KleineMama
  • Mitglied seit 29. Januar 2020

Beiträge von KleineMama

    @all: danke für euren Zuspruch und eure Gedanken dazu.

    Flummi : Danke für deine emotionalen Worte. Ich schreibe dir gleich nochmal eine PN, öffentlich möchte ich hierzu aber sehr betonen, dass meine Kamerad*innen alles ihnen mögliche getan haben, um mir beim Verarbeiten des Erlebnisses zu helfen. Aber die sind alle auch nur Menschen wie du und ich und ich fürchte bei mir sitzt der Schreck so tief, dass sie mit all ihrem Verständnis und ihrer Unterstützung nichts dagegen ausrichten können sondern dass hier ein Profi ans Werk muss (und auch einer ist).


    Ich bin, was das Thema RH-Arbeit angeht aktuell emotional so aufgeladen, dass es vielleicht nicht die schlechteste Idee ist, einfach mal was GANZ anderes zu machen.

    Was das sein wird? Ich weiß es noch nicht. Ich habe Lust, mich treiben zu lassen und zu vertrauen, dass uns das Universum einen Weg schenkt, der für uns positiv ist. Auch wenn so ein diffuser und unkonreter Wunsch eher selten in Erfüllung geht, weil man nicht klar fokussiert. Aber ich kann mir einfach gerade nichts Konkretes vorstellen, wo ich in drei, sechs, neun Monaten oder in zwei Jahren stehen will.

    Schweren Herzens wollte ich euch mitteilen, dass ich in den nächsten Monaten in diesem Faden nichts Neues mehr zu berichten haben werde.

    Ich wurde seitens unserer Führungsriege auf unbestimmte Zeit, mindestens aber für mehrere Monate, beurlaubt.

    Hintergrund ist zum einen ein belastender Einsatz, der mir seit neun Monaten nachhängt und der mich genau genommen zur Zeit einsatzunfähig macht. Zum anderen, dass Kobold null komma null Trainingsfortschritte macht, im Gegenteil eher Rückschritte. Das Training bedeutet für ihn massiven Stress und sowohl die Ausbilder als auch ich sind/bin mit ihrem/meinem Latein am Ende. Uns gehen die Ideen aus, wie wir ihm Spaß an der Arbeit bereiten sollen.

    Ich bin explizit NICHT "aus der Staffel geworfen" sondern - letztlich auch um mich und meine psychische Gesundheit zu schützen - wie bereits geschrieben auf unbestimmte Zeit beurlaubt, damit ich und auch mein Hund zur Ruhe kommen können.

    Es fällt mir unsagbar schwer, diese Zeilen zu tippen. Die Rettungshundearbeit war mein Lebenstraum und dass das grade so "den Bach runter geht" ist unglaublich hart.

    Ich versuche nach vorne zu schauen, versuche mir zu überlegen, welche Arbeit mir und meinem Hund stattdessen und in der Übergangszeit (oder für immer) Spaß machen könnte....

    Aber ich glaube dazu ist es noch alles zu frisch.


    Natürlich bin ich weiterhin ebenso wie Flummi hier für alle allgemeinen oder auch speziellen Fragen offen und beantworte sie soweit ich das kann. Aber etwas von unserer Ausbildung lesen werdet ihr hier nun leider (vorerst?) nicht mehr.

    Ich hab noch eine Ergänzung:


    Ich liebe es, dass Kobold unser Obertröster hier ist.

    Die kleine Tochter kann, wenn Mama geschimpft hat, zu ihm gehen, ihr Gesichtchen in sein Fell drücken, er lässt sich auf den Boden fallen und durchknuddeln, hört sich alle ihre Beschwerden über die gemeine Mama, die sie ihm ins Ohr flüstert, an; ist ihr Fels in der Brandung und gibt ihr feuchte Hunde-Tröste-Küsschen und bringt sie so wieder zum Lachen.

    Auch wenn ich traurig bin sucht er meine Nähe, lässt sich streicheln und leckt (wenn ich es zulasse) meine Tränen weg.

    Richtig, hat er.

    Wir sind gerade in einem Stadium, wo ohne Enzyme gar nix mehr geht. War auch schon anders, momentan ist bereits bei einer niedrigeren Dosierung sofort wieder Durchfall angesagt.


    Kobold bekommt ein spezielles "Low Fat"-Futter. Barf geht an sich super gut, da kann MyRex auch noch ihren Senf dazu geben, die barft ihren PI-geplagten Rex.

    Bei uns hat das mitm barfen nur leider nicht funktioniert, da stand dann noch eine Futtermittelunverträglichkeit im Raum aber egal was ich dann gefüttert habe, wir sind den Durchfall erst dann wieder losgeworden, als ich wieder auf TroFu umgestiegen bin.


    Warum dein TA, wenn er schon einen Verdacht Richtung PI hat, nicht gleich abcheckt, ob da was dran ist, versteh ich auch nicht so ganz.


    Und keine Sorge, Tony verhungert auch mit PI nicht innerhalb weniger Wochen.

    Aber es geht denen halt nicht gut, wenn wirklich ein Problem mit dem Pankreas besteht und das nicht behandelt und dann richtig gefüttert wird.

    Also mein Kobold war als Welpe beim Züchter der "Ausbrecher-König".

    Hilmar sagte immer in 25 Jahren Zuchtgeschichte ist ihm noch kein Welpe untergekommen, der mit so einer Regelmäßigkeit und Raffinesse aus dem Welpenauslauf ausgebrochen ist.

    Immer wenn die Menschen dachten, sie hätten das Loch verschlossen, durch das er sich gequetscht hatte oder die Barriere erhöht über die er geklettert war, saß er ein paar Tage später doch wieder draußen.

    Und nie hat jemand genau gesehen, wie er das eigentlich gemacht hat.

    Ich hoffe auch.

    Er spielt im Grund so gern und er spielt auch mit anderen; gibt ja Hunde, die nur mit ihrem Besitzer spielen, aber so ist er ja gar nicht.

    Er macht es nur nicht, wenn es kein "echtes" Spiel ist.


    Ich war ja kürzlich bei einem Vortrag von Dr. Udo Gansloßer und er sagte, es gab mal eine Studie bzgl. Lernerfolgen bei Hunden, wenn die Lerneinheiten von Spieleinheiten unterbrochen bzw. damit abgeschlossen werden. Dabei wurden HF und Hund gefilmt. Da man auch wissen wollte, ob ein evtl. durch die Lernsituation erhöhter Stresspegel durch das Spielen wieder auf ein normales Niveau gebracht werden kann, wurde der Cortisol-Spiegel der Hunde vor und nach dem Spiel gemessen. Das etwas überraschende Ergebnis war, dass einige der vierbeinigen Probanden nach dem Spiel (weiterhin) einen erhöhtem Cortisol-Spiegel hatten, während andere danach sehr entspannt waren. Auf der Suche nach der Ursache wertete man die Video-Aufnahmen aus und kam zu dem Ergebnis, dass die HF der Hunde mit dem erhöhten Cortisol-Spiegel auch WÄHREND des Spiels häufig Gehorsam von ihren Hunden verlangten und immer wieder (unbewusst?) in Trainingssituationen zurück fielen. Es war also kein "echtes" Spiel im Sinne von freiem, ungezwungenem Spiel, bei dem soziale Strukturen aufgebrochen werden.


    Und genau das ist offensichtlich eine große Kunst, sich in das Spiel mit dem Hund fallen zu lassen, dabei nichts von ihm zu verlangen, weil es nur um die Handlung an sich geht.


    Und das kann man auch nicht durch reines Zuschauen lernen.


    Aber ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen, weil es schon den einen oder anderen Helfer gibt, der das kann.


    wie gehts denn dann weiter?

    Das weiß ich selbst noch nicht genau. Unser Ausbilder, der sich um uns "kümmert", war gestern nicht da, nur unsere Ausbilderinnen und die wussten auch nicht genau, was der Plan von ihrem Kollegen ist.

    Ich habe beschlossen, mich da auch gar nicht weiter zu verkopfen sondern dem Ausbilder jetzt zu vertrauen und einfach zu machen und dabei Spaß zu haben. Er wird mich dann zu gegebener Zeit über den nächsten Schritt informieren. ;)

    Ach, es macht einfach mega viel Spaß für meinen eigenen Hund raus zu gehen.

    Der kommt mit so viel Freude und Elan angeschossen, freut sich wie Bolle, wenn er bei mir ist, verbellt total schön und spielt dann so süß mit mir. Und wenn er am Ende gewinnt und seine "Beute" mitnehmen darf, ist er gleich drei cm größer und dreht ganz stolz eine Runde zu allen Helfern, die zuschauen: "Schaut mal, was ich da draußen tolles erobert habe! :love: "

    Ich bin (wieder) ganz verliebt in meinen Hund. <3