Ich habs in 30 Jahren nie erlebt, dass ein Hund derart massivst hohe OP-Kosten generiert hätte, dass es mir in meinem Fall jetzt das Genick brechen würde.
Dito... Bei meinen Hunden waren die OP-Kosten in 45 Jahren insgesamt mehr als überschaubar. Aber: Inzwischen kann man sehr viel mehr Operationen ausführen, die Tiermedizin hat sich der Humanmedizin inzwischen stark angenähert. Da wo man noch vor zwei oder drei Jahrzehnten aus Vernunftgründen eingeschläfert hat werden heute standartmäßig teilweise sehr komplizierte Operationen durchgeführt. Z.B. eine Katze, die von einem Auto zu Klump gefahren wurde, hätte man vor 20 oder 30 Jahren sofort eingeschläfert. Heute wird eine Diagnostik durchgeführt die sich Kostenmäßig im 4-stelligen Bereich ansiedeln kann und es werden selbst vier gebrochene Beine oder eine zertrümmerte Hüfte operiert.
Ob das im Einzelfall immer gut ist für das jeweilige Tier wage ich zu bezweifeln... Bin aber froh darüber das heutzutage z.B. nicht mehr jeder junge Hund, dessen Hüfte beim Vorröntgen nicht so toll ausschaut, direkt eingeschläfert wird. Der sinnvolle Weg liegt irgendwo dazwischen.
In Bezug auf den Abschluss von Versicherungen gibt es eine Faustregel, die auch für OP- und Krankenversicherungen von Tieren gilt: Jegliches Risiko, dass mich meine Existenz kosten kann, sollte ich über eine Versicherung entsprechende absichern. Das sind zuerst einmal solche die teilweise gesetzlich geregelt sind: Krankenversicherung, Altersvorsorge und Haftpflicht (letztere ist Pflicht wenn man Fahrzeuge im Straßenverkehr führt). Darüber hinaus gehört ungedingt die Privathaftpflichtversicherung dazu (bei Tierhaltern, deren Tiere über diese nicht mit abgesichert werden, zusätzlich für diese eine eigene Haftpflichtversicherung). Für jüngere Menschen eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine Hausratversicherung gehört ebenfalls zu den Versicherungen die jede Person mit eigenem Hausstand besitzen sollte.
Dann folgen Versicherungen die abhängig sind vom Lebensumfeld. Wer Wohneigentum besitzt benötigt entsprechende Versicherungen um im Schadensfall nicht wortwörtlich auf der Straße zu sitzen ( = Versicherung gegen Elementarschäde, Feuer usw.). Und alles was danach kommt ist einkommensabhängig. Je weniger finanziellen Spielraum ich habe, desto mehr Risiken sollte ich über eine Versicherung absichern. Kann ich eine kurzfristig anstehende OP meines Tieres oder eine fortwährende teurere medikamenöse Behandlung problemlos bezahlen, dann wäre eine OP- oder Krankenversicherung für mein Tier ein Gimmik. Lebe ich finanziell aber "knapp auf Kante", dann wäre eine hohe Tierarztrechnung für mich existenzgefährdent. Somit brauche ich sie in so einem Fall unbedingt. Und kann ich mir dafür die monatlichen Beiträge nicht leisten, nunja, dann hätte ich mit einer höheren Tierarztrechnung ja ebenfalls ein unlösbares Problem.