So richtig beurteilen kann man das nur wenn die Auswertungsschablone auf die Aufnahme gelegt wird, denn u.a. ist ausschlaggebend wie tief die Hüftkugeln in den Pfannen drin sitzen. Wenn man nur mit dem bloßen Auge schaut kann man sich da manchmal täuschen. Da vertut sich sogar Dr. Tellhelm manchmal bezüglich der Beurteilung des Norberg-Winkels mit bloßem Auge und muss seine erste Aussage korrigieren sobald er die Schablone angelegt hat.
Ich hänge Dir mal ein Bild einer "normalen" Hüfte an. Du kannst dann auf der Aufnahme Deines Hundes besser erkennen wo die Schwachstellen liegen. So sitzen die Hüftkugeln nicht so tief in den Pfannen drin wie bei einer "normalen" Hüfte. Dadurch ergibt sich dann ein schlechterer ( = geringerer) Norberg-Winkel und ein größerer Gelenkspalt. Die Konturen/Ränder von Pfannen und Kugeln bilden sich bei einer "normalen" Hüfte scharf ab, Pfannen und Kugeln sollten gleichmäßig und "deckungsgleich" ( = kongruent) ausgebildet sein. Bei der Aufnahme Deines Hundes erkennt man vor allem rechts dass sich die Konturen nicht scharf abzeichnen sowie Kugel und Pfanne nicht gleichmäßig und kongruent ausgebildet sind.
Die Qualität der Abbildung lässt jetzt keine Aussage zu ob sich am Hüftgelenk evtl. bereits irgendwo eine beginnende Arthrose zeigt. Auch das kann zu einer Abstufung führen. Die Nuancen liegen dabei aber im Millimeterbereich, so dass man das nur auf der Originalaufnahme beurteilen können wird.
Es gibt immer wieder Fälle die im Grenzbereich zwischen zwei Befundstufen liegen. I.d.R. ist dann das Ergebnis der korrekteren Auswertung das richtige. Dr. Tellhelm nimmt sich für jede Auswertung viel Zeit und analysiert ggf. auch Vergrößerungen der Bilder.
Ob dein Hund früher oder später Symptome einer HD zeigen wird hängt auch mit davon ab wie er gefüttert und trainiert wird. Ich würde darauf achten dass er eine gute Muskulatur besitzt und nicht zu schwer wird (also angepasst füttern). Zudem würde ich persönlich täglich Kollagenhydrolysat plus Ziegenmilch (oder Molke) plus eine natürliche Vit. C-Quelle (z.B. Hagebutte oder Apfel) verfüttern. Die Wahrscheinlichkeit dass ein Hund mit einer derartigen Hüfte bei vernünftiger Fütterung und Bewegung plus einer optimalen Nährstoffversorgung (im Hinblick auf die Aminosäuren, die für den Knorpelaufbau am Gelenk wichtig sind) zeitlebens symptomlos bleibt ist relativ groß.