Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär


    Da gibt es mehrere Gründe, erstmal kenn ich in meinem Umfeld nur bekloppte die sowas aus dummheit einsetzen, egal ob aufm Platz oder normalem Gassigang.
    Dann seh ich es an mir, ich habe nur Secondhand Hunde, Spike war ne Nummer für sich und ich hab 2 Jahre gebraucht um ihn alltagstauglich zu machen, Lucie hat ne Verhaltensstörung und ja ich hab angefangen zu Clickern.
    Ich brauchs also nicht und lehne es grundsätzlich ab, aber ich lehne auch stachel, würger und Co ab

    Ich hatte auch schon mehrere Second Hand Hunde. U.a. einen, der mind. fünf Vorbesitzer hatte, für Hundekämpfe ausgebildet worden war und der auch schon mehrfach erfolgreich gekämpft hatte. Du wärst garantiert nicht glücklich gewesen wenn ich mit diesem Hund auf Dich und die Deinen getroffen wäre, und ich Fehlverhalten meines Hundes ignoriert und positive Ansätze in seinem Verhalten geclickert hätte. Dieser Hund musste lernen Grundkommandos (= Platz und Hier) bedingungslos zu befolgen damit er Freilauf geniessen konnte.


    Hätte das nicht funktioniert, dann wäre er eingeschläfert worden. Die Tierheime damals haben sich geweigert den Hund aufzunehmen, in seiner damaligen Familie konnte er nicht bleiben (die wären wegen dieses Hundes obdachlos geworden), und mit dem Tierarzt war es bereits abgesprochen dass der erst zweijährige Hund eingeschläfert worden wäre wenn ich ihn nicht so weit hin bekommen hätte dass er ein normales Hundeleben führen kann (was für mich auch Freilauf und Kontakt mit anderen Hunden beinhaltet).


    Ich habe damals sehr positive Erfahrungen mit dem E-Reizgerät gemacht. Und zwar nicht in Bereichen, in denen der Hund vor Schreck in den nächsten Baum springt. Das ist nämlich in 99% der Fälle gar nicht notwendig, es geht viel mehr darum dass der Hund nicht lernt dass und vor allem ab wo er aus dem Einwirkungsbereich des Hundeführers heraus kommt. Und muss ich meinem Hund in meinem unmittelbaren Einwirkungsbereich keine donnern, damit er mich und meine Signale wahr nimmt, dann muss ich das auch auf grössere Entfernung nicht (es sein denn der Hund hat gelernt dass mein Einwirkungsbereich ab einer gewissen Entfernung zu ihm endet). Und im Falle dieses Hundes (der durch sein Fehlverhalten nicht sich selbst, sondern das Leben andere Hunde gefährdet hätte) musste das über einen gewissen Zeitraum abgesichert werden.


    Ich hatte Jahre vorher eine 8-jährige Hündin übernommen, die extrem gewildert hat (oft erfolgreich). Hätte ich damals bei der eine solche Möglichkeit gehabt, ich hätte ihr, mir und meinem Pferd viel erspart. Zweimal bin ich mit dem Pferd hinter ihr her über Stock, Stein und Zäune um ihr während des Hetzens klar zu machen dass es besser für sie ist auf mein Kommando hin ins Platz zu gehen. Ich habe ihre und meine Gesundheit und die meines Pferdes riskiert und es damals ohne E-Reizgerät geschafft dass die Hündin trotz ihrer vorherigen Prägung zu 100% frei laufen konnte (und damals waren die Jägersmänner sehr viel schneller mit ihrer Flinte, wenn ein Hund gewildert hat). Mit E-Reizgerät wäre es aber für alle bedeutend ungefährlicher und für die Hündin sehr viel weniger belastend gewesen, körperlich wie mental.

    Für mich ist es ganz klar, ein NO GO

    Jetzt mal abgesehen von der Gesetzeslage: Warum ist es für Dich ganz klar ein NO GO? Wenn man dem Hund durch eine sachkundige Anwendung des Gerätes Stress ersparen und seine Lebensqualität erhöhen könnte?


    Ich rede hier jetzt nicht von "schneller ins Sitz gehen" o.ä. Sondern von Hunden, denen ohne eine entsprechende Absicherung ihrer Ausbildung z.B. kein Freilauf und/oder keine Sozialkontakte ermöglicht werden können.

    Fakt ist dass das E-Reizgerät eines der humansten Ausbildungshilfsmittels ein kann, wenn man es richtig anwendet. Fakt ist dass man sehr viel damit Low Level-Bereich erreichen kann (= unterhalb der Schmerzgrenze, z.B. auch in Bezug auf Wildern). Fakt ist aber auch dass die Anwendung des Gerätes (derzeit) in Deutschland verboten ist. Folglich braucht man sich nicht die Köpfe drüber heiß zu reden.


    Verboten wurde die Anwendung des Gerätes übrigens nicht weil diese per se als Tierquälerei gilt. Sondern weil ein möglicher Missbrauch nicht vom sachkundigen Gebrauch zu unterscheiden ist. Sprich Person YXZ traktiert ihren Hund mit dem Gerät und wird angezeigt. Kommt der AmtsVet, dann kann er im Nachhinein keinen Missbrauch mit dem Gerät nachweisen (außer Person XYZ wäre dermaßen blöd in Anwesenheit des AmtsVets auf dem Ding rumzudrücken). That's all...

    Ich hatte mal einen Hund mit Divertiken im Magen. Im einen Moment war der Hund völlig normal und gesund. Ein paar Stunden später kotzte er und/oder hat Durchfall und es war ihm teilweise im wahrsten Sinne des Wortes hundeelend. Z.B. hatten wir die BH gemacht, volle Punktzahl auf fremden Platz, eine tolle Unterordnung mit einem hochmotivierten Hund. Zu Hause lade ich kurz darauf einen Hund aus, der mir auf der Rückfahrt die Box vollgekotzt hat und allerschleunigst 'nen dünnen Haufen machen gehen musste. Zwei bis drei Tage lang Durchfall, dann wieder wochenlang gar nix...


    Und dass Quark bei einer Diverkulitis (= entzündeten Divertikeln) keine Beschwerden verursacht wäre für mich verständlich, denn beim Menschen wird in dem Fall eine ballaststoffarme Ernährung empfohlen.

    Ist der Hund mal mit Kontrastmittel geröngt worden um festzustellen ob Divertikel im Magen oder Darm vorliegen? Das sind Ausstülpungen z.B. in der Magen- oder Darmwand. Darin sammen sich Futterreste, die dann durch Gärung/Zersetzung entsprechende Beschwerden verursachen.

    @ShellingFord: Aber auch dafür, dass ich einen anderen Hundeführer auf dem Platz (und Personen für eine Gruppe und/oder eine Einzelperson, die mal den Richter spielt) habe, brauche ich keinen Ausbildungswart. Sondern nur einen Mund, mit dem ich mich mit anderen Hundeführern abspreche. Schon am Ende einer Übungsstunde (= für's nächste mal), und dann noch mal am Anfang der nächsten.

    Aber auch für die Ablage brauchst Du keinen Ausbildungswart, sondern einfach nur andere Personen/Hundeführer. Wirklich jeder kann z.B. eine lange Leine halten, an der ein Hund zur Absicherung befestigt wird. Wirklich jeder kann mir z.B., wenn ich mit dem Rücken zum Hund stehe, sagen dass mein Hund unruhig liegt oder im Begriff ist aufzustehen. Für solche Sachen kann ich z.B. auch meine Oma mitnehmen, die nie einen Hund ausgebildet hat. Zudem gibt es viele Möglichkeiten sogar auf so etwas zu verzichten (Spiegel und Erdhaken, durch die die lange Leine verläuft). Und zur Ablenkung brauche ich für meinen in der Ablage liegenden Hund keinen Ausbildungswart, sondern nur einen anderen Hundeführer, der mit seinem Hund Unterordnung macht.

    Ich zitiere jetzt mal einen Altmeister des Schutzhundesportes: "Hundeausbildung ist in erster Linie Arbeit an sich selbst."


    Wenn mich eine Situation auf dem Platz so weit runter zieht, dass ich deswegen weinen muss, dann muss ich mich selbst erst einmal sortieren bevor ich mit meinem Hund wieder in die selbe Situation hinein gehe! Warum pi... mich diese Situation eingentlich so stark an? In wie weit muss ich an mir arbeiten, damit sich meine Einstellung zu diesem Problem (und damit meinem Hund) ändert? Erst dann habe ich die Chance erfolgreich an Problematiken wie Stockscheue oder auch Schussscheue arbeiten zu können.


    Und die wenigsten Ausbilder können das wirklich. An sich selbst arbeiten meine ich. Weswegen derartige Situationen immer belastend für die meisten Hunde bleiben werden. Auch wenn man sie manchmal so weit bekommt dass sie den Anforderungen der PO genügen. Das bedeutet ja nicht dass die Situationen im Ausbildungs- und Prüfunsgablauf für sie stressfrei sind.


    In der Hundeausbildung ist man nur erfolgreich wenn man ehrlich ist zu sich selbst. Ehrlich in Bezug auf die Qualität Hund, die man an der Leine hat. Ehrlich in Bezug auf seine eigenen Fähigkeiten, vor allem die mentalen. Nicht umsonst gibt es heute jede Menge Seminare in Bezug auf das Mentaltraining, für Reiter wie für Hundeführer.

    Das hat sehr wohl etwas mit dem Thema zu tun. Denn bei der Hundeausbildung geht es in erster Linie um Gefühle des Hundes, in welchen Situationen er sich wohl fühlt, in welchen nicht, in welchen er unsicher ist und in welchen er Angst hat. Und wenn ich als Ausbilder nicht mal in der Lage bin meine eigenen Gefühle zu sortieren, wie will ich dann die meines Hundes sortieren??? Was vermittele ich meinem Hund denn mental wenn ich zu grosse Erwartungen an seine "Leistung" stelle (die für den Hund selbst gar keine ist), mit Angst davor auf den Platz gehe dass mein Hund diese meine Erwartungen wohlmöglich (wieder mal nicht) erfüllt, und dann selbst mental in ein tiefes Loch falle weil sich all das, an das ich denke weil ich davor Angst habe (und somit auf meinen Hund projiziere), sich dann erfüllt? Dem Chef am oberen Ende der Leine geht mal wieder der Stift (Warum eigentlich? Steht doch nix auf dem Spiel für ihn ausser Ehre und Eitelkeit...), und der arme Tropf am unteren Ende der Leine muss es wie immer ausbaden...


    Hundesport hat für mich in erster Linie etwas mit Fairness zu tun. Dem Hund gegenüber! D.h. ich darf keine Leistungen von meinem Hund verlangen die er nicht im Stande ist zu erbringen. Und ich darf vor allem keine Leistungen von meinem Hund erwarten, die ich selbst nicht erbringen kann oder will ! Ich bilde mit meinem Hund ein Team, wozu gehört dass mein Hund sich auf mich verlassen kann. Und dafür muss ich mein Gefühlsleben sortieren und im Griff haben, das ist die Basis einer jeden Zusammenarbeit.

    Tut mir leid wenn ich bisschen überreagiert habe, aber ich bin Donnerstag mit tränen vom Platz runter als sie wieder ausm beisskissen raus gegangen ist...

    Und warum *sorry* pi... Dich das so an, dass Dein Hund aus dem Beisskissen raus geht, dass Du deswegen heulen musst? Du musst deswegen weder hungern noch verlierst Du Deine Wohnung oder Deinen Job. Identifizierst Du Dich so stark über den "Mut" Deines Hundes, dass für Dich deswegen derart die Welt zusammen bricht dass Du deswegen heulen musst weil dieser in Deinen Augen "versagt"?


    Ich denke Du solltest zu aller erst einmal Deine Einstellung zum Schutzhundesport, und da speziell zur Abteilung C, überdenken sowie die zu Deinem Hund. Denn wenn Du noch nicht mal Deine Gefühle im Griff hast, wie willst Du denn dann an den Gefühlen Deines Hundes (und um nichts anderes geht es bei einer Stockschwäche) arbeiten? Wie willst Du denn von Deinem Hund in einer für ihn bedrohlichen Situation Souveränität erwarten, wenn Du als Alpha selbst keine besitzt und Deine Nerven blank liegen?


    Das grösste mentale Problem unserer Hunde ist es wenn sich ihre Hundeführer zu stark über die Schutzdienstleistung profilieren.

    Wenn irgend etwas ganz Schlimmes in Bezug auf den Stock vorgefallen wäre, dann hätte das die Threaderstellerin bestimmt in ihrem ersten Posting geschrieben. Dieses liest sich aber so wie man es landauf/landab von den Hundeplätzen her kennt, nämlich nach einem Hund für den das Beutespiel, sobald die angedeutete Belastung durch den Softstock hinzu kommt, zum Stress ausartet. Und in dem Fall sollte man sich fragen ob es für solch einen Hund heutzutage keine besseren Alternativen gibt um ihn zu beschäftigen und auszulasten. Auch wenn so ein Hund durch zig Wiederholungen der immer selben Handlung irgendwann nicht mehr aus dem Ärmel schiesst, diese Situation wird immer sehr stressig für ihn bleiben.