Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Die Frage dazu ist: Was ist Deine Ausgangsposition?


    Dreht es sich um einen Welpen den man gerade vom Züchter übernommen hat? Oder um einen erwachsenen Hund der in sein neues Zuhause gekommen ist? Dreht es sich um einen Hund mit Problemen (z.B. Verlustangst)? Oder ist alles im Lot, der Hund bereits lange in seim Umfeld und der Alltag läuft völlig problemlos ab?


    Ganz klar ist: Routine wirkt sich auf die Erregungszustände aus und beruhigt bzw. "pusht" dadurch den Hund. Lernt z.B. ein Welpe von Tag 1 an im neuen Zuhause den Alltagsablauf derart kennen dass z.B. um Uhrzeit X aufgestanden wird, anschließend geht es die erste Runde Gassi, danach gibt es Frühstück, dann noch mal Gassi, und anschmießend legt sich "das Rudel" (d.h. Mensch plus die evtl. vorhandenen Althunde) wieder auf's Ohr (und die Hunde erhalten eine Kleinigkeit zu knabbern) wird dieser Welpe innerhalb von ein paar Wochen es verinnerlicht haben sich zu dem Zeitpunkt, an dem der Mensch zur Arbeit geht und ihm zu dem Zeitpunkt eine Kleinigkeit zu knabbern gibt, auf's Ohr zu legen anstatt Randale zu machen. Vorausgesetzt natürlich die Abwesenheit des Menschen in dem Raum, in dem sich der bzw. die Hund/e befinden, wird in diesen ersten Wochen dann nach und nach abgebaut.


    Dito z.B. ein Hund mit Verlustängsten: Da spielt der Erregungszustand, in den der alleingelassene Hund verfällt, ja die ausschlaggebende Rolle. Auch da arbeitet man mit Routine darauf hin dass das erregungslevel niedrig bleibt. Und das funktioniert nur wenn der Hund die jeweilige Situation, in welcher er sich befindet, einschätzen kann.


    Die Aussage "Die anderen sagen, man soll dem Hund eben KEINE Routinen antrainieren, damit er nicht am Ende bestimmt wie's zuhause zu laufen hat" macht für mich keinen Sinn. Probleme gibt es dann wenn ich den Erregungszustand eines Hundes hoch fahre. Wenn ich z.B. bei einem beutetriebigen Hund jedes mal wenn das Telefon klingelt einen Ball werfen würde dann würde der spätestens nach dem dritten Anruf bellend und nach dem fünften Anruf mich anrempelnd fordernd vor mir stehen. Da liegt es schlichtweg an mir selbst ob ich derartige "Aufforderungen" des Hundes "bediene" oder statt dessen ein von mir erwünschtes Verhalten. Klaro kann ein Hund aufgeregt zur Tür rennen und dieses Verhalten Tag für Tag steigern wenn er weiß dass ich, sobald ich meine Kaffeerasse abgestellt habe, vom Stuhl aufstehe, die Leine vom Haken im Flur nehme und dann die Haustüre öffnen, so dass er raus flitzen kann. Da bin ich als Halter aber selbst daran Schuld wenn ich ein derartiges Verhalten Tag für Tag bestätige und dadurch festige. Der Hund kann durch meine Routine genau so gut lernen dass er erst ruhig vor der Tüte sitzen muss bevor sich diese öffnet.


    Letztendlich ist diese Befürchtung, dass ein Hund durch Routine zum "Bestimmer" wird, nichts weiter als das Ergebnis von falsch bestätigtem Verhalten durch den Menschen. Und ganz klar, durch eine entsprechende Routine festigt sich auch solch unerwünschtes Verhalten. Diese Routine gibt es aber immer, auch wenn man keinen festgelegten Zeitplan hat. Denn jegliche Handlungsketten sind "Routine". Der Gang zur Haustüre, der Griff zur Leine, das Öffnen der Haustüre nachdem die Leine am Halsband befestigt wurde, das Lösen der Leine vom Halsband nachdem man die Örtlichkeit XYZ erreicht hat, das Eintreten in die Wohnung nachdem man mit dem Auto vor's Haus bzw. in die Garage gefahren ist usw. Routinehandlungen gibt es immer, bei der Haltung eines jeden Hundes. Die Frage ist halt ob man diese klug nutzt um den Hund in seinen Erregungszuständen (in für unserem Sinne positiv) zu beeinflussen oder nicht.

    Der Justiziar beim VDH hält es durchaus für möglich, dass HD/ED Röntgen rechtlich einzuklagen ist.

    Spätestens seit der letzten Änderung des Güterkaufrechts in 2022 garantiert nicht mehr, da dieses den Züchter ( = Unterneher), im Vergleich zum Käufer ( = Verbraucher), noch einmal deutlich schlechter gestellt hat. Aber auch vorher dürfte kaum ein Kaufvertrag entsprechend gestaltet gewesen sein dass ein Richter den Eigentümer eines Hundes dazu verurteilt hätte dass er den Hund röntgen lassen muss.

    Wenn Du im juristischen Bereich tätig bist dann müsstest Du eigentlich wissen dass ein Züchter das Röntgen seiner Nachzucht nicht "einfordern" kann und somit gar keinen Einfluss darauf nehmen kann wie viele der von ihm gezüchteten Hunde tatsächlich geröngt und ausgewertet werden. Denn das würde zu stark ins Eigentumsrecht des Käufers eingreifen. Das einzige was Du als Züchter diesbezüglich machen kannst wäre eine Vertragsstrafe in Deinen Kaufvertrag auf zu nehmen, die Du im Falle dass ein Hund nicht bis zum Tag X geröngt und ausgewertet ist, zivilrechtlich "einklagen" könntest. Aber a) darf so eine Vertragsstrafe keinesfall zu hoch angesetzt werden (die Kosten für das Röntgen/Auswerten dürften für den Käufer meist höher sein), und b) bekommst Du dann vielleicht ein bisschen Geld, aber der betreffende Hund wurde dandurch trotzdem nicht geröngt und ausgewertet werden.


    Alternativ wäre es die Kosten für's Röntgen/Auswerten auf den Welpenpreis aufzuschlagen und nach erfolgtem Röntgen/Auswerten zurück zu zahlen. Funktioniert vielleicht bei Rassen wo die Welpenpreise eh schon bei 2500+ Euro liegen. Aber nicht beim DSH...


    Auch stimmt Deine Aussage "dass es für die Gewährleistung in erster Linie nicht unbedingt darauf ankommt, ob der Züchter nach bestem Wissen und Gewissen gezüchtet hat" nicht wenn es um Sachmängel wie HD oder ED geht. Denn gerade bei solchen "nicht nachbesserungsfähigen Sachmängeln" spielt es eine große Rolle ob Du über Deine gesetzliche Gewährleistungspflicht hinaus auch noch zu Schadensersatz verdonnert werden kannst oder nicht. Und Letzteres ist der Fall wenn Deine Zuchttätigkeit als "nicht nach bestem Wissen und Gewissen" eingestuft wird.

    Auf den CACIBs werden auch Schäferhunde "ganz normal" ausgestellt, so wie die Hunde anderer Rassen auch. Und es fällt z.B. in der Gebrauchshundeklasse" die "schnelle Runde frei bei Fuß" weg und auch das Schießen.


    Für Dortmund brauchst Du mit einem DSH in Bezug auf veterinärbehördliche Auflagen nichts (also kein tierärztliches Gutachten bzw. Fachtierarzt-Gutachten).


    Bei der Geschichte in Tulln handelt es sich darum dass der anwesende zuständige AmtVet angeblich ein Lahmen bei dem DSH erkann haben möchte. Und dass für dieses ein sog. Qualzuchtmerkmal ursächlich sein soll. Ursprünglich hatte er behauptet erkennen zu können dass der Hund aufgrund einer bestehenden HD lahmt. Nachdem ihm dann die Eintragung der HD- und ED-Ergebnisse vorgelegt worden war (der Hund hat HD und ED "normal") musste er sich etwas anderes ausdenken. Nun lahmte der Hund seiner Meinung nach weil er zu stark gewinkelt ist ( = ebenfalls Qualzucht).


    Ich kenne mich in der österreichischen Rechtssprechung nicht aus. In Deutschland wäre das ein "gewagtes Stück" und mittels halbwegs gutem Rechtsanwalt zu entkräften. Sofern überhaupt eine Lahmheit bestanden hat an diesem Tag (normalerweise geht man mit einem lahmenden Hund nicht zu einer Ausstellung) hätten ja mehrere Ausschlussdiagnosen vor Ort durchgeführt werden müssen (z.B. Röntgen, Ultraschall, CT, MRT, Blutuntersuchungen usw., um alle anderweitigen Möglichkeiten die für eine Lahmheit ursächlich sein können, ausschließen zu können) um die Diagnose "Lahmen aufgrund des Qualzuchtmerkmales zu starke Hinterhandwinkelung" stellen zu können.

    Als "hochnäsig" habe ich Deine Äusserungen empfunden, die Du über die Tierhalter gebracht hast. Gerade Landwirte und Schäfer zählen nicht gerade zu den Spitzenverdienern. Die stehen arbeitstechnisch jeden Tag auf der Matte, bei Tierhaltung 7 Tage in der Woche, und können von einer 40 Stunden-Woche nur träumen. Auf den Mindestlohn kommen nur die wenigsten von denen, und bei vielen wäre es so dass wenn sie ihre Betriebe aufgeben und Bürgergeld beantragen würden sie finanziell nicht schlechter, teilweise sogar deutlich besser da stehen würden und vor allem ein sehr viel bequemeres Leben hätten. Das, was sie privat aus ihren Betrieben an Geld raus nehmen (können), ist oft wirklich jämmerlich wenig, gemessen an ihrer Arbeitsleistung. Dafür tragen sie ein hohes Risiko: Sehr hohe Investitionen, zu viel Regen vor/in der Ernte, zu wenig Regen in der Wachstumsphase, im Winter keine oder nur eine nicht ausreichend lange geschlossene Schneedecke, inzwischen erdrückende EU-Vorgaben (z.B. dürfen sie teilweise nicht mehr düngen wenn die Pflanzen es benötigen würden, mit dem Ergebnis dass in diesem Jahr der deutsche Weizen fast flächendeckend nicht die Qualität erreicht hat die für's Backen notwendig ist, wir also fast vollständig auf Importweizen angewiesen sein werden für Brot und Backwaren, oder dass die Landwirte die für Kartoffeln so wichtige Frostgare nicht mehr nutzen dürfen und dadurch inzwischen vielerorts gar keine Kartoffeln mehr erzeugt werden können in einer Qualität die für den Handel gefordert wird usw.). Und dann kommt auch noch Lieschen Müller daher und tönt herum dass sie ja gefällgst mal eben 2 m hohe Wolfschutzzäune aufzustellen haben, die nicht mal eine Ahnung davon hat welche zusätzliche Arbeitszeit es bedeutet so einen Zaun aufzustellen und anschließend, wenn die Weide gewechselt wird, wieder abzubauen (so dass der Zaun in einem Zustand ist in dem er auf der nächsten Weide wieder aufggebaut werden kann). (Und im übrigen vielerorts nicht einmal aufgestellt werden darf, von der Gesetzeslage her.) Von Frühjahr bis Herbst sind viele Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, nicht selten bis zu 18 Stunden am Tag auf den Beinen (d.h. am Arbeiten), stehen somit zeitlich oft eh bereits am absoluten Limit. Mal ganz abgesehen davon dass derart hohe Zäune nun mal nicht über das Wolfsmanagement finanziert werden und dass es mit dem Zaun alleine gar nicht getan ist wenn man nicht das (entsprechend teure Zusatzequipment) besitzt um diese Zäune nicht "händisch" aufstellen zu müssen.


    Noch einmal: Dort, wo Wölfe bejagt werden, besitzen sie eine sehr viel größere Scheu vor dem Menschen. Z.B. wo das "System Herdenschutzhund" funktioniert liegt das u.a. daran dass die Wölfe dort wissen dass wenn die Hunde laut werden nicht selten auch der Mensch kurz darauf auf der Matte steht. Und Mensch = Gefahr für sie bedeutet.


    Wölfe sind extrem schlau und meiden somit nach Möglichkeit Gebiete in denen Rudelmitglieder zu Schaden gekommen sind. So wie sie deswegen ja i.d.R. auch fremde Territorien meiden. Verletzungen und Tod zu vermeiden da wo es nicht unbedingt nötig ist ist eine Überlebensstrategie, die sich im Laufe der Evolution bewährt hat. Bedingt aber dass entsprechend schlechte Erfahrungen auch gemacht werden müssen damit Wölfe von sich aus Abstand zum Menschen (und somit auch zu deren Weide- und Stalltiere) halten, und damit sie die Jagd auf Wildtiere als für sie ungefährlicher einstufen.


    Unter strengsten Schutz werden eigentlich die Tierarten gestellt die vom Aussterben bedroht sind. In Bundesländern wie Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt haben wir inzwischen die höchste Wolfsdichte weltweit. Von Aussterben kann somit keine Rede sein, zumal der Wolf anderswo, wo es deutlich weniger Wölfe pro Quadratkilometer gibt, ja auch nicht als vom Aussterben bedroht gilt. Gleichzeitig haben wir hier aber eine sehr viel höhere Bevökerungsdichte und somit eine entsprechend dichte Besiedelung, als z.B. in Schweden oder Kanada. Bekannte von mir, die meisten davon wirkliche Naturliebhaber, aus Skandinavien und Kanada haben zu dem Thema "Wolf in Deutschland" nur eine Meinung: "Seid Ihr eigentlich bekloppt???". (Original-Ton). Und die sind den direkten Kontakt zu Wolf und Bär gewöhnt und reagieren nicht panisch und deswegen "über" wenn ihnen solche Tiere draussen begegnen.

    Es braucht einen Kompromiss, der das erlaubt. Und der ist weder, alle Wölfe zu töten noch alle Schafe als Futter enden zu lassen.

    Genau um das geht es doch die ganze Zeit... Den Bestand zumindest gebietsweise zu regulieren (und nicht darum den Bestand auszurotten).


    In unserer örtlichen Tageszeitung war gerade anlässlich des Vorfalles von letzter Woche ein Bericht über die Problematik. Und nein, er war nicht polemisch. Aber Fakt ist das wenn in einer lt. Wolfsmanagement geschützten Einzäunung von 118 Schafen 55 tot, 30 weitere (zum überwiegenden Teil schwer) verletzt sind und zwei weitere fehlen, dann ist das schon mal "eine Hausnummer" (und geht weit über das hinaus was ein Rudel Wölfe oder gar ein Paar zur Nahrungsaufnahme benötigt).


    Lt. neusten Zahlen gibt es derzeit in Deutschland 161 nachgewiesene Rudel und 43 Paare. Geoökologen bezeichnen inzwischen einigen deutsche Regionen als die mit der dichtesten Wolfspopulationen weltweit. Tendenz weiter steigend ( = Jahr für Jahr um plus 30%). Allein in Niederachsen sollen inzwischen mehr Wölfe leben als in Schweden und Norwegen zusammen.


    Ich bin mir ziemlich sicher dass es in absehbarer Zeit zu einer Regulierung des Bestandes kommen wird. Inzwischen wird das ja sogar vom Bundesumweltministerium (unter "grüner" Leitung) befürwortet. So sagt unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke inzwischen: „Wir brauchen praxisnahe Lösungen, die Abschüsse von Wölfen nach Rissen schneller und unbürokratischer machen.“ Auch sind inzwischen "wolfsfreie Zonen" im politischen Gespräch (z.B. ein 30 km breiter Streifen die Deiche entlang).

    Ich kenne leider den Merfeldner Bruch nicht, aber warum wird hier wolfssicher eingezäunt? Handelt es sich hier um ein Naturschutzgebiet?

    Der Merfelder Bruch in der Nähe von Dülmen ist ein ca. 400 Hektar großes Naturreservat in dem Wildpferde naturbelassen leben (urkundlich erwähnt seit 1316). Dieses Naturschutzgebiet ist in Europa einzigartig und bietet nicht nur für die Pferde, sondern auch für andere Wildtiere einen Lebensraum den sie anderweitig nirgends finden. Und der größte Teil davon ist letztes Jahr mit einem wolfssicheren Zaun "dicht" gemacht worden. Der Spaß hat eine dreiviertel Million gekostet, die Eigentümer des Geländes haben keinen Cent Zuschuss erhalten (obwohl bereits mehrere Damwildrisse durch Wölfe im Bruch nachgewiesen worden waren). In dem Bericht im Link wird ein weiterer wichtiger Aspekt genannt (wegen dem auch der Zaun errichtet worden ist) den viele Gegner einer Bestandsregulierung völlig außer acht lassen.


    Wolfsschutzzaun für Wildpferde in Dülmen
    Rund 400 Wildpferde grasen friedlich im Merfelder Bruch zwischen Dülmen und Maria Veen. Das Gelände gehört der Herzog von Croy´schen Verwaltung. Die baut jetzt…
    www1.wdr.de

    @Asmi: Meine Fragen zielen darauf ab herauszufinden ob Du überhaupt eine Vorstellung über die Problematik hast, mit der Landwirte, Schäfer und andere Tierhalter durch die derzeitige Umsetzung des "Wolfsmanagements" konfrontiert werden. Die Leute, die das direkt betrifft, werden nämlich ganz schön allein gelassen damit. Und die Verbraucher landwirtschaftlicher Produkte sind diesbezüglich oft mehr als scheinheilig. Einerseits fordern viele von denen einen rigerosen absoluten Schutz der Wölfe. Andererseits möchten sie aber Produkte von Tieren die auf der schönen grünen Wiese stehen. Und das dann zu Preisen die nur durch Massentierhaltung in engen, teilweise noch mehrstöckigen Stallungen realisierbar sind.


    Ich weiß nicht ob Du Dir tatsächlich nicht vorstellen kannst wie das für einen Schäfer ist, der zu einem Teil seiner Herde kommt und neben 18 toten Schafen (die alle keinen schönen Tod gestorben sind) noch 87 überwiegend schwerst verletzte Tiere vorfindet, die dann von drei Tierärzten im Minutentakt entweder eingeschläfert, operiert oder anderweitig behandelt werden müssen (so wie letzte Woche in Stade). Obwohl der alles getan hat was das Wolfsmanangement seines Bundeslandes fordert. Und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange... Stehen irgendwann keine Weidetiere mehr draussen, dann werden die Wölfe in die Stallungen kommen. Siehe das dänische Video. Irgendwann muss man irgendwo ja auch mal 'ne Türe oder ein Tor offen stehen haben, gerade im Sommer.


    Und wie gesagt, es gibt nicht nur Wölfe da draussen... Nicht wenige Naturschützer beklagen jetzt schon dass diese sog. wolfssicheren Zäune den Artenschutz beeinträchtigen. Weil größeren Wildtierarten auf diese Weise von Flächen "ausgesperrt" werden die sie dringend benötigen um von einem Habitat ins andere wechseln zu können (so wie z.B. im Merfelder Bruch, aus dem jetzt größere Wildtiere komplett ausgesperrt sind). Aus diesem Grund benötigen ja Pferdehalter häufig eine Baugenehmigung für ihre Koppelzäune, und nicht selten darfst Du mancherorts gar nicht mehr als zwei E-Zaunlitzen spannen. Wir hatten hier in der Nähe Pferdehalter die drei Litzen gespannt hatten, die mussten ihre Zäune entsprechend wieder zurück bauen. Mit dem Argument seitens der Naturschutzbehörde dass bei mehr als zwei Litzen das Wild nicht über die betreffenden Flächen wechseln kann.

    Ich hab mir die Artikel gar nicht durchgelesen, weil mir diese „böser Wolf reißt meine armen Schäfchen“ Artikel grundsätzlich auf den Zeiger gehen - genau wegen dieser Gründe. Da wird gehetzt bis sonst wie hin und dann liest man GENAU SO WAS wie 90cm niedrige Zäune und co. Sind in der IGP-Prüfung nicht sogar die Hürden höher? Und die werden auch nicht berührt, folglich ist der Strom unnötig. Und wer mal so einen Wolf live gesehen hat, weiß wie riesig die tatsächlich sind bzw. sein können, da sind selbst 120cm ein absoluter Witz.


    Wer seine Tiere nicht adäquat(!!) schützt, muss damit leben, dass sie von wilden Tieren gerissen werden und wie gesagt: wir können froh sein, dass wir hier nur Wölfe haben, keine Elefanten, Großkatzen, Wildhunde, Alligatoren oder Riesenwürgeschlangen oder sonst was in der Art.

    Das entspricht dem heutigen Zeitgeist: Über einen Artikel zu urteilen ohne ihn sich überhaupt angeschaut zu haben... 8)


    Und die betroffenen Schäfer/Landwirte können nichts dafür wenn durch das sog. "Wolfsmanagement" 90 cm hohe Zäune aus ausreichend angesehen (und höhere Zäune nicht angemessen bezuschusst) werden.

    Wie wird Weidevieh in Regionen in denen der Wolf nie verschwunden ist geschützt?

    Weidevieh in Regionen, in denen der Wolf nie verschwunden ist, wird u.a. zu einem nicht unerheblichen Teil dadurch geschützt dass der Wolf dort durchgehend bejagt wird und wurde. D.h. er hat dort nie verlernt dass die Nähe zum Menschen totbringend sein kann. Das ist mit ein wichtiger Faktor weswegen die reine Anwesehnheit von Hirten und Herdenschutzhunden das Vieh dort relativ gut vor Wolfsangriffen schützt.


    Lernen Wölfe aber dass die Anwesenheit von Menschen nicht gefährlich für sie ist, nähern sie sich natürlich immer dreister an um Möglichkeiten für neue Nahrungsquellen auszukundschaften (siehe das dänischen Video mit dem Wolf, der die Lage im Viehstall abcheckt; erst kommt einer, dann mehrere, dann baldovern die eine Strategie aus).


    Wie gesagt, die Problematik ist die dass die Population seit inzwischen über 20 Jahren in jedem Jahr um ca. 30% wächst. Und die dünner besiedelten Gebiete, in denen die ersten Rudel gelebt haben, natürlich "besetzt" sind durch bestehende Rudel. Die Frage ist inzwischen tatsächlich "wie viel Wolf" sich ein Land wie Deutschland noch leisten kann. Ohne dass es zu Lasten anderer Wildtierarten geht. Ein so wichtiges Naturhabitat wie der Merfelder Bruch ist inzwischen komplett "wolfssicher" eingezäunt. Logisch dass dort natürlich auch andere größere Wildtierarten wie der Luchs oder Hirsche etc. nicht mehr durchziehen können um von einem ihrer Habitate in ein anderes zu gelangen. Was zu einer entsprechende genetischen Verarmung führen wird. Wenn in der Lüneburger Heide keine Schafe mehr weiden werden wird diese verbuschen. Dito die Almen in den Bergen, wenn dort keine Weidewirtschaft mehr erfolgt. Wenn keine Schafe mehr an der Küste auf den Deichen weiden werden (was inzwischen stellenweise bereits der Fall ist, weil dort so mancher Schäfer wegen der Wolfsübergriffe seinen Job aufgegeben hat) wird es schwierig mit dem Deichschutz werden. Aber vermutlich werden, wenn es so weit sein wird, genau die Menschen darüber meckern die jetzt jegliche Regulation des Wolfsbestandes ablehnen.

    Ich hab mir die Artikel gar nicht durchgelesen, weil mir diese „böser Wolf reißt meine armen Schäfchen“ Artikel grundsätzlich auf den Zeiger gehen - genau wegen dieser Gründe. Da wird gehetzt bis sonst wie hin und dann liest man GENAU SO WAS wie 90cm niedrige Zäune und co. Sind in der IGP-Prüfung nicht sogar die Hürden höher? Und die werden auch nicht berührt, folglich ist der Strom unnötig. Und wer mal so einen Wolf live gesehen hat, weiß wie riesig die tatsächlich sind bzw. sein können, da sind selbst 120cm ein absoluter Witz.


    Wer seine Tiere nicht adäquat(!!) schützt, muss damit leben, dass sie von wilden Tieren gerissen werden und wie gesagt: wir können froh sein, dass wir hier nur Wölfe haben, keine Elefanten, Großkatzen, Wildhunde, Alligatoren oder Riesenwürgeschlangen oder sonst was in der Art.

    Das was Du schreibst ist ziemlich hochnäsig den betroffenen Landwirten/Tierhaltern gegenüber. Letztendlich legen wir als Verbraucher fest was wir für Lebensmittel bezahlen. Jahrzehntelang wurden z.B. Milch und Milchprodukte unter deren tatsächlichen Einkaufs- und Produktionspreis verkauft, weil a) die Supermärkte und Discounter gerade Frischmilchprodukte als "Lockvögel" eingesetzt haben um die Kundschaft in kürzeren Abständen in ihre Filialen zu locken (und wer Milch, Butter, Joghurt kauft der kauft auch noch mehr). Und b) der Kunde diesbezüglich mit seinen Füßen abgestimmt hat. Ein Bekannter von mir hat schon vor Jahrzehnten Protestaktionen organisiert in denen die örtlichen Landwirte mit Treckern vor den Supermärkten gestanden haben von denen sie palettenweise z.B. Joghurt an die Kunden verschenkt haben bevor diese den jeweiligen Laden betreten haben. Mit dem Hinweis dass sie die Produkte aus ihrer Milch lieber verschenken als dass die Kunden diese Produkte im Laden unter ihrem tatsächlichen Herstellungspreis kaufen können (da sollte jeder mal drüber nachdenken der im Angebot z.B. einen Fruchtjoghurt für z.B. 30 Cent kauft). Oder sie haben ihre Milch auf den Aldi-Parkplatz gekippt. Hast Du auch nur im Ansatz eine Ahnung was 1,80 m hohe Wolfsschutzzäune kosten und wie viele Kilometer davon die Landwirte/Schäfer benötigen?


    Bezuschusst werden für die Schafhaltung in Niedersachsen über das "Wolfsmanagement" nun mal nur 90 cm hohe Zäune. Und selbst das nicht mal in einem Ausmaß dass jeder Betrieb tatsächlich alle seine Zäune entsprechend ersetzen kann (hast Du im übrigen so einen Zaun schon mal auf und vor allem wieder abgebaut???). Und Rinder sowie Pferde finden die Verantwortlichen in den zuständigen Behörden dort zur Zeit überhaupt nicht als "schützenswert" (d.h. für die gibt es derzeit keine "Zaun-Zuschüsse"). Deutsche Wolle hat so gut wie keinen Marktwert, die Schäfer erhalten für diese oft nicht mal das Geld welches die Kosten für's Scheren einbringt. Teilweise muss sie als Abfall kostenpflichtig entsorgt werden. Und Lammfleisch kauft der Kunde lieber zu Dumpingspreisen im Lidl und Aldi aus Neuseeland anstatt aus deutscher Zucht und Haltung. Gleichzeitig beschweren sich aber ausgerechnet aus diesem Kundenkreis nicht wenige Menschen über die Schafhalter, dass diese mit einer von Jahr zu Jahr um jeweils ca. 30% wachsenden Wolfspopulation nicht zurecht kommen... So ist halt due deutsche Mentalität...


    in Bezug auf für den Menschen gefährliche Tierarten in anderen Ländern: Selbst in Schutzgebieten werden z.B. Elefanten geschossen die zu dicht an menschliche Siedlungen heran kommen und sich dort auf den Feldern zuschaffen machen. Dito wenn Raubtiere zu nah an Siedlungen heran kommen und beginnen Nutztiere zu reissen.

    Das hängt aber mit vom verwendeten Impfstoff ab. Z.B. bei Nobivac T besteht die "Grundimmunisierung" bei Hunden im Alter von über 12 Wochen lt. Hersteller (siehe Beipackzettel) aus genau EINER Impfung. Und darf sofort für eine 3-jährige Gültigkeit eingetragen werden.

    Nein. Zitat aus den Erläuterungen zur "Beantragung von Präventionsmaßnahmen zum Herdenschutz vor Wolfsübergriffen" in Niedersachsen: "Wolfsabweisender Grundschutz für Schafe und Ziegen: Nach den Vorgaben der Richtlinie Wolf sollen zum Schutz von Schafen und Ziegen vor Wölfen entweder elektrisch geladene Nutzgeflecht- oder Litzenzäune mit einer Mindesthöhe von 90 cm oder Festzäune aus Knotengeflecht oder Maschendraht mit einer Mindesthöhe von 120 cm und zusätzlichem Untergrabeschutz zur Herstellung eines wolfsabweisenden Grundschutzes errichtet werden."


    file:///C:/Users/wasch/Downloads/Praeventionsmassnahmen-Herdenschutz_Erlaeuterungen-SCHAFE_RL-Wolf_NLWKN_LWK_27.Jan2020.pdf