Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Bei den Geweihstücken besteht die Gefahr von Zahnfrakturen. Je nachdem wie alt die Geweihstangen sind, sind die verdammt hart. Ich würde es deswegen eher mit großen gepressten Kopfhautplatten versuchen (z.B. von Kausnack).

    Vor 100 Jahre sahen viele Rassen noch ganz anders aus und das betrifft auch kleine Rassen. Der Mops hatte früher keine platt gedrückte Schnauze und der Dackel war auch nicht so lang im Rücken wie heute.

    Vor allem ist es keineswegs so dass HD bei kleineren Rassen nicht auftritt. Jahrzehntelang stand der Mops an erster Stelle der HD-Statistik der Orthopedic Foundation of Animals (OFA) in den USA. Erst seit 2 oder 3 Jahren wurde der Mops durch die Bulldogge von Platz 1 auf Platz 2 verdrängt. Seit Beginn dieser Statistik wurde in den USA noch nie ein Mops mit excellenter Hüftet geröngt.


    Z.B. Französische Bulldogge, Norwich Terrier und Shih Tzu als kleine Rassen, aber auch mittelgroße Rassen wie Boykin und Sussex Spaniel, Lagotto Romagnolo oder der Spanische Wasserhund, auch der Pitbull Terrier und der American Staffordshire Terrier, sogar die Maincoon Katze, liegen im HD-Ranking vor dem DSH. Und erstaunlicherweise auch Rassen mit gerader Rückenlinie, bzw. bei denen manche oder fast alle Vertreter hinten sogar überbaut sind (z.B. Bernhardiner und fast alle weiteren großen Molosserrassen). Wer möchte kann selbst mal in diese Liste, die jedes Jahr aktuallisiert wird, rein schauen (unter "Statistic by Desease" auf "Hip dysplasia statistic" klicken):


    https://www.ofa.org/diseases/breed-statistics#detail


    Bei HD ist es so dass je schwerer ein Hund ist, er desto eher klinische Symptome einer HD zeigt. Sprich die kleineren Rassen haben auch HD, aber sie zeigen aufgrund ihres geringeren Körpergewichtes seltener klinische Symptome dieser Erkrankung. Weswegen man keine Veranslassung dafür sieht züchterisch auf diese Erkrankung hin zu selektieren. Das führt aber dazu dass wenn man mal ein außergewöhnlich großes Exemplar einer solchen Rasse erwischen sollte (oder man seinen Hund schlichtweg fett füttert), dieses dann doch stark beeinträchtigt werden kann durch den Zustand seiner Hüftgelenke. Und treffen sich in freier Liebe mal z.B. ein Spanischer Wasserhund und ein Pitbull Terrier, dann ist man mit einem solchen, der Laienmeinung nach kerngesundem Mischling, in Bezug auf das Risiko einer HD eher schlechter dran als mit einem DSH-Welpen.

    Habe einen interessanten Artikel zu dieser Problematik im Netz gefunden...

    10_14_Gesundheit.pdf

    Bitte lest Euch diesen von CharlySchaefer verklinkten Artikel aufmerksam durch! Dr. Tellhelm relativiert die Thematik darin sehr schön. Natürlich gibt es gesündere Rassen, bezogen auf den Skelettaparat, als den DSH. Aber halt auch sehr viele, bei denen es diesbezüglich genau so ausschaut. Oder aber schlechter. Obwohl diese Rassen mit HD oder auch ED oder dem CES vom Laien überhaupt nicht in Verbindung gebracht werden. Von daher kann derjenige, der aufgrund einer HD oder ED oder eines CES seines Schäferhundes beim nächsten Welpenkauf zu einer anderen Rasse wechselt, ganz schnell vom Regen in die Traufe kommen.


    Zu der abfallenden Rückenlinie: Der SV hat das HD-Röntgen damals deswegen eingeführt weil es damals sehr große Probleme mit HD gegeben hat. Als erster Rassehundezuchtverband der Welt. Damals hatten auch die Hunde in den Hochzuchtlinien (dieseTrennung war damals ja noch nicht so stark) eine sehr viel weniger stark abfallende Rückenlinie als heute. Seit Beginn des HD-Röntgens hat die prozentuale Anzahl an Schäferhunden mit HD sehr stark abgenommen. Während die Rückenlinie, vor allem in den Hochzuchtlinien, immer weiter abgefallen ist. Wie man in diesem Zusammenhang behaupten kann dass die abfallende Rückenlinie ursächlich sein soll für eine HD-Erkrankung ist mir schleierhaft. Denn wenn man die prozentuale Häufigkeit von HD mit der prozentualen Häufigkeit der abfallenden Rückenlinie in einem Diagramm übereinander legen würde, könnte man ja eher zu dem Ergebnis kommen dass die abfallende Rückenlinie in Korrelation steht zu weniger HD-Erkrankungen innerhalb der Population.


    So ist es aber auch nicht. Wenn man züchterisch das HD-Risiko verringern möchte, kann man sich nicht an Äußerlichkeiten wie der Neigung der Kruppe/Rückenlinie orientieren. Da muss man ganz andere Komponenten in Betracht ziehen. Alles andere wäre auch zu einfach.


    Wenn Ihr den Artikel gelesen habt werden Ihr auch alle hoffentlich verstehen warum es so wichtig ist seinen DSH hauptröntgen zu lassen. Sprich im entsprechenden Alter röntgen und die Bilder beim SV oder RSV zwecks offizieller Auswertung einzureichen. Auch wenn man selbst mit seinem Hund gar nicht züchten möchte. Einfach deswegen weil es wichtig ist dass möglichst viele Tiere innerhalb der Population in die Zuchtwertschätzung mit eingehen. Das war damals in der ehemaligen DDR toll geregelt: Die Ahnentafel seines Hundes hat man erst dann erhalten wenn man diesen zu einer Nachkommenbeurteilung vorgestellt (da wurden dann u.a. zuchtausschließende Fehler erfaßt wie Zahnfehler, Langstockhaar (war damals ein zuchtausschließender Faktor, auch in der DDR), Kryptochismus uws.) und auf HD hat röngten lassen. Deswegen haben dann auch dast alle DSH-Halter ihre Hunde röntgen lassen.

    Das stimmt natürlich nicht dass die Hochzucht-Hunde alle krank sind. So wie ein brettgerader Rücken ja auch nicht vor Skeletterkrankungen schützt. Es wäre schön wenn man es sich so einfach machen könnte in der Zucht...

    Gerechterweise muss man sagen dass der SV sehr viel Geld und zigtausende Daten von Hunden in die "Rückenstudie" der Uni Gießen gesteckt hat (z.B. die Finanzierung zweier Doktoranden-Stellen über viele Jahre). Wäre Malou in Gießen geröngt worden, dann wäre sie die 5. Generation in Folge, die von meinen Hunden direkt in die Rückenstudie eingeflossen wäre (Dr. Tellhelm hat allerdings die Daten, so dass auch ihre Röntgenbilder bei Bedarf für diese Studie heran gezogen werden können, auch wenn Malou "extern" geröngt wurde).


    Vor 20 Jahren wußte man ja noch gar nicht viel über das Cauda equina-Syndrom, welche Faktoren maßgeblich sind, wo die speziellen Schwerpunkte beim DSH (im Vergleich zu anderen Rassen) liegen etc. Erst im Laufe der Langzeitstudien, die zu diesem Thema durchgeführt worden sind und noch immer werden, haben sich diverse Faktoren heraus kristallisiert, anhand derer jetzt zwei validierte Auswertungsmethoden entwickelt werden konnten. Und selbst jetzt weiß man noch nicht alles über die Thematik, z.B. ob ein Übergangswirbel Grad 1 genetisch betrachtet eine Vorstufe von Grad 2 und 3 ist oder nicht. Anatomisch ist der Grad 1 ja etwas anderes als Grad 2 und 3, und man weiß bisher noch nicht ob Hunde mit einem LÜW Grad 1 häufiger Nachkommen haben mit LÜW Grad 2 und 3 als Hunde mit LÜW Grad 0 ( = kein Übergangswirbel). Jedenfalls haben Hunde mit LÜW Grad 1 kein signifikant höheres Risiko am CES zu erkranken als Hunde ohne Übergangswirbel. Während Hunde mit LÜW Grad 2 und 3 im Mittel aller Rassen ein 5-fach höheres Risiko besitzen an einem CES zu erkranken, und beim DSH sogar ein 7-fach höheres Risiko (im vergleich zu einem Hund mit LÜW Grad 0 oder 1).


    Erst nachdem tausende von Rückenbildern ausgewertet waren, von Hunden in jungem Alter und dann später nochmal in höherem Alter, konnte man ja überhaupt erst mal irgendwelche Ansätze finden. Z.B. wie sich die Wirbelsäulenaufnahmen von jungen Hunden, die auch im Alter im Rücken gesund sind, anatomisch von den Aufnahmen junger Hunde unterscheiden, die früher oder später an einem CES (oder anderen Rückenproblemen) erkranken.


    Und es ist normal dass zusätzliche gesundheitliche Untersuchungen anfangs erst einmal auf freiwilliger Basis angeboten werden. Zum einen müssen ja erstmal noch weitere Daten gesammelt werden, z.B. um einen Hinweis auf die Erblichkeit einer Erkrankung zu erhalten. Und zum anderen gewöhnen sich die Vereinsmitglieder dann langsam an zusätzliche Untersuchungen. Das ist ja dann auch ein interner Druck, weil Hündinnenbesitzer und Welpenkäufer nach kurzer Zeit Deckrüden bzw. Zuchttiere bevorzugen, die entsprechende Befunde vorweisen können. Um so mehr werden die entsprechenden Untersuchungen dann auch gemacht werden, auf freiwilliger Basis, weil z.B. Deckrüden dann häufiger zur Zucht genutzt werden. Und dann kommt der Zeitpunkt, an dem ein Antrag, dass diese Untersuchungen zu Pflichtuntersuchungen für die Zuchtzulassung werden, großen Erfolg haben wird. Man darf ja auch nicht vergessen dass das ganze Zuchtzulassungsprocedere dadurch natürlich immer teurer wird. Und inzwischen schon viele Leute abschreckt ihre Hündin für nur einen oder zwei Würfe überhaut "zuchtfertig" zu machen. Die Welpenpreise beim DSH sind relativ niedrig, und mit einem unbekannten Zwingernamen kann man, in Bezug auf den Welpenpreis, keine großen Sprünge machen.

    Machen das tatsächlich alle Züchter so?

    Die freiwilligen Untersuchungen werden nicht von allen Züchtern/Hundehaltern durchgeführt. Ist für manche, die ihren Hund nur ihrem Züchter zuliebe röntgen lassen, ja auch eine Kostenfrage. Ich hab in meinen Welpenkaufverträgen auch nur das HD/ED-Röntgen drin stehen.


    Aber bei den jüngeren Hunden, die im Laufe der letzten anderthalb Jahren hauptgeröngt wurden, lassen inzwischen doch viele Hundehalter auch die Überganswirbel und den OCD-Befund eintragen. Leider sind aber noch nicht alle Tierärzte perfekt im Umgang mit den vielen neuen Formularen. Z.B. in der Praxis, in der Malou geröngt wurde, wußten die noch gar nix von dem OCD-Formular. Als die Tierarzthelferin telefonisch neue Formulare beim SV angefordert hatte, wurde ihr auch gesagt dass sie mit dem HD- und ED-Formular sowie dem Formular für die "Blutprobe für wissenschaftliche Zwecke" alle notwendigen Formulare für das Hauptröntgen hätten. Dass es inzwischen auch ein OCD-Formular für das freiwillige OCD-Röntgen gibt wurde nicht erwähnt. Der Tierarzt hat die betreffende Röntgenaufnahme auch gemäß den Vorgaben gemacht und eingesendet, aber dieses Formular fehlte dann halt und musste erst noch hin- und her- und hinterher geschickt werden. Bei Malou's Bruder Makani (der hat auch die Befunde HD/ED normal erhalten) hat sich die Auswertung wegen fehlender/falscher Formulare über 3 Monate hingezogen.

    Herzlichen Glückwunsch, Waschbär! - Die anderen Dinge hab ich bei Askja auch untersuchen lassen, aber was hat das mit diesen Gentests auf sich?

    Der Gentest auf DM (Degenerative Myelopathie) ist nicht vorgeschrieben. Aber für mich sinnvoll, weil auch Schäferhunde davon immer wieder betroffen sind. Mit einem "N/N-Hund" ist man züchterisch auf der richtigen Seite, weil es unabhängig vom Befund des Zuchtpartners maximal N/DM-Nachkommen geben kann. Und nur die Hunde, die das mutierte Gen doppelt tragen, also diesbezüglich reinerbig sind, besitzen ein erhöhtes Risiko an DM zu erkranken. Wobei auch nicht alle DM/DM-Hunde klinisch erkranken, das ist auch bei denen nur ein kleineren Teil. Aber wenn man in der Zucht darauf achtet dass keine DM/DM-Welpen in den Würfen fallen können, minimiert man das Risiko für eine diesbezügliche Erkrankung gegen Null. Von daher ist es mir wichtig den diesbezüglichen Genotyp meiner Hündinnen zu kennen, auch wenn das für die Zuchtverwendung (noch) nicht vorgeschrieben ist. So wie ich auch die bisher freiwillige Möglichkeit genutzt habe den Übergangswirbel beim Hauptröntgen mit auswerten zu lassen und eine seitliche Wirbelsäulenaufnahme für den OCD-Befund.


    Beim Großspitz gibt es seit der Blutauffrischung durch zwei American Eskimo Dogs in der Population progressive Retinaatrophie (prcd-PRA). Deswegen ist diese Genotypisierung seit ein paar Jahren vor Zuchtverwendung vorgeschrieben. Und aktuell wurde festgestellt dass es beim Großspitz eine Form von Albinismus gibt, den sog. okulokutanen Albinismus Typ2 (OCA2). Dafür wurde im letzten Jahr ein Gentest entwicklt, der inzwischen beim Großspitz für die Zuchtverwendung ebenfalls vorgeschrieben ist. Deswegen muss ich bei Cleo diese beiden Tests machen lassen.

    Lieber Waschbär, ich hätte dann gerne meinen nächsten Rüden von dir.

    Vorbestellungen nehme ich natürlich gerne entgegen. 8) Aber wann und mit wem ich den nächsten Wurf Welpen haben werde steht noch in den Sternen. Evtl. gibt es mit Kappa einen zweiten Wurf im nächsten Jahr. Vielleicht aber auch erst mit Malou in 2 bis 3 Jahren oder so.

    erstmal würd ich ich über das Ergebnis freuen...

    dann überhaupt die Frage,, ob Röntgen? (wir haben glaub ich schonmal drüber geschrieben - die meisten röntgen) nur wenige nicht

    Roopa ist nicht geröngt und ich habe es auch nicht vor solange es keinen ersichtlichen Grund gibt

    Für das Röntgen gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist das HD/ED-Röntgen für die Zuchtzulassung vorgeschrieben. Dann ist es für den Züchter eines Hundes wichtig zu wissen welche Befunde die Nachkommen seiner Hündinnen haben. Nur so kann er zukünftige Verpaarungen mit der Mutter oder auch den Schwestern sinnvoll zusammen stellen. Und dann sollte man als Halter eines Hundes die Gewissheit haben das in Bezug auf die Gelenke alles in Ordnung ist und man seinen Hund sportlich normal belasten kann. Wenn man weiß dass der Hund eine HD oder ED hat, dann kann man entsprechend vorbeugen indem man bestimmte Sachen nicht macht mit ihm (z.B. Bällchen werfen/Frisbee, Agility o.ä.) und z.B. durch eine Goldimplantation in jungen Jahren dafür sorgen dass der Hund keine oder erst sehr spät Probleme bekommt.

    ... ihre Ahnentafel habe ich noch nicht zurück, aber seit gestern sind Malou's Röntgenbefunde im SV-DOxS online: HD-normal, ED-normal, LÜW-0 und OCD-frei. :thumbup::) Und DM N/N ist sie ja aufgrund des Genotyps ihrer Elterntiere, die beide getestet sind.


    Normalerweise lasse ich ja immer in Gießen röntgen, und Dr. Tellhelm, der unser Gutachter ist, kommt dann später dazu damit ich gleich weiß was Sache ist. Diesmal aber hat es nicht mit dem Termin geklappt (den vereinbarten mußte ich absagen weil da eine Kollegin krank war, und dann dauert es immer Monate bis man einen neuen bekommt). Also hab ich dieses Mal wo anders röntgen lassen und hing jetzt wochenlang in der Luft. Auf den Aufnahmen sah alles prima aus, aber man weiß ja nie ob gerade bei den Ellenbogen oder der Wirbelsäule nicht trotzdem etwas ist, was der Gutachter findet. Und dann hat auch noch das OCD-Formular in der Praxis gefehlt und alles hat deswegen über eine Woche länger gedauert mit der Auswertung.


    Irgendwie ist das nix mehr für meine Nerven... 8) Schon der zweite Hund, den ich in diesem Jahr habe Hauptröntgen lassen. Cleo war ja im Frühjahr dran mit Röntgen und der Untersuchung auf Patellaluxation (HD-fast normal, ED-normal, OCD-frei und PL 0-0 :) ). Bei ihr muss ich jetzt noch zwei Gentests machen lassen (OCA2 und prcd-PRA). Dann bin ich für die nächsten Jahre erst mal (hoffentlich) durch mit derartigem Nervenkitzel.