Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    na ja Waschbär, dsh aus der lz werden natürlich auch sehr viel im sport geführt. Da ist es dann schon wichtig, frühzeitig zu wissen, ob er HD hat. Was hilft es mir, den dsh erst dann zu röntgen, wenn er symptome zeigt. Dann habe ich evtl lange ausgebildet, zb bis zur igp3 und plötzlich zeigt er mit 2 o 3 lahmheiten o schmerzen und man stellt dann erst Hd fest.

    Genau so hatte ich das gemeint. Beim DSH werden viele Hunde in der Population geröngt die nie in die Zucht gehen werden. Neben denen für die eine Zuchtzulassung angestrebt wird. Während bei vielen anderen Rassen fast nur ausschließlich die Hunde geröngt werden für die eine Zuchtzulassung angestrebt wird.


    Und ja, auch für Sportarten wie Agility sollten die Hunde geröngt werden. Damit man keinen HD- oder ED-betroffenen Hund jahrelang in hohem Tempo über Hindernisse donnern lässt. ABER leider sehen das viele Agilitysportler immer noch anders.

    Nööö, und die machen aus der Not eine Tugend und stellen das als optimal für die Zuchtselektion hin. "Zuchtselektion hin zum Familienhund"... Werben aber gleichzeitig häufig damit dass ihre Welpen Hunde aus FCI-Zuchtverbänden im Pedigree haben (die natürlich entsprechende Leistungsnachweise hatten 8) ). Aber bei entsprechender Selektion ist dieses Potential natürlich vollständig weg dadurch dass die Elterntiere keine Prüfungen abgelegt haben... ;)

    HD und ED SIND beim DSH ein Thema (deswegen gibt es ja auch diesbezügliche Zuchtpläne in der Zuchtordnung). Bei vielen anderen Rassen aber weitaus stärker.


    Der Verein für Deutsche Schäferhunde war der erste Zuchtverband, der in den 60er Jahren das HD-Röntgen verpflichtend für die Zuchtzulassung eingeführt hat. Deswegen ist beim Laien die Rasse mit dem Thema HD stark verknüpft und wird als "Schäferhund-Krankheit" empfunden. Einfach deswegen weil sie in den Medien damals erst einmal nur in Zusammenhang mit dem DSH erwähnt wurde (die anderen Rassen wurden ja noch nicht geröngt).


    Und der DSH ist eine Rasse bei der relativ viele Hunde prophylaktisch geröngt werden. Auch ohne dass diese in die Zucht gehen oder Symptome einer HD zeigen. Oft wurden (und werden auch heute noch) Junghunde nach dem Vorröntgen, wenn die Gelenke nicht so gut ausgesehen haben, abgegeben weil man einen Hund mit einer HD-Form nicht in die Zucht nehmen oder im Leistungssport oder für den Dienst ausbilden wollte bzw. will. Diese Hunde sind dann "wegen HD" abgegeben worden "zum Spazierengehen" o.ä. Ohne dass viele von ihnen in ihrem Leben irgendwelche Symptome einer HD gezeigt haben. Vom Zustand ihrer Gelenke wusste man einzig durch das prophylaktische Röntgen. Trotzdem waren sie für ihr Umfeld "HD-Hunde", weil man über den Zustand ihrer Gelenke Bescheid wußte.


    Bei vielen Hunden anderer Rassen schauen die Gelenke auch oft nicht toll aus. Aber für ihr Umfeld sind diese Hunde so lange gesund und HD/ED-frei so lange sie nicht Symptome einer HD oder ED zeigen und ein Tierarzt ihre HD oder ED deswegen diagnostiziert.


    Zudem werden bei vielen anderen Rassen, bei denen es ebenfalls diesbezügliche Zuchtpläne in der Zuchtordnung gibt, fast nur die Hunde geröngt und ausgewertet die in die Zucht gehen. Oder aber halt wenn sie Symptome zeigen die mit einer HD oder ED in Zusammenhang stehen könnten.


    Auch ist der DSH eine zahlenmäßig weit verbreitete Rasse. Wenn von einer Rasse im Jahr 10.000 Welpen ins Zuchtbuch eingetragen werden und von einer anderen Rasse nur 500, und bei beiden Rassen tritt HD in der Population prozentual gleich häufig auf, dann trifft man natürlich weitaus häufiger auf Hunde der Rasse mit der größeren Population, die eine HD haben, als auf HD-Hunde der Rasse mit der kleineren Population (da man ja i.d.R. sowieso sehr viel seltener auf ein Exemplar der Rasse mit der kleineren Populationsgröße trifft). Und noch mehr wird die Wahrnehmung verzerrt wenn von der Rasse mit der großen Population sehr viel mehr Hunde geröngt werden als als von der Rasse mit der kleinen Population. Beim DSH lassen auch viele Nicht-Züchter ihre jungen Hunde ganz selbstverständlich HD/ED-Röntgen. Z.B. beim Großspitz (die Rasse gilt seit Jahrzehnten als akut vom Aussterben bedroht) gehen die meisten Welpen an Nicht-Züchter. Und von denen lässt so gut wie keiner seinen Hund röntgen. Zudem haben die Hunde aufgrund ihres geringeren Körpergewichtes im Vergleich zu schwereren Rassen bei Vorliegen einer HD oder ED mit dieser weniger oft Probleme. Und beginnen sie im Alter zu schonen oder lahmen dann wird oft gar keine vernünftige Diagnostik betrieben, sondern man schiebt die Symptome auf's Alter.


    Auf diese Weise wird bei einer Rasse wie dem DSH, bei der vergleichsweise viele Hunde (ohner HD/ED-Symptomatik) geröngt werden, HD bzw. ED überdiangnostiziert, während sie bei einer Rasse wie z.B. den Großspitz unterdiangnostiziert wird. Und das wo auf einen im VDH geborenen Großspitz 175 DSH-Welpen kommen, lt. den Eintragungszahlen vom 2022. Im Jahr 2020 kamen auf einen Großspitzwelpen sogar 217 DSH-Welpen. Wie groß ist da die Wahrscheinlichkeit dass Du in Deinem Leben auf einen Großspitz treffen wirst bei dem HD diagnostoziert wurde? Im Vergleich zum DSH? Von daher wirst Du die "Problematik HD" für den Großspitz nie auf dem Schirm haben. Obwohl sie durchaus auch in dessen Zucht ein Thema ist. Auch z.B. bei den Altdeutschen Hütehundschlägen, die vom Laien i.d.R. als rundherum kerngesund bezeichnet werden. Und dass HD z.B. bei Rassen wie dem Pit Bull Terrier, American Staffordshire Terrier, Neufundländer, Spanischem Wasserhund, Lagotto, Welsh Corgie, ja auch der Maine Coon Katze häufiger auftritt als beim DSH realisert der Laie überhaupt nicht. Weil diese Problematik bei diesen Rassen gar nicht thematisiert wird. Zumindest nicht außerhalb der Zuchtverbände (wobei kleine Rassen, die häufig HD haben, wie Mops, Französische Bulldogge, Welsh Corgi, Norfolk Terrier usw. überhaupt nicht HD-geröngt werden hier bei uns für die Zuchtzulassung, da sie aufgrund ihres relativ geringen Körpergewichtes häufig erst, wenn überhaupt, in hohem Alter Probleme mit ihrer HD bekommen).

    Tendenziell größer, massiver, oft etwas schwerfälliger sind sie, ja. "Ruhiger"... hmmm. Naja, zumindest haben sie in der Regel einen nicht ganz so ausgeprägten Beutetrieb und will to please wie moderne Sportlinien.

    Wobei hinzuzufügen ist dass Hunde mit gesundheitlichen Problemen oft nicht so bewegungsfreudig sind wie Hunde ohne solche. Soll bedeuten: Ein ruhiger Hund mit einem Körpergewicht von 30 kg und mehr KANN vom Gemüt her ein ruhiger Hund sein. Im kann aber genau so gut schlichtweg etwas weh tun und deswegen bewegt er sich nicht so gerne...


    Die meisten als Familienhunde gehaltenen DSHs aus "Dissidenzzucht" oder Zucht ganz ohne Ahnentafeln werden nicht geröngt worden sein in Bezug auf HD, und ED, geschweige denn LÜW und OCD. Wenn jetzt ein Hund ein Gelenk- oder Wirbelsäulenproblem hat macht sich das i.d.R. schleichend bemerkbar. Sprich der Hund wird mit der Zeit "ruhiger", bewegt sich einfach nicht mehr so gerne freiwillig weil er sich beeinträchtigt fühlt, gar bereits Schmerzen hat. Ohne eine deutlich sichtbare Symptomatik ( = starkes Humpeln/Lahmen) wird so ein Hund für seinen Halter einfach nur "ruhiger".


    Das ist ja das Problem mit den Scottish Fold-Katzen: Diese haben aufgrund ihres Knorpeldeffektes bereits sehr jung massive Schmerzen in den Gelenken und vermeiden deswegen Sprünge und wildes Herumklettern/-springen. Ihre Halter lieben dann genau diese "Ruhe", die diese Katzen besitzen und ausstrahlen.


    Von daher würde ich bei jedem angeblich so kernegsunden DSH aus DDR-Linien, der vom Wesen her als "ruhig" angepriesen wird, erst einmal die Röntgenbilder oder deren Auswertungen (durch einen Gutachter) sehen wollen. Gerade von denen die keine FCI-Ahnentafeln besitzen. Um beurteilen zu können ob der Hund tatsächlich ein ruhiges Wesen besitzt oder ob seine "Ruhe" nicht einen krankheitsbedingten Hintergrund hat.

    Wenn du dir einen SV-Rüden kaufst, und selber kein Mitglied im SV bist, darf dein Rüde auch Nachbars Lumpine decken.

    Ich versteh es halt nicht warum diese ganzen "Besserwisser" in den dubiosen Dissi-Vereinen, ihr geballtes Besserwissen nicht innerhalb der VDH-Zuchtverbände zum Wohle der jeweiligen Rasse einsetzen?

    Weil es einfacher ist sich über angeblich zu niedrige Mindeststandards in der Zucht zu echauffieren, ohne das eigene Zuchtverhalten transparent zu machen, als diese angeblich zu niedrigen Mindeststandards selbst erfüllen zu müssen. ;)

    Da man die Hündin im Internet kaum findet sind vielleicht ihre Eltern hilfreich: Der Papa ist Boss vom Felsenschloss (*06.10.15, VDH) und die Mama ist Kira vom deutschen Rosenhof (*17.05.15, NRCD)

    Vielleicht machst Du Dir mal Gedanken darüber WARUM man keine Angaben über diese Hunde im Internet findet... 8) Für mich ist die Seite der Zuchtstätte, aus welcher die Mutter stammt, eine reine "Vermarktungs-Homepage". Keinerlei vernünftige Angaben über die Zuchthunde, keine "Zuchtbuchseite" auf der Homepage in der man Informationen über die bsher in dieser Zuchtstätte gezüchteten Würfe und den Hunden aus diesen findet usw.


    SO sieht z.B. eine Homepage einer guten Zuchtstätte aus, die transparent und ehrlich mit allen wichtigen Informationen um geht und vor allem die Abstammung ihrer zur Zucht eingesetzten Hunde veröffentlicht. Auch Informationen zu den zur Zucht eingesetzen Deckrüden.


    Zwinger vom Bauernland - Aktuelles
    Hobbyschäferhundezucht im Verein für deutsche Schäferhunde (SV e.V.) seit 1994
    www.zwinger-vom-bauernland.de


    Entweder man pflegt als seriöser Züchter eine derart informative Homepage oder aber man lässt es ganz bleiben und veröffentlicht alle Informationen zu seinen Hunden und Würfen über entsprechende Online-Portale (z.B. working-dog.com). Und immer wenn ich auf eine Züchter-Homepage stoße auf welcher keinerlei wichtige Informationen zu den Zuchttieren zu finden sind sondern nur ein paar Bildchen, und nur der bzw. die aktuellen Würfe über Bildchen von süßen Welpen angepriesen werden, schrillen bei mir alle Alarmglocken.


    Es ist nicht jeder Züchter "in der Dissidenz" schlecht. Aber dort ballen sich nun mal leider auch die Geschäftemacher unter den Züchtern zusammen, die Informationen zu ihren Hunden und Würfen nur spärlich heraus geben, und dann auch immer nur die die sie in einem guten Licht da stehen lassen. Und das beginnt bereits bei den Röntgenergebnissen, die für Welpenkäufer i.d.R. nicht nachzuvollziehen sind und zudem oft nicht mal aus einer validierten Quelle stammen. Ich kenne einen "Dissidenz-Züchter" der mir gesagt hat dass er mit seinen Hunden zu mehreren Tierärzten zum Röntgen geht. Und dann den Befund von dem Tierarzt, der den betreffenden Hund am besten auswertet, in die Ahnentafel eintragen lässt. Soll heißen da geht ein Hund u.U. zu drei oder vier Tierärzten zum Röntgen. Weil die ersten einen höheren HD- und/oder ED-Grad auswerten. Bis dann der dritte oder vierte Tierarzt, der weniger streng auswertet oder vielleicht einfach gar keine praktische Erfahrungen damit hat, einen besseren Befund erstellt. Und erst der wird dann in die Papiere des Hundes eingetragen. Im Vergleich dazu: Im VDH darfst Du mit einem DSH nur zu einem Tierarzt zum Röntgen gehen der vom Zuchtverein für das Röntgen zugelassen ist (d.h. mit dem Zuchtverein in einem Vertragsverhältnis steht, damit während des Röntgens Mindeststandards eingehalten werden in Bezug auf die Qualität der Aufnahmen und die Identitätsüberprüfung der Hunde beim Röntgen). Anschließend werden die Röntgenaufnahmen an den GRSK-Gutachter (Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch beeinflusster Skeletterkrankungen bei Kleintieren e.V.) des jeweiligen Zuchtvereins übermittelt der die Auswertung vor nimmt und die Befunde an das Zuchtbuchamt übermittelt. Dieses trägt dann die Befunde in die Ahnentafel des betreffenden Hundes ein und parallel ins Zuchtbuch. D.h. ab da sind die Befunde dieses Hundes auch für Dritte einsehbar, und Hunde mit mittlerer oder schwerer HD oder ED werden monatlich noch einmal extra veröffentlicht mit der Information dass sie mit einer Nachzuchtsperre belgt wurden (und die steht auch so im Zuchtbuch, welches Dritte einsehen können).


    Soll nicht heißen dass das alle "Dissidenz-Züchter" so machen. In einigen "Dissidenz-Vereinen" werden die HD- und ED-Auswertungen genau wie in VDH-Vereinen durch einen GRSK-Gutachter erstellt (das sind Tierärzte die der Gesellschaft für Röntgendiagnostik genetisch bedingter Skeletterkrankungen bei Kleintieren angehören und die eine entsprechende Fachausbildung haben, also Radiologen sind). ABER das hinterfragt i.d.R. kein Welpenkäufer !!! Und in vielen "Dissidenz-Vereinen" reicht es nun mal dass ein "Feld-Wald-und-Wiesen-Tierarzt" den Hund röngt und auswertet und diesen "Befund" in die Ahnentafeln der Hunde einträgt.


    Zudem ist es den Welpenkäufern bei "Dissidenz-Züchtern" häufig nicht möglich den HD- und ED-Status der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und vor allem deren Wurfgeschwister usw. selbst einzusehen. Während es bei VDH-Vereinen i.d.R. möglich ist sich diese Informationen über die Zuchtbücher selbst erarbeiten zu können. Sprich bei einem VDH-Welpen kannst Du diesbezüglich selbst vor dem Kauf Ahnenforschung betreiben, Dich selbst darüber informieren z.B. wie ein Deckrüde bisher in Bezug auf HD und ED vererbt hat usw. Du erhälst Angaben zu den Deckakten die im betroffenen Zuchtverein erfolgt sind und welcher Züchter gerade Welpen hat bzw. erwartet. Bei sehr vielen "Dissidenz-Züchtern" musst Du hingegen mit den paar Brocken an Informationen leben die Dir der jeweilige Züchter freiwillig vor die Füße wirft. Und dann musst Du oft noch mit schwammigen Interpretationen leben. "HD frei" oder "ED frei" bedeutet mitnichten in jedem Fall dass ein Hund mit dem Befund HD-A ( "normal"beim DSH) oder ED-0 ( "ED-a" bei DSH) ausgewertet wurde. Umgangssprachlich nehmen viele Züchter da die Befunde HD-B ( "fast normal") bzw. ED-I ("ED-b") noch mit hinzu. Für einige ist ihrer Definition nach sogar alles HD- bzw. ED "frei" was im jeweiligen Zuchtverein die Zuchtzulassung erhält, und dann werden von ihnen sogar die Befunde HD-C ( "noch zugelassen") bzw. ED-II ("ED-c") noch mit dem Begriff "frei" ( da "zuchtzugelassen") bezeichnet (das habe ich selbst so erlebt; ein Kollege hatte sich für einen Welpen interessiert dessen Eltern vom betreffenden "Dissidenz-Züchter" mit "HD- und ED frei" beworben worden waren; nach genauem zähen Hinterfragen der Befunde stellte sich heraus dass ein "Feld-Wald-und-Wiesentierarzt" die Elterntiere mit "fast normal" und "noch zugelassen" ausgewertet hatte, sprich es war ein Hund mit leicher HD mit einem mit einer HD-Verdachtsform verpaart worden).


    Zu den DDR-Linien ansich: Die sind inzwischen genetisch sehr "eng" gezüchtet, mehrere Jahrzehnte nach Auflösung der DDR. Mit weitreichenden Folgen für das Immunsystem der Hunde. Zudem hat mich die angebliche "Skelettgesundheit" dieser Zuchtlinien nie wirklich überzeugt. In Bezug auf HD habe ich selbst eher mittelprächtige züchterische Erfahrungen mit diesen Linien gemacht und in meinem züchterischen Umfeld beobachtet. Und in Bezug auf ED noch schlechtere (was inzwischen auch eine Folge der engen Blutführung sein kann).


    In Bezug auf die Gesamtpopulation der DSHs im VDH ist der Anteil an Hunden, die man als "aus DDR-Linien" bezeichnen kann, sehr klein. Trotzdem tauchen in jedem Monat bei den Veröffentlichungen der Hunde, die mit mittlerer und/oder schwerer HD bzw. ED ausgewertet worden sind, auch immer Hunde aus "reinen DDR"-Linien mit auf. Prozentual zu ihrer relativ geringen Populationgröße sind sie damit überproportional häufig vertreten. Auf gar keine Fall seltener als der Durchschnitt. Und meine persönliche Erfahrungen mit DSHs "aus DDR-Linien" ohne Ahnentafeln bzw. von "Dissidenz-Züchtern" ist die dass ich bisher keinen getroffen habe der keine ED hatte (meist mittel oder gar schwer). Das ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung, und die ist völlig subjektiv. Aber immer wenn mir irgendwo ein imposanter DSH auffällt, kräftiger Typ mit starkem Kopf, sattes Pigment, und ich mit dem jeweiligen Hundehalter ins Gespräch komme und höre "reine DDR-Linie" und "keine Papiere" o.ä., kommt im Anschluß ein Seufzen und der Bericht über eine ED-Leidensgeschichte. Wie gesagt, meine rein persönliche subjektive Erfahrung. Für mich aber ein Indiz dass es mit der angeblichen Gesundheit dieser Linien nicht ganz so ausschaut wie es geschäftstüchtige Züchter gerne vermarkten.


    Zum Wesen der DDR-Linien: Wie bereits geschrieben wurde erfolgte die Zuchtselektion in der ehemaligen DDR auf Diensthundeeigenschaften hin. Zudem ist die DDR inzwischen sehr lange her. Und der Gebrauchshundesport hat sich im Laufe dieser Jahrzehnte stark gewandelt. War zu DDR-Zeiten die Arbeit "über Zwang" hauptsächlich verbreitet. Und haben Anzeichen für diese Ausbildungsmethode ( = sichtbares Meideverhalte) damals nicht zu Punktabzügen in Prüfungen geführt, müssen heute Hund und Hundeführer ein Team darstellen, Zwänge im Verlauf der Ausbildung dürfen nicht erkennbar sein und der Hund muss statt dessen Arbeitsfreude zeigen und schnell arbeiten. Darauf ist natürlich auch die Zuchtselektion erfolgt. D.h. der heutige Sporthund besitzt im Durchschnitt deutlich mehr "will to please" als die Hunde in den 70er oder 80er Jahren.


    Auch wurde die Prüfungsordnung in den letzten Jahrzehnten so gestaltet dass die Griffqualität von Hunden, die über den Wehrbereich arbeiten, zu hohem Punkteverlust führt. Und Hunde mit einem satten Beutetrieb und entsprechendem Griffverhalten hoch bepunktet werden. Auch das hat die Zuchtlenkung in den letzten Jahrzehnten deutlich beeinflusst.


    Was unter'm Strich bedeutet dass es in den Linien, die rein auf die DDR-Zuchtbücher zurück gehen, einen höheren Prozentsatz an Hunden gibt denen Du, zumindest wenn's warm ist, während der Unterordnung bei Laufen die Schuhe besohlen kannst 8) (*sorryanallafreundederddrlinien* aber "will to please" ist für manche Hunde aus diesen Linien immer noch ein Fremdwort) während sie im Schutzdienst, oder auch im Privatleben, dann doch gerne mal den Sherrif heraus kehren. Und damit muss man dann auch umgehen können. Auch gehen manche Rüden gerne mal an die 45 bis 50 kg-Grenze heran, und das muss man dann auch rein körperlich wuppen können (nicht nur in Bezug auf die Leinenführigkeit und die Kontrollierbarkeit des Hundes, sondern z.B. auch dann wenn der Hund nach einer ED-Operation keine Treppen laufen darf, nicht ins Auto springen darf usw.).


    Es ist völlig logisch dass wenn einer kleinen Zuchtpopulation auf Dauer kein Fremdblut zugeführt wird die Möglichkeiten der Zuchtselektion stark begrenzt sind. Selektierst Du z.B. auf "Skelettgesundheit", musst Du bereits beim zweiten züchterischen Aspekt wie Arbeitsbereitschaft oder Ahnenverlust Kompromisse machen. Kommen noch weitere Zuchtkriterien hinzu wird es unmöglich keine Kompromisse machen zu müssen.


    Ich persönlich würde von daher nie einen DSH-Welpen aus DDR-Linien außerhalb des VDHs bzw. der FCI erwerben. Weil ich es gerade für diese Linien wichtig finde möglichst viele Informationen zu den Vorfahren eines Welpen zu erhalten, den Ahnenverlust einer Verpaarung selbst ermitteln kann usw.


    Der Rüde "Boss vom Felsenschloss" hat übrigens im SV keine eingetragenen HD- und ED-Befunde. Sein Vater hat einen Wurfbruder mit schwerer ED. Und die Ausprägung einer ED hat einen stärkeren genetischen Background als die Ausprägung einer HD (bei HD haben neben der Genetik mehr Umweltfaktoren einen Einfluss auf die Ausprägung als bei ED).

    Was für Probleme hatte/ hat dein Hund denn? Ich habe vor, noch eine Weile zu beobachten und dann eventuell mal hier in die Tierklinik, die hat hier in der Balaton Region einen sehr guten Ruf. Mir ist die letzten 2 Tage aber aufgefallen, dass Attila nun mehr mit der Hinterhand arbeitet, so als würde er jetzt erst entdecken.....oh, ich habe ja hinten auch noch 2 Beine.

    ...

    Ich gebe ihm nicht mehr, als auf dem Futtersack angegeben, eher noch etwas weniger, aber er ist verdammt schnell gewachsen, ich glaube, das wird mal ein Riese

    Das kann durchaus sein dass sich das für Deinen Hund so anfühlt... ^^ Gerade für Schäferhunde ist es eine Erfahrung der besonderen Art wenn sie bemerken dass sie hinten auch zwei Beine haben und sie auch diese ganz bewußt einsetzen können. 8) Generell dauert es immer relativ lange, z.B. wenn man Bewegungen clickert, bis die Hunde begriffen haben dass es darum geht die Hinterbeine zu bewegen. Sie probieren verzeifelt mit den Vorderbeinen alles mögliche aus und es dauert meist relativ lange biss sie begreifen dass sie auch mal mit den Hinterbeinen ausprobieren können welche Bewegungen zum Ziel führen. Und bei einigen Rassen (u.a. dem DSH) dauert es i.d.R. länger als bei manch anderen Rassen bis bei ihnen der diesbezügliche Groschen fällt.


    Die Mengenangaben auf den Futtersäcken sind lediglich Orientierungswerte. Ich habe es noch NIE erlebt dass diese für meine Hunde gepasst haben. In 95% der Fälle waren die Angaben für meine Hunde zu hoch angesetzt. Richtig füttern tut man nach Augenmaß, und im Wachstum kontrolliert man regelmäßig das Gewicht und reduziert die Menge wenn der Hund zu schnell an Gewicht zulegt oder gar Wachstumsschübe hat.

    Ich gebe auch immer wieder Welpen (reine Leistungslinien) an Menschen ab, die keinen Hundesport mit ihren Hunde betreiben oder Hundeanfänger sind. Natürlich muss man schauen welcher Welpe im Wurf zu wem passt. Muss man aber immer... Es gibt immer Welpen in den Würfen die man nur an erfahrene "Hundler" ab gibt. Und andere bei denen man (nach vorherigem Abchecken der Leute) ein gutes Gefühl hat sie als "Familienhund" abzugeben. Und es gibt auch Menschen denen man gar keinen Welpen gibt. Und es gibt Zuchtverpaarungen aus denen nur sehr erfahrene Hundesportler oder Diensthundeführer einen Welpen wählen sollten. Dito aber auch solche aus denen man guten Gewissens Welpen als "Familienhund" empfehlen kann. Alles innerhalb der Leistungslinien...


    Wichtig dabei ist: Fehler in Bezug auf die Erziehung, Ausbildung und Auslastung eines Hundes rächen sich natürlich sehr viel eher als bei einer Rasse die weniger Potential besitzt in Bezug auf Größe/Gewicht, Durchsetzungsvermögen und Triebpotential. Werden derartige Fehler nicht gemacht dann eignen sich auch DSHs aus Leistungslinien sehr gut als Familien- bzw. Begleithund, ohne dass man mit diesen Gebrauchshundesport betreibt.


    Bestehen Defizite im Hinblick darauf dass man einen Hund nicht konsequent erziehen/ausbilden kann oder möchte, und/oder diesbezüglich dass man seinen Bewegungs-/Beschäftigungsdrang nicht befriedigen möchte, dann sollte man allerdings tunlichst die Finger von einem DSH, Malinois, aber auch Border Collie oder einer ähnlichen Arbeitsrasse lassen. Ganz klar brauchen solche Hunde Bewegung und Beschäftigung. Das muss aber nicht zwangsläufig über den IGP-Sport erfolgen, oder irgend eine andere Hundesportart die in Vereinen betrieben wird. Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten Hunde zu beschäftigen und zu bewegen dass da jeder eine Lösung finden kann. Voraussetzung ist halt dass man sich tatsächlich mit seinem Hund beschäftigen möchte. Sonst geht es schief, aber das hatten wir bereits...


    In Bezug auf die reinen DDR-Linien beim DSH: Ich persönlich habe mit denen gesundheitlich nicht die besten Erfahrungen gemacht. Und seitdem sie inzwischen seit Jahrzehnten in enger Inzucht gezüchtet werden ist das nicht besser geworden, im Gegenteil...

    Prima, das hört sich doch gut an. Bewege ihn jetzt regelmäßig, aber maßvoll. Soll heißen lieber mehrmals täglich spazieren gehen, aber nicht extrem lange, als einmal täglich irgendwelche Gewalttouren. Z.B. 3 x 20 bis 30 Minuten ist besser als 1 x 1 1/2 Stunden am Stück. Nicht wild mit anderen Hunden spielen lassen, auch kein Bällchenwerfen o.ä. Sachen wo er stark auf der Vorhand abstoppen müsste. Wichtig ist Muskulatur aufzubauen ohne die zur Zeit noch losen Bänder übermäßig zu strapazieren.


    Auch solltest Du bezüglich der Fütterung maßvoll sein. Damit er möglichst langsam wächst.

    Ich hatte in den letzten 30 Jahren 2 x Flohbefall bei meinen Hunden. Flohtaxi war in beiden Fällen eine (Freigänger-) Katze.


    Da sind die Hunde akut behandelt worden (die Katze jeweils natürlich auch) mittels Shampoo und Spray. Auf die Katze kam Spot on.


    Zusätzlich gab es jeweils Program. Adulte Flöhe leben nur relativ kurz, aber sie machen nur ca. 5 % der Flohpopulation aus. Die anderen 95% der Population lebt in unterschiedlichen Entwicklungsstadien im Umfeld der befallenen Tiere, vom Ei bis zum fast "fertigen" Floh. Und aus den Eiern können sich noch Monate später Flöhe entwickeln. Program unterbricht den Entwicklungszyklus. D.h. aus den Eiern der Flöhe, die nach der Gabe von Program am Hund Blut gesaugt haben. können sich keine lebenden Flöhe entwickeln.


    Man gibt es i.d.R. ein halbes Jahr lang (je Monat eine Tablette), dann ist die Population im Lebensumfeld der Hunde i.d.R. "ausgerottet".


    Als Prophylaxe, wenn sich meine Hunde immer wieder neu irgendwo Flöhe einfangen würden, würde ich Program durchgehend geben. Anstelle der Verwendung von Spot ons. Wie gesagt, die adulten Flöhe leben nur wenige Tage, und wenn sich deren Eier von vorne herein nicht zu Flöhen entwickeln können bekommt man in der Wohnung kein Flohproblem. Meinen Erfahrungen nach ist Program deutlich verträglicher als die in den Spot ons eingesetzen Nervengifte. Vor allem wenn man regelmäßig behandelt.


    Es gibt Program auch kombiniert mit einem Wirkstoff gegen Bandwürmer (Program Plus), was nach einem Flohbefall eine sinnwolle Kombination ist. Flöhe sind der Hauptüberträger des Gurkenkernbandwurmes, und nach einem Flohbefall sollte man deswegen mind. zweimal, besser öfter gegen Bandwürmer entwurmen (im Abstand von 4 Wochen; somit passt die Kombination des Wurmmittels mit dem Program gut).