KleineMama
  • Mitglied seit 29. Januar 2020

Beiträge von KleineMama

    Noch ein Schritt in MEINER Ausbildung geschafft:

    Habe die Belehrung für die Sonder- und Wegerechte gemacht und gestern Nachmittag dann meine Fahrerschulung und die Einweisung ins Dienstfahrzeug bekommen.


    Die Theorie in die Tat umzusetzen war dann früher als geplant erforderlich: Gestern um kurz vor 23 Uhr ging der Piepser und wir waren so wenig Helfer, dass ich unseren Staffelleiter im Einsatzleitwagen unter "blau" zum Einsatzort kutschieren durfte.

    So, gestern wieder Übung.

    Wir haben unserem Ausbilder die drei Tage zwischen den Übungen wohl ziemlich schlaflose Nächte beschert. (*hier Ooooooops-Smiley einsetzen*)

    Er hat nächtelang gegrübelt und Bücher gewälzt und ist zu dem Schluss gekommen, dass wir versuchen Kobold über sog. Eigenanzeigen (heißt ICH bin für ihn draußen) versuchen zu motivieren.

    Ich war mir dann, als er das gesagt hat, auch sehr sicher, dass das klappt. Mein Hund dreht eh hohl, wenn ihn jemand anderes festhält und ich gehe weg. Und wenn ich dabei dann noch mit seiner Beißwurst rumwedel und ihm richtig heiß drauf mache, hat selbst unser Ausbilder, der selbst große Hunde hat und "ein g'standenes Mannsbild" ist, echte Probleme Kobold noch zu halten, weil er nur zu mir und seiner Beißwurst will.

    Kurz und gut: wir beide hatten gestern echt Riesenspaß. <3

    So viel Spaß, dass Kobold seine Kenndecke, an der der Ausbilder versucht hat ihn zu halten, zerrissen hat. Die haben eh "Sollbruchstellen", falls der Hund sich im Unterholz verfangen sollte. Und ja, diese Sollbruchstellen funktionieren.


    Jetzt darf ich zusehen, wie ich das (ohne eigene Nähmaschine :rolleyes: ) wieder gerichtet kriege...

    Du meinst Kobold?


    Wir waren bei einer Tierheilpraktikerin (eigentlich wegen etwas anderem) und die hat auf meine Beschreibungen hin eine Kotuntersuchung veranlasst. Im Kot sind die Verdauungsenzyme normalerweise nachweisbar. Bei Kobold waren so gut wie keine vorhanden.


    Die THP sagte, man kann es nur über die Kotuntersuchung sicher nachweisen, mein jetziger TA sagt, man kann nur über eine Blutuntersuchung rausfinden, ob es eine akute Entzündung ist oder was chronisches.

    Aber ich glaube, die entsprechenden Werte müssen gesondert vom Labor angefordert werden, denn bei Kobold war kurz bevor wir bei der THP waren das Blutbild auch "völlig in Ordnung". Und das kann ich mir nur so erklären, dass die entsprechenden Werte nicht ausgewertet wurden.


    Der Kot bei Problemen mit dem Pankreas ist typischerweise ockerfarben, bei Nicht-Behandlung und "falscher" Fütterung oft schleimig (durch das unverdaute Fett).

    Und meistens eher zu weich als zu fest.

    Das ist es ja, was mich so umtreibt.

    Dass ich mir selbst den Grund dafür nicht so recht erklären kann.


    Ich vermute, es hat viel damit zu tun, dass ihm der Druck, den ich früher (unbeabsichtigt) gemacht habe, zu viel war. Damit konnte er nicht umgehen und ich denke, er hat das mit dem Ansatz in die Suche verknüpft. Deshalb versucht er sich, sobald er die Möglichkeit hat - und die ist eben gegeben, sobald ich ihn ableine - der Situation zu entziehen.

    Nun dachte ich aber, dass er, wenn er merkt, da draußen gibt's richtig Spaß, gerne raus geht.

    Aber offensichtlich ist dem nicht so.

    Vielleicht sitzt das zu tief, dass er die Situation mit Druck verknüpft und das müssen wir jetzt mühsam umarbeiten.

    Was uns ja schon hilft, ist der beiläufige Ansatz, seitdem ist es deutlich besser (und es gibt (in der Prüfung) keine Vorschriften, wie der Hund zur Suche anzusetzen ist, also könnten wir das auch beibehalten, wenn uns das hilft.


    Unser Ausbilder hatte auch die Idee, dass Kobold eine falsche Verknüpfung auf das Anlegen der Kenndecke hat.

    Das hat Kobold grundsätzlich schon immer irgendwie gestresst, eine Zeit lang hab ich sie ihm zu Hause angezogen, damit ich sie ihm vor der Suche nicht anlegen muss.

    Ausbilder meinte, vielleicht denkt Kobold "Decke drauf = Zeit für mich/Blödsinn machen". 🤷‍♀️

    Mit 5 Jahren

    Ach, schön, da hab ich ja nur noch zweieinhalb Jahre Frust vor mir... :rolleyes:

    ;)


    Ich danke euch allen für euren Zuspruch. <3

    Es tut auch einfach schon gut, zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, die sich bei Schwierigkeiten in der Ausbildung des Hundes aufreibt.

    Schwierig, ich befürchte, ich könnte da irgendwas "kaputt" machen.


    Und fast alles, was er so nur mit mir macht, macht er gerne. Wobei er immer eine geringe Frustrationstoleranz hat, also auch ich muss gut aufpassen, was und in welchem Maß ich ihm "zumute", einfach weil er so schnell drüber ist.

    Mein erster Impuls wäre tatsächlich gewesen mit dem Hund einfach mal 2 Wochen Pause zu machen, selber nichtmehr dran zu denken und gemeinsam die Seele baumeln zu lassen.

    Wir hatten jetzt krankheitsbedingt (erst war ich krank und dann hatte Kobi ja so lange Probleme mit Durchfall) viel und lange Pause und haben da ganz viel Schönes zusammen gemacht (sofern unser jeweiliger Zustand das zugelassen hat).

    Deshalb müsste die Motivation schon da sein. Im Gegenteil: ich habe das Gefühl, dass Kobold gerade ein kontinuierlicheres Arbeiten gut tun würde.


    Was sicher auch ein Problem ist, dass ich das jetzt nicht mehr loslassen kann.

    Gerade heute nimmt es mich extrem mit, ich kämpfe schon den ganzen Vormittag mit den Tränen. Es fällt mir sehr, sehr schwer optimistisch und positiv nach vorne zu schauen und die alte Übung abzuhaken. Das merkt Kobi natürlich auch, dass ich jetzt durch bin.

    Ich kann deinen Frust auch gut verstehen.


    Wie wäre es denn, wenn er den ersten Durchgang gut gesucht hat, beim 2. Durchgang ein paar Schritte zurückzugehen, also z. B. ihn festhalten und zugucken lassen, wenn die VP verschwindet, die macht noch etwas Trieb, so dass er schön motiviert ist und es nicht erwarten kann, dass es losgeht. Dann noch etwas warten und ihn dann losschicken. Wäre nur so eine Idee.


    Oder ihn nur einmal suchen lassen, dann nur mal zugucken lassen, wie sich jemand versteckt, der auch Trieb macht. Und ihn dann ins Auto bringen und an dem Tag nicht mehr suchen lassen. So dass sich auch bei ihm etwas Frust aufbaut, weil er nicht suchen darf.

    Wir arbeiten Kobold eigentlich nur so.

    Er geht ja gar nicht erst suchen, wenn er nicht sieht, dass jemand draußen ist.


    Problem hier ist: je mehr Trieb der Helfer macht umso mehr Druck wird auf Kobold gepackt. Es ist eine extreme Gratwanderung, weil Kobold dann viel zu schnell so sehr drüber ist, dass er damit nicht mehr umgehen kann. Dann bellt er nur noch mich an oder geht stresspinkeln und dann Zeitung lesen und entzieht sich der Situation. Und je mehr der Helfer dann versucht, Kobold doch noch zu motivieren umso mehr meidet Kobold den Helfer.

    Ich denke, hier spielen sehr viele Faktoren eine Rolle.


    Erstens war ich anfangs immer wirklich sehr nervös und wollte zudem - als absoluter Anfänger (haha) - alles perfekt machen, wenn ich mit Kobold gearbeitet habe. Dadurch habe ich ungewollt und unbewusst sehr viel Druck auf ihn gepackt.

    Inzwischen hab ich es geschafft mich mental größtenteils davon zu lösen. Auch unser Ansatz ist eher beiläufig, ich laufe ein paar Schritte mit ihm und mache dann eher nebenher die Befreiungsleine auf. Denn je mehr Bohei wir um den Ansatz machen (also im Sinne von: bleib neben mir stehen, konzentriere dich, schau in die richtige Richtung, warte auf dein Startsignal) umso mehr Druck kommt wieder auf den Hund und er geht wieder gar nicht erst raus sondern dreht sich um und bellt mich an.

    Zweitens hab ich schon eher den Eindruck, dass Kobold....hm...."von der langsamen Sorte" ist vielleicht nicht richtig. Denn wenn ich - privat - mit unserer Trainerin neue Sachen mit ihm mache, hat er nach einem Fehlversuch i.d.R. verstanden, worum es bei der Übung geht. Klar ist das dann weder perfekt noch gefestigt, er hat jedoch das Prinzip schnell raus.

    Aber ich hab das Gefühl, dass es bei ihm EXTREM lange dauert, bis etwas gefestigt ist.


    Und jetzt kommt die Krux: wir arbeiten bei der Staffel kleinschrittig und langsam.

    Kobold noch viel kleinschrittiger und langsamer als alle anderen Hunde.

    Und trotzdem hat man immer so das Gefühl, dass bei ihm gar nix ankommt.


    Dazu kommt, dass das Ganze ja sehr symbiotisch ist:

    Kobold arbeitet nicht richtig, ist kaum zu motivieren. Das demotiviert mich, ich verliere den Spaß daran und tu mich schwer ihm ein "wir gehen raus und haben Spaß" zu vermitteln, was ihn wiederum nochmals demotiviert. Und so sind wir ganz schnell in einer Abwärtsspirale.


    Ich dachte jetzt echt, das Spielen holt uns da raus, aber durch die Übung gestern bin ich jetzt wieder sehr demotiviert.

    Mein Ausbilder stand zwar neben mir, schaute mich an, während Kobold irgendwelchen Unfug machte, und sagte: "Nicht verzweifeln. Bitte verzweifle jetzt nicht. Ich finde eine Lösung." (ich muss wirklich sehr, sehr unglücklich geschaut haben in dem Moment), aber so richtig kann ich nicht darauf vertrauen, dass ihm noch was Gutes einfällt...

    Ich bin so frustriert...


    Jetzt hat das so gut geklappt mit dem Spielen, Ausbilder (und ich) haben darauf geachtet, dass die richtigen Helfer raus gehen, die sich trauen mit Kobold richtig zu spielen und die haben das auch echt toll gemacht.

    Gestern lief der erste Durchgang auch echt super und beim zweiten Durchgang kam dann von Kobi WIEDER die Mittelkralle und ein fröhliches "Such dir deine VPs doch selbst, ich geh jetzt hier erst mal MEIN DING machen.".


    Und ich bin wirklich, wirklich, wirklich ratlos.


    Der ausgeprägte "will to please", der dem Schäferhund nachgesagt wird, ist in Kobolds Fall eher ein ausgeprägter "will to....f*ck off". Ich habe keine Idee mehr, wie man ihn motivieren könnte. Auch der Ausbilder ist einigermaßen ratlos und ich weiß, dass er viel über meinen Hund nachgrübelt und überlegt, aber so einen richtigen Durchbruch hatten wir noch nicht.


    Ich möchte aber ehrlich gesagt auch nicht jede Woche etwas anderes probieren, weil ich denke ohne eine gewisse Kontinuität und dadurch eine Ritualisierung und Gewöhnung, wird das ja erst recht nichts. Aber wenn er halt so gar nicht raus geht zum Arbeiten, was bleibt mir dann anderes, als ihm etwas anderes anzubieten, für das er dann (für die nächsten 2x) wieder gerne geht.


    Es ist wirklich zum Mäuse melken....