Da gibt es mehrere Gründe, erstmal kenn ich in meinem Umfeld nur bekloppte die sowas aus dummheit einsetzen, egal ob aufm Platz oder normalem Gassigang.
Dann seh ich es an mir, ich habe nur Secondhand Hunde, Spike war ne Nummer für sich und ich hab 2 Jahre gebraucht um ihn alltagstauglich zu machen, Lucie hat ne Verhaltensstörung und ja ich hab angefangen zu Clickern.
Ich brauchs also nicht und lehne es grundsätzlich ab, aber ich lehne auch stachel, würger und Co ab
Ich hatte auch schon mehrere Second Hand Hunde. U.a. einen, der mind. fünf Vorbesitzer hatte, für Hundekämpfe ausgebildet worden war und der auch schon mehrfach erfolgreich gekämpft hatte. Du wärst garantiert nicht glücklich gewesen wenn ich mit diesem Hund auf Dich und die Deinen getroffen wäre, und ich Fehlverhalten meines Hundes ignoriert und positive Ansätze in seinem Verhalten geclickert hätte. Dieser Hund musste lernen Grundkommandos (= Platz und Hier) bedingungslos zu befolgen damit er Freilauf geniessen konnte.
Hätte das nicht funktioniert, dann wäre er eingeschläfert worden. Die Tierheime damals haben sich geweigert den Hund aufzunehmen, in seiner damaligen Familie konnte er nicht bleiben (die wären wegen dieses Hundes obdachlos geworden), und mit dem Tierarzt war es bereits abgesprochen dass der erst zweijährige Hund eingeschläfert worden wäre wenn ich ihn nicht so weit hin bekommen hätte dass er ein normales Hundeleben führen kann (was für mich auch Freilauf und Kontakt mit anderen Hunden beinhaltet).
Ich habe damals sehr positive Erfahrungen mit dem E-Reizgerät gemacht. Und zwar nicht in Bereichen, in denen der Hund vor Schreck in den nächsten Baum springt. Das ist nämlich in 99% der Fälle gar nicht notwendig, es geht viel mehr darum dass der Hund nicht lernt dass und vor allem ab wo er aus dem Einwirkungsbereich des Hundeführers heraus kommt. Und muss ich meinem Hund in meinem unmittelbaren Einwirkungsbereich keine donnern, damit er mich und meine Signale wahr nimmt, dann muss ich das auch auf grössere Entfernung nicht (es sein denn der Hund hat gelernt dass mein Einwirkungsbereich ab einer gewissen Entfernung zu ihm endet). Und im Falle dieses Hundes (der durch sein Fehlverhalten nicht sich selbst, sondern das Leben andere Hunde gefährdet hätte) musste das über einen gewissen Zeitraum abgesichert werden.
Ich hatte Jahre vorher eine 8-jährige Hündin übernommen, die extrem gewildert hat (oft erfolgreich). Hätte ich damals bei der eine solche Möglichkeit gehabt, ich hätte ihr, mir und meinem Pferd viel erspart. Zweimal bin ich mit dem Pferd hinter ihr her über Stock, Stein und Zäune um ihr während des Hetzens klar zu machen dass es besser für sie ist auf mein Kommando hin ins Platz zu gehen. Ich habe ihre und meine Gesundheit und die meines Pferdes riskiert und es damals ohne E-Reizgerät geschafft dass die Hündin trotz ihrer vorherigen Prägung zu 100% frei laufen konnte (und damals waren die Jägersmänner sehr viel schneller mit ihrer Flinte, wenn ein Hund gewildert hat). Mit E-Reizgerät wäre es aber für alle bedeutend ungefährlicher und für die Hündin sehr viel weniger belastend gewesen, körperlich wie mental.