbeutel von links nach rechts und von rechts nach links durch. Da muss man beim Abnehmen echt aufpassen, dass die Finger nicht dazwischen kommen. =O

    Der wäre nicht gut für SD geeignet... :S

    In unserer Staffel arbeiten ausschließlich "reine" Rettungshunde, das ist aber eher Zufall.

    Wir haben letztens von einer anderen Staffel erfahren, da hat der ehemalige Staffeleiter einen Mali, der eigentlich in der Fläche ausgebildet wurde, zum Trailer gemacht, weil die HF angefangen hat nebenher noch Schutzdienst zu machen und er der Meinung war, wenn der Hund lernt zu beißen muss wenigstens ne Leine dran.


    Bei unseren Leuten stieß das eher auf Unverständnis, weshalb ich denke, dass in unserer Staffel da jetzt niemand - oder zumindest der Großteil - keine Bauchschmerzen hätte.


    Aber wir bilden unsere Hunde nur über die Beute aus.

    Kobold merkt man aber an, dass der einfach ziemlich unsicher am Helfer ist; wenn ICH ihn bellen lasse, klingt das auch nochmal anders.

    Und wenn da ne fremde Person liegt, dann piepst er anfangs wirklich nur. Wenn er sich dann eingegroovt hat, wird es besser.


    @Ellionore ich kann deinen Einwand verstehen. Ich sitze so oft für unsere Hunde draußen. Wenn der kleine Mischling kommt oder der Appenzeller, der Kelpie, der Cattle, das ist schon ok. Aber der Mali, der DSH, der Beauçeron, der kupierte Dobermann... da wird's einem schon manchmal anders. Aber wie Flummi schon schrieb: der bellende Hund ist das kleinste Problem der Leute, die wir suchen.

    Ich habe - inspiriert von der letzten Rütter-Folge 🙈- heute angefangen Kobold auf einen Pokerchip zu konditionieren.

    Genau das hat mich ja daran erinnert, dass der Chip (dieser wiederum war eine Inspiration von nette ) schon seit Monaten griffbereit in der "Hunde-Schublade" liegt und ich den doch jetzt eigentlich mal endlich aktivieren könnte. ;)

    Dank nette läuft's gut. :)

    Hab heute meine Hand mit dem Chip auf den Boden gelegt, hat super geklappt, auch wenn ich die Hand wechsle geht Kobold hinterher und er hat begriffen, dass er sich ablegen soll.

    Hab heute auch den Chip mal einfach auf den Boden gelegt, anfangs war meine Hand noch daneben, später nicht mehr direkt daneben. Ich saß halt auf dem Boden und der Chip lag immer noch direkt neben mir, nur nicht zu viele Schritte auf einmal.

    Fazit ist: Kobold hat verstanden es geht um den Chip (wenn meine Hand direkt daneben lag, hat er sich für den Chip entschieden) und darum, dass er ruhig liegt und verharrt. Das Verharren klappt noch deutlich besser, wenn der Chip in meiner Hand ist. Da bin ich jetzt sehr penibel im Aufbau, dass ich nicht bestätige, wenn seine Nase irgendwo Richtung Chip hängt, sondern Belohnung gibt's nur für "Nase klebt dran", auch wenn der Chip nicht (mehr) in meiner Hand ist.


    Aber er macht das ganz gut, der kleine Hibbel.


    Diese Übung bringt viel Ruhe rein. :)

    Eure Erklärungen helfen mir total, das besser zu verstehen. Danke.


    Vermutlich bekommt man über die Aggression auch das schöne, tiefe, druckvolle Verbellen besser hin als rein über Beute?

    Ich kenne ja ein paar Schäfis, die in der RH-Arbeit als Verbeller geführt werden und das sind alles (einschl. meiner) so "Quietschis"; eher ein hohes, schrilles Bellen, wenn die dann auch noch in eine Situation kommen, die sie verunsichert (weil die VP irgendwie komisch liegt, oder wo liegt, wo der Hund nicht unmittelbar hin kann) Piepsen die nur noch.

    Kein Vergleich dazu, wie es klingt, wenn mein Hund zu Hause anschlägt, weil jemand an der Tür ist...

    Ja, zweimal.

    Einmal war es ein anderer Hund, der an uns vorbei kam. Ich hatte mich unterhalten, Kobold lag da ganz friedlich. Dachte ich. War auch so, bis halt der andere Hund kam. Kobold ist durchgestartet und ich gleich mit. Zum Glück auf einem grasigen Feldweg, so dass ich mir nix getan habe.

    Das andere mal sind wir Gassi gegangen. Kobold war so brav an dem Tag und ich hing völlig tiefenentspannt und leider wohl auch etwas in Gedanken hinten an der Leine dran und plötzlich meint der Hund zu einem Vogel hinspringen zu müssen. Vogel und ich haben einen Abflug gemacht, Kobold hat blöd aus der Wäsche geschaut.

    Erster (laut ausgesprochener) Gedanke: "Du Ar***....". Zweiter Gedanke: "Oh Mann, hoffentlich war hier keiner!!" (verstohlener Rundum-Blick: puh, wenigstens weit und breit niemand zu sehen). Dritter Gedanke: Oh neeeeee, das ist der Grünstreifen in dem immer extrem viel Hundesch***e liegt!!! (Blick an mir runter: ok, hab wohl keinen Haufen erwischt. Yeah.)

    Und erst danach hab ich mal meine Knochen sortiert und dann kam auch erst innerhalb der nächsten Stunde der Schmerz - vor allem im Brustkorb - dazu. Muss mich gscheid auf die Rippen gelegt haben, bei der unfreiwilligen Flugstunde.


    Kann man immer froh sein, wenn nicht mehr passiert als ein paar kleinere Blessuren.

    Aaahh, ok. Verstanden.

    Und warum ist das wichtig? Wozu braucht man diese Wechsel?

    Und wie bringt man den Hund dazu zu wechseln? Also jetzt z.B. in Eros Fall, der ja deinen Berichten zufolge, von sich aus eher in die Aggression geht?

    Von Beute auf Aggression ist sicherlich "einfacher", weil das ja das von ihm bevorzugte Verhalten ist, aber wieder zurück auf was, was er nicht ganz so geil findet stell ich mir echt schwierig vor...


    Sorry für meine blöden Fragen, aber ich finde das echt spannend, auch wenn ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie selbst SD machen werde. Aber die Ausbildung interessiert mich schon.