Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Im Agility wird auf das Alter abgestimmt trainiert. Zumindest dort wo gut trainiert wird... Z.B. kann man bei Junghunden die Stangen auf den Boden legen, so dass der Hund zwischen den Ständern hindurch über die Stange drüber läuft (anstatt zu springen). Es geht bei diesem Sport ja um sehr viel mehr als nur um Sprünge, der Hund muss lernen auf Hörzeichen und Körperhaltung des Hundeführers hin die Sprünge bzw. Hindernisse links oder rechts von ihm an zu laufen, um Sprünge bzw. Hindernisse herum zu laufen und sie von hinten zu nehmen, die Laufbahn des Hundeführer vor oder hinter diesem zu queren, sich auf A-Wand, Steg und Wippe zu bewegen usw. Und ein paar kleine Hopser hin und wieder über niedrige Hürden schaden auch einem gesunden Junghund nicht. Beim Spazierengehen hopsen die ja auch mal wo drüber.


    Was wichtig wäre ist wenn man dann richtig in das Training einsteigt, dass Du Deinen Hund auf HD- und ED röntgen und am besten über den SV auswerten lässt. Wobei weniger HD ein Thema ist, wichtiger ist dass ein Hund in einer Sportart wie Agility vor allem eine gesunde Vorhand hat. Liegt bei einem Hund irgend eine Form von ED vor, dann sollte man mit ihm keine Sportart betreiben in der er viel auf der Vorhand landen und auch kurze Stopps auf dieser machen muss, so wie im Agility.

    Oh je, hab wieder die Hälfte vergessen.


    Also ich darf 12 Stunden vorher nicht füttern und 2 Stunden vorher nichts mehr trinken lassen. Für nach der OP hab ich so einen Halskragen damit sie da nicht dran kommt, Schmerzmittel krieg ich ggf. mit.


    Brauch ich eurer Erfahrung nach noch irgendwas? Sollte ich vorher oder nachher noch irgendwas beachten oder besorgen? Ich nehme an, direkt danach soll die Wunde nicht nass werden. Sollte ich einen Regenmantel anschaffen falls es an den Tagen regnet? Zumindest in der Garten zum Geschäftchen wird sie ja irgendwann müssen. Wenn ich wieder füttern kann, sollte ich Schonkost anbieten oder was Normales? Kann mich mal irgendwer sortieren ?(

    Frag den Tierarzt wie lange Du nach der OP nichts füttern solltest. Es geht lediglich darum dass der Narkosewirkstoff dann weitgehend aus dem Körper ausgeleitet sein sollte, weil sich nach der Nahrungsaufnahme sonst u.U. eine Übelkeit einstellen könnte. Und der Hund natürlich nicht bereits dann fressen sollte wenn er noch "halb beduselt" ist (manche Hundehalter sind so dämlich dass sie so etwas fertig bringen). Wenn Du die vom Tierarzt angegebene Zeit einhälst sollte alles in Ordnung sein. Ggf. kannst Du ja noch ein paar Stündchen dazu rechnen, dann solltest Du bezüglich Übelkeit auf jeden Fall auf der sicheren Seite sein. Ich gebe bei der ersten Mahlzeit nach einer Narkose immer ca. die Hälfte einer üblichen Ration der gewohnten Nahrung.


    Es ist sowieso am besten den Hund nach der Narkose möglichst lange schlafen zu lassen. Also plane einen "langweiligen" Tag ein, an Dem Du nach Möglichkeit selbst wenig aktiv bist, denn das überträgt sich auf Deinen Hund, so dass der die meiste Zeit ruht bzw. im Optimalfall schläft. Ab und zu zum Pippimachen vor die Tür, danach ein paar Schritte angeleint im ruhigen Schritt (um den Kreislauf ein bisschen zu stabilisieren) und wieder rein und möglichst "langweilig weiter machen" (also Lesen, irgendwas am Schreibtisch oder PC arbeiten usw.).


    Sollte es stark regnen ist es natürlich sinnvoll die OP-Region vor Nässe zu schützen. Kann man mit einem Regenmantel machen, und den kann man ja sowieso auch anderweitig manchmal gebrauchen wenn es sehr stark regnet (ich finde ihn z.B. praktisch bei Morgengassi vor der Arbeit, sollte es mal wirklich stark regnen; oder wenn wir mal bei Starkregen zum Tierarzt oder zur Physiotherapie müssen, damit man dann nicht mit einem triefnassem Hund in der Praxis ankommt).


    Bezüglich des Halskragens: Wenn Du Deinem Hund etwas Gutes tun möchtest besorg Dir den Novaguard Leckschutz. Der schaut zwar etwas eigentümlich aus, ist für die Hunde aber bei weitem bequemer als die üblichen "Trichter", da er a) die Ohren frei lässt (das ist das was die meisten Hunde bei den üblichen Trichtern stört) und b) zudem sein Durchmesser deutlich geringer ist:


    https://www.aniprotec.com/schutzartikel-hund/hund-leckschutz/


    Schmerzmittel braucht man nach so etwas i.d.R. nicht, normalerweise reicht es wenn der Hund mittels einer Injektion diesbezüglich versorgt wird. Wenn der Tierarzt trotzdem meint dass es notwendig sein sollte wird er Dir von sich aus etwas mitgeben.

    Was wäre, wenn ein Züchter schreiben würde, seine Nachzucht sei, aufgrund der Abstammung, für den gehobenen Sport geeignet und verfüge über hervorragende Aggressionsbereiche und Arbeitsbereitschaft aber der verkaufte Welpe entpuppt sich als Sofakartoffel?


    Dann wäre es das gleiche wie wenn ein Züchter seine Welpen z.B. mit Adjektiven wie "kinderlieb" bewerben würde oder "gesund" oder sie als zukünftige Arbeits-, Sport- oder Zuchthunde bezeichnet. Und sagt über den Züchter aus dass dieser ein Volldepp ist. Denn so etwas ist eine Beschaffenheitsvereinbarung auf die der Züchter dann kaufrechtlich festgenagelt werden kann wenn der Hund irgendwann doch mal ein Kind beißen oder auch nur umwerfen sollte oder der Käufer sich so blöd anstellt dass er mit seinem Hund keine Prüfung besteht oder das Zuchtzulassungsprocedere. Und kann dann entsprechend teuer werden wenn es zu einer Rückabwicklung/Auflösung des Kaufvertrages kommt (weil dann dem Käufer neben dem Kaufpreis auch noch sämtliche Kosten zurück gezahlt werden müssen, die diesem durch den Hund entstanden sind, z.B. Fahrtkosten, für Hundeschule, Futter, Tierarzt, Versicherungen, Steuer usw.)


    In dem Fall mit dem bösartigen Pferd kam aber noch hinzu dass der Verkäufer bewußt eine falsche Beschaffenheit vereinbart hat, was sich dann "Betrug" nennt.

    Im betreffenden Fall geht es aber um eine Beschaffenheitsvereinbarung in einem Kaufvertrag. In Bezug darauf dass die Beschaffenheit der Ware dieser Vereinbarung nicht entspricht.


    Das ist doch etwas völlig anderes als die Diskussion darüber ob eine mentale Eigenschaft eines Hundes aus dessen Ahnentafel heraus gelesen werden kann weil dieser Hund den Rüden X in der 4. Generation über die Mutterlinie oder die Hündin Y in der 5. Generation über die Vaterlinie führt o.ä.


    Und im betreffenden Fall hat im übrigen nicht Lieschen Müller oder Hänschen Meier eine Äußerung über das betreffende Merkmal geäußert (welches nur zufällig eine mentale Eigenschaft gewesen ist, genau so gut hätte es auch um ein Exterieurmerkmal gehen können oder um eine Erkrankung etc.), sondern ein vom betreffenden Gericht bestellter Gutachter.

    Aber wie verliert ein Hund beim Einsatz alle 4 Zähne :/

    Die waren vermutlich eh "hinüber" und wurden deswegen mit Zahnkappen versehen. Oft schleifen sich die Hunde die Zähne selbst ab wenn sie tagtäglich oft Bälle tragen o.ä. Auch wenn nur ein oder beide Fangzähne im Unter- oder Oberkiefer betroffen sind macht man die Zahnkappen im Optimalfall dann auf alle vier Fangzähne.


    Was dann die Presse daraus macht ist eine andere Geschichte... Ich vermute dass an einem der bereits vorgeschädigten Zähne vielleicht 'ne Kleinigkeit abgesplittert ist. Oder ein Zahn durch Anwehrmaßnahmen des Eindringlings beschädigt wurde. Pressetechnisch macht es aber deutlich viel mehr her wenn man die Geschichte so darstellt als hätte der Hund, um den Präsidenten zu schützen, Stahl durchgebissen... 8)

    Da verstehe ich jetzt den Zusammenhang nicht. In dem Urteil geht es um eine Kaufrechtangelegenheit da die "Ware" nicht der Beschaffenheitsvereinbarung im Kaufvertrag entsprochen hat. Oben drauf kommt dann noch eine "arglistige Täuschung", da der Verkäufer dieses bei Vertragsabschluss wusste. Hat jetzt nicht wirklich irgend etwas mit "Linien, Urahnen und Abstammung" von Hunden (oder Pferden) zu tun...

    Diensthunde besitzen in den USA in der Bevölkerung einen ganz anderen Stellenwert als hier bei uns. Oft gibt es Verabschiedungen aus dem Dienst oder (im Falle von verstorbenen Hunden) Trauerfeiern für sehr erfolgreiche Hunde, auf denen unzählige Polizisten oder Soldaten anwesend sind. In der US-Armee haben Diensthunde generell mind. den militärischen Rang eines Sergeants, werden aber immer einen Rang höher eingestuft als ihr Hundeführer. D.h. je höher der Rang eines DHFs, desto höher auch der Rang seines Diensthundes.

    Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen. Das "V" auf der Schau entspricht dem "V" in der Prüfung. Also in IGP einer Gesamtpunktzahl von 286 bis 300 Punkten (bzw. in den Einzelabteilungen von 96 bis 100). Und diese Bewertung soll keinesfalls abgeschafft werden. Die TSB-Bewertung im Schutzdienst ist eine zusätzliche Bewertung. Wenn zwei Hunde in einer Prüfung in Abteilung C z.B. 80 Punkte erreicht haben kannst Du Dir nicht wirklich vorstellen wie sie sich dabei präsentiert haben. Aber wenn der eine die Zusatzbeurteilung TSB "ausgeprägt" erhalten hat und der andere TSB "vorhanden", dann kannst Du in etwa ahnen aufgrund welcher Kriterien welche Punktabzüge erfolgt sind.


    Übrigens kommt seit vielen Jahren aus dem "Fährtenhund-Lager" die Forderung eine TSB-Beurteilung generell auch in der Fährtenarbeit einzuführen.

    Bin mir sicher fragt jemand nach zierlichen schwarzen Schäferhunden wird er Züchter/Zuchthunde empfohlen bekommen. Fragt man nach gelassen/nervenstark ist das Ansinnen ein unmögliches?


    ...


    Im Gespräch am Hundeplatz teilt man die Info im Internet nicht?

    Die Heratibilität von Körpermerkmalen ist ja auch bedeutend höher als die von Merkmalen, die die Leistungsveranlagungen und das Wesen betreffen. Verpaart Züchter X die kleine und leichte schwarze Hündin Biene mit dem kleinen und mittelkräftigen schwarzen Rüden Bello (beide Hunde aus Leistungslinien), dann werden aus dieser Verpaarung schwarze Hunde kommen die mit allergrößter Wahrscheinlichkeit eher klein bis mittelgroß, aber nicht übergroß werden. Verpaart Züchter Y diese beiden Hunde kannst Du das gleiche Ergebnis erwarten, weil Umwelteinflüsse wie die Haltungs- und Prägungsbedingungen durch den Züchter diesbezüglich keine Rolle spielen.


    In Bezug auf die Gelassenheit und Nervenstärke sieht das aber anders aus. Wenn die Hündin bei Züchter X im Wohnbereich wirft, die Welpen in ihren ersten Lebenswochen dort aufwachsen und täglich Umgang mit Menschen (und zwar möglichst vielen Menschen) haben, von Anfang an gewöhnt sind dass sich Menschen um sie herum bewegen (ohne dass das für sie eine Bedeutung hat) während sie schlafen (erst in der Wurfkiste und später überall auf dem Fußboden verteilt), dabei der Staubsager und das Radio läuft usw., und die Mutterhündin sich völlig gechillt in diesem umfeld verhält, dann sprechen sie auf derartige Umweltreize, aber auch auf völlig andere, völlig anders an als wenn die selbe Hündin vom selben Rüden die Welpen in der Zwingeranlage von Züchter Y zur Welt bringt. Und dort jedes mal zig Hunde in der Zwingeranlage, einschließlich der Mutterhündin, völlig hoch drehen wenn sich ein Mensch der Anlage nähert. Auch wenn die Welpen dann von der Mutter und den anderen Hunden getrennt und anderweitig in einem Zwinger/Auslauf untergebracht werden wird das Erscheinen eines Menschen immer das Signal für sie bleiben dass sie nervlich hoch drehen, sich freuen dass der Mensch kommt und für Abwechlslung sorgt. Und durch diese "Glückshormone", die dabei freigesetzt werden, prägt sich ihnen so ein Verhalten richtig tief ein.


    Somit kann ein Welpe, den Du im Alter von 10 Wochen irgendwo siehst, total gechillt sein. Oder sich aber benehmen wie das berühmte Duracell-Häschen. Bei einer gleichen Genetik... Beim ersten Welpen ist das Erscheinen bzw. die Anwesenheit des Menschen nicht automatisch der Trigger geworden für Action und aufgeregte Erwartungshaltung. Beim zweiten Welpen funktioniert prägungsbedingt diesbezüglich der "Aus-Schalter" nicht und er wird automatisch durch die Anwesenheit von Menschen entsprechend getriggert.


    Natürlich gibt es auch genetische Komponenten für das Grundwesen und die Arbeitsveranlagungen. Aber die Heratibilität liegt bei diesen signifikant unter der für die Körpermerkmale. Wenn Du einen einzelnen Hund siehst mit Defiziten in Bezug auf die Nervenstärke, dann kannst Du erst einmal nicht beurteilen ob das an dessen Genetik liegt oder an der Prägung. (Oder ob vielleicht sogar noch epigenetische Einflüssen mit rein gespielt haben.) Erst wenn sehr viele Nachkommen eines einzelnen Hundes nach einem standardisierten Schema gesichtet und beschrieben werden können Rückschlüsse auf entsprechende genetische Komponenten gezogen werden (man geht da wissenschftlich von einer Anzahl von mind. 100 direkten Nachkommen aus). Aber selbst da kann die Prägung die Aussagekraft noch verfälschen (wenn überproportional viele Hunde unter schlechten Prägungsbedingungen aufgezogen worden sein sollten).


    Und es geht bei den Besuchen von Hundeplätzen und Veranstaltungen darum mit möglichst vielen verschiedenen Menschen zu sprechen. Und noch wichtiger ist das Gucken, Gucken, Gucken... Hunde nämlich... Viele verschiedene Hunde zu sehen, von vielen verschiedenen Menschen, und zu erkennen welcher Typ von Hund einem gefällt. Und welcher nicht... Und darüber nachzudenken warum... Und dann erst macht es Sinn zu beginnen genauere Fragen zu stellen, und zwar den Leuten die die Hunde haben die einem gefallen.

    Waschbär wenn es für jemanden der auf Hundesuche ist, schon nicht möglich ist anhand der Working-Dog oder SV-Docx-Profile etwas herauszulesen, das für ihn relevant sein könnte, wie soll derjenige dann auch noch auf Epigenetik Rücksicht nehmen können?
    Es ist schlicht unmöglich die Lebensumstände aller Eltern und Grosseltern zu kennen oder herauszufinden. Das wird vielleicht mal in einem Einzelfall gehen wo ein Züchter nur das verpaart was er am Hof oder in unmittelbarer Nähe hat. Aber dann hört's auch schon auf. Und jetzt erzähl mir nix von wegen "muss man sich halt Mühe geben". Die Väter und Grosseltern stehen zum Teil (und nicht zum unerheblichen Teil) in Tschechien, Polen, der Slowakei, Dänemark, Schweden oder Belgien. Da gurkt kaum ein Privatmensch oder auch kaum ein Hundesportler durch ganz Europa um zu gucken wie der Urgrossvater von einem potentiellen Welpen an 2 Tagen in denen man es sieht, lebt. Du wirst mir ja nicht erzählen wollen, dass Du als Züchterin Dir die Lebensgewohnheiten des Rüden, dessen Eltern und dessen Grosseltern genauestens angesehen hast.

    Also was nützt uns das dann? Nix, ausser dass man halt weiss dass die Epigenetik auch eine Rolle spielen kann und wenn man einen Hund hat der Gitter hasst, könnte der einen Vorfahren gehabt haben der permanent hinter Gittern war und da seinen Frust abgelassen hat.
    Aber für die Auswahl eines Wurfes/Welpen kann das keine Rolle spielen denn das ist einfach nicht nachzuvollziehen. Ausser man ist vor 50 Jahren ins Geschäft eingestiegen und kennt seither alles und jeden. Und das wird wohl bei niemandem der Fall sein.

    Pinguetta und Axman haben es richtig verstanden. Und für mich gibt es in der Tat auch Hunde die ich in der Zucht außen vor lasse, weil ich weiß was die erlebt haben bzw. erlebt haben werden (aufgrund anderweitiger Erfahrungen) bei ihren Ausbildern.


    Das Thema warum ein Hund mental "geworden ist wie er ist" ist sehr komplex. Und neben der "08/15-Genetik" frei nach Gregor Mendel spielen da nun mal noch manch andere Faktoren mit rein. Die Herabilität von Merkmalen, welche die Leistungsveranlagungen und das Wesen betreffen, ist signifikant niedriger als die Heratibilität von Körpermerkmalen. Was bedeutet dass die "Genetik" keineswegs egal ist in Bezug auf Leistungsveranlagungen und Wesen. Aber Umwelteinflüssen nehmen direkt und indirekt (Letzteres z.B. über die Epigenetik) einen stärkeren Einfluss auf das Wesen und die Arbeitsanlagen als bei den Körpermerkmalen. Weswegen z.B. das Grundwesen eines Hundes, z.B. wie aktiv oder reaktiv er ist, dann auch schon mal mehr epigenetischen Einflüssen und/oder seiner Prägung geschuldet sein kann als dass er ein Enkel von Hund X oder ein Urenkel von Hund Y ist.

    Und ich bringe jetzt noch den Aspekt "Epigenetik" mit ins Spiel... 8) Es gibt Würfe in denen alle Hunde ähnliche gute Wesenszüge und Triebveranlagungen hatten. Und dann verkauft der Züchter die Hündin (oder gibt sie in Zuchtmiete) und ein oder zwei Jahre später lässt der andere Züchter die selbe Hündin vom selben Rüden noch einmal decken. Und die Hunde aus diesem Wurf unterscheiden sich dann im Wesen (z.B. ihrer Nerventätigkeit und nervlichen Belastbarkeit) deutlich von den Hunden des ersten Wurfes... Hat es so gegeben...


    "Nervliche Belastbarkeit" und Aktion/Reaktion in Bezug auf Umweltreize und soziale Interaktionen ist immer auch abhängig davon ob ein Individuum viel oder wenig Stress oder gar Angst empfindet und ob und wie schnell sein Organismus hormonell dagegen ansteuern kann. Inzwischen weiß man dass diesbezügliche Lebenserfahrungen weiter "vererbt" werden können.


    Von daher sollte man es sich, basierend auf dem diesbezüglichen heutigen Wissen, gut überlegen ob man einen Welpen wählt oder einen Deckrüden, bei dem man weiß dass ein Eltern- oder Großelterntier mit Hilfe von extremen Starkzwang ausgebildet wurde und/oder unter Bedingungen leben musste die starken Stress bei den Hunden ausgelöst haben (z.B. große Zwingeranlagen mit entsprechend permanenter Unruhe für die Hunde).


    Und auch der Diskussion über die durch die sog. "Hunde-Mafia" in ausländischen Drecksställen unter unsäglichen Lebensbedingungen produzierten und ins Land geschmuggelten Welpen würde es gut tun wenn der Aspekt Epigenetik mit in den Fokus der Öffentlichkeit rücken würde. Otto Normalverbraucher muss klar werden dass ein Welpe nur dann zu einem nervenstarken und sozialverträglichen Hund heran wachsen kann wenn nicht nur seine Mutter, sondern auch seine anderweitigen Vorfahren ihr Leben nicht in Angst und Schrecken und unter Entbehrungen und großem Stress verbringen mussten.


    Von daher muss es nicht unbedingt eine andere Genetik sein (in Bezug auf die wesensmäßigen Veranlagungen) die aus einem Hund einen dominant agierenden Hund macht, der im Schutzdienst konsequent, aber nicht "spektakulär" arbeitet. Oder einen Hund der aufgrund einer höheren Nerventätigkeit blitzschnell reagiert und dadurch spektakulär "sticht" (also mit blitzschnellen Anbissen) und der bei der "langen Flucht" sein Tempo vor dem Helfer noch einmal deutlich erhöht, was dann einen spektakulären Anbiss ergibt (frei nach dem Motto "Rette sich in den Ärmel wer kann, bevor es irgendwie gefährlich wird."). Da können, neben der Genetik, tatsächlich auch die Lebenserfahrungen der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern mit rein spielen.


    https://www.kinderhilfswerk.at…rungen-vererbt-werden.pdf


    Epigenetik: Mäusekinder erben Erfahrungen der Großeltern
    Vererbung über drei Generationen: Opas Furcht vor einem Geruch beeinflusst noch seine Enkel. Grund ist die so genannte epigenetische Vererbung.
    www.spektrum.de


    Narben im Erbgut - Trauma vererbt sich über vier Mäuse-Generationen
    Kriegserlebnisse, Hungersnöte oder auch persönliche traumatische Erfahrungen – man vermutet, dass die damit zusammenhängenden Ängste und Gefühle in unserem…
    www.deutschlandfunk.de

    Man will Hunde, die sich mit modernen Ausbildungsmethoden ausbilden lassen.


    Die granitharten, stoischen Hunde die vor vielen Jahren eher üblich waren kann man oft nicht gut mit heute erlaubten Mitteln ausbilden.

    Gerade die vielen "granitharten" Hunde von früher, die dann irgendwann als "nicht mehr führbar" von der Bildfläche verschwunden sind, würde ich gerne heute noch mal sehen wenn sie mit dem heutigen Wissen über Hundeausbildung von jemandem, der die modernen Ausbildungs"methoden" verstanden hat, ausgebildet worden wären.

    Da spricht man aber von Wahrscheinlichkeiten und nicht von Rezepten wie beim Cocktail mixen.

    Es hat ja auch niemand Rezepte und Garantien verlangt, sondern es geht mir rein um die Möglichkeit Informationen wie "dieser Rüde bringt das und das in die Linie" oder "Hunde die über xy kommen neigen zu diesem und jenem". Dann kann jeder sich eine Ahnentafel angucken und sehen "aha, wir haben das drin, dieses drin und jenes drin, das Ergebnis wird wahrscheinlich sowas sein".

    Wenn die Geschichte DERART einfach wäre, dann würde ja jeder nur noch gute Hunde züchten. Wenn selbst JEDER (also auch züchterische Laien) so etwas aus Ahnentafeln heraus lesen könnte...