Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Da steht und fällt alles mit dem Können der Schutzdiensthelfer. Von meinen Hunden waren vier Generationen in der "Rückenstudie", die hier an einer Uni-VetKlinik über 20 Jahre gelaufen ist. Von daher wurden sie nicht nur als junge Hunde durchgeröntgt, sondern auch im Alter. Auffälligkeiten an der HWS hatte hier kein Hund.

    Ich vertraue nach etlichen Falschdiagnosen durch Röntgentierärzte nur noch dem Urteil von Dr. Tellhelm und einigen ganz wenigen anderen Experten. Weil es zudem auch wirklich nicht die Welt kostet. Ich könnte jetzt gar nicht aufzählen wie häufig ich es bereits erlebt habe dass er wirklich krasse Fehldiagnosen durch andere Tierärzte richtig stellen konnte. Weil er halt auch sofort erkennt wenn ein Röntgenbild technisch schlecht gemacht ist. Sei es weil die Belichtung nicht stimmt und/oder der Hund falsch gelagert wurde. Dann wird vorhandene Knochensubstanz u.U. auf dem Röntgenbild nicht richtig dargestellt. Oder der Norbergwinkel wird dadurch beeinflusst.


    Muss aber halt jeder selbst wissen... Dr. Tellhelm ist halt ein Fachtierarzt für Radiologie, von denen es in Deutschland nur relativ wenige gibt (und nur eine Handvoll von denen hat sich auf Kleintiere spezialisiert; die meisten VetRadiologen sind Fachtierärzte für Pferde). Und Radiologen sind nun mal die Spezialisten im Bereich Röntgen/Röntgenauswertungen. Bei Dr. Tellhelm kommt eine wahnsinnig lange Berufserfahrung hinzu, und die explizit im Bereich der Skeletterkrankungen bei Hunden.

    Hier noch mal ein Link zum Thema Übergangswirbel:


    https://www.gkf-bonn.de/tl_files/gkf_downloads/Berichte/gkf48-ab-uebergangswirbel.pdf


    Da wird auch erklärt warum für eine "offizielle" Auswertung immer auch eine seitliche Röntgenaufnahme gemacht werden sollte (obwohl LÜW auch nur über die HD-Aufnahme ausgewertet werden kann). Denn eine Unterscheidung zwischen Typ 0 und Typ 1 ist auf der HD-Aufnahme oft nicht möglich. Bzw. genauer ausgedrückt entpuppen sich relativ viele LÜW Typ 0 in der seitlichen Aufnahme als LÜW Typ1.


    Das ist aber nur für die Zuchtselektion wichtig. In Bezug auf die direkten Auswirkungen auf den einzelnen Hund ist nur relevant ob LÜW Typ 2 oder 3 vor liegt. Denn das Risiko für ein Cauda equina-Syndrom ist nur bei Typ 2 und 3 signifikant erhöht. Und die sollte man auf der HD-Aufnahme erkennen.

    Wenn die Aufnahme(n) technisch gut sind wird Dr. Tellhelm eine ganze Menge "herauslesen" können. Manchmal sind z.B. Panostitisherde zu erkennen. Panostitis führt bei den Hunden bis zum Alter von 3 Jahren immer wieder mal zu plötzlich auftretenden Lahmheiten und muss dann zeitnah mit einem Entzündungshemmer behandelt werden (plus Ruhe). Auch eine Osteomyelitis kann starke Lahmheiten verursachen, muss aber im Gegensatz zur Panostitis mit Antibiotika behandelt werden. Sie tritt ebenfalls überwiegend bei Junghunden auf (ursächlich dafür kann z.B. eine Halsentzündung sein im Verlauf einer Zwingerhusteninfektion).


    Da, wie bereits geschrieben, ein Hund "neben Flöhen gleichzeitig auch Läuse haben kann", ist es wichtig dass im Falle einer nicht ganz so starken HD immer im Hinterkopf behalten werden muss dass für akute Lahmheiten auch völlig anderen Ursachen in Frage kommen können und die vorliegende HD an sich (zu diesem Zeitpunkt noch) völlig symptomfrei sein kann. "Beisst" man sich dann nur an der vorliegenden HD fest bleibt die (i.d.R. recht schmerzhafte) für das Lahmen ursächliche Erkrankung unbehandelt.


    Auf HD-Aufnahmen können auch Übergangswirbel der Stufe 2 und 3 i.d.R. gut erkannt werden. Ein Übergangswirbel Typ 3 ist asymmetrisch fehlgebildet und wird mit dem Auftreten von einseitiger HD in Verbindung gebracht. Ändern würde das im Fall der Fälle nichts, aber wenn man weiß das derartige Übergangswirbel vorliegen, dann weiß man auch über das erhöhte Risiko Bescheid dass der Hund am sog. Cauda equina-Syndrom erkranken könnte (beim DSH ist das Risiko bei LÜW Typ 2 und 3 um das 7-fache erhöht). In so einem Fall wäre es gut den Hund bereits beizeiten einem guten Physiotherapeuten vorzustellen, um ggf. dem Ausbruch dieser Erkrankung durch gezielte Bewegungsübungen und einer Anpassung des Lebensumfeldes des Hundes möglichst vorzubeugen. Zusätzlich wäre zu empfehlen sich in einem solchen Fall eine gute OP-Kosten- oder Vollkrankenversicherung zu suchen, die das Risiko solcher Operationen finanziell auffängt bzw. zumindest abmindert. Da muss man aber ganz genau das jeweilige Kleingedruckte lesen. Und man sollte sich nur für einen Vertrag entscheiden bei dem die Versicherung nach einer Laufzeit von 3 bis 4 Jahren auf ihr Kündigungsrecht verzichtet (sowohl das jährliche wie auch das im Schadensfall).

    Alen ,auf Waschbärs verlinkter Liste ist auch ein Dr. Pfeifer, der scheint in Nürnberg ansässig 😊

    Die Entfernung spielt im Zeitalter von Emails keine Rolle mehr. Ich würde immer einen Gutachter für eine Beurteilung bevorzugen der die jeweilige Rasse "im täglichen Tagesgeschäft" auswertet. Und das sind für den DSH nun mal allen voran Dr. Tellhelm und dann noch Frau Dr. Görke. Dr. Tellhelm ist Radiologe und hatte fast sein ganzes Berufsleben lang mit Röntgen und Skeletterkrankungen zu tun, auch im wissenschaftlichen Bereich. ER ist der Radiologe der die meisten Gutachter geschult hat.

    "Experten" sind für mich die offiziellen HD-Gutachter der GRSK ( = Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren). Dass ein Tierarzt für einen (oder mehrere) Zuchtverbände röntgen darf macht ihn lediglich zum "Röntgen-Tierarzt" (und nicht zum GRSK-Gutachter). Der verpflichtet sich dem jeweiligen Zuchtverband gegenüber dass das durch diesen vorgeschriebene Röntgen-Procedere eingehalten wird. Anschließend reichen die Röntgen-Tierärzte die Aufnahmen dann beim Gutachter des betreffenden Zuchtverbandes ein.


    Optimal ist dann immer ein Gutachter der die jeweilige Rasse offiziell betreut, weil die die rassespezifischen Gegebenheiten am besten mit einbeziehen können. Das wären für den Deutschen Schäferhund Dr. Bernd Tellhelm in Gießen (Gutachter des SVs) und Dr. Giesela Görke in Hermannsburg (Gutachterin des RSV2000). Weitere GRSK-Gutachter sowie deren Kontaktdaten findet man hier:


    Ordentliche Mitglieder - Full Members - GRSK e.V. - Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren

    Bitte nicht auf die Auswertungen eines "08/15-Tierarztes" verlassen. Sondern die Röntgenaufnahme einem offiziellen Gutachter zur Beurteilung vorlegen (z.B. Dr. Tellhelm in Gießen). Das kann man auch via Mail machen (die meisten Tierärzte röntgen heute ja digital, zumindest wenn sie von Rassehundezuchtverbänden für's HD-Röntgen zugelassen sind, so dass man die Bilder auch in einer Mail versenden kann).


    So eine Expertenmeinung kostet zwar ein paar Euronen, ist es aber wert. Denn für ein Lahmen kann es neben HD auch noch andere mögliche Ursachen geben. Die u.U. manchmal auch direkt auf der Röntgenaufnahme zu erkenne sind.


    Wichtig wäre erst einmal die korrekte Beurteilung der Hüfte. "Erster Grad" ist keine korrekte Beurteilung. Was soll das sein??? Ein HD-Übergang? Dann wäre es eine B-Hüfte und klinisch völlig unrelevant... Eine C-Hüfte = leichte HD? Auch das dürfte stärkere klinische Symptome wie ein sichtbares Lahmen in so jungem Alter nicht erklären...


    Damit ein derart junger Hund aufgrund einer HD lahmt muss diese schon stark ausgeprägt sein ( = schwere HD). Zudem kann ein Hund Flöhe und Läuse gleichzeitig haben... D.h. er kann eine nicht so tolle Hüfte haben, aber das Lahmen kann eine völlig andere Ursache haben. Z.B. eine Panostitis, die in so jungem Alter relativ häufig auftreten kann. Oder auch eine Zerrung/Prellung.


    Wie gesagt, ich würde mir diesbezüglich die Meinung eines Experten in Sachen Hüftbeurteilung einholen. Und mit diesem alles weitere besprechen.

    Ich hab' nie gesagt, dass es nicht möglich ist/wäre, nur, dass ich bei solchen Meldungen immer erstmal skeptisch bin, weil Wolfsgegner (die oft auch was gegen Wolfhunde haben, weil sie denken, das sind "echte Wolfsmischlinge" :D ) genau mit solchen Storys in der Vergangenheit auch schon Propaganda gemacht haben...

    Im aktuellen Fall gehen aber die von den Behörden eingesetzten Sachverständigen von einem Wolfsriss aus. Nicht irgendwelche Wolfsgegner oder eine beunruhigte Bevölkerung.


    Das Problem der Hybridisierung wird ja im Ausland schon länger offen diskutiert. Und die machen auch vor Ländergrenzen nicht halt. D.h. es muss gar nicht zu einer Hybridisierung hier in Deutschland kommen, sondern die Hybriden können z.B. aus Polen nach Deutschland kommen. Das Problem dabei ist: Immer öfter können die Labore die DNA an gerissenen Weidetieren nicht zweifelsfrei einem Wolf oder einem Hund zuordnen. Wenn ein Hybride das Tier gerissen hat. Damit steht und fällt aber die Ausgleichszahlung durch die Behörden an den Tierhalter.


    Zudem ist der Wolf schützenswert. Vermehren sich aber Hybriden ungehindert (die in unserer Kulturlandschaft teilweise Vorteile haben können) dann ist zu erwarten dass hier in 20 oder 30 Jahren kaum noch "echte" Wölfe leben.

    Wie und wie lange hast Du die Arbeit mit dem Clicker denn aufgebaut bevor Du ihn in Übungen eingebaut hast die der Hund bereits kennt? Kann er frei shapen?


    Letztendlich ist es egal was der Hund nach dem Click macht (Dein Chef möchte Dir hoffentlich auch nicht vorschreiben was Du mit dem Geld machst welches er Dir für Deine Arbeit auf's Konto überweist). Aber WENN der Hund den Aufbau mit dem Clicker verstanden hat und WENN Du ruhiges Verhalten clickerst, dann sollte der Hund, sobald er seine Bestätigung nach einem Click von Dir erhalten hat (egal wie er sich in diesem Moment verhält), wieder in die erwünschte ruhige Verhaltensweise fallen. Wenn nicht, liegt irgendwo ein Fehler. Entweder der Aufbau stimmt nicht oder Du clickst falsch. Weil Du denkst dass Du Verhalten A verstärkst, beim Hund aber Verhalten B verstärkt wird. Beispiel: Du clickst weil Du denkst der Hund schaut in Richtung der Kiste, in welche er sich letztendlich mit beiden Vorderpfoten rein stellen soll. Der Hund verbindet den Click aber jedes mal damit dass er ca. 2,5 m von Dir entfernt steht.

    Wölfin x Hunderüde ist kein Problem. Da trifft dann ein unkastrierter freilaufender Rüde auf eine einzelne Wölfin während ihrer Ranzzeit. Oder die Wölfin sucht einen Rüden auf der nachts draußen gehalten wird. Wolfsrüde x Hündin ist unwahrscheinlicher, weil Wölfe nur eine eng begrenzte Ranzzeit haben und die Rüden außerhalb dieser nicht decken (bei denen schrumpfen nach der Ranzzeit die Hoden).


    Durch das Wolfsmonitoring werden u.a. Fell- und auch Kotproben gesammelt. Bei deren DNA-Auswertung fällt es selbstverständlich auf wenn es sich nicht um Wölfe, sondern Wolfshybriden handelt. Die werden dann ja auch möglichst zeitnah "der Natur entnommen".

    Das Problem ist halt dass Wölfe sehr schnell effektive Strategien entwickeln. Als die HSH-Programme gestartet sind hat das Anfangs ja sehr gut funktioniert. Die Wölfe haben sich erst einmal durch die Anwesenheit der Hunde "vergrämen" lassen, die Risszahlen sind drastisch gesunken. Aber sie sind halt perfekte Beobachter und lernen innerhalb kürzester Zeit dazu. Den Fachleuten zufolge waren im aktuellen Fall mind. drei Wölfe beteiligt. Und die Herde zu beunruhigen, so dass diese den Zaun überrennt und sich teilt, so dass sich auch die Hunde aufteilen mussten, kann durchaus eine Strategie gewesen sein. Zumindest werden die beteiligten Wölfe das abgespeichert haben. Und es ist halt auch nicht hilfreich dass sich der Wolfsbestand pro Jahr um ca. 30% erhöht. Wirklich dünn besiedelte Gebiete gibt es ja in Deutschland nicht unendlich, so dass nicht mehr nur Einzeltiere dichter besiedelte Gebiete durchstreifen, sondern sich durchaus auch Paare und Rudel näher an den Menschen ansiedeln.


    Man darf halt nicht vergessen dass in Ländern, in denen traditionell HSH gegen Wölfe eingesetzt werden, der Wolf i.d.R. auch bejagt wird. Der Wolf lernt natürlich dass die HSH nicht die "letzte Instanz" sind, sondern alarmiert durch die Hunde auch der Mensch hinzu kommt, und der kann verletzen und töten. Wenn aber "nach den Hunden" keine weiteren Konsequenzen folgen, dann kann der Kampf gegen die Hunde durchaus lukrativ werden für die Wölfe.

    Denke es ist auch eine Kostenfrage. Bei 16 Schafen gehe ich mal einfach von einem Hobbyschafhalter aus. Macht dann schon einen Unterschied, ob man sich zwei Hunde in der Größe dazustellt oder drei. Kostet halt alles Zeit und Geld, und ob drei Hunde das nun hätten verhindern können, ist ja auch ungewiss. Traurig genug, dass es überhaupt notwendig ist.

    Das ist kein Hobby-Schafhalter. Seit 2017 hat dieser Schäfer fast 100 Tiere durch Wölfe verloren.