Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Rassetypische Eingenschaften sind genetisch in der Rasse fixiert. Das zeigt ja wie stark das Wesen eines Hundes von der Genetik abhängt. Z.B. beim Greyhound hat man den Trieb, Wild zu hetzen, züchterisch stark gefördert. Z.B. beim Deutschen Spitz hingegen hat man ihn weitgehend herausgezüchtet. Z.B. ein Bullmastiff wird nie in der Art "Auge zeigen" wie man diese Sequenz des Jagdverhaltens beim Border Collie züchterisch auf die Spitze getrieben hat. All das IST GENETIK ! Und zeigt wie stark bzw. wie wenig die Genetik von der Prägung und Ausbildung beeinflusst werden kann. Man kann durch die beste Prägung und Aufzucht/Ausbildung/Förderung z.B. aus einem Berner Sennenhund oder Saluki oder Wolfsspitz keinen Dienstschutzhund machen. Da gehört neben einer entsprechenden Prägung und Ausbildung auch eine ganz gehörige Portion Genetik dazu, damit ein Hund für so eine Aufgabe geeignet ist.


    In Bezug auf die Schussfestigkeit gibt es zwei Aspekte. Einmal kann man natürlich auch einen diesbezüglich genetisch gut veranlagten Hund schussscheu machen. Da kann ein einziges unglückliches Erlebnis in einer der wichtigen Prägephase ausreichen. Oder aber die Mutterhündin/Amme oder ein anderer Hund im Züchterhaushalt, mit dem die Welpen engen Kontakt haben, lebt diesen in den ersten Wochen ein entsprechendes Verhalten vor. Es gibt aber auch einen genetischen Aspekt für eine derartige Geräuschempfindlichkeit. Nicht ohne Grund wurde der Schuss bei der Begleithundeprüfung gestrichen. Z.B. sämtliche Vertreter der britischen Hütehundrassen sind diesbezüglich nicht sonderlich stark belastbar. Was nicht bedeutet dass jetzt jeder Border Collie etc. die Schüsse in der Unterordnung nicht überstehen würde (Luna Tale Link ist das beste Beispiel dafür dass das nicht zwangsläufig so sein muss). Aber es gibt sehr viele Hunde bei den britischen Hütehundrassen, für die das ein Problem ist. Nicht umsonst wird bei uns im Verein, wenn IPO- und Agilitytraining auf beiden Plätzen gleichzeitig stattfindet, i.d.R. bei den IPO-Hunden nicht geschossen. Sehr viele Vertreter dieser Rassen sitzen beim Schuss im Tunnel oder unter dem Gerätehäusschen und wollen dann anschliessend erst mal nicht weiter trainieren...


    Vor allem bei den Jagdgebrauchshundrassen wird sehr gut deutlich wo genetische Komponenten für eine Schussempfindlichkeit auftreten. Z.B. hatte der Dt. Kurzhaar vor ca. 20 jahren diesbezügliche Probleme. Da gab es bei renomierten Züchtern, die ihre Welpen/Junghunde immer gleichbleibend aufgezogen hatten, diesbezüglich überproportional viele Ausfälle in Bezug auf diesen Aspekt. Die haben das züchterisch dann aber wieder gut in den Griff bekommen, indem verstärkt bei der Zuchtselektion auf diese Problematik geachtet wurde.


    Z.B. beim Malinois hat sich gezeigt dass es eine genetische Komponente für "Flankenlecken" gibt. Dito weiss man heute dass bestimmte genetische Sequenzen mit dem "Rutenfangen" in Verbindung stehen. Natürlich kann so ein Verhalten auch einfach nur ein Ventil sein wenn schlechte Haltungsbedingungen bestehen ("Zwingerkoller"). Aber es gibt Hunde, die sehr viel schneller ein derartiges Verhalten zeigen weil sie genetisch dafür prädestiniert sind. So ist das auch mit der Schussfestigkeit. Bei Hunden, die dazu neigen, führen kleinste Fehler in der Prägung bzw. dem Handling des Hundes dazu dass sich eine derartige Problematik entwickelt. Natürlich kann man durch sehr gute Prägung und Aufzucht, und wenn ein Hundehalter sehr souverän ist und dem Hund klare Strukturen vorgibt (so dass dieser sich rundherum sicher fühlt in seinem Leben), derartige Wesensmerkmale in einem gewissen Rahmen positiv beeinflussen. So dass Prägung und Ausbildung eines Hundes darüber entscheiden ob dieser im Endeffekt schussfest ist oder nicht. Aber dort, wo die Genetik in dieser Hinsicht erbarmungslos zugeschlagen hat, wirst Du mit der besten Prägung und Ausbildung keinen schussfesten Hund bekommen. Und andererseits gibt es Hunde, die in dieser Hinsicht zig Fehler in der Prägung und Ausbildung durch den Welpenkäufer verzeihen, und trotzdem reagieren sie später auf Schüsse und/oder anderweitige laute Geräusche gelassen.


    Dito beim Verhalten auf fremde Personen: Auch hier gibt es Hunde, denen die Natur ein Naturell mitgegeben hat welches sie diesbezüglich sehr gelassen reagieren lässt. Natürlich kann eine derartige Genetik negativ beeinflusst werden, je nachdem welche Erfahrungen ein Hund gerade in seinen Prägungsphasen macht. Es gibt aber auch Hunde, die ein natürliches Misstrauen Fremden gegenüber besitzen. Bei manchen Rassen ist das genetisch gefestigt und Bestandteil des Rassestandards.


    Solche Unterschiede findest Du natürlich auch innerhalb einer einzelnen Rasse. Nicht umsonst schreibt die IPO-PO eine Überprüfung auf Schussfestigkeit vor (weil sie für die sog. Gebrauchshunderassen immer noch weitgehend Bestandteil der Zuchtzulassung ist), dito die einzelnen Gebrauchshundezuchtverbände bei ihren Zuchtzulassungsveranstaltungen (Körungen etc.). Um die Individuen, die nicht so weit trainierbar sind dass sie trotz Schuss einigermassen gut weiter arbeiten können, auszusortieren. Und wenn man die einzelnen Zuchtlinien "seiner" Rasse kennt, dann weiss man z.B. mit welchen jungen Hunden man "die Gruppe" und den Verkehrsteil für die BH intensiver trainieren muss. Es schaut nicht gut aus wenn ein Hund z.B. in der Freifolge vor der Gruppe "bockt" und dort nicht rein will, weil dabei seine persönliche Individualdistanz zu fremden Personen unterschritten wird (interessanterweise "verwächst" sich das bei sehr vielen Hunden mit 2 1/2 bis 3 Jahren dann wieder). Aber all das, z.B. auch ob ein Hund "guckig" wird beim Schuss, oder ob er ihn als eine Art Aktivierungszwang empfindet, sind Nuancen, die für den Züchter wichtig sind um seine Zuchtverpaarungen zusammen zu stellen. Wenn ein Top-Hundeführer einen Hund führt, der beim Schuss "guckig wird" oder auf den der Schuss aktivierend wirkt, dann weiss ich dass ich zu dem Rüden besser nur mit einer Hündin gehe die wirklich sehr gelassen reagiert in dieser Hinsicht. Und ich nicht zwei Hunde mit derartigem Verhalten auf den Schuss "aufeinander setze". Letzteres kann gut gehen (und dann habe ich u.U. Hunde im Wurf die sich später im Sport spektakulär zeigen, aber das Genie liegt ja immer nahe am Wahnsinn...), oder aber auch nicht...

    Jain. Die genetische Komponente öffnet und/oder verschliesst Dir Türen. Meinen Spitz habe ich genau so aufgezogen wie meine Schäferhunde. Trotzdem ist er ein völlig anderer Hund. Wieviel Prozent vom Wesen jetzt genau durch Prägung kommen und wie viel durch die Genetik ist für die Praxis meiner Meinung nach aber eh wurscht. Es gibt Rahmenbedingungen, die von der Genetik vorgegeben werden. Und die werden, in gewissen Grenzen, durch die Prägung beeinflusst.


    Aber wo z.B. jetzt der Einfluss der Genetik endet, und wo genau die Frühprägung der Welpen beginnt (die genau so tief "sitzt" im Wesen wie die Genetik), wird man gar nicht genau klären können. Z.B. gibt es für Schussscheue genetische Komponenten. Wird aber ein Welpe aus schußfesten Elterntieren von einer Amme aufgezogen, die den Welpen eine starke Empfindlichkeit auf laute Geräusche in ihrer frühsten und somit wichtigsten Prägezeit vorlebt, wird dieser Welpe dieses Verhalten aufsaugen wie ein Schwamm und verinnerlichen. Dito z.B. in Bezug auf das Verhalten Fremden gegenüber. Es gibt genetische Komponenten für ein diesbezügliches Mißtrauen. Aber auch hier kann eine Amme mit entsprechendem Verhalten ein schlechtes Vorbild abgeben, deren Verhalten von den Welpen dann später 1:1 wiedergegeben wird.


    Beim einzelnen Hund kann man so etwas schlecht beurteilen, ob es von der Genetik kommt oder durch Prägung. Wenn man aber z.B. von einem Rüden oder einer Hündin mehrere Nachkommen vom Wesen her miteinander vergleichen kann, dann kann man in Bezug auf bestimmte Wesensmerkmale schon seine Schlüsse ziehen wie weit ein bestimmtes Verhaltensmerkmal genetisch bedingt sein könnte. Und so Sachen wie Triebstärke, Nerventätigkeit, Temperament usw. kannst Du nur in geringem Rahmen in die eine oder andere Richtung durch Prägung beeinflussen. Du kannst z.B. aus einem Greyhound oder Bloodhound auch durch beste Prägung und Förderung seiner Triebveranlagungen keinen Hund machen, der z.B. für die Arbeit als Dienstschutzhund oder Herdengebrauchshund geeignet ist. Das zeigt wie stark der Einfluss der Genetik auf das Wesen ist.

    Dabei sollte man aber überlegen warum ein Hund beim Tierarzt zubeisst. Das Gefühl, welches diese "Stoffdinger, die um den Fang greifen" in einem Hund auslöst, ist nicht unbedingt das, welches man sich wünscht damit ein Hund gelassener reagiert. Der "Schnauzgriff" ist eine Dominanzgeste unter Hunden. Natürlich löst der bei Hunden, die sich dem nicht entziehen können, negative Gefühle aus. Das Szenario stellt sich für den Hund dann wie folgt dar: Er wird durch einen Fremden, der seine Individualdistanz unterschreitet, diszipliniert (dass ein Stück Stoff/Nylon diesen Berührungsreiz auslöst realisiert er ja nicht), und möglicherweise tut der ihm noch weh. Keine gute Voraussetzung um beim nächsten Tierarztbesuch gelassener zu reagieren.


    Besser ist in so einem Fall ein Maulkorb, durch den sich der Hund nicht eingeschränkt bzw. in seinem Ausdrucksverhalten behindert fühlt (dadurch dass er weit sitzt und der Hund den Fang darin öffnen kann), und der ihm nicht dieses "Schnauzgriffnichtentziehenkönnen-Gefühl" vermittelt.

    Vor allem wenn es ein alter Hund mal "im Kreuz hat" ist ein gut passender Mantel Gold wert. Dito wenn die Hunde im Winter während des Trainings im Auto oder einer Vereinsbox etc. warten müssen. Vor allem im Schutzdienst weißt Du nie genau wann Du an der Reihe bist. Und direkt am Platz den Hund in Bewegung halten ist dann auch nix. Da ist es gut wenn man den Hund nach dem Aufwärmen mit einem entsprechenden Mantel/Overall (z.B. von Back on Track) noch mal kurz im Auto verstauen kann bis man dran ist, und die Muskulatur nicht wieder komplett runter kühlt. Das hat nix mit "Schnickschnack" zu tun. Unaufgewärmte Hunde aus dem Auto direkt drauf auf den Platz, mit Affenzahn beim Revieren auf glitschig-aufgeweichtem oder vereisten Boden um die Verstecke gerast, und ruckzuck hat der Hund einen Muskel- oder Bänderriss. Dieses Risiko kann man durch "Eindecken" deutlich minimieren.

    Schau mal auf der Homepage von Allcont. Dort bekommst Du (wie auch im DHN-Shop) ein hochwertiges Kollagenhydrolysat in Humanqualität. Und zusätzlich auch ein gutes Ziegenmilch- oder Molkepulver (wobei man Ziegenmilch inzwischen auf im Supermarkt im Tetra-Pack bekommt).


    Dort werden aber vor allem auch sehr gute Informationen zum Kollagenhydrolysat gegeben. Z.B. eine genaue Dosierungsanleitung, unterteilt ob man es zur Prophylaxe gibt (z.B. im Wachstum) oder bei einem akuten Problem.


    Und wenn Du Fragen dazu hast, die werden dort sehr ausführlich beantwortet. Susa Pieler hat sich, aus persönlichen Gründen, sehr intensiv mit der Materie (u.a. Entzündungsprozesse im Körper) beschäftigt, und warum was in welcher Weise wirkt.


    Ich nehme übrigens das Pulver. Ist etwas günstiger als das Granulat.

    Zuchtausschliessend ist das nicht. Solange kein echter Pigmentmangel vorliegt. Wenn alle anderen Voraussetzungen stimmen kann ein Hund wie der auf dem Foto problemlos in die Zucht. Lefzen und Nase sind ja schwarz und nicht leberfarbig o.ä.

    Die Frage ist halt um wie viel besser es wirklich ist, im Vergleich zu einem "normalen" Kollagenhydrolysat.


    Für das "PIK-AS" 0 Bloom ( Typ A ) zahle ich bei Allcont 20,40 Euro/kg, beim dhn-Shop 24,80. Für dieses liegen die Ergebnisse einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover vor. Nach einer 3-monatigen Fütterung wurde bei Pferden u.a. ein deutlich breiterer Kniegelenksspalt nachgewiesen (Knorpelbildung!), im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die das Kollagenhydrolysat nicht erhalten hat.


    Das Collagile würde mich, je nach Packungsgröße, zwischen 73 bis 89 Euro je kg kosten. Ohne dass ich bisher eine Studie finden konnte, die seine Wirksamkeit, im Vergleich zum "normalen" Kollagenhydrolysat, aufzeigt. Selbst wenn es wirksamer sein sollte als das "normale" Kollagenhydrolysat, dann füttere ich von letzterem halt einfach etwas mehr. Ist dann bei dem Preisunterschied immer noch bedeutend günstiger.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und den Aminosäurengehalt im "normalen" Kollagenhydrolysat ("PIK-AS" 0 Bloom Typ A) und dem Collagile verglichen. U.a. sind im "normalen" Kollagenhydrolysat die Aminosäuren Alanin, Asparagin, Glycin, Methionin und Threonin enthalten, aus denen zusammen mit der Aminosäure Cystein und Glukose die sog. GAGs gebildet werden. Ebenso ist z.B. die Aminosäure Glutamin enthalten, die in Verbindung mit Glukose das Proteoglykan Glucosamin bildet. Interessanterweise ist der Gehalt an diesen Aminosäuren, mit Ausnahme des Methionin, beim "normalen" Kollagenhydrolysat höher als beim Collagile (bei Methionin liegt er beim Collagile bei 0,7 g je 100g, beim "normalen" Kollagenhydrolysat bei 0,6 g je 100 g). Und die Aminosäuren Tyrosin und Hydrolysin werden beim Collagile gar nicht deklariert.


    Die in beiden Ergänzungsmitteln nicht enthaltene Aminosäure Cystein ist für alle Stoffwechselvorgänge, die den Aufbau und erhalt von Knropel und Bandscheiben etc. betreffen, unbedingt notwendig. Ebenfalls Vit. C in seiner Aufgabe als Coenzym. Anfangs war ich davon ausgegangen dass beides dem Collagile bereits zugesetzt ist. Bei guten Anbietern von Kollagenhydrolysat wird man darüber aufgeklärt dass man das Kollagenhydrolysat entsprechend ergänzen sollte (d.h. zusammen mit einem Vit. C-Träger sowie Ziegenmilch oder Molke verfüttern sollte, und zwar am besten getrennt von der üblichen Futterration, weil Studien ergeben haben dass man dann den größten Wikrungseffekt hat). Aber Pustekuchen, trotz des hohen Preises hat man sich diese Mühe nicht gemacht. Und mir fehlt auch der Hinweis auf die für den Knorpelstoffwechsel fehlende Aminosäure Cystein.


    Unter'm Strich würden mich die Ergebnisse einer Studie interessieren, und zwar in Bezug auf den Vergleich zur Gabe mit dem "normalen" Kollagenhydrolysat plus Ziegenmilch (oder Molke) plus Vit. C-Träger (bei mir Apfel und/oder Hagebutte). Aus meinem Bekanntenkreis kenne ich einige Fälle, in denen bei erkrankten Hunden Kollagenhydrolysat plus Ziegenmilch/Molke plus Vit. C-Träger erstaunlich schnell eine poitive Wirkung gezeigt hat. Ähnlich der, die hier in Bezug auf Collagile beschrieben wird. Mich persönlich würde nun interessieren ob es überhaupt eine wissenschaftliche Studie zur Wirksamkeit des Collagile gibt, und wenn ja ob da dann nur eine Kontrollgruppe beschrieben wird, die gar kein Kollagenhydrolysat erhalten hat. Oder auch eine, die das "normale" Kollagenhydrolysat erhalten hat, zusammen mit einem Cystein- und einem Vit. C-Träger (so wie das in Bezug auf das "normale" Kollagenhydrolysat ja meisten empfohlen wird).


    Wie gesagt, die Gabe von "normalem" Kollagenhydrolysat ist nachweislich nicht "effektlos". Es geht hier lediglich um den Unterschied im Effekt, wenn man Collagile statt "normalem" Kollagenhydrolysat verfüttert. Ist dieser Effekt beim Collagile wirklich so extrem besser, dass dieser Preisunterschied gerechtfertigt ist? Oder wird hier nur mal wieder eine sehr gute Werbestrategie angewendet?

    Eine derartige Pigmentverteilung findest Du eher in den Hochzuchtlinien. Erwünscht ist es nicht, somit wird es keinen Züchter geben für den das ein direktes Zuchtziel ist. Tritt aber immer wieder mal auf.


    Je weniger Schwarzanteil am Kopf, desto grösser wird die Gefahr dass z.B. die Lefzen oder auch die Nase zu wenig Pigment besitzen.


    Klick Dich mal bei working-dog durch die Deckmeldungen. Dort werden immer mal auch Hochzuchtverpaarungen eingestellt, und auch in den Leistungslinien gibt es immer mal Hunde mit wenig Schwarzanteil am Kopf. Wenn Du solche Hunde findest, kannst Du bei denen ein bissel Ahnenforschung betreiben, wie das bei deren Eltern ausgeschaut hat. Darüber findest Du möglicherweise einen Vererber oder eine Vererberin mit geringem Schwarzanteil. Eine Alternative wäre der osteuropäische Schäferhund. Bei denen gibt es häufiger als beim DSH Hunde mit wenig Schwarzanteil.

    Und dabei helfen einem die Papiere (damit meine ich Vereinzugehörigkeit des Züchters und Anerkennung der Rasse durch bestimmte Vereine und natürlich nicht sowas wie individuelle Untersuchungsergebnisse des konkreten Hundes) eben nicht. Wenn man sich zB anschaut, was unter dem Dach des VDH alles erlaubt ist (Stichwort "Qualzuchten"), wird einem doch ganz anders. Daher ist das für mich kein Gütekriterium! Im Gegenteil: Mir sind Vereine, die sowas dulden, grundsätzlich suspekt.

    Zuerst einmal: Rassehundezuchtervand A kann nix für die Verfehlungen von Rassehundezuchtverband Y. Z.B. der SV hat keinerlei Einfluss darauf wie z.B. der Zuchtverband für Möpse oder Französische Bulldoggen mit deren Kurznasigkeit umgeht.


    Und natürlich helfen Dir "die Papiere" eines Hundes sehr viel dabei einen möglichst gesunden und rassetypischen Welpen zu erwerben. Nur durch diese "Papiere", und dass diese heutzutage wirklich zum jeweiligen Hund gehören (Stichwort DNA), ist es Dir möglich die Informationen über eine Verpaarung zu erhalten, die Dir wichtig sind. Nur bei Hunden "mit Papieren" kannst Du selbst überprüfen ob die Angaben, die ein Züchter zu seinen Hunden macht, wirklich stimmen. Z.B. beim DSH kannst Du wochenlang in den "Genetics" HD- und ED-Befunde recherchieren, um Zuchttiere zu finden, die in Bezug auf HD und ED wirklich gut vererben, um zu ergründen wie die HD-Zuchtwerte einzelner Hunde wirklich zustande kommen usw. Wenn es Dir wichtig ist musst Du Dich nicht alleine auf die HD- und ED-Befunde der direkten Elterntierre eines Welpen verlassen. Du kannst z.B. bei einem HD-freien Vaterrüden nachschauen wie es sich mit seinen z.B. neun Wurfgeschwistern diesbezüglich verhält. Sind die auch alle geröngt, und sind die vielleicht alle HD-frei? Oder ist er vielleicht der einzigste Hund von zehn Welpen im Wurf, der hauptgeröngt wurde? Oder sind z.B. noch drei weitere Hunde des Wurfe geröngt, und zwei von denen sind mit schwerer HD eingetragen? Übertragen natürlich auch aus ED...


    DAS ist der Vorteil, den Dir als Welpenkäufer Hunde "mit Papieren" in der Zucht bringen. Die "Papiere" an sich besitzen keinen Wert. Aber sie dokumentieren die Zuchtselektion, durch die ein Wurf Welpen entstanden ist. Und was heutzutage wichtig ist: Die darin gemachten Angaben gehören wirklich zum jeweiligen Hund (da es heute in den meisten VDH-Verbänden DNA-Verfahren gibt).


    Und natürlich sichern sie auch einen gewissen Standard in Bezug auf die Aufzucht und Prägung der Welpen. Natürlich stellen viele Welpenkäufer höhere Ansprüche als den diesbezüglichen Mindeststandard. Man darf aber nicht vergessen dass ausserhalb der Zuchtverbände dieser Mindeststandard häufig nicht erreicht wird. Und die Kontrollmöglichkeiten für den Welpenkäufer sind diesbezüglich oft nur sehr gering. Natürlich kann man im Einzelfall auch innerhalb eines Zuchtverbandes an einen Betrüger geraten. Aber ausserhalb der Zuchtverbände haben Betrüger ein sehr leichtes Spiel mit ihren Welpenkäufern.

    Muß jemand, der die Hundezucht als Hobby betreibt , sich auch wirklich alles entlohnen lassen?




    Meiner Meinung nach sollte bei einem durchschnittlichen Wurf so viel hängen bleiben dass die Kosten von der Vorbereitung der Bedeckung (Abstriche etc., evtl. homöopathische Vorbereitung der Hündin der Hündin auf die Trächtigkeit) bis zur abschliessenden Ausstellung der Ahnentafeln abgedeckt werden. Plus ein kleiner Betrag je Welpe, der darüber hinaus geht (bei mir sind das ca. 50 Euro pro Welpe, O.K. fände ich bei teureren Rassen aber auch 100 Euro), weil man als Züchter ja später evtl. bei dem einen oder anderen Welpen in die Gewährleistung gehen muss (z.B. weil der Züchter eine HD/ED-"Garantie" gibt). Da komme ich bei meinen DSH-Welpen auf einen Welpenpreis von derzeit 800 Euro.


    Hört sich nach viel an. Aber wenn man mal alles aufschreibt an Kosten, und wenn man Wert auf eine wirklich gute Ernährung der tragenden Hündin und der Welpen legt (z.B. Bio-Ziegenmilch, Rindfleisch in "Humanqualität" zu Beginn der Fütterung usw.), wundert man sich was an direkten Kosten wirklich zustande kommt. Und manche Kosten vergisst man. Z.B. kam jetzt erst die Stromrechnung für das letzte Jahr, mit einer ordentlichen Nachzahlung (es macht einen Unterschied ob man die Waschmaschine 1 bis 2 x pro Woche laufen lässt, oder 1 bis 2 x am Tag wenn man Welpen hat). Und gestern erst die Rechnung für die Kotuntersuchungen der Welpen aus der Parasitologie (die sind immer ein bissel langsam damit). Die Welpen werden morgen 6 Monate alt...


    Was ich nicht mit in den Welpenpreis einbeziehe sind die Kosten für die Aufzucht, Haltung, Ausbildung, Körungen etc. meiner Hündinnen. Wie Du schreibst: DAS ist mein Hobby. Aber natürlich z.B. den Mehraufwand, der für die Ernährung der Hündin in der Trächtigkeit und Säugezeit entsteht (im Vergleich zu ihrer normalen Ernährung).


    Natürlich hat man als Züchter etwas mehr Gewinn wenn man einen sehr großen Wurf hat. Dafür legt man drauf wenn man einen kleineren Wurf hat (viele Fixkosten bleiben ja) oder die Hündin gar "leer" bleibt (Deckgeld, Sprit und Hotel bezahlt man ja trotzdem), wenn es gesundheitliche Probleme gibt (z.B. ein notwendiger Kaiserschnitt, oder die Welpen fangen sich eine Infektionserkrankung ein o.ä.). Dieses mal (kleinerer Wurf mit nur 5 Welpen) war bei einem meiner Rüdenwelpen zum Zeitpunkt der Abgabe nur ein Hoden fühlbar, und auch im Ultraschall war der zweite Hoden nicht zu erkennen. Diesen Welpen habe ich für den halben Welpenpreis abgegeben um die Kosten, die durch eine Entfernung des zweiten Hoden ggf. aus der Bauchhöhle entstehen, komplett abzudecken. Dadurch habe ich als Züchter bei diesem Wurf finanziell draufgelegt. (Der Hoden ist bei diesem Rüden nach der Welpenabgabe übrigens noch in den Hodensack abgestiegen.) Und Ansprüche durch die Welpenkäufer können noch kommen, wenn die Hunde hauptgeröngt werden. Dieses finanzielle Risiko, welches man als Züchter trägt, sehen Außenstehende nicht. Die sehen nur wenn ein Züchter das Glück hat einen Wurf mit 12 Welpen gesund aufziehen und verkaufen zu können.

    Der Antikörper-Test ist unter dem Namen "BIOGAL CANINE VACCICHECK IMMUNOCOMB CANINE Antibody Test Kit" im Handel. Kostet inkl. Steuern um die 165 Euro, und man kann 15 Hunde damit testen auf Parvo-, Staupe- und Hepatitis-Antikörper. Hält sich angebrochen im Kühlschrank 1 Jahr lang.


    Hier in unserer Gegend hat den leider kein Tierarzt. Ich weiss aber dass anderswo Tierärzte damit arbeiten. Traumhaft ist die Situation in den Niederlanden. Dort gibt es flächendeckend Tierärzte, die den Test verwenden, und die kann man über einen "Immunocomb-Finder" des Herstellers ganz leicht finden.