Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Was Deinen Hunden da abverlangt wird ist Grundgehorsam. Die Arbeit auf dem Platz (IPO, Obedience etc.) ist Sport, das ist etwas anderes.


    Durch eine Sportausbildung unterziehst Du Deine Hunde keiner Gehirnwäsche. Nur weil sie lernen Sitz, Platz und Fuß etc. auszuführen lernen sie nicht andere Hunde zu lieben. Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Allerdings ist es richtig sie so auszubilden daß sie Deine Kommandos befolgen. Platz ist Platz! Was sie sich dabei denken ist unrelevant. Hauptsache sie liegen! Auch wenn sie statt dessen lieber ein Häschen verfolgen oder einem unliebsamen Kollegen die Meinung geigen würden. Und das muß man halt auch trainieren.

    Ich bin ja nun schon ziemlich viele AD-Prüfungen gefahren. Daß die 20 km Strecke nicht eingehalten wurde ist mir dabei bisher nur einmal passiert. Und die Kontrollen der Hunde waren bisher eigentlich meist immer intensiv. Beim Babilon bin ich einmal gefahren, da hat der an dem Tag sieben oder acht Hunde aus der Prüfung genommen.


    Hauptaugenmerk wird von den meiste LRs auf die Ballen gelegt. Viele nehmen Hunde raus die sich aufgrund weicher Pfoten offene Ballen laufen. Und den Aspekt halte ich für sehr wichtig, weniger wie gut ein Hund vorher trainiert wurde.

    Meist waren das bei mir relativ junge Hunde, die in die Box mußten. Und da ist nicht viel mit "Kopfarbeit" ohne daß die in alle Richtungen exploderien wenn sie aus der Box kommen. Von daher hatten sie immer das strikte "Langeweile-Programm": Möglichst viel Ruhe rund um die Box, und mehrmals am Tag kurz raus an kurzer Leine und strikt im Schritt, jegliches Hüpfen und Springen war verboten. Bei Sehnenverletzungen dann mit der Zeit Training im Schritt über Stangen und Cavalettis, aber alles im unteren Trieblevel. Wenn's was mit einem Vorderbein war gab's noch nicht mal große Knochen, weil meine Hunde die immer stark mit den Vorderpfoten bearbeiten.


    Wenn sie nicht durch Umweltreize hochgefahren wurden (= andere Hunde), dann haben die Kerlchen den Boxenknast meist fast vollständig verschlafen.

    Einfach wegsperren funktioniert vor allem bei langen Schonzeiten irgendwann gar nicht mehr gut - der arme Hund wird ja bekloppt...

    Von meinen Hunden ist noch keiner bekloppt geworden. Auch nicht bei 6 Wochen in der Box. Was muß, das muß. Bevor ein gebrochenes Bein oder gerissene Sehen nicht ordentlich verheilen halte ich mich lieber an entsprechende tierärztliche Vorgaben. Z.B. wirkungsvoll zu verhindern daß der Hund nicht mehr als Schritt geht und/oder sich nicht an Türen oder Zwingergittern auf die Hinterbeine aufrichten darf. Ist zwar langweilig für den Hund, mehrmals am Tag nur kurz raus zu kommen zum Pipi machen und für kurzes Bewegungstraining, aber wenn mir ein Arzt z.B. sagt ich muß 6 Wochen im Bett bleiben im Streckverband, dann muß ich da ja auch irgendwie durch, auch wenn mich das bereits nach 24 Stunden ankotzt. Letztendlich ist es immer am besten den Heilungsprozess bestmöglichst zu unterstützen.

    In die Wohnungnehmen und in eine große Box packen! Selbst allein im Zwinger springen sie zu viel, z.B. wenn man an den Zwinger heran geht.


    Mehrmals täglich an kurzer Leine zum Pipi machen etc. raus. Wenn eine Sehen gerissen/angerissen ist, dann ist Krankengymnastik angesagt, da eine absolute Ruhigstellung zu einer Sehnenverkürzung führen kann. Also nach wenigen Tagen eine ruhige und kontrollierte Schrittarbeit, die den Hund zu gleichmäßigen Schrittlängen veranlaßt. Mehrmals am Tag, nur für wenige Minuten. Und ansonsten in die Box...

    Das hängt doch auch davon ab was man füttert. Wenn oft Kräuter verfüttert werden, erhält ein Hund schon mal um einiges mehr an Mineralien als wenn diese nicht verfüttert werden.


    Ich verfüttere regelmäßig Knochen. Sollte ich da mal einen Engpass haben gibt es Eierschalenpulver oder Knochenmehl. Neben Algen, Bierhefe, Kollagenhydrolysat und Lippmuschelextrakt gibt es auch immer wieder mal Ultra Spur oder Micromineral ins Futter.

    Deshalb schrieb ich, dass man diese Altersangaben nicht verallgemeinern dürfe! Einzelfallentscheidungen sind aber ein anderes Thema! Davon unabhängig halte ich "rein menschlich" einen Deckakt in dem Alter für absolut unnötig, bedenkt man die Gesamtpopulation!

    Ein Deckakt ist immer eine Einzelfallentscheidung!


    Und was ändert es denn an der Gesamtpopulation, wenn meine Hündin z.B. mit 2, 4 und 6 Jahren je einen Wurf bringt oder mit 4, 6 und 8 oder 5, 7 und 9 Jahren oder mit 4, 5 und 7 Jahren? Oder wenn ich im Jahr XYZ statt mit der einen mit einer anderen Hündin einen Wurf habe? Sind wir doch hier beim Zuchtalter für Hündinnen und nicht bei einer Reduzierung der Wurfzahlbegrenzung je Züchter...


    Und "rein menschlich" darf man diese Sache nicht sehen. Das hat Prof.Wehrend auf einem Vortrag mal ganz deutlich gesagt. Die Fortpflanzungsbiologie der Caniden ist einzigartig unter den Säugetieren, und den gerne gezogenen Vergleich einer älteren Hündin mit einer älteren Frau hält er für völlig falsch. Das fällt dann wirklich unter den Begriff "vermenschlichen", im wahrsten Sinne des Wortes.

    Wenn eine Hündin in ihrer Mutterrolle aufgeht, kann sie sicher mehr Würfe verkraften als eine, die sich eher desinteressiert zeigt! Aber auch das ist eine Einzelfallentscheidung und in der Mehrheit halte ich es für wenig wahrscheinlich, dass die Risiken einer späten Mutterschaft die Vorteile durch spätes und wiederholtes Mutterglück nicht überwiegen! Wenn du erst mit etwa drei Jahren züchtest und ein Jahr Pause einhältst und mit acht Jahren Schluss machst, kommst du auf fünf Würfe; und das kann man gerade noch billigen!

    Eine Hündin, die nicht in ihrer Mutterrolle aufgeht, sollte kein zweites Mal belegt werden, sie ist meiner Meinung nach als Zuchthündin völlig ungeeignet! Auch das Instinktverhalten gehört in die Selektion mit einbezogen, nicht nur Schaubewertungen und Prüfungsergebnisse. Wenn es diesbezüglich Defizite gibt nützen Schönheit oder Leistung nicht viel. Insofern stellt sich für mich die Frage gar nicht, ob man instinktsichere Hündinnen in kürzeren Abständen belegen lassen kann als weniger instinktsichere Hündinnen. Denn letztere gehören prinzipiell aus der Zucht genommen.


    Im übrigen komme ich nie und nimmer auf fünf Würfe, wenn ich mit einer 3-jährigen Hündin zu züchten beginne, immer mind. 12 Monate zwischen den Würfen habe und dann mit 8 Jahren Schluß mache. Zum einen werden meine Hündinnen nicht regelmäßig alle 6 Monate läufig, oft haben sie längere Intervalle. Zum anderen kann ich urlaubstechnisch nicht jede Läufigkeit nutzen und auch nicht jedes Kalenderjahr, je nachdem wie die Läufigkeiten fallen. Zudem sind meine Hündinnen meist auch mind. 4 Jahre bis ich mit allem so weit bin und dann läufigkeit- und urlaubstechnisch alles zueinander paßt. Du darfst auch nicht davon ausgehen daß jeder Deckakt erfolgreich ist. Und urlaubstechnisch paßt dann die nächste Läufigkeit meist nicht und manchmal die übernächste auch nicht, und ratzfatz sind zwei ganze Jahre um bis Du wieder decken lassen kannst, statt der theoretischen 6 oder 12 Monate.


    Und ich fühle mich auch wohler erst mit einer 4 bis 5-jährigen Hündin zu züchten, weil gerade die Rückenbefunde mit ein- bis anderthalb Jahren beim Hauptröntgen überwiegend schön aussehen, aber mit 4 Jahren zeigt sich dann doch schon das eine oder andere an vorzeitigen Alterungsprozessen, was man mit ein- bis anderthalb Jahren noch nicht erkennen kann. Was nützt es denn wenn mir eine Hündin bereits zwei Würfe gebracht hat und dann mit 4,5 Jahren erste Ausfallerscheinungen im Lendenwirbelbereich zeigt?


    Zudem: Warum kann man 5 Würfe gerade noch billigen, 6 Würfe aber nicht mehr? Eine Hündin zieht Dir in 3 Würfen 30 Welpen auf, eine andere nur 10 oder 20 Welpen. Populationsgenetisch sagt die Wurfzahl somit nicht viel aus. Und bezüglich der Belastung der Hündin auch nicht. Ein Wurf mit nur 3 bis 4 Welpen streßt die Hündin weder in der Tragzeit noch in der Aufzucht sonderlich, und in manchen Würfen hast Du auch nur ein oder zwei Welpen, das ist für eine Hündin dann eher eine Nebentätigkeit als ein Hauptberuf.


    Also die Logik ist ja nun wohl absurd! Natürlich sollst du nicht einen ausbleibenden Wurf durch einen anderen ersetzen; ich ging jetzt von einer Hündin aus!

    Also sind wir jetzt doch beim Thema "Wurfzahlbegrenzung für Züchter" und nicht mehr beim Thema "Alter der Zuchthündin"?

    Aber da sind wir wieder beim Genpool! Die Annahme, dass "erfolgreiche" Vererber durch Masse an Nachommen Verbesserung der Rasse bzw. Gesamtpopulation bringen, ist biologisch nicht zu halten! Es ist die große Bandbreite an Vererbern und damit die Synthese, die auf lange Sicht etwas nützt! Lieber mit vielen Hündinnen zwei bis drei Würfe als mit einer zehn! Das gilt auch für Rüden!

    Es macht kaum jemand zehn Würfe mit einer Hündin. Aber drei bis vier würde ich, wenn's gut läuft, gerne machen. Weil Du ja erst dann, wenn ein bis zwei Würfe da sind, richtig einschätzen kannst wie Deine Hündin vererbt, und dann erst die wirklich wertvollen Deckakte mit ihr machen kannst.


    Zudem gibt es bei der Nachkommenzahl von Hündinnen selten Probleme daß dadurch der Genpol eingeschränkt wird. Bei Rüden, die ihr jährliches Kontingent ausdecken, ist das etwas anderes. Selbst zehn Würfe eines Individuums (das wäre für eine Hündin verdammt viel) sind nicht das Problem. Denn es ist egal ob ein Individuum männlich oder weiblich ist, wenn es seine Genetik weiter gibt. Bei einem Rüden, der zehn Würfe bringt, redet niemand davon daß das zu viel wäre.


    Wenn Du mal beobachtest wie viele Nachkommen einer einzelnen Hündin letztendlich in der Zucht eingesetzt werden, ist das meist ziemlich wenig. Meine alte Hündin hat in drei Würfen 27 Welpen aufgezogen, und davon sind bisher insgesamt nur drei Nachkommen zur Zucht eingesetzt worden (alles drei Hündinnen, davon hatten zwei einen Wurf und eine zwei). Ihre Mutter hatte 34 Nachkommen in fünf Würfen, davon sind in Deutschland fünf Nachkommen in die Zucht gegangen und in den USA drei. Unter den fünf hier zur Zucht verwendeten Nachkommen waren zwei Hündinnen und drei Rüden. Von letzeren hatte einer nur 5 Würfe und die beiden anderen 19 und 21. Wobei letztere nur so viel gedeckt haben weil der eine drei Jahre lang er erfolgreichste DSH im Gebrauchshundebereich war und der andere drei mal auf der BSP gewesen ist. I.d.R. deckt der Großteil der Rüden weniger häufig. Von den Hündinnen hat eine 10 Nachkommen in drei Würfen gebracht und meine alte Hündin die bereits erwähnten 27 Welpen in ebenfalls drei Würfen.


    Da man ja in der Zucht gewisse Ziele verfolgt, finde ich diese Zahlen an züchterisch genutzten Nachkommen nicht hoch. Nur ein geringer Teil der Nachkommen eines Hundes werden zur Weiterzucht verwendet, und häufig werden durch andere Züchter züchterische Kombinationen vorgenommen, die man selbst aus den unterschiedlichsten Gründen nicht machen wüde. So daß man auf die Hunde, die dann aus diesen Verpaarungen entstehen, später züchterisch nicht zurückgreifen kann/möchte. Letztendlich denkt man beim Züchten in zukünftigen Generationen, und nicht nur an den aktuellen Wurf, den man in der Wurfkiste liegen haben wird. Ich mache mir bei jedem Wurf Gedanken wie daraus entstehenden Nachkommen später züchterisch zur vorhandenen Population passen werden, welche sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten es geben wird. Das ist für mich vorrangig vor dem Gedanken, ob erfolgreiche Sporthunde daraus entstehen könnten. Denn was nützt der erfolgreiche Sporthund, der in züchterischer Hinsicht später nicht sinnvoll eingesetzt werden kann?

    Mich würden einfach mal Fakten interessieren. Warum soll eine Hündin unbedingt im Alter zwischen 2 und 6 Jahren werfen? Da muß es doch irgendwelche Zahlen geben, die belegen daß es schädlicher ist wenn sie zwischen 4 und 8 Jahren wirft oder 5 und 9 Jahren. Spezialisten auf diesem Gebiet wie Prof. Wehrend ( "Leitsymptome Gynäkologie und Geburtshilfe beim Hund": Diagnostischer Leitfaden und Therapie", "Neonatologie beim Hund") und Dr. Klaus-Dieter Dreier ("Klinik der Reproduktionsmedizin des Hundes") haben da bisher andere Aussagen gemacht, aber vielleicht haben die ja nicht wirklich Ahnung. Prof. Wehrend z.B. titulierte eine 8-jährigen Hündin auf eine diesbezügliche Nahcfrage hin als "nicht zu alt" im Sinne von "bedenklich". Vielmehr meinte er daß das Zuchtalter einer Hündin auch immer an ihrer persönlichen Fitness und an der Lebenserwartung der jeweiligen Rasse bemessen werden müsse. Es ist doch ein Unterschied ob wir über Dobermänner oder Doggen sprechen (mit einer durchschnittlichen Leebnserwartung von unter sieben Jahren), von Schäferhunden oder von Mittelspitzen. Wenn ich mit einer siebenjährigen Dobermannhündin noch züchte, dann müßte ich das mit einer 12-jährigen Mittelspitzhündin längst noch können. Weder die individuelle Fitness noch die rassebedingte durchschnittliche Lebenserwartung werden in solche Diskussionen i.d.R. mit einbezogen.


    Und die Natur ist für mich sehr wohl ein Maßstab! Denn ich persönlich habe bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht mich in der Zucht an der Natur zu orientieren. In der Natur wird eine 2-jährige Wölfin i.d.R. noch nicht den Status einer Alphawölfin innehaben und somit noch keinen Wurf bringen. Weswegen ich mit einer 2-jährigen Hündin nicht züchten würde. Aber Wurfabstände von ca. einem Jahr für eine für die Zucht wirklich gegeigenten Hündin nicht für bedenklich halte. "Wirklich geeignet" ist eine Hündin meiner Meinung nach aber nur dann wenn sie z.B. während der Trächtigkeit absolut fit ist. Wenn sie sich da schon rumquält, dann sollte sie überhaupt nicht mehr zur Zucht verwendet werden! D.h. dann sind nicht 2 oder 3-jährige Wurfabstände vernünftig, sondern überhaupt keine Würfe mehr! "Wirklich gegeignet" ist eine Hündin dann für mich auch nur dann, wenn sie in der Welpenaufzucht aufgeht. Für meine Hündinnen ist es das schlimmste, wenn sie selbst keinen Wurf (mehr) haben dürfen, dafür aber eine andere Hündin einen Wurf hat! Wo ist denn dann das Problem, wenn eine 8-jährige Hündin dieses Glück auch noch mal haben darf? Und bisher habe ich persönlich die Erfahrung gemacht daß gerade bei älteren erfahrenen Hündinnen die Geburten leichter und die Aufzuchten stressfreier verlaufen als bei jungen Hündinnen. Vielleicht auch deswegen weil ich mich nach Möglichkeit in der Zucht,Tragzeit und Aufzucht stark an der Natur orientiere


    Und das Argument mit den vielen Welpen zieht ja wohl nicht. Wenn ich in jedem Jahr einen Wurf habe, ist es egal ob dieser von Hündin A oder Hündin B zur Welt kommen. Unter'm Strich sind zwei Würfe zwei Würfe, unabhängig von der jeweiligen Mutter. Die Anzahl der Würfe wird ja nicht nur von der Anzahl der Hündinnen eines Züchters bestimmt, sondern in erster Linie von der ihm zur Verfügung stehenden Freizeit.


    Zudem hat nicht jede Hündin, die mit 8 oder 9 Jahren nocht einen Wurf bringt, bereits viele Würfe gehabt. Mein diesjähriger Wurf stammte von einer 5-jährigen "Erstlingshündin". Bei ihrem zweiten Wurf wird sie vermutlich 7 Jahre alt sein. Ein Bekannter von mir hütet aktiv (Leistungshüten) und verwendet seine Hündinnen oft erst 6-jährig das erste mal zur Zucht (vorher braucht er sie durchgehend für's Arbeiten). Sie bringen im Schnitt 3 Würfe, den letzen oft mit 9 oder 10, und arbeiten meist bis 12 oder 13, manchmal auch länger.


    Prof. Wehrend hat mal sinngemäß (meiner Meinung nach völlig richtig) gesagt, daß wenn wir auf ein höheres Lebensalter und eine größere und längere körperliche Fitness hin selektieren wollen, wir mit Hündinnen, die länger fit sind, auch länger züchten müssen als mit denen, die nicht so fit und langlebig sind.


    Und auch das ist wieder genau wie in der Natur: Die fitte und langlebige Alphawölfin kann sich länger behaupten und bringt somit mehr Nachkommen als eine Wölfin, die diesen Status nur kurze Zeit innehalten kann und dann von einer fitteren Wölfin zurückgedrängt wird.

    Wieviel Ahnung hast Du denn von Zucht daß Du z.B. das Höchstalter für den letzten Wurf auf 6 Jahre fest legst? An irgendwelchen Erfahrungen mußt Du das ja fest machen.


    In der Natur ist bei Caninden ein Wurf pro Jahr normal. Die Alphawölfin bringt mehrere Jahre hintereinander in 12-monatigem Abstand +/- ein paar wenigen Wochen ihre Welpen zu Welt, in einem Umfeld in dem sie weniger gut versorgt und unterstützt wird als unsere Zuchthündinnen. Eine Hündin, für die das eine Strapaze darstellt, gehört meiner Meinung nach nicht in 2-jährigen Abständen belget, sondern überhaupt nicht mehr! Eine tragende Hündin ist nicht krank, sondern tragend. Natürlich drückt ein sehr großer Wurf kurz vor dem Werfen auf Magen und Blase etc., so daß die Hündin dann große Rationen nicht mehr vollständig auffrißt oder öfter Pippi muß, aber leiden tut sie deswegen nicht. Nimmt eine Hündin dieser Zustand zu sehr mit, dann ist sie in meinen Augen als Zuchthündin nicht geeignet und gehört aus der Zucht genommen.

    Es ging mir um die Ausage "solange der rüde nicht verknotet ist, passiert da rein gar nix...". Natürlich passiert nix bezüglich irgendwelcher Verletzungen. Oft wird das aber auch darauf bezogen daß keine Befruchtung zustande kommt wenn es nicht zum Hängen kommt. Es reichen aber auch wenige Sekunden ohne Hängen damit "was passieren" kann.


    Bei und war das ein Unfall!Da war nix mit Absicht!

    Das glaube ich Dir ja, zudem der Rüde kastriert gewesen ist. Von daher gehe ich auch gar nicht davon aus daß Deine Hündin tragend ist. Außer sie hätte Möglichkeiten gehabt noch mit einem anderen Rüden zusammen zu kommen. Da ist man teiweise leider auch immer nur auf das angewiesen was einem andere Personen bereits sind zu erzählen, wenn sie während der Läufigkeit die Verantwortung für eine Hündin übernehmen. Manchmal ist es so daß dann "etwas passiert", aber betreffende Person traut sich nicht es zu erzählen und hofft darauf, daß der zustande gekommene Deckakt (manchmal war eine Hündin auch nur eine gewisse Zeit verschwunden) nicht zur Trächtigkeit führt.


    Wenn letzteres nicht der Fall war, dann zeigt Deine Hündin diesmal nur etwas ausgeprägtere Symptome einer Scheinträchtigkeit.

    Und ich ziehe keinen Rüden von meiner Hündin runter denn da ist mir die Verletzungsgefahr viel zu groß!

    Das ist völlig richtig wenn es bereits zum Hängen gekommen ist. Oft kommt es aber nicht gleich dazu, dann juckelt der Rüde nur auf der Hündin herum und es braucht eine ganze Weile, bis es wirklich zum Eindringen und Hängen kommt. Bei geplanten Deckakten ist das meist die Regel, da steht man sich die Beine in den Bauch und der Rüde ist mal 2 cm zu weit links und die Hündin 2 cm zu weit rechts, vor allem bei schlechtem Wetter :rolleyes: Es geht aber auch ganz anders, bei meinem letzten Wurf sind die Deckakte alle ratzfatz verlaufen. Hündin sieht Rüden, wickelt ihre Rute nach vorne um die Beine (damit die nur nicht im Weg ist), geht keinen Schritt mehr vorwärts, Rüde kommt, drauf, zack, Hängen! Und bei einem ungeplanten Deckakt verläuft das oft eher so, und manchmal funktioniert es auch durch einen Maschendraht hindurch. Zudem ist das Hängen für den Erfolg eines Deckaktes nicht zwingend notwendig, einmal rein/raus kann reichen.


    Ich finde von einen echten Unfallwurf geht die Welt nicht unter. Das hatte ich ja bereits geschrieben. Wenn die Elterntiere gesund sind und die Welpen vernünftig aufgezogen und geprägt werden. Was beides leider nicht immer der Fall ist. Aber manchmal halt schon. Es gibt Unfallwürfe aus super Eltern, auch wenn diese nicht immer der selben Rasse angehören. Aber viele Rassen harmonisieren diesbezüglich miteinander, ich hab z.B. schon tolle Schäfer-Rotties gesehen, Boxer-Dalmatiner und Pudel-Beagle, und einen Dobi-Rotti würde ich persönlich jedem Dobi und jedem Rotti gegenüber vorziehen. Und auch rassereine Hunde aus solch ungeplanten Verbindungen, die sich hinter ihren unter dem Deckmantel der Zuchtverbände gezüchteten Kollegen nicht zu verstecken brauchen. Aber wenn irgend etwas nicht paßt, z.B. die Verbindung der Elterntiere (z.B. einer oder beide nicht gesund, oder eine äuérst ungünstige Rassenkombination entsteht, z.B. Husky x Afghane, Kaukase x Pit Bull o.ä.), wenn man kein geeignetes Umfeld für die Aufzucht besitzt (das Körbchen in der Küche oder ein einzelner Zwinger reichen für die Welpenaufzucht und -prägung nicht aus!), wenn man nicht sehr viel Erfahrung besitzt (z.B. ist das Fütterungsverhalten des Züchters ein möglicher Grundstein für die Entstehung vieler späterer Futtermittelallergien und Skeletterkrankungen bei Hunden) oder nicht einen Teil der Welpen über die 9. Woche hinaus behalten kann wenn sich nicht genügend geeignete Abnehmer finden (und das heißt dann die Welpen voneinander trennen zu müssen in der Aufzucht, damit sie sich nicht zu sehr aufeinander prägen und dadurch nicht richtig auf den Menschen, oder damit sie sich nicht untereinander zu sehr mobben, also auch hier ist es also nicht mit einem oder zwei Zwingern getan), dann sollte man durchaus über einen Abbruch der Trächtigkeit nachdenken.


    Mit dem Alizin steht dafür seit erst relativ kurzer Zeit ein MIttel zur Verfügung, welches bedeutend weniger oft zu Komplikationen führt als die Hormonpräparate, die früher für solche Trächtigkeitsabbrüche verwendet worden sind. Und während früher die meisten Tierärzte bei Gebärmutterentzündungen/-vereiterungen sofort kastriert haben, ist Alizin heute oft das Mittel der Wahl zur Behandlung einer derart erkrankten Hündin. Die bedeutend schonender ist als eine Kastration, bedeutend weniger Nebenwirkungen besitzt und zudem bei Zuchthündinnen deren Zuchtfähigkeit erhält.


    Natürlich kann es auch zu Nebenwirkungen kommen wenn man mit Alizin einen Trächtigkeitsabbruch vornimmt. Aber in geringerem Umfang als mit den vorher verwendeten Präparaten. Und man muß die Nebenwirkungen einer Trächtigkeit/Geburt/Welpenaufzucht dazu im Verhältnis sehen. Übelkeit während der Tragzeit, die auch bei Hündinnen vorkommen kann, ist nur die geringste davon. Ich hatte es ja bereits geschrieben, Welpen können in der Hündin absterben oder verbleiben (oder Teile von Nachgeburten) und diese innerlich vergiften. Welpen können zu groß sein oder quer liegen, der Muttermund kann geschlossen bleiben etc., es gibt viele Ursachen die zu einem Kaiserschnitt führen können, der natürlich ein erheblicher Eingriff ist. Und nicht selten fehlen durch den nicht natürlichen Geburtsverlauf wichtige Hormonvorgänge im Organismus, die bei der Hündin instinktiv die entsprechenden Verhaltensweisen und Gefühle auslösen damit diese die Welpen richtig versorgt. Sprich nach dem Kaiserschnitt hat schon mancher Züchter mit einer frisch operierten Hündin und einem Korb voller Welpen da gestanden, und die Hündin wollte rein gar nix mit den Welpen zu tun haben geschweige denn sie säugen.


    Auch die Welpenaufzucht ist für eine Hündin nicht ohne. Wenn ein Züchter nicht sehr viel Erfahrung hat kann es z.B. sehr schnell zu einem Milchstau kommen, daraus resultiert innerhalb kürzester Zeit (wenige Stunden reichen!) eine Mastits, die nicht nur dazu führen kann daß die Welpen von der Milch aus den betreffenden Zitzen Durchfall bekommen und abgestillt und somit mit der Flasche gefüttert werden müssen (alle 2 Stunden!). Sehr schnell hat sich manche Hündin deswegen schon ein faustgroßes Loch ins Gesäuge gefressen, mit allen Komplikationen udn Konsequenzen, die das nach sich zieht (womit wir schon wieder bei der Flaschenfütterung wären, alle 2 Stunden, auch nachts).


    Es gilt da halt sehr viele Gesichtspunkte abzuwägen. Natürlich ist ein Abbruch einer Trächtigkeit ein Eingriff. Nur verlaufen Tragzeit, Geburt und Aufzucht nicht immer so komplikationslos und harmonisch und natürlich wie man sich das vorstellt wenn man eine Hündin mit ihrem Wurf zufrieden säugend in der Wurfkiste liegen sieht. Und die Gefahr, daß dabei etwas schief geht, halte ich für größer als bei einen fachgerechten Abbruch mit Alizin. Insofern würde ich bei einem Unfallwurf nur dann keinen Abbruch vornehmen lassen, wenn alles, aber auch wirklich alles stimmt! Sprich ich da Umfeld und auch das Wissen habe einen Wurf fachgerecht aufziehen zu können. Ich auch bei einem Wurf von 12 Welpen nicht darauf angewiesen bin, die Welpen an Hinz und Kunz abgeben zu müssen, sondern einen Teil davon auch selbst aufziehen zu können.


    Wobei man auch die Kosten im Auge behalten muß und den Welpenpreis, den man verlangen kann. Ein Züchter unserer OG hat gerade Welpen aus erstklassigen Leistungslinien und gesunden Elterntieren für 450 Euro abgegeben. Selbst zu diesem Preis hat er nicht alle Welpen verkaufen können. Die Kosten für diesen Wurf übrsteigen die Einnmahen. Auch ohne Kaiserschnitt oder anderweitige Komplikationen! Für Welpen ohne Papiere erhält man sehr viel weniger, für Mischlingswelpen erst recht. Was wiederum Käufer anlockt, die nicht bereit sind viel Geld für einen Hund auszugeben (nicht nur bezüglich des Kaufpreises, sondern auch im Unterhalt, sprich für Tierarzt, Futter etc.). Oder die sich spontan, d.h. unüberlegt entscheiden einen Welpen zu kaufen. Beides führt oft dazu daß man nicht die optimalen Käufer für seine Welpen findet. Denn wie gesagt, es können auch 12 Stück oder gar mehr werden.

    solange der rüde nicht verknotet ist, passiert da rein gar nix...und bis er verknotet, hat man genügend zeit....


    Nö, kenne mehrere (und teilweise große) Würfe bei denen es beim Deckakt
    nicht zum Verknoten gekommen ist. Das Sperma wird in drei Fraktionen
    abgegeben. Die erste Fraktion ist nur ganz wenig (max. 2 ml) und wird
    oft schon während der Juckelei vor dem Eindringen verplempert. Die
    zweite Fraktion ist der befruchtungsfähige Teil (bis 10 ml, aber meist weniger) und wird
    relativ schnell abgegeben wenn der Rüde noch Stoßbewegungen macht.
    Während des Hängens wird mit dem dritten Teil des Spermas "nachgespült" (bis 20 ml), in dem sich aber keine Spermien mehr befinden.


    Das Hängen und "Nachspülen" hat die Natur nur deswegen eingerichtet, damit möglichst viele Spermien zu den Eizellen gelangen. Wölfe haben ja nur einmal im Jahr eine relativ kurze Paarungszeit, und nur die Alphawölfin eines Rudels wird belegt. Foglich muß die Befruchtung relativ sicher sein, weil bei einer erfolglosen Bedeckung das Rudel in dem Jahr ohne Nachkommen wäre, was sein Ende bedeuten könnte. Deswegen das lange Hängen, damit da nichts verloren geht...


    Zwingend notwendig für eine Befruchtung ist es aber nicht. Der Rüde eines Bekannten ist nur einmal bei einer Hündin kurz rein und wieder raus, dann hat die Hündin ihn nicht weiter geduldet. Ergebnis: 9 Welpen!