Flash
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Beiträge von Flash

    Hallo zusammen,


    ich habe eine intakte Hündin und einen intakten Rüden Zuhause. Der Rüde wird jetzt zwei Jahre alt und so langsam zeigt er extremes Interesse an meiner Hündin. Möglicherweise wird sie bald läufig, was von der Zeit her passen könnte. Seit Flash bei uns ist, wurde Akira zwei Mal läufig,und wir konnte die Hunde gut trennen, und ich glaube, allzu sehr hat der Kleine auch nicht gelitten. Jetzt könnte das anders werden. Akira ist 10,5 Jahre alt, eine Kastration kommt nicht mehr infrage, und Flash ist ein eher unsicherer Hund, und ich fürchte, eine Kastration wäre bei ihm eine Katastrophe. Nun habe ich von dem Mittel Tardastrex gehört, eine Injektion, durch die der Rüde innerhalb kürzester Zeit das Interesse an läufigen Hündinnen verlieren soll, und dessen Wirkung zwischen 4 und 6 Wochen anhält.


    Hat hier jemand Erfahrung mit dem Mittel? Ich bin unsicher, ob ich es im Ernstfall anwenden soll, aber wenn ich mir vorstelle, wie sehr der Bub leiden könnte, denke ich wieder, eine Hormonspritze könnte das kleinere Übel sein. Was meint Ihr?

    Ich bin mir nicht sicher, ob alle Probleme mit Wasserpistolen, Leinenrucken und dergleichen Methoden abgestellt werden können. Nicht immer liegt ein Problem in mangelndem Gehorsam. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man gerade solche Aggressionsprobleme nicht mit Gegenaggression in den Griff bekommt. Ich könnte mir vorstellen, dass Sams Problem mit Autos und Fahrradfahrern verstärkt wurde, weil zu viel Stress und Druck gemacht worden ist. Möglicherweise hat das Timing nicht gestimmt, und der Hund wurde durch all die Methoden, die ausprobiert wurden, zu seinem Verhalten noch angetrieben.


    Ich würde versuchen, in diese Situation Ruhe hineinzubringen. Den Hund rechtzeitig ablenken. Vielleicht gezielter üben, so wie man das auch mit Hunden oder Menschen machen würde, wenn der Hund mit selbigen ein Problem hätte. Mein Hund war nicht mehr ansprechbar, wenn er andere Hunde in 100 Metern Entfernung gesehen hat. Das war vor fünf Monaten noch so. Mittlerweile kann ich ihn ablenken, wenn er einen Artgenossen in 10 Metern Entfernung erblickt. Das Ziel ist, ihn irgendwann an anderen Hunden vorbeiführen zu können. Ich versuche das mit Ruhe, Gelassenheit, Spielzeug und sehr leckerem Futter, und ich finde, das funktioniert besser als alles Geschrei und Herumgezerre am Halsband, was zumindest meinen Hund nur noch mehr aufregt.

    Mittlerweile habe ich meinen Burschen so weit, dass er die Leine in Ruhe lässt. Allerdings funktioniert das nur, wenn er seinen Kong bekommt. Diesen kriegt er aber nur, wenn er sich ruhig verhält oder ein paar Übungen wie Sitz, Platz und Warten absolviert. Das Einsammeln von Nüssen oder anderen Schätzen hat dadurch ebenfalls nachgelassen, manchmal trägt Flash zu seinem Kong noch Stöckchen und Nussschalen herum, aber das ist okay. Seine Hektik hat auch nachgelassen, und ich bemerke, dass er insgesamt ruhiger wird. Hatte er sich vor Wochen beim Anblick von anderen Hunden komplett in eine Art Wut gesteigert, schaffe ich es jetzt, ihn schneller abzulenken, und er folgt mir, wenn ich die Richtung wechsle. Sein Verhalten hat viel mit seiner Unsicherheit zu tun, ich glaube, sein Ball funktioniert für ihn wie ein Schnuller bei einem Baby, das Nuckeln/Kauen beruhigt ihn. Je heftiger er kaut, umso höher seine Aufgeregtheit.


    Damit ich endlich ein vernünftiges Training mit ihm machen kann, habe ich den Hundeverein gewechselt. Im alten Verein ist er sofort auf die Leine losgegangen, sobald er den Platz gesehen hat (Stress?). Auf dem neuen Platz arbeite ich jetzt nur mit Leckerli, damit er nicht schon mit der Erwartung reingeht, dass er gleich seinen Kong bekommt. Ich glaube, er verknüpft den alten Platz nur mit Spielen und Toben, weil dort auch das Welpen- und Junghundetraining stattgefunden hat.


    Also es wird tatsächlich besser mit dem "In-die-Leine-beissen". Ich brauche einfach ein bisschen mehr Geduld bei diesem Hund als bei seinen Vorgängern.

    Das mit dem Wechseln der Straßenseite kenne ich auch, seit ich reinrassige DSH habe. Bei meinem ersten Hund (Rotti-Schäfer-Mix, 40 Kg, 67 cm Schulterhöhe) ist mir das nicht passiert, den fanden alle total süß, wahrscheinlich wegen der netten Kippohren. Als meine Laika dazu kam (reinrassige DSH, 30 kg, 66 cm Schulterhöhe, fast schwarze Maske, 3/4 Hochzucht, 1/4 LZ) gingen die Leute mir eher aus dem Weg, dabei war der Mix nicht sonderlich freundlich zu Fremden, der Schäfi hingegen schon ...


    HoneyNanni, ich denke, dass du einiges an Hundeerfahrung mitbringst, um mit einem DSH klarzukommen, aber täusche dich nicht in DSH aus Hochzucht. Ich habe genug HZ-DSH kennengelernt, die vollkommen durchgeknallt und nervenschwach waren. Laika z.B. war ein Nervenbündel, unverträglich mit anderen Hunden (was ja häufiger beim DSH vorkommt ;)), mein Mix war da viel ausgeglichener, kam gut mit anderen Hunden - sogar Rüden - aus. Meine beiden jetzigen DSH, beide aus LZ, sind ebenfalls total verschieden. Mein Mädel (10 Jahre) ist ein Arbeitstier, will immer gefallen, ist sehr gehorsam, leichtführig und menschenfreundlich. Sie kann nur nicht mit anderen Hunden so gut, frisst aber keinen. Mein Rüde (17 Monate) ist ein echter Rüpel, bellt Hunde und Menschen an, ist extrem territorial und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt sowie Beutetrieb. Der Rüde bringt mich ständig an meine Grenzen, und das, obwohl er nicht mein erster DSH ist. Auch innerhalb einer Rasse gibt es gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Hunden, aber das ist ja nix Neues.


    Ich schätze, Dein Modell kann funktionieren, wenn du den richtigen Welpen erwischst, der sich darauf einlässt und anpassungsfähig ist. Wichtig wäre halt auch, dass deine Mutter körperlich mit der Rasse klar kommt. Wenn mein Rüde in die Leine springt, muss man schon einen sehr guten Stand haben

    Ich habe meinem Flash auch das Wild Duck Puppy gefüttert, und er war immer total unruhig. Hatte dann gelesen, dass zu viel Protein auch zu Unruhe führen kann. Ich habe ihm dann ein Futter ausgesucht, dass so um die 25% Rohprotein lag. Danach hatte ich das Gefühl, es wird ein bisschen besser mit ihm. Außerdem hat er die kleinen Kroketten von dem Wolfsblut quasi eingesaugt, was auch ein Grund war, letztendlich auf Erwachsenenfutter umzustellen. Es gibt bei Wolfsblut auch Futtersorten, die vom Hersteller sowohl für Welpen als auch für erwachsene Hunde empfohlen werden. Vielleicht findest du ja so ein Zwischending? Es ist ja ohnehin sehr umstritten, ob ein Welpenfutter überhaupt Sinn macht. Meine Akira habe ich auf Erwachsenenfutter umgestellt, da war sie 4 Monate alt, und sie ist trotzdem ziemlich schnell gewachsen, dennoch HD-frei, aber leider ED im rechten Ellenbogen. Hatte aber bestimmt nichts mit dem Futter zu tun ;)

    Meine Hündin leidet auch unter ED im rechten Ellenbogen. Sie hatte einen FCP, ein Knöchelchen an der Innenseite war nicht angewachsen, sondern lag frei, Teile davon lagen auch im Gelenk, was zu Problemen führte. Mir wurde geraten, die Teile entfernen zu lassen, was in einer Arthroskopie erledigt wurde. Damals war sie ein Jahr alt und sie hatte keine Probleme bis zu ihrem 8. Geburtstag. Da begann sie zu lahmen, mal mehr mal weniger. Ich gebe ihr ab und zu Schmerzmittel, wenn es sehr schlimm ist. Außerdem bekommt sie Mittel wie Teufelskralle und Grünlippmuschel, die ihr sehr gut helfen. Alles in allem kommt sie gut klar mit ihrem "Leiden", und ich habe sie nie geschont. Ist eh nicht möglich bei einem DSH aus Leistungszucht. Im Januar wird sie 10 Jahre alt, uns sie rennt immer noch gut gelaunt herum. Wie gesagt, sie kommt mit ihrem Problem klar.


    Ich jedenfalls würde in dem Fall jederzeit wieder operieren lassen, weil die Knochenfragmente die Knorpelschicht schädigen. Ich habe aber auch schon von Fällen gehört, die sich super mit Homöopathie behandeln ließen.

    Einen Fuß auf die Beute stellen mache ich auch, wenn ich schnell genug bin. Das klappt schon, aber dann sucht er sich halt das nächste. Der Bursche ist so verdammt schnell, da habe ich kaum eine Chance. Flash springt mich sonst auch nicht an, das darf er auch nicht zur Begrüßung, wenn ich nach Hause komme. Aber wenn es um Beute geht, ist er echt rabiat. Respektlos trifft sein Verhalten sehr gut, in dem Moment. Er kann auch wirklich brav sein, manchmal ist er Dr. Jekyll, im nächsten Moment Mr. Hyde ;).


    Ich habe einen guten Trainer, das Dumme ist nur, dass Flash ganz genau weiß, wann er sich benehmen muss und wann nicht. Vor dem Trainer hat er mehr Respekt, das ist mir klar, und schon deswegen ist er vorsichtiger, wenn der in der Nähe ist.


    Flash ist mein vierter Schäferhund, dazu habe ich zwei weitere ausgebildet, aber dieser kleine Kerl ist so "besonders", da komme ich an meine Grenzen. Aber aufgeben werde ich nicht.

    Ich habe die letzten Tage ein wenig herumprobiert bzw. Flash beobachtet. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass er glaubt, draußen gehört alles ihm und er verwaltet die Ressourcen. Ohne Maulkorb stürzt er sich auf jedes Stöckchen, jede Nussschale, die er vor die Nase bekommt. Ziehe ich ihn von seinen "Schätzen" weg, packt er die Leine und wird wütend. Er steigert sich dann so sehr in die Situation rein, dass er nicht mehr ansprechbar ist. Lasse ich die Leine in dem Moment los, rennt er zehn Meter weg und starrt mich an. Dann kriege ich ihn nicht mehr zu mir her. Halte ich die Leine fest, muss ich aufpassen, dass die Situation nicht eskaliert.


    Jetzt trägt er den Maulkorb beim Spaziergang regelmäßig. Trotz des Gitters vor dem Maul, versucht er Nüsse und Stöckchen aufzusammeln, was natürlich nicht klappt. Dann wird er wieder wütend (aus Frustration?), versucht, die Leine zu packen, was auch nicht funktioniert. Schließlich springt er mich an und versucht so, sich durchzusetzen. Wenn ich ihn dann am Halsband packe, um ihn festzuhalten, dreht er noch mehr hoch und ich habe das Gefühl, er steigert sich in Rage und weiß nicht mal mehr, warum er das tut. Das Seltsame ist, dass er von einer Sekunde zur anderen plötzlich runterfährt und dann ist es so, als wäre nichts gewesen. Mit dem Unterschied, dass er nach seinem "Ausbruch" brav neben mir hertrottet. Was mir auch aufgefallen ist, sobald ich ihn rufe und lobe, wenn er sofort herkommt und sich setzt, ihm ein Leckerchen gebe, fängt er an, erneut nach Ressourcen zu suchen. Da der Maulkorb ihn hindert, etwas aufzunehmen, wirkt er sofort frustriert.


    Nun hat man mir im Hundeverein vorgeschlagen, ich soll ihm beibringen, seine Ressourcen (Nüsse, Stöcke, Spielzeug usw.) gegen etwas anderes zu tauschen. Das klappt, aber wenn ich nicht aufpasse, reißt er mir das zweite Spielzeug aus der Hand, dann hat er zwei, und ich habe wieder verloren. Er tauscht seine "Schätze" nicht mal gegen Lammpansen oder Wurst, nix zu machen. Was er mal im Maul hat, rückt er nicht mehr raus. Könnte es sein, dass er die Leine als seine Ressource betrachtet? Womöglich betrachtet er sogar mich als seine Ressource?


    Ich muss dazu sagen, dass sich das schlechte Verhalten nur beim Spaziergang zeigt, er sich im Haus aber komplett anders verhält. Da ist er mittlerweile sehr brav, gibt alles her, was er im Maul hat, zerstört nichts, kann alleine bleiben (mit der Hündin zusammen natürlich), wartet vor dem Futternapf auf die Freigabe zum essen, wenn es läutet, kann ich ihn von der Tür weg rufen, obwohl er bellt und eigentlich keine Besucher mag. Er darf nicht aufs Sofa, nicht ins Bett, also alles wunderbar. Im Hof hinterm Haus habe ich mit ihm so ein Zwischending; kommt da ein Ball ins Spiel, versucht er alles, um ihn mir aus der Hand zu reißen. Aber das Problem bekomme ich so langsam in Griff.


    Hat jemand einen Tipp, wie ich dem Burschen klar machen kann, dass er draußen nix zu melden hat? Und das, ohne dass er ausrastet? Bringt das mit dem Maulkorb was, oder lernt er nur, sich zu beherrschen, solange er das Ding auf der Nase hat?

    Sieht schon irgendwie lustig aus, der Argos mit dem Regenmantel ...


    Ich denke, dass muss jeder selber wissen, ob sein Hund so etwas braucht. Ich mag Mäntel an Hunden nicht so sehr. Meine haben sich im Regen auch noch nie erkältet. Was die Sauerei im Haus angeht, das wäre ein Argument ;)

    Mir fällt es auch sehr schwer, ruhig zu bleiben, wenn mein Rüde meint, er müsse nach vorne springen und irgendwas verbellen. Was mir aber Sicherheit in diesen Situationen gibt, ist das Halti, weil ich Hund damit besser "steuern" und Blickkontakt einfordern kann. Oder ein Brustgeschirr mit einem Ring an der Brust, das hat mir auch schon sehr gute Dienste erwiesen. Zumindest bekomme ich meinen Rüpel mit diesen Hilfsmitteln weg vom Objekt der Begierde.


    Was uns momentan auch sehr hilft, ist das Üben bzw. Einfordern von Blickkontakt. Jeder Blick wird tüchtig gelobt oder auch geclickt. Auf Distanz zu anderen Hunden klappt das bereits ganz gut. Manchmal guckt er mich schon von ganz alleine an, wenn er einen Hund auf Entfernung sieht.

    Ja, ich fürchte, Flash ist recht schnell frustriert, da könntest du recht haben, twosouls. Dass er bei einem fremden Trainer erst mal abcheckt, was er sich erlauben kann, und was nicht, ist mir schon klar. Sein Verhalten hat mir da aber gezeigt, dass er die Bereitschaft zeigt, sich auch "unterzuordnen" bzw. nachzugeben.


    Ich weiß auch, dass unsere Beziehung nicht ganz harmonisch verläuft, was vermutlich daran liegt, dass ich fast drei Monate unfallbedingt nicht mit ihm arbeiten konnte (er war 11 Monate alt, als ich mir den Schienbeinkopf gebrochen habe).

    Oh ja, das mit Fuß auf die Leine habe ich auch schon ausgetestet, ging leider nicht so gut aus. Also anbinden und weggehen habe ich noch mal probiert, da dreht er noch mehr auf und schnappt nach allem, was in seiner Nähe ist. Er hatte schon von Anfang an ein Problem, wenn ich mich von ihm entfernt habe, z.B. in der Welpengruppe, wenn Trainerin meinte, ihn festhalten zu müssen, damit ich ihn abrufen kann. Wir haben das dann lieber gelassen.


    Ich weiß schon, dass ich meine Nervosität auf ihn übertrage. Schon allein der Gedanke, er könnte in die Leine beißen, löst sein Verhalten aus. Ich war bei einem sehr souveränen Ausbilder mit ihm, bei dem hat Hundi sich gar nix getraut, da war er lammfromm. Tja, was soll ich sagen, der Hund kennt meine Schwächen und nutzt sie aus. Aber es muss doch irgendwas geben, wie ich ihn überraschen kann? Mit Maulkorb herumlaufen ist einfach doof ... Wobei, wenn wir abends eine kleine Runde drehen, zeigt er das Verhalten an der Leine so gut wie nie, und wenn er doch mal den Ansatz zeigt, sich die Leine zu schnappen, genügt ein klares "Aus" und er lässt es sein. Seltsam, wenn ich so drüber nachdenke :/